Neue Umgebung für alten Hund unbedenklich?

  • Danke für eure Antworten!


    Ich wohne in meiner Stadt im EG und muss zur nächsten Grünfläche ca 5min gehen, während mein Hund bisher auf dem Land gelebt hat und mit mir jedes Wochenende im Wald um die Ecke spazieren war. Aber eben nur dann, sonst war sie immer nur für ein paar Minuten im Garten.


    Jetzt stellt sich mir noch die Frage, wie ich das mit dem Transport mache. Mein Hund hat Angst vorm Autofahren (zittert stark, hechelt), aber ich würde sie gerne mitnehmen, wenn ich meine Familie besuche. Ich wohne zwar nur 25min entfernt, aber selbst bei kurzen Strecken tat sie mir immer schon leid.


    Und nein, meinem Vater kann nicht mehr geholfen werden. Wir haben alles versucht und meine Mutter hat sich nicht ohne Grund nach 25 Jahren mit seinen Suchterkrankungen getrennt. Klar liebt er den Hund, aber er versteht nicht, dass es nicht in Ordnung ist, den Hund den ganzen Tag alleine zu lassen und sobald seine Sucht ins Spiel kommt, ist ihm alles andere vollkommen egal.

  • Allerdings muss ich sagen, fände ich es schon harten Tobak, wenn dem Vater nun auch noch der Hund weg genommen wird. Frau weg, Kinder weg, Hund weg.

    Also den Hund lieber dort lassen, wo er vernachlässigt wird?

    Kennst du Suchtkranke Menschen? Eine Sucht zu überwinden kann Jahre dauern. Jahre, die der Hund gar nicht mehr hat.



    Hol den Hund zu dir, liebe TE. Ich würde da gar nicht so groß über alles nachdenken, der Hund wird sich schon umgewöhnen und sicher schnell merken, dass er es bei dir besser hat.

  • Allerdings muss ich sagen, fände ich es schon harten Tobak, wenn dem Vater nun auch noch der Hund weg genommen wird. Frau weg, Kinder weg, Hund weg.

    Nur der Vater ist für sich selbst verantwortlich, niemand sonst.

    Suchtkranke sind keine armen Hasis die zu bemitleiden sind weil sie allein darstehen, da ist mit Sicherheit viel vorgefallen.

    Nur er kann sich helfen, darunter den Hund leiden zu lassen geht garnicht.


    Hol den Hund zu dir

  • Also dass der Hund dem Umzug verkraften wird, daran habe ich keinen Zweifel...


    Allerdings muss ich sagen, fände ich es schon harten Tobak, wenn dem Vater nun auch noch der Hund weg genommen wird. Frau weg, Kinder weg, Hund weg.

    Ich (aber das bin ich) würde gucken, dass mein Vater wieder auf die Beine kommt... Klar, während eines vmtl nötigen Klinikaufenthalts wäre der Hund dann bei mir. Aber danach würde ich ihn wieder zum Vater geben.

    Na ist ja wunderbar, dass du so viel Ahnung und Introspektive besitzt, um so eine komplexe Situation genau zu beurteilen und da noch einen Rat zu geben.

    Abgesehen davon, dass das Zwischenmenschliche hier im Hundeforum kein Thema sein soll, finde ich es einfach nur frech da irgendwelche Ratschläge zu geben, als würde es sich hier um banale Dinge handeln.


    Hund rausholen. Ist doch super, dass er zu bekannten Bezugspersonen kommt.

    Bzgl des Autofahrens: wenn der Hund das gar nicht kann und auch mit Üben nicht besser wird, würde ich ihn für die Dauer des Familienbesuchs einfach zuhause lassen. So weit ist das ja nicht und wenn er sogar den Freund der TE noch mit zuhause hat, ist doch alles OK.

  • Was die Autoangst betrifft - vielleicht kann ja ein Freund von dir fahren, sodass du mit deinem Hund auf der Rückbank sitzt und ihn beruhigst bzw. ihm die Sache schönfütterst? So hast du gleich einen Trainingsansatz =)


    Mein Rüde kam auch als Auto-Angsthase zu mir, abgeholt hab ich ihn per Auto...und da musste er dann einfach durch, so böse das klingt :tropf: Danach haben wir dann an seinem Problem gearbeitet und heute fährt er recht entspannt im Auto mit.


