Jetzt ist er einfach weg

  • Lieben dank für die tröstenden Worte. Frau_Wau genau so fühlt es sich an. Wie riesige Steine, die mich kaum atmen lassen. Wenn ich alleine bin und meinen Gedanken freien Lauf lasse, kann ich den Schmerz kaum ertragen. Ich wünsche ihn mir so sehr zurück. Wenn er mich jetzt sehen würde, weiß ich, er käme zu mir und würde seine. Kopf auf meine Knie liegen. Er war einfach so ein einfühlsamer sensibler und total braver Hund.


    Wir haben dem Großen heute die Wahl gelassen, ob er ihn sehen möchte. Allerdings hatten wir ihn vorher mit einem Tuch zugedeckt. Er kam mit weil er es selbst wollte, er durfte ihn zugedeckt in seinem letzten Bett sehen, hat sein gemaltes Bild und ein paar Blümchen dazu gelegt und hat dann geholfen ihn mit Erde zu bedecken. Ich glaube das war wichtig für ihn. Er hat auch noch ein paar liebe Worte gesagt. Die beiden Kleinen haben wir erst am Schluss dazu geholt, sie durften dann mit den zuvor bemalten Steinen das Grab verschönern.

    Ich hoffe, dass wir es so richtig gemacht haben. Klar ist der Große jetzt aufgewühlt, mir war es aber wichtig ihn die Wahl zu lassen.


    Ich bin froh, dass er jetzt endlich bei uns ist und hier die letzte Ruhe findet.

  • Jetzt merke ich, dass man großer Sohn es realisiert und weiß, dass Butch nicht wieder kommt. Er hat ihn selbst mit begraben. Ich glaube das war wichtig, dass er anfangen kann zu trauern. Er hat gestern Abend bitterlich geweint und sich seinen Hund zurück gewünscht. Das war unerträglich anzusehen.

    Ich fühle mich so matt. Inzwischen schaffe ich es nicht mal mehr in die Ecke zu schauen wo sein Bettchen steht, das wir immer noch nicht wegräumen konnten. Auch sein Napf steht noch da. Der Gedanke daran nie wieder mit ihm spazieren zu gehen ... alles so unvorstellbar. Ich mag es gar nicht aussprechen, aber diese Trauer trifft mich stärker als zum Beispiel der Verlust meiner Großeltern. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich da so ohnmächtig gefühlt habe. Und ich war auch schon erwachsen. Mein Mann hat mich zwei Jahre zu einem Hund überreden müssen. Ich wusste, wenn dann ganz oder gar nicht. Butch war wie ein Kind für mich. Wir waren immer zusammen. Jeden Tag, 24 Stunden. Er war mit mir arbeiten, er hat gleich gemerkt dass ich schwanger bin, hat mich immer beschützt.

    Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll. Mein Herz ist gebrochen.

  • Du wirst es überstehen, so wie wir alle damit fertig werden müssen. Als ich meinen Seelenhund vor 8 Jahren verloren habe, habe ich mehr getrauert, als um meine Mutter, die 10 Tage später zu ihm ging.

    Sie sind wie unsere Kinder.... Auch wenn ich meine Hunde nie vermenschlicht habe, sind es vollwertige Familienmitglieder. Du hast Deine Kinder für die Du da sein musst. Sei stark für sie. Und wenn sie wieder einen Hund möchten - verwehr es ihnen nicht. Es gibt nichts Schöneres für Kinder, als mit Tieren aufzuwachsen. Wenn Du Beistand brauchst, hier ist immer Jemand, der weiss, wie Du leidest. Ich umarme Dich mal.....

  • Es tut mir sehr Leid. Fühl dich unbekannterweise lieb gedrückt. Ich finde es auch richtig und wichtig, dass Dein Großer dabei war beim Beerdigen von Butch. Auch wenn es sicher unfassbar schmerzlich ist, dann zu sehen, wie er realisiert was los ist, und bitterlich um seinen Hund weint.


    Den Schmerz kann Euch letztlich niemand nehmen. Das braucht Zeit und bitte gebt Euch und der Trauer auch diese Zeit. Grämt euch nicht dafür. Er war ein Familienmitglied und natürlich darf intensiv getrauert werden.


    Vielleicht gebt ihr ja irgendwann einem neuen Hund die Chance, einen Platz in euer aller Herzen zu erobern. So ein Herz ist groß, es ist genug Platz für alle. Das heißt ja nicht dass Butch auf seinem Herzensplatz davon verdrängt wird, nein, dazu ist sein Platz ja auch nur für ihn reserviert und wird es immer sein, so lange Du lebst. Ich gehöre auch zu jenen die nicht im klassischen Sinne gläubig sind, wohl aber spirituell, und ich bin fest überzeugt dass wir unsere Lieben alle wiedersehen - dann, wenn auch für uns einmal die Zeit gekommen ist.

  • Dreierrudel und Galgos ... das ist es ja was so schmerzt, ich bin mir selbst überfordert und dann sehe ich mein Kind, das so unfassbar leidet.

