Zur Ruhe kommen - blöde Situation

  • ja, ich weiss, es sollte nicht passieren, dass der Hund in so eine Situation kommt, wo er überdreht ist - es ist mir aber passiert. Ich war mit Megan , BC- Welpe, 10 Wochen alt, 10 Minuten spazieren, es war scheinbar zuviel, obwohl sie draußen nur ruhig geschnüffelt hat und es nur 3 Meter neues Terrain waren und es war draußen gefühlt für uns beide schön. Ich weiss nicht, was war. Sie wollte gerne noch draußen bleiben, vielleicht auch Frust und Langeweile.

    In der Wohnung ist sie nicht zur Ruhe zu bringen gewesen, es war jetzt nicht völlig abgedreht, aber sie hat an den Möbeln geknabbert und ich keine Lösungsstategien zur Hand gehabt.

    Und dann hab ichs gefühlt versaut! Ich hab ihr was zum Kauen angeboten, aber sie hat nach 3 Minuten kauen weiter gemacht. Um die Möbel zu retten, hab ich sie weggeholt, indem ich ihr Futter hingeworfen hab, weil ich sie nicht durch Spielzeug ablenken wollte und ich dachte, das ruhige nach Futter suchen beruhigt.

    Dann - nachdem ich alles, was mir lieb und heilig ist, angekaut gesehen habe - habe ich ihr was zum Zerfetzen gegeben, was sie aber nur hochgebracht hat, da dieses Packpapier geraschelt hat, anders als ne Küchenrolle. Ich hätte sie vielleicht einfach damit spielen lassen sollen...


    Hab ich aber nicht. Sie ist also wieder an die Möbel. Ich wollte dann raus gehen, weil gemerkt habe, ich tu hier gerade nichts Gutes und ohne mich käme die besser zu sich und zur Ruhe. Sie hat aber geschrien und ich dachte, jetzt mache ich das Alleinebleiben kaputt

    Ich hab gesehen, wie sie versucht hat, zur Ruhe zu kommen, aber nicht konnte. Sie hat sich in ihre Ruheorte gelegt, dort aber weiter geknabbert.

    Jetzt schläft sie und ich zermarter mir das Hirn mit Vorwürfen

    Was kann ich machen, wenn so was wieder unvorhergesehen "eskaliert" Dieses ganze Ablenken pusht nur und bringt Stress. Die Hundetrainer der anderen Welpenbesitzer empfehlen in dem Fall in die Box stecken, weil eh nichts mehr bringt, wenn sie so drüber sind, wobei sie jetzt nicht völlig wild war. Ne Box will ich eigentlich nicht, sowas aber auch nicht. Ich werte die Box als Strafe, was sie ja vielleicht gar nicht ist, sondern ein Signal für Ruhe, aber da hat mein Hund ja ihre selbstgesuchten Orte, nur klappte es dort nicht. Und ich möchte auch nicht, dass der Hund durch Resignation zur Ruhe kommt.

    Die anderen Welpenbesitzer finden so was ganz normal, ist halt nen Welpe, meine hat mir alle Möbel angeknabbert usw. Es hat sich aber für uns beide nicht gut angefüht, ich hab ja gesehen, wie sie versucht hat, ihre Ruheorte, die sie sich selber ausgesucht hat, alles dunkle Ecken, aufzusuchen

    Ich möchte ihr gerne ein Geh da weg trainieren, aber fraglich, ob das in so ner Situation dann funktioniert?

  • Eine Box kann ein hervorragender Entspannungsort sein. Dazu muss sie aber positiv konditioniert werden, sodass sie ein absoluter Wohlfühlort ist.

    Einfach reinstecken ist eine blöde Idee, da hast du recht mit deinem Bauchgefühl.


    Ein Welpe ist ein Baby und Babys brauchen viel Körpernähe.

    Nimm sie das nächste Mal auf den Schoß, halte sie mit etwas Druck fest. Nicht streicheln, nicht auf sie einreden - einfach festhalten und dich selbst entspannen.

    Sie wird eine Weile strampeln, schreien und beißen weil sie einfach drüber ist, das musst du aussitzen. Danach wird sie sich sehr schnell entspannen und garantiert einschlafen.



    Körperkontakt hilft allgemein beim Ruhe finden und entspannen. Sie wird immer weniger Nähe brauchen um das zu schaffen, du musst sie also nicht ihr Leben lang in den Arm nehmen damit sie runter kommt. Das kannst du nach und nach abbauen, sodass sie irgendwann nur noch neben dir liegt und letztendlich ganz alleine zur Ruhe findet.

    Wobeinda beim BC immer ein Thema sein wird, aber da können dir die Rasseexperten mehr dazu sagen.

  • Ich lese bei dir sehr stark raus, dass du auf viel Ruhe und dem Hund angepasste Umweltgewöhnung achtest und darauf, nicht zu viel mit ihr zu machen. Gerade bei einem BC ist das ja enorm wichtig.


    Aber hat sie auch regelmäßig die Möglichkeit, mal zu toben, die Sau rauszulassen und einfach mal Gas zu geben?


    Vielleicht ist das ein falscher Eindruck, aber mir kommt es so vor, dass sie draußen ausschließlich mit Reizen verarbeiten beschäftigt ist und kaum mal einfach Welpe sein kann.

