Aussiewelpen mehr Schlaf verschaffen

  • Hallo zusammen,


    Ich bin neu hier und stelle mich als erstes mal vor. Ich bin 21 Jahre alt und habe nun seit einem Monat einen jetzt 13 Wochen alten Aussiewelpen bei mir.


    Mittlerweile spielt sich das meiste ein und sie wird auch jeden Tag etwas ruhiger. Wir haben bereits einen Hundetrainer kontaktiert und unsere ersten Welpeneinheiten absolviert. Im Moment lernt sie Sitz, Platz Bleib und mit Frust umzugehen.


    Allerdings mache ich mir viele Gedanken darüber dass sie genügend Ruhepausen bekommt. Sie hat eine Faltbox die wir ihr positiv auftrainiert haben. Sie bleibt allerdings nicht in der Box bis sie schläft also müssen wir die Box zu machen. Mittlerweile quängelt sie nicht mehr viel und legt sich auch direkt schlafen. Allerdings schläft sie dann am Stück immer nur 1-2 Stunden und dann muss Aktion sein weil sie einem sonst komplett auf den Geist geht... ich hab in vielen Foren gelesen das man der Rasse Ruhe erst antrainieren muss, das finde ich voll in Ordnung und wir machen auch schon Fortschritte. Allerdings möchte ich sie nicht immer zur Ruhe zwingen müssen und möchte nicht das sie die Schlafbox als Strafe assoziiert. Sie geht auch nicht von alleine in die Box wenn sie von alleine zur Ruhe findet. Eine Zeit haben wir es so gemacht das sie in der Box zur Ruhe kommt, und wir die Box dann auf machen, damit sie schlafen kann wo sie möchte aber sobald wir die Box dann auf gemacht haben, ist sie direkt "rausgestirmt" um sich draußen auf den Boden zu legen. Dann liegt sie meistens noch 10 Minuten und ist dann wieder wach. Deshalb haben wir jetzt beschlossen das die Box zu bleibt bis sie wach ist und wir sie dann wieder heraus lassen. ( Bevor sie jammert, und wenn sie jammert muss sie erst wieder leise sein bevor wir sie raus lassen).


    Ich würde ihr gern das Schlafen erleichtern ohne das sie jedes mal in die Box muss. Da alle immer sagen Welpen brauchen 18-22 Stunden Schlaf bin ich mir da wirklich unsicher. Ich möchte sie ja auch nicht 18 Stunden in der Box lassen. Wir schaffen es an reinem schlafen nur um die 16 Stunden Schlaf.


    Unser Tagesablauf ist im Moment folgender:


    Um 3 Uhr morgens muss ich aufstehen, gehe mit ihr in den Garten bis sie ihr Geschäft gemacht hat und bringe sie dann zu meiner Mutter, wo sie bis 7 Uhr weiter schläft. Dann als erstes nochmal in den Garten dann ziehen wir uns an und gehen mit ihr 15 Minuten Gassi. Von 8-9 oder 10 Uhr ist Ruhepause. Dann spielen wir noch einmal mit ihr und um 11:30 bis 13 Uhr ist noch einmal Pause. Dann komm ich von der Arbeit heim und gehe mit Ihr das zweite Mal Gassi. Ab 14 oder 15 Uhr machen wir dann zusammen 1-2 Stunden Mittagsschlaf. Von 16-17 Uhr trainieren wir ein wenig, Maximal 30 Minuten mit Spiel und Geduldpausen dazwischen. Um 17 Uhr gibt es das letzte mal Futter und dann gibt es noch einmal Ruhepause bis ca 18 Uhr. Dann gehen wir wieder das dritte Mal Gassi und ich geh um 19:30 schlafen sodas sie um 20 Uhr schläft. Um ca 22 Uhr muss sie dann nochmal pinkeln.


    Man sagt ja das man so wenig wie möglich schon machen soll um den Welpen nicht zu überfordern. Aber sie ist den gesamten Tag so wach und agil da fällt es einem wirklich schwer den Punkt zu finden wo es genug ist. Wenn es zu viel war, merkt man das natürlich? aber selbst wenn man sagt nach dem Schlafen 15 Minuten Gassi und zwar wirklich langweilig auf einer Strecke die sie kennt, und dann sie komplett ignoriert findet sie immer wieder etwas das sie ablenkt.


