Aufmerksamkeit Hund /Spaziergang

  • Hallo,

    ich habe eine Frage zum Thema Aufmerksamkeit bzw Spaziergang allgemein.


    Wir haben seit Januar Rookie, einen Rüden, ca 1 1/2 Jahre aus Rumänien. Anfangs sind wir mit einer normalen Leine gassi gegangen, seit er sich eingelebt hat benutzen wir im Wechsel eine Flexi Leine (ja, wir wissen, dass das nicht optimal ist) und die Schleppleine. Hat den Hintergrund, dass er seine Geschäfte nicht am Wegesrand erledigt und wir so jedes Mal mit in den Wald oder Abhang laufen mussten, was nicht so toll ist. Leider macht Rookie gerne eher sein Ding und schaut überhaupt nicht nach uns. Der Rückruf klappt nur zu 50 %. Natürlich wäre es schön, wenn er irgendwann mal frei laufen kann.


    Mein Gedankengang war, die normale Leine wieder zu nutzen und ihn zu belohnen, wenn er uns anschaut. Um so nach und nach seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich habe nur "Angst", dass er dann seine Geschäfte nicht verrichtet. Meint ihr die Angst ist unbegründet, weil er irgendwann machen wird oder würdet ihr mit der kurzen Leine mit ihm mit gehen, wo er sich lösen kann? Oder die Leinen Situation dabei belassen und anderweitig üben?


    Vielleicht mag einer seine Erfahrungen bzw. Gedanken teilen. Wenn irgendwas ist sucht er unseren Schutz und wenn wir uns mal verstecken und die Schleppleine liegen lassen, kommt er nach einigen Minuten angerannt. Leider ist er sehr schwer zum spielen zu motivieren. Schnüffelspiele lenken ihn nur kurzfristig ab.

  • ich würde zwei Leinen mitnehmen

    Eine kurze für den Hin- und Rückweg und kurze Übungseinheiten und eine lange, an der er schnüffeln und sich lösen kann.

    Das Rückruftraining würde ich momentan komplett von den Lösespaziergängen trennen und dies auch nur mit Schleppleine oder auf eingezäuntem Gelände üben


    Wisst ihr, welche Rassen evtl in ihm stecken?

    Es gibt ja Rassen, die eher "ihr Ding" machen. Mit denen muss man ganz anders arbeiten als mit einem "Standard-Labbi"


    Ich kenne übrigens viele Hunde, die für Geschäft einen geschützteren Ort aufsuchen und sich nicht an der kurzen Leine direkt am Weg lösen möchten

  • Daran habe ich auch schon gedacht. Aber würde er die Aufmerksamkeit dann auch an der Schleppleine /Flexi weiterführen oder nur an der kurzen, weil wir es damit geübt haben?


    Wir wissen es nicht genau. Laut DNA Test (der wurde vom Verein gemacht) ist ein Teil Sibirischer Husky und Laika. Das sind ja definitiv Hunde, die eher eigene Dinge machen..

  • Im Moment weiß dein Hund ja noch gar nicht, dass du seine Aufmerksamkeit willst bzw das es dafür Bonuspunkte gibt.

    Heißt das muss bei jeder Leine erst gelernt werden. Und das dauert definitiv.


    Allerdings habt ihr mit der Mischung natürlich eher den selbständigen Hund. Wahrscheinlich passiert viel Schnüffeln und Jagen während ihr Gassi geht?

    Bei der Rasse wären wahrscheinlich später gemeinsamer Sport eher bindungsfördernd. Aber da gibt es hier andere Experten.

  • Okay, dh. mit jeder Leine muss geübt werden. Wie würdest ihr die Aufmerksamkeit üben? Wie beschrieben über Blickkontakt und belohnen? Selbst wenn ich seinen Namen rufe, guckt er nicht. In manchen Situationen wiederum, wenn er scheinbar nicht so abgelenkt ist, guckt er und kommt angelaufen.


    Ja, die Mischung ist natürlich nicht optimal. Er schnüffelt wahnsinnig viel, verfolgt gern Fährten und jagt. Das Jagen unterbinden wir. Da er so gern schnüffelt, hab ich angefangen Leckerlis zu werfen, zu verstecken usw. Mantrailing haben wir auch schon ausprobiert und das wird auch gut angenommen.


    Als er ankam hat er gar nicht gespielt oder ist Leckerlis gefolgt. Auch heute, wenn er "keine Lust" hat, läuft er einfach an den Leckerlis vorbei und ignoriert diese. Unglaublich, da er sonst ein wahrer Staubsauger ist :D Manchmal kann man ihn so gar nicht motivieren, da macht er lieber sein Ding.


    Fahrrad fahren wiederum findet er total klasse. Oder joggen gehen. Generell rennt er sehr gern. Mittlerweile hat er auch schon ordentlich Kondition bekommen.

  • Das Training fangt ihr natürlich nicht dort an, wo der Hund bereits ausgeknipst ist.