    Zu den Familienbesuchen würde ich den Hund erst mitnehmen, wenn das Autofahren kein Thema mehr ist. Wenn dein Freund auf den Hund aufpasst, sollte das ja in Ordnung gehen =)


    Ich sehe es auf alle Fälle auch wie die anderen - hol den Hund zu dir. Meine Hunde-Omi ist auch erst mit 11 bei mir eingezogen. Ihr neues Umfeld fand sie logischerweise erstmal gruselig, hat sich aber Stück für Stück daran gewöhnt.

    Rechne aber damit, dass es u. U. Probleme geben könnte und sicher deinen Hund gut, bis du das Gefühl hast, er hat keine Angst mehr vor den Stadtgeräuschen.

  • Auch ältere Tierschutzhunde können sich an neue Gegebenheiten anpassen, insofern: warum sollte es Eure Hündin nicht auch können. Zumal Ihr den Vorteil habt, dass sie Euch kennt.


    Einen Versuch ist es also wert.


    Trotzdem würde ich sie im Grunde wie einen Hund aus dem Auslandstierschutz auch behandeln und die neue Welt nur in kleinen Dosen präsentieren, nicht gleich das volle Programm. Stress hat sie in der ersten Zeit relativ wahrscheinlich schon, das heißt aber nicht, dass es auf keinen Fall funktioniert. Nur, dass Anpassung auch "Arbeit" für den Hund ist.


    Wie gut oder nicht gut ein Hund mit Stadtleben langfristig wirklich zurecht kommt, ist eine sehr individuelle Sache. Manche Hunde benehmen sich, als hätten sie nie was anderes gemacht, manche haben anfangs große Angst, andere bleiben ängstlich (letztere Kategorie profitiert wohl eher nicht von einem Umzug und bringt auch für den Halter Herausforderungen mit sich). Letztlich sieht man aber erst in der Situation, zu welcher Kategorie der eigene Hund gehört.


    Versucht es. Habt Geduld und zeigt ihr Stück für Stück alles Neue.

  • Ein so alter Hund braucht Wärme und Zuwendung, leichtes Fresschen und frische Luft und Bewegung. Ungestörter Schlaf rundet das ab.


    Wenn dein Vater ins Krankenhaus müsste, würdest du sie auch nehmen.

    Also, worauf wartest du? Hol sie zu dir.

  • Allerdings muss ich sagen, fände ich es schon harten Tobak, wenn dem Vater nun auch noch der Hund weg genommen wird. Frau weg, Kinder weg, Hund weg.

    Vielleicht kommt er dann zu sich oder stürzt total ab!


    Aber das ist ja seine Sache, seine Gesundheit. Wenn jemand keine Hilfe annehmen kann/will, dann soll er mit seiner Gesundheit machen, wie er will. Er hat aber nicht das Recht das Leben von Familienmitgliedern zu zerstören oder, dass andere unter seinen Maßnahmen leiden.


    Hole den Hund zu Dir. Er hat ein Recht - erst recht im Alter - ordentlich versorgt zu werden. Und wo selbst die Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden sollte ein Tier auch nicht leiden müssen. Es kann am allerwenigsten etwas für die vorhandene Erkrankung. (Da würde selbst das Veterinäramt einschreiten).


    Mache Dir keine Sorgen, dass sie die Umstellung nicht schaffen würde. Sie wird sich an das neue Leben gewöhnen und Du selbst bist ja nicht fremd; kannst ihr also Sicherheit vermitteln. (Ich selbst bin vor 20 Jahren mit Hunden umgezogen - auch ich musste mich an einen anderen Ablauf gewöhnen und gemeinsam haben wir das bestens hinbekommen)

  • Die Geschichte Deines Vaters möchte ich hier nicht diskutieren, nur so viel: Das ist Nicht Deine Verantwortung. Wie auch immer es sich entwickelt. Falls Du dazu Redebedarf hast: Gerne per PN.


    Nimm Deinen Hund zu Dir. Richte ihr ein behagliches Rückzugsplätzchen ein, wo sie erstmal in Ruhe ankommen und alles kennenlernen kann. Bespreche mal mit Deinem Tierarzt, ob für die ersten Autofahrten Unterstützung mit „Mittelchen“ bzw. auch Medikamenten sinnvoll ist. Vielleicht kann Dir hier noch jemand was zu Erfahrungen (fürs langfristige Eingewöhnen) mit Zylkene, Adaptil, CBD-Öl oder auch Homöopathika schreiben. Sieht und hört sie noch gut? Das ggf. noch abklären lassen und darauf Rücksicht nehmen, wenn Einschränkungen da sind.


    Das wird schon - Hunde sind Anpassungskünstler und leben in der Gegenwart. Und besser jetzt bedacht, als ggf. später unter Zeitdruck und ungeplant :nicken:

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