    Ich hoffe ihr könnt mir ein paar gute Tipps geben und freue mich über eine Rückmeldung von euch.


    Liebe Grüße Witch99

  • Hallo Witch, schön, dass du gleich einen Tagesablauf beigefügt hast. Ich hab hier auch einen Welpen sitzen von 13 Wochen, auch sehr reizoffen, aber eine Jagdhunderasse.


    Das ist mir aufgefallen:

    Von 16-17 Uhr trainieren wir ein wenig, Maximal 30 Minuten mit Spiel und Geduldpausen dazwischen.

    Das scheint mir sehr viel. Vor allem die "Geduldspausen" tönen sehr anspruchsvoll - Geduld haben aufgeweckte Welpen meist wenig von Haus aus . Wie genau sehen die aus? Auch mit Spiel dazwischen sind 30 Minuten zu viel in dem Alter, das Spiel pusht eher noch zusätzlich.

    Wir haben bereits einen Hundetrainer kontaktiert und unsere ersten Welpeneinheiten absolviert. Im Moment lernt sie Sitz, Platz Bleib und mit Frust umzugehen.

    Auch das ist ein happiges Programm, je nachdem, wie es gemacht wird. Mein Welpe kennt noch keine Kommandos, nur seinen Namen und die Anfänge vom Rückruf. Ansonsten lernt er den Alltag und seine Regeln kennen - da ist natürlich auch dabei, mit Frust umzugehen. Wie jeder Welpe bietet er Sitz an, das wird positiv verstärkt, aber erst seit gestern belege ich das (freiwillige) Sitz mit dem entsprechenden Signal.


    Was mir noch nicht klar ist, ist wie eure Gassirunden aussehen. Du schreibst von Strecke - lauft ihr da einfach eine 15 Minuten Strecke ab? Und ist sie frei dabei, oder angeleint? Trifft sie Artgenossen, wie oft hat sie die Möglichkeit zum Spiel mit andern Hunden, älter oder auch Welpen?


    Ich habe den leisen Verdacht, ihr macht zuviel "Training" von Tricks wie Sitz und Platz, und zuwenig welpengerechten Alltag: Erkunden der Welt mit dir zusammen, und viel freie Bewegung, und regelmässig Umgang mit (passenden) andern Hunden. Könnte das sein?

  • Naja, wenn der Hund mehr schlafen soll, musst du ihn halt auch schlafen lassen... Ich gehe mit meinen erwachsenen (!!!) Rüden zweimal 45-60 Minuten Gassi und abends nochmal eben kurz 5 Minuten zum Pinkeln. Ansonsten haben sie Sendepause...


    Training ist Mittwoch und Samstag, jeweils zwei Durchgänge à ca. 10-20 Minuten.


    Das war‘s... Und das sind wie gesagt erwachsene Hunde... DU hast einen Welpen!

  • Das war‘s... Und das sind wie gesagt erwachsene Hunde... DU hast einen Welpen!

    Na ja, sie hat wie gesagt einen WELPEN! Und der hat garantiert nicht Sendepause bis auf 2x Gassi am Tag - da wechseln Ruhe- und Aktivitätsphasen noch häufiger. Der darf auch mal selbständig aktiv sein, und notgedrungen muss der noch alle paar Stunden kurz raus zum Pieseln.


    Ich verstehe, was du meinst, meine erwachsenen Hunde haben auch nicht mehr Programm, aber mit dem Welpen sieht der Tagesablauf schon anders aus. Das fängt damit an, dass mit Althund der Welpe einen Artgenossen zur Verfügung hat, um täglich Kommunikation zu üben und im besten Fall auch spielen zu können. Als Einzelhundehalter muss man das unter Umständen organisieren.


    Es ist eine Frage der passenden Balance. Und viele Ersthundehalter machen viel zu früh und zu viel formelles Training, und vernachlässigen das soziale Lernen.

  • Die Angabe von optimal bis zu 22 Stunden Schlaf finde ich reichlich hoch. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, daß ein Welpe seine gesamte Tagesaktivität - Fressen, sich lösen , jegliche soziale Interaktion mit Menschen und Hunden, Spielen, die Welt Erkunden, - in nur zwei Stunden täglich packen müßte. Das ist doch nicht realistisch. Es trifft vielleicht für ganz junge Welpen beim Züchter zu, aber doch nicht für angehende Junghunde von 13 Wochen.


