Hallo!
Seit 4 Monaten wohnt Mischlingshündin Dakota bei mir und meinem Freund. Wir haben sie mit 11 Wochen übernommen, sie ist jetzt also 6.5 Monate alt. Sie macht sich soweit insgesamt sehr gut.
Die Grundsituation ist die folgende: Da sowohl mein Freund als auch ich beide seit April komplett im Homeoffice sind, ist sie kaum öfter alleine als einmal pro Woche für 1-2 Stunden beim Einkaufen. Regelmässig ist sie aber mit nur einem von uns beiden zuhause. Während ich morgens alleine mit ihr spazieren gehe, machen wir die Mittags- und Abendrunde meistens gemeinsam. Bei kurzen Pipigängen etc. wechseln wir uns ab. Ich würde behaupten, dass sie zu uns beiden einen ähnlich starken Bezug hat.
Wo wir uns aktuell unsicher sind und nicht wissen, wie wir das am besten angehen, ist das Alleinbleiben und das Auftrennen auf Spaziergängen. Es gibt da jetzt konkret die folgenden Situationen:
- Einer von uns verlässt die Wohnung, der andere bleibt mit ihr da. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Vor einer Woche lief das noch super gut und es hat sie kaum gekümmert, wenn einer ging, während sie diese Woche doch noch die ersten 15-20 Minuten unruhig war und gewinselt hat. Wir handhaben das meistens so, dass der Bleibende ein kurzes Suchspiel mit ihr macht, während der Gehende geht. Der Gehende ruft noch ein "Bis später" beim Gehen. Beim Wiederkommen freut sie sich über den Wiederkommenden, ist aber nicht übermässig aufgekratzt oder so. Wiedersehensfreude ist also sehr im Rahmen.
- Wir beide verlassen die Wohnung, sie bleibt alleine. Wir haben in diesen Situationen jeweils einen grösseren Kauartikel (Schweineohr o.Ä.) versteckt und rufen beim Gehen ebenfalls ein "Bis später". Wir denken, dass diese Situationen gut liefen, soweit wir das halt beurteilen können: Wir hören sie nicht bellen, während wir das Treppenhaus runtergehen, wir haben keine Beschwerden von Nachbarn, es ist nichts zerstört und die Wiedersehensfreude ist ebenfalls angemessen.
- Wir binden sie draussen irgendwo an und gehen beide weg, sie soll an Ort und Stelle bleiben (wir binden sie natürlich nicht vor dem Supermarkt an und gehen 2h einkaufen, aber wir möchten gerne, dass sie diese Situation des Angebundenseins kennt und kann). Das haben wir ganz gut geübt, indem wir sie irgendwo festgebunden haben und einer weggegangen ist, einer geblieben. Wir haben dann Distanz und Zeit der Entfernung vergrösst und später sind dann auch mal beide weggegangen. Wir gehen nur zu ihr zurück, wenn sie ruhig sitzt. Der/die Gehende(n) verabschieden sich auch in dieser Situation mit "Bis später".
- Wir trennen uns beim spazieren auf und sie soll mit einem mit. Diese Situation vermischt sich ein bisschen mit Situation 3: Wir möchten gerne, dass sie akzeptiert, dass Person A weggeht und sie sich daher einfach an Person B orientieren soll/muss. Das kann heissen, dass sie entweder mit Person B irgendwo wartet, bis Person A wiederkommt (ist damit also ähnlich wie wenn Dakota irgendwo angebunden war und nur einer weg ging), oder dass Person B wo anders hingeht (noch weiter spazieren, zurück auf den Heimweg oder man einfach noch einen anderen Umweg geht). Das funktioniert aktuell gar nicht - wir wissen aktuell einfach nicht, wie wir das richtig angehen und aufbauen sollten. Was aktuell passiert ist entweder, dass Dakota unruhig rumbellt und -fiept und unbedingt wieder zu Person A möchte und nicht weiterlaufen will. Wir hatten versucht, dass Person A sich auch mit "bis später" verabschiedet, aber was dann oft passiert ist, ist, dass Dakota sich hinsetzt und auf die Rückkehr von der Person wartet. Wenn es dann zu lange dauert, wird gebellt. Wir hatten auch versucht, dass Person A sich einfach abschleicht in einem Moment, wo Dakota abgelenkt ist. Das klappt meistens besser und Dakota nimmt es dann einfach hin, dass nur noch einer da ist. Wir finden diese Lösung aber auch nicht so ganz ideal, weil wir da halt immer einen abgelenkten Moment abpassen müssen.
Also, es ist vor allem Situation 4 - wir trennen uns beim spazieren gehen auf - was Dakota richtig schwer fällt und wo auch wir nicht wissen, wie wir das am besten machen. Verabschieden oder nicht? Und wie aufbauen? Habt ihr dazu Tipps und Ratschläge? Sollten wir an den anderen 3 Situationen auch noch was verändern, haben wir irgendwo was Grundlegendes falsch?
In allen Situationen ist es übrigens egal, ob es ich bin oder mein Freund, der geht/bleibt. Wenn wir mit (hundlosen) Freunden spazieren gehen und uns da auftrennen, guckt sie denen zwar etwas nach, orientiert sich aber problemlos wieder an uns.
LG