"Einpersonenhunde"

  • Was das heulen bzw Problem mit dem alleine bleiben betrifft : Der Hund, von dem ich schrieb, ist in den Situationen nicht allein. Frauchen ist da, bzw er ist bei meiner Freundin mit 4 Menschen und 2 weiteren Hunden. Trotzdem wird geheult wenn Herrchen nicht dabei ist.

  • Ari ist auch ein ziemlicher Einpersonenhund, meiner nämlich.


    Er ist komplett nicht fremd betreubar, würde niemals mit jemandem anderen als meinem Freund oder mir mitgehen und das schließt meine Mutter ein, die er tagtäglich sieht und liebt, weil wir zusammen in einem Mehrgenerationenhaus wohnen. Er beißt andere Leute tatsächlich weg, wenn sie nur versuchen ihn anzuleinen.


    Herrchen darf schon viel und wird auch sehr geliebt, aber er macht eben in so ziemlich allen Lebenslagen nochmal eine merkbare Abstufung zwischen ihm und mir.


    Er kann übrigens ziemlich problemlos alleine bleiben, so lange es bei uns zu Hause ist - zum Glück. So können wir ihn wenigstens daheim lassen wenn was ist und meine Eltern können ihn in den Garten lassen. Wo anders ist es deutlich schwerer und wenn dritte, noch so bekannte und gemochte Personen dabei sind stressiger für ihn als ohne.

  • Was versteht Ihr unter dem Begriff "Einmannhunde" oder "Einpersonenhunde" - woran konkret macht man fest, ob es sich um einen solchen handelt (hat nicht auch jeder Familienhund eine Lieblingsperson)? Welche Rassen neigen dazu, Einmannhunde/Einfrauhunde zu sein?

    Mein Hund ist definitiv ein Einpersonenhund.


    Sie nimmt quasi nur mich ernst, orientiert sich nur an mir und wenn ich weg bin, wartet sie obwohl noch andere Personen da sind.


    Das hat sich in den 7 Jahren nie geändert, obwohl mein Mann jetzt sehr viel mit ihr macht seit unser Baby da ist.


    Aber manchmal versucht sie sich immer noch zu weigern mit ihm alleine raus zu gehen.

  • Hi,

    es soll ja Rassen geben, die eher dazu neigen, sich stärker an nur eine Person zu binden als andere Rassen. Denke aber auch, dass da noch mehr mit reinspielt. Auch innerhalb einer Rasse kann es da Abstufungen geben. Das Handling (Erziehung/ Auslastung) ist sicher ebenfalls entscheidend dafür sowie einfach der Charakter des jeweiligen Hundes. Ich hatte bisher drei Border Collies, wovon zwei der Hunde keine "Einmannhunde" waren. Habe bisher aber auch noch nicht gehört, dass Border Collies dazu neigen. Mae macht eh mehr ihr Ding und braucht den Menschen eigentlich gar nicht so sehr. So einen souveränen Hund habe ich selten gesehen. Meine Jüngste war schon von Anfang an nur auf mich fixiert als auf die anderen Familienmitglieder. Zum Glück artet das jetzt nicht in irgendwelchen Verhaltensauffälligkeiten aus. Aber sie hört nur auf mich, möchte auch nicht gerne mit den anderen mitgehen und schläft am liebsten neben meinem Bett. Wir haben eine ganz besonders enge Bindung, würde ich sagen. Da funktioniert auch eine ganz feine Kommunikation, meist sogar mit nur Körpersprache. Für mich ist das etwas ganz Besonderes, so etwas mit einem Hund erleben zu dürfen :-)

    LG Maren

  • Meine HSH-Mix Hündin aus Rumänien ist definitiv eine Ein-Frau-Hund. Ohne mich geht sie nicht mal vor die Tür. Da ich zuhause bin, ist das seit 8 Jahren kein Problem. sie wird 11. Passieren darf da mit mir nichts...

    Als Ein-Mann-Hunde bekannt sind mir Chow-Chow und Akita Inu., der Shiba wohl auch.

  • Spuk ist ein Einfrauhund. Vom ersten Tag an war zwischen uns ein starkes Band, das auch Außenstehenden direkt aufgefallen ist.

    Er würde für mich durchs Wasser gehen (was seine Version vom Feuer ist xD),zusammen sind wir stark. Solange ich dabei bin, kann ich jedem die Leine in die Hand drücken, er geht einfach mit, orientiert sich aber an mir. Bei Freunden dauert es eine ganze Weile (Monate bis Jahre), bis er Kommandos von ihnen direkt ausführt, ohne erst zu mir zu schielen. persica hat seit ein paar Monaten diesen Status erreicht. :D

    Für Mitgassigänger ist das immer ziemlich frustrierend, wenn er sich erst mal bei mir rückversichert, für mich ist es praktisch, weil ich beim Training mit Tierheimhunden jeden als Leinenhalter für Spuk nutzen kann.

    Das gilt übrigens nur für "ernste" Kommandos, hinsetzen für Kekse macht er fast für Jeden. :roll:


    Spuk bleibt problemlos allein, auch an anderen Orten und mit anderen Leuten, er benimmt sich dabei auch normal, nimmt Leckerli, interagiert, aber niemand braucht versuchen, ihn mitzunehmen. Meine Chefin, deren Büro er regelmäßig teilt und die er sehr gern hat, hat einmal versucht, ihn mitzunehmen, als sie zum Buchladen wollte. Runter auf den Hof ist er gegangen, weiter nicht. Er hätte das Grundstück nicht verlassen. Erst als ich wieder anwesend war und ihm gesagt habe, er kann mitgehen, ist er freudestrahlend mit ihr mitgedackelt.