    Ich denke in diesem Zusammenhang immer an die Forschungen von Bloch an freilebenden verwilderten Haushunden in Oberitalien. Dort wurden durchschnittliche Ruhezeiten von etwa 17 Stunden täglich ermittelt, allerdings nicht nach dem Alter der Hunde differenziert. Das Interessante an gerade diesen Forschungen ist, daß die Hunde regelmäßig gefüttert wurden, also genau wie unsere Haushunde keine Zeit und Energie für Futtersuche aufwenden mußten.


    Ein wesentlicher Unterschied im Aktivitätsverhalten zwischen Welpen und erwachsenen Caniden liegt darin, daß Welpen viele kurze Aktivitätszeiten und dazwischen auch kürzere Ruhephasen haben, während die Erwachsenen im echten Wildleben zwischen längeren Jagdausflügen auch gerne eine längere Siesta einlegen. Mit der Zeit passen sich die Heranwachsenden dem Rhythmus des Rudels an, dann wird gemeinsam geruht, gespielt, gejagt. Bis dahin machen Welpen aber gerne mal Party, während die Alten pennen.


    Und viele Ersthundehalter machen viel zu früh und zu viel formelles Training, und vernachlässigen das soziale Lernen.

    Diese Tendenz meine ich hier auch zu erkennen. Lieber öfter mal einen entspannten Bummelspaziergang machen oder sich mit dem Hund an einen schönen Ort in der Natur setzen und den Kleinen die Welt erkunden lassen, als zuvlel SitzPlatzFuß pauken.


    Dagmar & Cara

  • Was mich in dem Zusammenhang auch immer interessiert hat: Was genau ist mit diesen Angaben von Ruhezeiten beim Hund eigentlich gemeint? Geht es da um richtiges tiefenentspanntes Schlafen oder "ruht" der Hund beispielsweise auch, wenn er liegend und entspannt auf irgendwas rumkaut? Oder wenn er liegt, dabei aber seine Umgebung beobachtet?


    Um noch was zum Thema beizutragen: Habt ihr denn auch Phasen, in denen euer Kleiner wach ist, aber sich selbst beschäftigen muss? Vielleicht lese nur ich das so raus, aber es klingt ein bisschen so, wie wenn ihr ihm auch immer Programm bietet, wenn er wach ist. Da kann dann auch schnell eine Erwartungshaltung entstehen.


    Vielleicht könntet ihr einen Raum oder einen Bereich so herrichten, dass der Kleine da drin nix anstellen kann, aber euch trotzdem sieht. Da packt ihr ihn zu festen Zeiten rein, er kriegt was zum Kauen und vielleicht ein Spieli, aber keine aktive Bespaßung. Letztlich ist euer Ziel ja, dass er von alleine zur Ruhe kommt, und erfahrungsgemäß ruhen die meisten Hunde, wenn grad einfach nix los ist.

  • Hallo :winken:


    Wir haben hier seit 5 Tagen eine 9 Wochen alte Aussie Hündin. Sie ist jetzt natürlich noch sehr klein und somit schläft sie nochmal mehr, aber viel machen wir nicht mit ihr. Von deinem Tagesprogramm finde ich hat sie viel zu viel Input. Der Part mit den 30 Minuten Training würde ich streichen. Mach alle paar Stunden jeders mal 5-6, höchstens 10 Übungen am Stück. Dann soll sie wieder spielen, ruhen, fressen, ihr geht raus und nach ein paar Stunden - auch nicht immer! - macht ihr wieder ein paar Übungen. Ich meine wirklich ein paar! Was bedeutet, dass ihr vielleicht 5x Sitz übt und sie nach 1-2 Minuten wieder ihrer Dinge gehen kann. Das reicht. Wirklich. Leg das Augenmerk mehr darauf, dass sie nicht hochfährt (falls sie es tut) und sie von alleine runter kommt. Das wird, wenn ihr weniger mit ihr macht. Trefft euch vielleicht mit Hundkumpels, geht in den Wald,...solche Dinge. Deine Beschreibung klingt nach Bente, wenn sie zu viel hatte. Auf der Löserunde, welche bei uns immer zur selben Stelle führt und vielleicht 5 Minuten dauert, Menschen getroffen hat, anders Hunde gesehen, laute Autos (vielleicht auch Sirenen), dann ist sie abends aufgedreht und findet keine Ruhe.


