Hund folgt mir auf Schritt und Tritt/Verlustangst

  • Hallo zusammen,


    wir haben Wanda, 4 Jahre, vor sieben Wochen aus dem Tierschutz zu uns geholt. Sie war von Anfang an eher devot und vorsichtig bis unsicher. Wenn sie nicht gerade todmüde ist, folgt sie mir auf Schritt uns Tritt, ist sozusagen mein Schatten. Selbst wenn ich den Raum nur kurz wechsle, und sie hat vorher noch gedöst, springt sie auf und läuft mit hinterher.

    Ich habe das Verhalten jetzt sieben Wochen lang ignoriert, lobe sie auch nicht wenn ich kurz draußen war und wiederkomme. Hat jemand eine Idee, was ich noch tun kann, damit sie sich entspannt? Ihr mehr Zeit geben vermutlich?

    Danke für eure Tips!

  • Das mache ich, da wo welche sind, auch schon. Wenn ich aus dem Garten in die Wohnung gehe, steht sie so lange vor der Tür, bis ich wieder rauskomme. Auch, wenn es eine halbe Stunde dauert...

  • Ihr mehr Zeit geben vermutlich?

    :nicken: Das dauert. Unsere Leni ist mir auch wirklich lange nachgelaufen, das hat Monate gedauert, bis es nachgelassen hat. Aber auch jetzt, nach 1,5 Jahren bei uns, hat sie noch Phasen, wo sie das verstärkt macht.


    Gib ihr einfach Zeit, 7 Wochen sind gar nichts. Wenn es wirklich zu viel ist und sie dadurch auch nicht genügend Schlaf bekommt, könntest Du auch mit Türgittern arbeiten. Dann kann sie Euch sehen und schauen, was Ihr so macht, hat aber nicht immer Zugriff auf Euch. Vielleicht hilft ihr das etwas beim entspannen. Ansonsten wirklich Geduld haben, das kann schon mal ein Jahr dauern, bis die Hunde wirklich angekommen sind. Je nachdem wo sie herkommen und was sie erlebt haben.

  • Mein Rüde kommt aus dem Tierschutz und läuft mir auch jetzt noch (knapp 1,5 Jahre später) immer noch viel hinterher. Geh ich ins Bad, kommt er mit und döst dann irgendwann auf seiner Matte im Flur.

    Wenn ich in der Küche arbeite, liegt er im Flur und döst da.

    Am Anfang war er wirklich penetrant und hing mir im Bad halb aufm Schoß, aber inzwischen bleibt er auch mal im Wohnzimmer liegen, wenn ich nur kurz aufstehe.


    Es kann, wie Oleniv schon sagt, mitunter echt dauern, bis der Hund in der Hinsicht entspannter wird.


    Solange es dich nicht stört, dein Hund nicht übermäßig gestresst wirkt und auch genügend Schlaf bekommt, würde ich mir da nicht so den Kopf drum machen.

    Mein Rüde zB ist einfach gerne in meiner Nähe. Darf er sein, find ich angenehm. Wenn er im Weg ist oder stört, wird er einfach weggeschickt.

    Wenns deiner Hündin allerdings merklich nicht gut tut, würde ich auch Türgitter installieren.

  • Dankeschön für eure Antworten! Nein, es stresst mich nicht und stört mich auch nicht groß. Ich möchte nur, dass sie weniger an mir hängt und meinen Freund mehr akzeptiert. Insgesamt habe ich schon manchmal den Eindruck, dass sie in bestimmtem Situationen eigentlich eher entspannen möchte aber nicht zur Ruhe kommt wenn sie nicht weiß, wo ich bin.

  • Manchmal muss man einem Hund auch mal sagen, was von ihm gewünscht wird.


    Meine Tierschutzhündin hat von Anfang gelernt, dass ich nach laufen eher mau finde. Und sie läuft heute nur dann hinter her, wenn sie ein Bedürfnis anmeldet.


    Wenn der Hund mit mir den Raum wechselt, finde ich es nicht schlimm, sondern normal. Mutiert er aber zu meinem Schatten und ich kann nicht alleine zur Toilette oder mir was zu trinken holen, dann finde ich es doof und unterbinde das auch. Es ist für den Hund auch doof, wenn er seine Ruhezeiten für diesen, lass es mich beim Namen nennen, Mist unterbrechen muss, nur um zu kontrollieren, was ich mache.

  • Das ist normal. Die meisten Hunde suchen sich erst mal eine Bezugsperson, das bist in dem Fall dann Du.

    Aber mit der Zeit wird das sicher besser.


    Leni hat am Anfang auch jeden Abend ängstlich reagiert, wenn man mein Mann nach Hause kam. Nach ein paar Minuten war es dann aber ok und mittlerweile haben sie ein wirklich enges Verhältnis. Lass Deinen Freund das Futter geben oder mal ein paar Leckerchen oder sie sollen mal allein spazieren gehen und viel kuscheln. Dann wächst auch die Bindung.


    Soweit ich gelesen habe, hat sie auch ein paar gesundheitliche Baustellen. Das kommt sicher noch dazu. Wenn ihr die im Griff habt und noch einige Zeit vergangen ist, wird das schon alles werden.


    Am Besten ruhst Du jetzt auch viel mit ihr zusammen, wenn das möglich ist. Das tut ihr sicher auch gut.


    Alles Gute! :smile:

  • Oleniv Vielen Dank für deine Antwort, das lässt mich auf jeden Fall hoffen. Ich schmuse mit ihr soviel ich kann weil sie wirklich sehr anhänglich ist und sich am liebsten auf mich drauflegt. xD

    Und ich merke ja auch, wie sehr sie das beruhigt.

    Ich hoffe sehr, dass es ihr gesundheitlich bald besser geht, da das natürlich für uns alle ein unglaublicher Stressor ist.

  • Musst halt gucken, dass sich das nicht zu einem handfesten Problem auswächst, weil dem Hund beigebracht wird, dass Du immerzu zur freien Verfügung stehst ... zum einen schafft das ständige Aufpassen Schlafmangel, zum zweiten folgt dann in der Regel das Problem, dass der Hund nicht mehr allein bleiben kann oder es gar nicht erst lernt und zum Dritten wird das der Horror, wenn Du mal ausfällst und z. B. für mehrere Tage ins Krankenhaus, zu einer Fortbildung und warum auch immer weg musst ...


    Ich arbeite anfangs gerne mit Kindergittern in den Türen. So kann der Hund mich noch sehen, aber mir nicht permanent auf der Pelle hängen. Gleichzeitig übe ich auch, dass ich den Hund von mir wegschicken kann, so dass es normal wird, dass ich nicht immer verfügbar bin.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!