Pöbeln gegenüber Artgenossen

  • Dein Hund sagt dir doch schon was richtig ist und hat die Lösung parat ... sie geht Bögen. Klasse, bestätigst du das ? Das ist ein sehr höfliches Verhalten, zeigt das sie keinen Stress, aber auch keinen Kontakt möchte. Lass es erst überhaupt nicht so weit kommen das sie bellen muss. Für mich hört sich das auch eher nach Unsicherheit an. Bellen ist selbstbelohnend, das braucht keine Bestätigung durch den Menschen.


    Hunde kommunizieren auch auf Entfernung, fixieren, anschleichen, steife Körperhaltung sieht deine Maus viel eher als du. Das passt auch dazu das sie nicht jeden Hund anbellt. Beobachte mal, übe dich in Körpersprache, lerne die Signale deines Hundes zu verstehen. Vielleicht fiddelt sie auch , wenn du das Gefühl hast sie möchte unbedingt hin.


    Was ihre Motivation ist können wir hier im Forum nicht einschätzen. Ich würde vermuten auf Entfernung geht sie noch Bögen und wenn ihr zu nah seid wirkt es als ob sie hin möchte ?


    Ich hatte letztens auch so eine tolle Begegnung, die mein Hund laut der anderen Hundebesitzerin unbedingt wollte :pfeif:. Alter Hund, erschöpft nach Wanderung, geht Bogen und wilder Jungspund kommt uns entgegen. Deren Frauchen , die müssen sich guten Tag sagen, ich nö, der will nicht. Sie lässt ihren Hund natürlich ran, Opi fiddelt wie blöd und macht Vorderkörpertiefstellung. Jungspundfrauchen ... von wegen der will keinen Kontakt .... ich ziehe total genervt ab, mit einem Opa der nur höflich ist. Gleiche Begegnung, zwei völlig verschiedene Sichtweisen . Also beobachte deinen Hund genau.

  • Das sie bellt und hinzieht kann auch nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteigigung" sein.


    Helf ihr das ihre Individualdistanz eingehalten wird und vermeide erstmal Hundekontakt.

    Dan gezieltes Training wie CfB oder ZuB.

    Lauf zusammen mit ihr einen Bogen und zeig ihr das sie keinen Kontakt haben muss.




    Einen Hund mit Artgenossenproblematik würd ich keine Pflegehunde vor die Nase setzen bevor das eigentliche Problem trainiert ist.

  • Helf ihr das ihre Individualdistanz eingehalten wird und vermeide erstmal Hundekontakt.

    das hat halt nichts damit zu tun, dass sie sich bedrängt wird. Die Hunde die sie anbellt, haben so gut wie nie Kontakt mit ihr sondern gehen nur vorbei, sind meistens sogar richtig höflich/desinteressiert. Wenn ihre Individualdistanz überschritten wurde, (und ich nicht rechtzeitig eingreife) schnappt sie meist warnend in die Luft oder knurrt etwas, zeigt also ein ganz anderes verhalten .

  • Einen Hund mit Artgenossenproblematik würd ich keine Pflegehunde vor die Nase setzen bevor das eigentliche Problem trainiert ist.

    Wie gesagt, sie hat aber mit 95% aller Hunde keine Probleme, so auch mit den Pflegehunden. Die haben ihr sogar einiges beigebracht und geholfen. Am Anfang hat sie zum Beispiel gebellt, wenn ein unbekannter Hund das Haus betreten hat, hat sie ausgeheilt/gebellt, aber mittlerweile pennt sie einfach weiter, selten schaut sie wer das ist. Weil sie wahrscheinlich nicht richtig sozialisiert wurde, weiss sie nicht wie sie richtig spielen soll (die meisten Hunde haben Angst vor ihr, weil sie zu viel bellt und zu ruppig ist), aber durch die Pflegehunde hat sie die Möglichkeit zu lernen.

  • das hat halt nichts damit zu tun, dass sie sich bedrängt wird. Die Hunde die sie anbellt, haben so gut wie nie Kontakt mit ihr sondern gehen nur vorbei, sind meistens sogar richtig höflich/desinteressiert. Wenn ihre Individualdistanz überschritten wurde, (und ich nicht rechtzeitig eingreife) schnappt sie meist warnend in die Luft oder knurrt etwas, zeigt also ein ganz anderes verhalten .

    Das verstehst Du jetzt etwas falsch.


    Klar, für Dich ist der andere Hund mit seinem Halter nicht zu nahe, wenn die beiden sich noch 10 m von Euch entfernt befinden.

    Aber für einen Hund, der (bisher) die Erfahrung gemacht hat, daß am Ende immer (unerwünschter) Kontakt bedeutet, ein "Hallo Sager" andockt, oder gar Dank Flex im vollen Lauftempo in ihm reinknallen könnte, wäre das schon "zu nah".

    Dann kommt tatsächlich dieser "Angriff ist die beste Verteidigung" - Modus zum Vorschein und Dein Hund fängt jetzt schon, nur zur reinen "Sicherheit" an zu bellen.


    Das gleiche gilt auch für einen höflichen, desinteressierten Hund, der nur an der anderen Straßenseite vorbei geht!


    Was zu "nah" oder "noch weit genug entfernt" ist, liegt nicht in Deinem Ermessen, sondern bei Deinem Hund! Wenn es für Dich noch weit genug entfernt ist, und Dein Hund bellt, dann IST das schon viel zu nah für Deinen Hund!

    Also fang schon ab da, besser noch kurz davor an, Bögen zu laufen :ka:

  • Wir haben ja unsere Knalltröte auch aus dem Tierschutz, sie war damals ein Jahr alt und man sagte uns: sie liebt alle Hunde und will immer hin zum spielen.

