Frühkastration Hündin - ja oder nein?


  • In Wirklichkeit so passiert:


    Hund wird vorgestellt mit vergrößertem Bauchumfang. Trächtigkeit wird festgestellt. Große Augen beim Besitzer.

    "Haben Sie denn noch einen unkastrierten Rüden im Haushalt?"

    "Ja natürlich"

    "Und da ist Ihnen nicht in den Sinn gekommen, dass sowas passieren kann?"

    "Naja, ich dachte die könnten sich beherrschen!"


    Also ja. Manchmal ist Kastration die beste Lösung.

  • Versuch den Thread mal

    So zu lesen, als ob du stille Mitleserin bist. Dann fühlst du dich vielleicht weniger angegriffen und kannst für dich filtern was zutrifft auf eure Situation. Nicht alles was hier geschrieben wird geht an dich - vieles ist auch allgemeine Diskussion. Und ja, es wird halt ganz viel aus Angst, aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit und fehlender Information kastriert. Von daher, ist es ja prima hast du dich informiert und viele Antworten bekommen.

  • Man muss bei all den angebrachten Studien halt auch immer bedenken, dass am Ende jeder dazu neigt, Informationen in Abhängigkeit von den eigenen Überzeugungen zu bewerten. D. h., passt ein Studienergebnis zum eigenen Weltbild, dann neigt man dazu, es weniger kritisch zu betrachten und stärker zu gewichten als solche Infos, die dem entgegen stehen.


    Sieht man ja hier ganz gut, es darf nicht sein, dass eine Kastration tatsächlich auch Vorteile für den Hund hat, also werden Studienergebnisse auf Teufel komm raus angezweifelt. Witzigerweise teilweise von den gleichen Usern, die an anderer Stelle völlig unkritisch irgendwelche mehr als zweifelhaften Quellen angeben, die grad die eigene Meinung untermauern.


    Lisa0408


    Fragen zum Thema Kastration arten hier leider sehr oft in so ein Hauen und Stechen aus, nimm es nicht persönlich.

  • Lisa0408 was bitte wird dir denn vorgeworfen?


    Es wurde lediglich gesagt, dass eine Frühkastration nicht sinnvoll ist und dass man Hunde während einer Läufigkeit trennen kann. Wo bitte sind das denn Vorwürfe?

    Das ist richtig. Mir wurde jetzt von mehreren vorgeworfen, dass ich sie aus bequemlichkeit kastrieren würde und das ist auf keinen Fall so.


    Nein das wurde es bis auf wenige Ausnahmen nicht... Vielleicht mal mit dem sachlichen Aspekt lesen und nicht gleich an die Decke hüpfen, wenn wer was schreibt.

    Unter anderen stand es nämlich schon zu Anfang drin das der Rüde einer der Gründe war... Also ganz nur an die Gesundheit habt ihr nicht gedacht ;)


    Edit Helfstyna war schneller... =)

  • Die Idee, dass sich ja um kastrierte Hunde mehr gekümmert wird, finde ich nicht sehr einleuchtend. Hier lebten in der gleichen Studie z.B. die Mischlinge länger als die reinrassigen Hunde https://www.companionanimalpsy…18vU1B8RMYD0ZnD5NutHnM57Y

    In dieser Studie (2019) wurden nur Hunde berücksichtigt, die mindestens zweimal in der Studiendauer bei Tierarzt waren. Also stimmt zumindest in diesen Fall nicht, dass intakte Hunde kürzer leben, da sich um sie nicht ausreichend gekümmert wird.


    Die Ergebnisse sind zwar statistisch signifikant(Mediane Lebensdauer bei kastrierten Rüden und Hündinnen 14.15 und 14.35 vs. 14.07 und 13.77 bei unkastrierten) aber für das richtige Leben ist das nur ein kleiner Unterschied und es können natürlich verschiedene Variablen eine Rolle spielen.