    Mein Sohn hat vor ein paar Wochen Gesagt, da war gar nicht klar, dass Butch uns so schnell verlässt, dass er mal einen neuen Hund möchte wenn Butch nicht mehr bei uns ist.

    Aktuell schließe ich das aus, das habe ich auch schon als Butch lange noch bei uns war. Nicht weil ich Angst habe, man würde ihn ersetzen, sondern weil ich weiß dass ich mich ausschließlich um den Hund kümmere. Und das war gerade in den letzten Jahren mit 3 Kindern ein echter Spagat. Und manchmal tat mir Butch auch richtig leid bei der wilden Truppe hier. Nun schäme ich mich für diesen egoistischen Gedanken, dass es mir manchmal auch zu viel war, dass ich manchmal gar nicht mal wusste wie ich jetzt auch noch die Zeit zum spazieren aufbringen soll.

    Wenn das Thema Hund irgendwann nochmal aufkommen sollte, glaube ich nicht dass ich mich dagegen wehren würde.


    Hier zu Hause ertrage ich es gerade nicht. Ich lüfte permanent, weil ich das Gefühl habe zu Ersticken. Er ist einfach überall und irgendwie halt leider nicht mehr.


    Der Austausch hier tut auf jeden Fall schon mal gut. Viele können das gar nicht nachvollziehen, die selbst kein Tier haben. Vielen Dank dafür!! ??

  • Gerne. Ja, Deine Kinder sind noch bissel klein, um Dir Arbeit abnehmen zu können. Wenn sie älter werden, sieht das anders aus. Sperr Dich nicht dagegen, wenn sie wieder einen Hund wollen. Ich durfte nie einen haben und habe sehr darunter gelitten. Vielleicht könnt Ihr mit dem grösseren Jungen über ein anderes Tier nachdenken. Glaub mir, ich weiss, wie Du leidest.

  • Es tut mir auch leid um Deinen Butch.

    Du musst kein schlechtes Gewissen haben, weil Du um ihn anders trauerst, als um Deine Großeltern.

    Jede Trauer hat ihre eigene Dynamik.

    Deine Großeltern hatten vermutlich ihr Leben gelebt, waren vielleicht krank, man hat schon mal drüber gesprochen ...

    Für den Hund warst Du verantwortlich - wie für ein Kind. Und es liest sich, als war es sehr unerwartet.

    Man kann das nicht vergleichen.


    Zum neuen Familienmitglied: ich glaube, ich würde in dieser Situation abraten. Du sagst, dass es ein richtiger Spagat war, dass es sehr angestrengt hat. Das wird mit einem Welpen / neuen Hund nicht leichter. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es mich total aufgefressen hat, als plötzlich wieder so ein Fellknäuel hier herum tappste, der zwar zuckersüß war, aber absolut nichts konnte. Unser Leben in dieser Trauer komplett auf den Kopf stellte. Als Bodo Iwans Lieblingsdecke zerkaut hat, bin ich fast ausgeflippt.

    Ich war vermutlich sehr ungerecht, wollte "meinen" Hund zurück.

    Lasst Euch Zeit.

  • Mein aufrichtiges Beileid.


    Die Tränen werden seltener werden mit der Zeit und die Freude diesen Hund als Wegbegleiter für ein Stück des Lebensweges gehabt zu haben, wird für immer bleiben.


    :streichel:

  • Das ist es halt, was für mich aktuell absolut dagegen spricht, auch nur an einen neuen Hund zu denken. Mit einem Welpen und drei kleinen Kindern macht es nicht all zu viel Sinn. Und wenn Ich nur daran denke, der neue Hund könnte irgendwas anders machen als Butch oder gar etwas wichtiges kaputt machen... nein, das kann nicht funktionieren.

    Eben hab ich versucht den Großen ein bisschen abzulenken und gesagt, er soll doch schon mal überlegen, was auf den Wunschzettel fürs Christkind soll (wir hatten vor ein paar Wochen schon mal drüber gesprochen). Ein absoluter Fehler. Er wünscht sich nichts außer seinen Butchi zurück. Und wenn das nicht geht, will er gar keine Geschenke. Echt herzzerreißend.


    Ja es kam schon überraschend. Den Vorfall hatte er vor zwei Wochen, wir haben entschieden ihn medikamentös zu behandeln in Verbindung mit Physio, weil eine OP zu viele Risiken mit sich gebracht hätte und er eine Vollnarkose vor einem halben Jahr Nürnberg schwer verkraftet hat. Zunächst kam er super klar und von jetzt auf gleich konnte er nicht mehr laufen. Wahrscheinlich hat nur eine falsche Bewegung dafür gesorgt, das der Nerv irreparabel beschädigt wurde. Und so war er von heute auf morgen nicht mehr da.

    Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich es nicht schon früher gemerkt habe. Im nachgang denke ich, die Zeichen waren irgendwie da, dass etwas nicht stimmt. Er war uber den Sommer total träge, hatte Tage an denen er nicht viel laufen wollte. ich habe es auf die vergangene OP und vor allem die Hitze geschoben.

    Ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen.

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