    Ich hoffe, dass hilft. Auch wenn Bente natürlich jünger ist, sind Aussies in diesem Alter alle sehr reizoffen und brauchen Grenzen und Struktur.

  • Ich hatte vor dem Border gar nie eine Box. Alle Hunde davor mussten keine Ruhe lernen und wussten selbst wann sie müde sind. Manchmal ruhten sie mehr und manchmal weniger.


    Der Border brauchte als Welpe manchmal tatsächlich die Box. Eine abgetrennter Bereich ware auch gegangen, aber da unsere Hunde Flugboxen kennen müssen war das eh ganz praktisch. Er bekam seine Kausachen immer in der (meist offenen) Box und vernkûpfte die so positiv.

    Wenn er also zwischen dem Familientrubel zu aufgedreht wurde und nicht zur Ruhe kam, kam er in die Box. Aber mein Ziel war es immer, dass der Hund so wenig wie möglich weggesperrt werden muss sondern lernt sich selbst zu entspannen.


    Die Box war ein Segen, aber wir haben die nie lange benutzt.


    22 Stunden hat der Hund nie geschlafen.


    Ich finde es wichtig das nach Gefühl zu machen. Die meisten Hunde brauchen wohl gar keine Box. Hätte ich nicht 4 kleine Kinder rumrennen gehabt, hätte auch der Border keine gebraucht.

  • Je nach Alter haben Hunde ein RUHE Bedürfnis von 18-23 Stunden.

    RUHE - nicht Schlaf. Das ist der Unterschied - trotzdem sollte man sich sowas vor Augen halten.


    Ich glaube dein Welpe ist eine Mischung aus etwas überreizt (siehe tägliches Training, was ich zB nie machen würde mit Malinois Welpen) und hat vermutlich ein schlechtes Nervenkostüm ohne eingebauten Ausschalter. Leider leider bei Aussies nicht selten - ich erlebe seit 3 Jahren mehrere Aussiewürfe jährlich und wie alle diese Hunde aufwachsen und da gibts bei Aussies echt Unterschiede.


    Kommt sie zur Ruhe, wenn du sie mal hälst bis sie schläft? Wenn nicht würde ich das mal umsetzen. Auch wenn sie das vielleicht zuerst nicht will und dagegen kämpft. Und sie auch mal auf dem Schoß schlafen lassen etc. Ansonsten wäre auch ein Laufstall gut. Weniger Raum zum Hochspulen. Kauzeug drin oder nen Kong zum Auslecken, damit ihr das zum Stressabbau in die Ruhe hilft. Keine Animation.


    Und schau mal, ob du ihr oft Eiweisskauzeug gibst (also getrocknete Fleisch-Sachen) das macht oft zusätzlich hibbelig.

  • guten Morgen naijra


    Danke für deine Antwort?


    Die Trainingseinheiten sollten nicht immer 30 Minuten dauern?. Wir machen gerade sozusagen den Welpen Crashkurs beim Hundetrainer und das sind die ersten Sachen die wir mit ihr üben sollten. Da sie das so toll alles annimmt ( ist bei der Rasse auch verständlich) üben wir pro Einheit verschiedene Sachen. Sollte ich darauf achten das ich immer nur eine Sache mit ihr übe für 5 Minuten?.


    Unsere Gassi Gänge sind meistens so gestaltet, wir laufen 5 Minuten an der Leine dann kommen wir an eine Wiese wo sie den meisten Teil frei laufen darf. Das macht sie auch super brav. Ein mal am Tag versuch ich mir ihr wo anders hin zu gehen oder generell am Tag das sie etwas anderes sieht. ( wenn man jetzt zum Beispiel zum Tierarzt fährt, machen wir nicht noch extra was).


    Wir treffen regelmäßig andere Hunde mit denen sie auch spielen darf. Ich fahre auch 1 Mal die Woche mit ihr zu einer Bekannten wo sie mit anderen Hunden ausgiebig toben kann.

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