    Nichtsdestotrotz stimmen die Daten aber mit älteren Untersuchungen überein, laut denen kastrierte Hunde eine längere Lebensdauer haben. Aber das Thema ist komplex und es können viele nicht untersuchte Faktoren einen Einfluss haben.

  • Ich lasse mir ja auch nicht zur Vorsorge die Brüste amputieren, damit ich keinen Brustkrebs bekomme :flucht:

    Das wollte ich hier auch schon hundertmal schreiben aber hab mich nicht getraut, aber ja genauso denke ich auch.


    Also ja bei meiner Hündin hätte man es durchaus erkennen können, da ich sie aber erst kennen gelernt habe als die Pyo schon in vollem Gange war habe ich es nicht gleich erkannt, zumal ich damals noch keine Ahnung von Hunden hatte und mir die Besitzerin der Hündin die Blutung als Läufigkeit verkauft hat. Ich hab ihr schon fünf Tage vorher gesagt das der Hund zum Tierarzt muss, dass sie dann erst kurz vor knapp gefahren ist dafür kann ich nichts.


    Sie war einfach träge, nicht mehr lustig und nur noch am Schlafen und ja ich gehe bei sowas zum Tierarzt und man kann dann auch sowas erkennen. Kein Hund mit Bauchweh springt noch munter rum, wenn man seinen Hund kennt kann man es erkennen.


    Übrigens ich hätte auch keinen Bock auf Läufigkeiten und schon gar nicht auf trennen, aber ich hab mich genau aus diesem Grund für Rüden entschieden. Weil ich keinem Tier eine unnötige OP zumuten möchte, übrigens bei einer normalen Kastration kann das Tier auch in der OP versterben auch wenn es gesund ist, ich glaube da gab es sogar hier im Forum mal einen Fall.

  • Ach ja und ich hatte mit der Bequemlichkeit nicht speziell dich Lisa0408 gemeint, ich hatte es allgemein geschrieben, weil es eben auch andere Leute lesen auch wenn es dein Thread ist ;)


    Ich finde es toll das du dich infomierst und fragst und deine Meinung nicht in Stein gemeißelt ist, man sollte immer mit der Zeit und mit neuen Erkenntnissen gehen egal um was es geht. Bei veralteten Dingen stehen bleiben ist nie gut alles entwickelt sich weiter.

  • Ja, eindeutig ist die Rechtslage nicht, das stimmt.


    Prof. Dr. Axel Wehrend aus Gießen hat das auf einem Vortrag mal sehr schön aufgeschlüsselt, das wird ja auch unter TÄs viel diskutiert.

    Das Ergebnis war sinngemäß: Es muss ja immer zum mildesten Mittel gegriffen werden und da es heutzutage bei als Haustieren gehaltenen Hunden ist kein Problem darstellt einen ungewollten Deckakt zu verhindern ist die Klausel mit der Verhinderung des Deckakts als Kastrationsgrund eigentlich hinfällig.

    Ausnahmen im Einzelfall gibt es natürlich immer ... kleine Kinder, demente Angehörige, Hund arbeitet Zb solo auf der Jagd oder als Herdenschützer usw.


    Wobei letzteres natürlich auch unter "weitere Nutzung und Haltung" fällt. Die Nutzung im Sport zB ist aber laut Wehrend und den Kollegen mit denen er sich besprochen hat kein hinreichender Grund.


    Unterm Strich war der gemeinsame Konsenz eben, dass man mit dem Fortpflanzungsargument heute eigentlich keine Indikation zur Kastration mehr hat, Ausnahmen natürlich vorbehalten, und es damit genau genommen ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist weil man eben nicht die am wenigsten invasive Methode (erziehen, aufpassen) gewählt hat.


    Dass man sich im Fall einer Klage natürlich irgendwie rausreden könnte indem man Argumente die über "keinen Bock auf Läufigkeit" hinausgehen anführt, das steht natürlich auf einem anderen Blatt.

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