    Ich habe hier in der Wohnung anfangen müssen. Danach der Hinterhof, danach der langweiligste Ort der Welt, dann der zweitlangweiligste Ort, usw und wenn es draußen mal spontan passiert natürlich auch (genau wie bei der Leinenfürigkeit oder Rückruf etc.)


    In dem Moment in dem der Hund guckt, ohne das ich etwas gesagt habe, gibt es das Clickerwort danach Belohnung (das ist genauer, ruhiger und schneller im belohnen, vielleicht mal beim Clickertraining reinlesen)


    Da ihr für die Zeit schon recht viele Sachen macht, würde ich tatsächlich ein wenig schauen das ihr strukturiert rangeht. Ruhe beibringen und draußen konzentriert auf euch sein, ist schwerer aufzubauen als Kondition.


    Vielleicht kennt einer hier einen Huskyerfahrenen Trainer, der einmal drüber schauen kann? Manchmal hilft das schon um bessere Grundlagen aufzubauen.

  • Das die Belohnung nicht funktioniert kann an der Belohnung liegen, nicht toll genug, daran das die Umgebung zu reizvoll ist oder na ja ihr einen Huskymix ohne Will to please habt.

    In Waldgebieten brauchte ich meinem Jagdmonster auch nicht mit Hähnchen winken?‍♀️

  • Okay, dann würde ich auch versuchen es drinnen aufzubauen. Hast du wirklich nur ein Wort benutzt oder einen Clicker?


    Ich weiß gar nicht, wie viel Husky in ihm steckt, da er ja aus Rumänien kommt und quasi noch zich andere Arten drin sein könnten. Laut dem Test ist es wohl mit Laika am meisten vorhanden.


    Ich denke mal, dass er aufgrund seiner Vorgeschichte (Straßenhund) eher der "Alleingänger" ist. Er lernt zwar Dinge aber hat oft keine Lust mitzumachen. In der Hundeschule wiederum klappt alles :D ich denke der Reiz draußen ist einfach viel zu hoch und es ist alles interessanter als wir.

  • Ich kann mir nicht so recht vorstellen was genau Du als Trainingsziel hast. Ich persönlich bringe meinen Hunden ein paar allgemeine Regeln bei, dazwischen dürfen meine Hunde Hundedinge tun. Wenn ich was will, dann spreche ich sie an. Zu den Regeln gehört: Der Weg darf nicht verlassen werden (außer zum Kacken), man soll warten bis ich aufgeschlossen habe, wenn ich es sage, es wird nicht durchgestartet, wenn vor uns eine Ablenkung auftaucht und kommen, wenn ich rufe. Das bringe ich dem Hund alles einzeln bei. Eins nach dem anderen.

  • Ich weiß gar nicht, wie viel Husky in ihm steckt, da er ja aus Rumänien kommt und quasi noch zich andere Arten drin sein könnten. Laut dem Test ist es wohl mit Laika am meisten vorhanden.


    Ich denke mal, dass er aufgrund seiner Vorgeschichte (Straßenhund) eher der "Alleingänger" ist. Er lernt zwar Dinge aber hat oft keine Lust mitzumachen. In der Hundeschule wiederum klappt alles :D ich denke der Reiz draußen ist einfach viel zu hoch und es ist alles interessanter als wir.

    Was ich an Deiner Stelle machen würde: Arbeite an Dir und Deiner Erwartungshaltung. Und vergiß erst mal seine Vergangenheit, seine Rassen und interpretier nicht irgendwas rein, was so eventuell gar nicht da ist. Huskies sind nämlich zb durchaus in der Lage, gut in einem Team zusammenzuarbeiten. Nicht so gut sind sie darin, sich menschliche Wertvorstellungen aufs Auge drücken zu lassen.


    Der Mittelpunkt der Hundewelt wirst Du nicht durch stumpes Trainieren, sondern eher mit einem Leben mit dem Hund. Er hat vielleicht auch nicht "keine Lust", sondern noch gar nicht die Möglichkeit, sich mental und seelisch draußen auf so Banalitäten wie Sitz Platz Bleib Zeug zu konzentrieren.


    Die Welt draußen ist halt neu und aufregend. Wenn er was schnüffelt, dann zeig doch Begeisterung dafür - für seine Welt. Er zeigt Dir doch, was er toll findet, verbiete ihm das nicht, sondern lass ihm Zeit. Zeig Du ihm auch Dinge, finde spannendes, Du kannst auch Futter finden gelegentlich. Du mußt ihm ja erst mal zeigen, daß es sich wirklich lohnt, sich auf dich zu verlassen, Dir sein Leben anzuvertrauen und dir Folgschaft zu leisten ;-) Und wenn er weiß, daß es sich lohnt, kommt die Aufmerksamkeit von allein.


    Ich persönlich bevorzuge die Flexileine am Geschirr, dann hat man nicht ständig das Schleppleinengewurschtel

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