  • Hochreissen und/ oder festhalten finde ich übergriffig, nicht umsonst wird ja da gestrampelt und gezappelt. Das muss auch anders gehen. Für mich (!) Ist das wie ne Zwangsjacke und das durch dem Menschen, dem sie vertraut.


    Sie wollte ja auch in ihre Höhle und keinen Kontakt. Wenn sie den will, liegt dir wie jetzt auf meinen Füssen.

  • Hochreissen und festhalten finde ich übergriffig, nicht umsonst wird ja da gestrampelt und gezappelt. Das muss auch anders gehen. Für mich (!) Ist das wie ne Zwangsjacke und das durch dem Menschen, dem sie vertraut.


    Sie wollte ja auch in ihre Höhle und keinen Kontakt. Wenn sie den will, liegt dir wie jetzt auf meinen Füssen.

    Von hochreißen und übergriffigem festhalten hat hier niemand gesprochen....

    Sondern von beruhigendem Körperkontakt


    Vor allem solltest du selbst ruhig sein, wenn du einen Hund beruhigen möchtest

  • Nein, das ist nicht übergriffig sondern bietet ihr Sicherheit, Geborgenheit und Ruhe.

    Es geht nicht drum sie hochzureißen, im Nacken zu packen und zu fixieren o.ä. Sondern um ruhiges in den Arm nehmen und Geborgenheit geben.


    Hast du dir mal die Althunde und Welpen beim Züchter angeguckt? Körperkontakt spielt da eine große Rolle.


    Das ist im Welpen tief verankert, nur nutzen viele Menschen diese Möglichkeit viel zu selten sondern sperren die Kleinen lieber in Boxen. (Wie gesagt, richtig aufgebaut ist das keine Strafe, aber eben nicht in jeder Situation angebracht)

  • Aber hat sie auch regelmäßig die Möglichkeit, mal zu toben, die Sau rauszulassen und einfach mal Gas zu geben?

    Hast Recht. Da sie erstmal draußen nur viel zu tun hatte mit Fahrrädern, Joggern, Bussen, hatte, war es noch nicht so möglich, wie ich gern gewollt hätte.

    Seit gestern darf sie das aber im Garten und das hat ihr auch mega gut getan. Zuvor wollte sie aber immer nur flüchten bei den Geräuschen.

    Vermutlich hätte sie vorhin einfach auch länger draußen lassen sollen.

    Ich denke, dieses ganze BC Ruhe Thema kann auch umgekehrt losgehen. Für mich waren das immer ganz normale Hunde, insofern seh ich das oberste Dogma Ruhe halten beim BC auch immer zwiespältig, weil das auch Stress verursachen kann, wenn man das falsch/ zu strikt auffasst - also nochmal danke!

  • der hund ist 10 Wochen. Baby. Nimm ihn auf den schoss, besorg schon mal ne box, kannst du dann auch benutzen zum mal weg packen. Und entspann vor allem erst mal dich. So lange die kleine immer wiede spürt, dass du entspannen kannst, kann sie das auch. Und wie bei allen babys, bc oder mops oder mensch: nach müd kommt blöd. Das ist normal und wird mit der zeit besser. Ohmmmm

  • Wieso soll ich jemanden, der nicht angefasst werden will, auf den Schoss nehmen/fixieren. Ich kenne einige Welpen, die so

    zwangsberuhigt wurden und die Hände/Hochnehmen später gemieden haben. Und sich tragen lassen.


    Den Welpen Welpen sein lassen heißt für mich gerade ihn auch sich selbst sein lassen. Und nur weil er klein ist und das geht, ihn ständig der persönlichen Einfachheit halber zu fixieren.

  • Meine Güte, ist die Hundehaltung heutzutage verkopft! Der Hund wird schon keinen Schaden fürs Leben nehmen, wenn er ab und an mal anfängt zu spinnen und ausflippt. Was machst Du, wenn er anfängt zu zahnen?


    Natürlich sollte so ein Kleinteil einem nicht die Wohnung schrotten, aber gibt es keine räumliche Möglichkeit, wo Du das Borderkind einfach hinsetzt und es keinen Schaden anrichten kann? Hast Du keinen Garten, dass Du es einfach mal rausschmeißt? Und machen lässt? Oder einen Welpenauslauf in der Wohnung? Kauzeug und/oder Spielzeug drinnen, möglichst immer dasselbe, und dann Götz von Berlichingen, das wäre meine Lösung, so dass das Hundekind entscheiden kann, ob es sich mit dem bekannten Kram beschäftigt oder lieber schläft, während ich meinen Kram mache.


    Unsere Cattle-Kröte kam zwar erst mit 4 Monaten, da aus dem Ausland, aber sie war munter am Zahnen, konnte aber draußen den ausrangierten Christbaum entasten, wenn sie drinnen nervte. Daneben mussten aber auch sämtliche Büsche und mein Hängemattenseil an der einen Linde dran glauben.


    Hat ihr nix geschadet, obwohl wir beide kaum Erfahrung mit Welpen haben. Ist ein cooler Hund geworden, obwohl sie wenig kennt.


    Vertrau doch einfach auf Dein Bauchgefühl, was lebensfrohe Spinnerei und was sinnloses Aufdrehen ìst.


    Du scheinst ja die Gefahr erkannt zu haben, dass man lebensfrohe, energiegeladene Welpen und Junghunde heutzutage oft genug durch permanente Langeweile und Einknasten in Boxen zur Ruhe zwingt; Stichwort "Resignation".


    Caterina

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