Komisches Verhalten - aber nur beim Herrchen

  • Hallo an Alle,


    Da ich recht neu bin auch hier nochmals ein kleines "Hallo" vornweg.


    Ich habe mich hier angemeldet, weil ich aus dem Verhalten meiner kleinen Jack Russel Hündin Mia (6 Jahre alt) einfach nicht schlau werde.


    Wir hatten Sie damals als Welpe von einem Züchter geholt der danach polizeilich bekannt wurde. Papiere, Impfungen alles gefälscht und erlogen. Dabei sah alles so aus wie es aussehen sollte und das Muttertier das besichtigt werden konnte machte auch einen guten Eindruck. Als dann aber nach 3 Tagen im neuen Zuhause unsere kleine einfach Würmer erbrach, wussten wir da kann was nicht so sein wie es soll. Das Ende vom Lied war, das dieser "Züchter" von uns angezeigt wurde und auch eine Sammelklage von weiteren Betroffen dabei herauskam. Das half unserer kleinen Mia aber wenig. Es war nicht klar ob sie durchkommen würde oder nicht so stark war sie verwurmt. Nach etlichen Flüssigkeitsinfusionen und mühseligem mit der Hand füttern (spezielles Futter immer stückchenweise auf den Finger und dann ins Mäulchen) ging es ihr langsam besser. In dieser Phase arbeitet mein Mann weswegen ich die komplette Umsorgung alleine trug. Durch die ganze Geschichte hat sie auch eine Immunschwäche und seit Jahren eine Blasenproblematik entwickelt (immer wiederkehrende Entzündung, Struvit, schwankender PH). Hier sind wir mittlerweile gut aufgestellt (angepasste Ernährung, medizinische Versorgung von einem Tierarzt der auch homöopathisch behandelt da die Schulmedizin sie vor 3 Jahren schon aufgegeben hatte). Auch hier übernehme hauptsächlich ich die Versorgung!


    Ich schweife soweit ab weil ich hoffe, das sich daraus eventuell eine Erklärung für folgendes Problem ergeben könnte: Die Kleine hängt an mir wie ein Schatten. Sie liegt die ganze Zeit wen ich auf der Couch sitze an mir oder in meinem Schoß. Wen ich aufstehe und mich bewege läuft sie direkt mit. Auch wen es ihr schlecht geht darf nur ich an sie ran. Sie lässt sich von mir drücken und knuddeln und ist an sich sehr vertrauensvoll mir gegenüber. Auch nachts liegt sie an meinen Beinen und rührt sich nicht von meiner Seite weg.


    Hier nun das "Problem": Mit meinen Mann spielt und tollt sie ab und an aber sobald er sie nur streicheln will wen sie auf der Couch liegt, steht sie wie von der Tarantel gestochen auf, knurrt und springt von der Couch. Meistens läuft sie dann einmal um den Tisch um in meiner Nähe dann wieder auf die Couch zu springen und liegt dann bei mir. Das passiert eigentlich jedesmal. Selbst wen sie irgendwo liegt und er sie nur aus versehen streift reagiert sie so. Ich kann mir daraus keinen Reim machen da er sich wirklich Mühe gibt und immer lieb zu ihr ist. Durch seine Arbeit ist er meistens nur abends zuhause und verbringt nicht so viel Zeit mit ihr wie ich. Ich kann mir aber nicht vorstellen das es daran liegt. Beim Tierarzt wiederrum ist sie bei ihm viel ruhiger wie bei mir und sucht auch seine Nähe. Auch nachts wen ich mal etwas unruhiger schlafe legt sie sich rüber zu ihm. Trotzdem belastet ihn das Verhalten von ihr sehr. Es wirkt einfach so als würde sie bei mir komplett abschalten können und bei ihm ist sie immer auf Hab-Acht-Stellung. Wie gesagt wir können uns darauf keinen Reim machen.


    Wen ich mal nicht da bin ist sie übrigens richtig zutraulich ihm gegenüber und sucht die ganze Zeit seine Nähe. Alles schon aus der Ferne per Videotelefonie mitbekommen. Da liegt sie dann aufeinmal an seinem Kopf und schlabbert die Glatze ? und döst auch friedlich neben ihm.


    Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee an was dieses Verhalten liegen könnte und vor allem wie man es ändern kann. Für meinen Mann war es der Wunschhund schlechthin und auch sein Erster. Nun ist er traurig das eine solche Distanz herrscht.


    Ich danke euch schonmal im vorraus für alle Ratschläge und Anregungen.

  • Sie war ihm gegenüber immer distanzierter wie mir aber erst in den letzten 2 Jahren nahm dieses beschriebene Verhalten zu. Ein Auslöser konnten wir beide nicht ausmachen.

  • Menschen sind gerne mal der Auffassung, dass sie „ganz lieb“ zu einem Hund sind, während sie den Hund aus dessen Sicht tatsächlich verwirren, nerven, ängstigen oder bedrohen. Kann mein Mann auch ganz gut, gelegentlich.


    Bei einem Verhalten, das sich jetzt schon so lange verfestigt hat und ohne eine genaue Idee, wo es herkommt (abgesehen von dem Sozialisationsdefizit), würde ich mir tatsächlich einen Trainer suchen, der sich das bei Euch zu Hause mal genauer anschaut.

  • Sie war ihm gegenüber immer distanzierter wie mir aber erst in den letzten 2 Jahren nahm dieses beschriebene Verhalten zu. Ein Auslöser konnten wir beide nicht ausmachen.

    Es könnte so viele Gründe haben.


    Schmerzgedächniss, sie fühlt sich von ihm bedrängt, oder sie sieht dich als Ressource :ka:


    Ich würd auch Trainer drauf gucken lassen und euch vielleicht mal in bestimmten Situationen selbst filmen z.b Abends auf der Couch.

    Das ist auch immer sehr aufschlussreich sich selbst und seine Körpersprache zu sehen.

  • Es könnte auch rassetypisch sein.


    Russells neigen dazu, sich innerhalb der Familie einen Bezugsmenschen zu suchen, sehr an dem zu kleben und ihn manchmal auch zu verteidigen. Dass das hier auch so sein könnte, siehst du ja daran ,dass die beiden allein gut klarkommen - dann muß sie ihre Ressource, dich, nicht mehr dauernd im Auge behalten und bewachen und entspannt sich auch mit deinem Mann.

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