    Einmal hatte ich ihn auf dem Tierhof untergebracht, weil die Leitung in Urlaub war und ich ausgerechnet an dem eine Tag noch ein langes Seminar hatte, und hab ÖdelDödl , die er vom zweiten Tag an kennt und wahnsinnig liebt, gebeten, mittags kurz mit ihm rauszugehen, weil er auf dem Gelände nur im Notfall kotet. Das hatte sie von meiner Wohnung aus schon mehrmals getan, immer ohne Probleme, aber an dem Tag weigerte er sich, mitzugehen. Raus hat sie ihn gekriegt, aber mehr als 100 Meter waren nicht drin, weil er offensichtlich der Meinung war, an dem Ort bleiben zu müssen, an dem ich ihn zurückgelassen hatte.

    Wenn ich es absegne, geht er mit Jedem mit, Krieg ich es nicht mit, keine Chance.


    Fremdbetreuung ist kein Problem bei ihm, wenn ich ihn irgendwem übergebe, ist das total okay und er lebt dort sein Leben, frisst meist auch, aber man merkt, er wäre lieber bei mir.


    Trotzdem klebt er nicht, er liegt nie an strategischen Plätzen in der Wohnung, schläft auch gern mal in einem anderen Zimmer und ruht entspannt, wenn ich gehe. Aber in Bezug auf andere Personen zeigt er sehr deutlich, wer sein Mensch ist und wer nicht.


    Picard ist da ganz anders, der hängt auch sehr an mir, geht aber mit Jedem mit, hört auf Jeden und ist insgesamt aufgeschlossener gegenüber anderen Menschen. Zum Glück, sonst hätte er bei seinem Klinikaufenthalt viel mehr gelitten.

  • Finchen ist auch das was ich als one man dog bezeichnen würde.


    Alleine bleiben und so, kein Thema, aber mein Vater ist zB der einzige mit dem sie freiwillig spazieren geht. Und selbst da schießt sie danach die Treppen hoch um zu gucken ob ich da bin.

    Gehen wir gemeinsam spazieren und ich bitte ihn mal kurz die Leine zu nehmen .. Stress/Protest vorprogrammiert. Und das obwohl sie ihn wirklich sehr liebt. Aber scheinbar anders.

    Bin ich nicht da, erfüllt sie so semi gut seine Wünsche. Bin ich dabei reagiert sie null - erst wenn ich es auch möchte. Sie schaut dann zu mir mit einem Blick der sagt "Was sagst du dazu?" :lol:


    Noch ist das alles okay und machbar. Aber man macht sich ja schon so seine Gedanken...

  • Sasa ist ein Ein-Personen-Hund. Dabei ist sie freundlich zu anderen, auch zu Fremden, wenn ich dabei bin. Geht offen auf andere Menschen zu, lässt sich anfassen und so weiter.

    Aber: Wenn ich weg bin, ignoriert sie meinen Mann komplett. Sie leidet, ist angespannt. Wahrscheinlich wäre es egal, ob er bei ihr ist oder nicht. Sie läuft vor ihm weg und legt sich in ihr Häuschen. Obwohl sie, wenn ich Zuhause bin, sehr oft am Sofa oder am Esstisch nur bei ihm Streicheleinheiten erbettelt.


    Da ich viel Zeit für sie habe ist das in unserer Konstellation zwar manchmal anstrengend, aber kein Problem. Ich kann mir aber Konstellationen vorstellen, in denen das einfach nur ätzend ist (zum Beispiel ja auch bei uns, wenn etwas unvorhergesehenes passiert).


    Das führt dann dazu, dass ich sie diese Woche lieber mit im Auto dabei hatte, als ich meinen Vater zu mehreren Arztterminen fahren musste, als sie bei meinem Mann zu lassen, der den ganzen Tag Urlaub gehabt hätte. Weil ich nicht wusste, ob ich abends zurückkomme, und meiner Einschätzung nach mehrere Fahrten im Auto (das ist kein Problem für sie) deutlich weniger stressig waren als bis zu 24 Stunden ohne mich zu sein.

  • Meine Rottweiler Hündin ist ein Einpersonenhund und ich kenne das auch von den meisten anderen Rottweilern so.

    Die größte "Einschränkung" dabei ist eigentlich, dass ich sie nicht Fremdbetreuen lassen kann und auch innerhalb der Familie nur Stundenweise ohne Gassigehen. Sobald ich nicht mehr dabei bin, kommt man an Anju nur noch über Bestechung mit guten Leckerlis ran. Sie lässt sich auch nur von mir uneingeschränkt anfassen und pflegen und ist generell im Umgang mit mir ganz anders, als mit allen anderen.


    Da ich es ja von Anfang an gewohnt bin, kann ich gut damit leben. Für die Zukunft würde ich mir aber einen Hund wünschen, der zumindest innerhalb des engeren Familienkreises gleichermaßen aufgeschlossen ist, oder wenigstens meinen Partner und mich als Bezugsperson annimmt. Fremden Menschen gegenüber finde ich eine Reserviertheit aber sehr angenehm.

  • Für mich ist ein Einpersonenhund ein Hund, der nur auf seine Hauptbezugsperson hört bzw sich vielleicht auch nur dieser gegenüber "nett" verhält. Klar tritt das bei manchen Rassen stark gehäuft auf und bei anderen quasi gar nicht, aber auch unter den Rassen, die dafür bekannt sind, gibts natürlich oft Ausnahmen, die auf mehrere Personen hören.


    Ein Hund, der in Abwesenheit seiner Hauptbezugsperson Futter verweigert und in sich zerfällt hat meiner Meinung nach eher ein ernsthaftes, sehr trauriges Problem:denker:

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