Strassenhund an Auto fahren gewöhnen

  • Fahr mal täglich ein Stückchen vor der Morgenfütterung damit er nicht kotzen muss weil die letzte Fütterung schon lange genug her ist.

    So kann er sich daran gewöhnen ohne dass ihm übel wird.


    Ich habe meine 5 Welpen nüchtern vom Züchter geholt damit ihnen bei ihrer ersten Autofahrt nicht schlecht wird.

    Keiner meiner Hunde hatte ein Problem mit Autofahren und ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass ihnen nicht übel werden konnte.

  • ich glaube es war Cashew von SabethFaber (sorry falls ich dich verwechsle :ops:)der lang gebraucht hat fürs Auto fahren.Viell mag sie hier reinschauen u. hat Tipps.


    Fahren würd ich noch nicht.wenn schon Schlüssel drehen sabbern auslöst ist das glaub schon zuviel.

    Ja, du hast dich richtig erinnert, Cashew hatte auch ziemlich Probleme mit dem Auto fahren.


    Er hat das Auto auch schon gemieden und wollte freiwillig auch später noch ewig nicht einsteigen. Inzwischen geht er auch freiwillig rein, aber seine Lieblingsbeschäftigung ist es nicht (was ganz "witzig" ist, weil mein anderer Hund Autofahren liebt :lol:).


    Cashew hat am Anfang gekotzt und später gesabbert wie noch was. Seine Schwester musste sich glaub nicht übergeben, aber war nach einer Autofahrt immer komplett nass gesabbert.


    Autofahren komplett vermeiden war hier nicht möglich. Also bin ich am Anfang gefahren wie eine Schnecke. Wirklich, wirklich langsam. Vor jeder Kurve hab ich nochmal langsam gemacht. Die Autos nach mir haben mich gehasst :pfeif: aber der Hund hat es deutlich besser vertragen.


    Dazu haben wir ihm Ingwertabletten gegeben, ich glaube das war so ne halbe Stunde vor der Fahrt. Die sind gegen Übelkeit. Das hilft wohl nicht jedem Hund, aber ich hatte das Gefühl, dass es Cashew geholfen hat.

    Tabletten vom TA sind auch so ne Sache. Viele unterdrücken zB das Kotzen, aber die Übelkeit bleibt. Also "angenehmer" für den Mensch, schlimmer für den Hund.

    Ach ja, und so 2h vor der Fahrt nichts mehr füttern. Cashew hat allerdings ein paar Leckerlie fürs Einsteigen und manchmal während der Fahrt bekommen. War halt für ihn sehr hochwertig, aber von der gesamten Menge natürlich sehr gering. Fressen ging meistens trotz Übelkeit, er war SEHR gierig |)


    Den letzten Durchbruch, auch wenn es bis dahin schon deutlich besser war, war dann die Fahrt in den Urlaub. Da war er ziemlich genau ein Jahr. Da sind wir von Stuttgart an die Nordsee gefahren, das waren so 9h glaube. Danach hatte er eigentlich keine Probleme mehr (abgesehen davon, dass er halt nicht mit Begeisterung ins Auto springt).


    Generell sollen richtig lange Fahrten wohl sehr vielen Hunden helfen. Da hab ich auch schon einige Berichte drüber gelesen.

    Irgendwer, ich glaube es war Helfstyna oder Hummel, hat mal geschrieben, dass sie extra richtig lange (Stunden) gefahren ist, bis Hund sich hingelegt und entspannt hat. Und danach waren die Probleme praktisch passe.

    Aber ich weiß nicht ob das so mit jedem Hund geht, nur das es öfters mal den Durchbruch zu bringen scheint.

  • Keiner meiner Hunde hatte ein Problem mit Autofahren und ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass ihnen nicht übel werden konnte.

    Nope, Cashew hatte die ersten Fahrten keine Probleme und beim Abholen war er sowohl nüchtern als auch ohne Beschwerden.

    Trotzdem hatten wir massive Probleme. Interessanter Weise kamen die auch erst wirklich nach so 2-3 Wochen.

  • Also nüchtern bin ich ebenfalls schon oft mit ihm gefahren. Es ging auch deutlich besser, nur einmal hat er dann Galle gespuckt..... Leckerli nimmt er im Auto auch meist an. Wenn nicht, weiß ich, daß er gerad besonders unter Stress leidet.


    Ich hatte jetzt eher besonders kurze Strecken gehört.... So voll in die extreme ist mir neu.... sabethfaber meinst du ich solle das die kommende woche mal ausprobieren?


    Ich bin so unsicher was wirklich gut is

  • Ich hatte jetzt eher besonders kurze Strecken gehört....


    So habe ich es auch gemacht. Meine Hündin war etwas über ein Jahr alt, als sie zu mir kam. Auf jeder Fahrt hat sie ganze Bäche gespeichelt und auf jeder Fahrt gekotzt. Anfangs bin ich einmal die Woche gefahren, auch 2 x, kurz, max 10 min, immer nur zur Wiese/Feld zum Spaziergang, sie sollte jede Fahrt positiv verknüpfen. Wenn auf dem Rückweg das Auto in der Ferne in Sicht kam, speichelte sie aber über Monate lang schon los.