    Den ersten Labbi hat sie fast gefressen, zum Glück war sie ohnehin an der Leine.

    Das hat mich total verunsichert und sie hat jeden - wirklich jeden - Hund auf Sicht verbellt und ist in die Leine gegangen.

    Wir haben Hundesichtungen dann - mit einem Trainer - schön "geclickert".

    Jetzt - ein Jahr später - kann sie mit ausgewählten Hunden zusammen laufen und an anderen können wir vorbeigehen, ohne ein eskalierendes 35kg Fellbündel an der Leine.

    Wir haben aber auch konsequent ihren persönlichen Abstand eingehalten. Auch heute wählen wir - wenn möglich - Distanz.


    Irgendwie glaub ich auch nicht, dass Eurer Hündin das Bellen Spaß macht. Das ist doch auch Stress und so kann man nicht lernen.


    Ich glaube auch, dass das mit den Pflegehunden keine gute Idee ist - ist aber nur meine persönliche Meinung. Mit etwas Pech erwischst Du einen Kandidaten mit ähnlicher Problematik und dann habt Ihr den Salat. Dein Hund hat ein Problem mit Artgenossen und kriegt in seinen geschützten Bereich ebensolche vor die Nase gesetzt. Das wäre mir zu heiß. Abgesehen davon, was sollen denn die Pflegehunde von Deinem Hund lernen? Man nimmt ja keine Pfleglinge auf, damit sie die eigene Knalltüte erziehen?

  • das hat halt nichts damit zu tun, dass sie sich bedrängt wird. Die Hunde die sie anbellt, haben so gut wie nie Kontakt mit ihr sondern gehen nur vorbei, sind meistens sogar richtig höflich/desinteressiert. Wenn ihre Individualdistanz überschritten wurde, (und ich nicht rechtzeitig eingreife) schnappt sie meist warnend in die Luft oder knurrt etwas, zeigt also ein ganz anderes verhalten

    Ich glaube, es ist eher so: Sowohl Bellen als auch knurren und und schnappen sind Abwehrreaktionen, die ALLE anzeigen, dass ihre Individualdistanz unterschritten wurde. Das Bellen ist die erste Warnung, wenn diese dann ignoriert wird (indem die anderen HH mit ihren Hunden dichter kommen), dann 'muss' sie heftiger reagieren, weil ja ihre erste Drohung nicht 'verstanden' wurde.

    Zumindest war das mit meinem (inzwischen Ex-) Leinenpöbler genauso. Und am Anfang waren manchmal 20m auch schon zu dicht. Selbst wenn der andere Hund (vermeintlich) friedlich war.

    Am Anfang hat sie zum Beispiel gebellt, wenn ein unbekannter Hund das Haus betreten hat, hat sie ausgeheilt/gebellt, aber mittlerweile pennt sie einfach weiter, selten schaut sie wer das ist. Weil sie wahrscheinlich nicht richtig sozialisiert wurde, weiss sie nicht wie sie richtig spielen soll (die meisten Hunde haben Angst vor ihr, weil sie zu viel bellt und zu ruppig ist), aber durch die Pflegehunde hat sie die Möglichkeit zu lernen.

    Da hast du ihr wahrscheinlich beibringen können, dass Besucher nicht bedrohlich sind. Das heißt (leider) nicht, dass sie das auch auf Draußen übertragen kann.

  • Helf ihr das ihre Individualdistanz eingehalten wird und vermeide erstmal Hundekontakt.

    das hat halt nichts damit zu tun, dass sie sich bedrängt wird. Die Hunde die sie anbellt, haben so gut wie nie Kontakt mit ihr sondern gehen nur vorbei, sind meistens sogar richtig höflich/desinteressiert. Wenn ihre Individualdistanz überschritten wurde, (und ich nicht rechtzeitig eingreife) schnappt sie meist warnend in die Luft oder knurrt etwas, zeigt also ein ganz anderes verhalten .

    Jeder Hund hat andere Individualdistanz.

    Das können bei manchen auch 30-50 Meter sein.


    Hab hier auch so ein Exemplar.


    Und dann kommt es ja auch noch auf das Verhalten des Gegenübers an.

    Was strahlt der aus?

    Wie guckt der?

    Wie ist bei deiner Hündin die allgemeine Tagesform?


    Du sagst sie ignoriert deine Pflegehunde und Besucher,das heisst nicht das sie damit keinen Stess hat.


    Vielleicht erduldet sie das nur.

    Da müsste aber Vorort mal ein Trainer draufgucken.



    Auch das Fressverhalten was du in deinem anderen Thema beschreibst könnte damit zusammenhängen.

  • Auch das Fressverhalten was du in deinem anderen Thema beschreibst könnte damit zusammenhängen.

    nein, dass hat sie schon lange bevor das pöbeln anfing und ich mich um die Pflegehunde gekümmert habe

  • Ich glaube, es ist eher so: Sowohl Bellen als auch knurren und und schnappen sind Abwehrreaktionen, die ALLE anzeigen, dass ihre Individualdistanz unterschritten wurde. Das Bellen ist die erste Warnung, wenn diese dann ignoriert wird (indem die anderen HH mit ihren Hunden dichter kommen), dann 'muss' sie heftiger reagieren, weil ja ihre erste Drohung nicht 'verstanden' wurde.

    Zumindest war das mit meinem (inzwischen Ex-) Leinenpöbler genauso. Und am Anfang waren manchmal 20m auch schon zu dicht. Selbst wenn der andere Hund (vermeintlich) friedlich war.

    okay... Aber was kann ich denn dann dagegen tun?

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