    Im ersten Jahr habe ich einmal meine Schwester besucht, Dauer der Fahrt über eine Stunde, aber das war für meine Hündin der Horror. Da hat sie solche riesige Mengen gespeichelt und auch nicht nur einmal, sondern mehrmals erbrochen, so dass ich meiner Schwester gesagt habe, dass das so schnell nicht wieder machbar ist.


    Und klar bin ich nüchtern mit ihr gefahren, Leckerchen hat sie eh unterwegs keine genommen, habe Bachblüten ausprobiert, Baldrian, bin sogar zu einer Tierkommunikatorin gefahren, aber alles hat nichts geholfen. Sie kotzte bei jeder Fahrt. Hin- und Rückweg. Nach ca. einem Jahr wurde es dann auf einmal besser, mal kotze sie nur auf dem Hinweg, mal nur auf dem Rückweg und nach eineinhalb Jahren war der Spuk vorbei. Keine Kotzerei mehr, kein Speicheln. Seidem war sie in den folgenden gut 15 Jahren eine bereitwillige Mitfahrerin, die sich aber ihr Leben lang ein Bein abgefreut hat, wenn wir wieder zu Hause angekommen sind.


    Ich habe mir das Speicheln und Erbrechen mit ihren ersten Auto Erlebnissen erklärt. Sie wurde auf der Straße eingefangen und im Auto ins Tierheim gebracht. Dann mit dem Auto zum Flughafen, wo ich sie dann abgeholt habe, klar, auch mit dem Auto in eine unbekannte Zukunft. Alles sicher traumatisierende Erlebnisse.


    Jede Fahrt war die ersten Monate unheimlich stressig für sie, sie musste wohl erst begreifen, dass ich sie nicht wegbringe, wir immer wieder heim fahren, daher war unser Weg der kleinen Schritte für sie zwar auch stressig, aber die Gewöhnung über die vielen Monate hat dann doch zum Erfolg geführt, mit dem ich damals gar nicht wirklich mehr gerechnet hatte.


    Viel Erfolg euch beiden. :winken:

  • Also nüchtern bin ich ebenfalls schon oft mit ihm gefahren. Es ging auch deutlich besser, nur einmal hat er dann Galle gespuckt..... Leckerli nimmt er im Auto auch meist an. Wenn nicht, weiß ich, daß er gerad besonders unter Stress leidet.


    Ich hatte jetzt eher besonders kurze Strecken gehört.... So voll in die extreme ist mir neu.... sabethfaber meinst du ich solle das die kommende woche mal ausprobieren?


    Ich bin so unsicher was wirklich gut is

    Ja, natürlich nur sehr kurze Strecken und zwar so kurz, dass dem Hund eben noch nicht schlecht wird.

    Sorry, ich dachte, das wäre klar.

  • Das ist vermutlich das Problem bei Individuen - jedes Problem ist irgendwo auch individuell.


    An für sich ist Auto-Übelkeit ja erstmal "nur" ein physisches Problem des Innenohrs. Das legt sich theoretisch irgendwann von alleine, wenn das Innenohr das ausgleichen kann.

    Dummerweise gibt es aber halt auch einen psychischen Faktor. Zur Beruhigung kann man sagen, dass es zwar Fälle gibt in denen es nie klappt und der Hund zeitlebens Probleme hat, aber die sind wirklich, wirklich sehr selten (und bei dem einen von dem ich weiß würde ich sagen, dass man da vielleicht noch was hätte reißen können, aber die Besitzer haben sich da selbst arg reingesteigert. Wenn du als Mensch schon Stunden vor der Fahrt in Panik ausbrichst und Stress machst überträgt sich das auf den Hund halt schon auch).


    Ich denke lange fahren (und wir reden da von mehreren Stunden, die Zeit muss man auch erstmal haben) funktioniert auch nur, wenn der Hund noch nicht psychisch beeinträchtigt wird.

    Auch bei Hunden gibt es die Reaktion: Auto = mir wird schlecht, also fängt die Übelkeit schon bei Sichtung des Autos an. Da bringt es dann vermutlich auch nichts mehr lange zu fahren. Ich denke das ist eher ne Strategie für ganz am Anfang.


    In unserem Fall ging es nicht anders, ich konnte nicht nur ganz kurze Strecken fahren. Cashew hatte im Prinzip "keine Wahl" und musste da irgendwie durch.

    Ich hab dann halt auf ihn in soweit Rücksicht genommen, dass ich den ganzen Straßenverkehr entschleunigt und allen die Möglichkeit ihre Überholmaneuver mal wieder zu üben gegeben habe :pfeif::lol:

    Und zusätzlich die Ingwer Tabletten und angepasste Fütterung.

    Ich hatte auch das Gefühl, dass er es etwas besser ertragen konnte, wenn er müde war (nach der Hundeschule hatte zB immer deutlich weniger Probleme als vor der Hundeschule).


    Theoretisch ist es aber wahrscheinlich sinnvoll erstmal die Angst vorm Auto zu nehmen, da so richtig belohnen, erstmal nur im Stehen und dann immer weiter ausbauen etc.

    Das funktioniert aber halt auch nur, wenn man nicht fahren muss, denn das braucht Zeit.

    Zumindest habe ich die Strategie auch schon oft und als erfolgreich gehört.

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