Reaktionen Verwandte,Bekannte auf den Tod des Hundes

  • Hallo...mich würde mal interessieren wie es bei Euch so aussieht ??

    Unsere Nuka mussten wir am 07.12. Euthanasieren lassen. Seitdem hängen hier die Fahnen auf Halbmast ,Geburtstage und Weihnachten habe ich abgesagt. Momentan geht bei mir nichts ich habe da keine Nerven für.

    Zunehmend ärgere ich mich aber über die Statements von Bekannten und Verwandten zu diesem Thema.

    Die laufen in etwa so ab...Telefon : "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag ,wir wollte zu Kaffee kommen bist Du da ?"

    Auf meine Verneinung hin mit dem Hinweis das Nuka gestorben ist und es dieses Jahr weder Geburtstag noch Weihnachten gibt bekomme ich folgende Dinge zu hören..

    "na das tut mir leid aber jetzt ist es einer weniger und da hast du weniger Arbeit"

    "oh..na gut aber schafft euch blos keinen neuen an"

    "einen habt ihr ja noch...zum spazierengehen reicht auch einer"

    "wir müssen doch Geburtstag feiern ( ich sag - ich bin nicht da ,fahre zum Gespräch zum TA und anschließend zum Krematorium Nuka heimholen) das kannst du doch an einem anderen Tag erledigen"


    Eine Stunde nach Nukas Einschläferung wünschte mir eine Nachbarin ,die just in dem Moment vor der Tür stand als ich den Bestatter anrufen wollte.

    "Oh...schönes Restwochenende noch"


    Mittlerweile gehen die Anfragen wegen Weihnachten ,trotz Meldung das wir dieses Jahr raus sind weiter.Klaro -die kamen ja auch immer hierher.

    Zudem habe ich mir sämtliche Feiertage Nachtdienst eingetragen...hier will keiner feiern.

    "Dann holt doch wenigstens die Geschenke ab.Warum habt ihr keinen Baum, keine Plätzchen ,nichtmal Kaffeetrinken???"

    Gestern habe ich das Telefon ausgeschaltet...mir reicht's.

    nichtweihnachtliche Grüße Alex

  • erst einmal:streichel: tut mir leid das nuka nicht mehr bei euch ist.


    Leider gibt es Leute die es nicht verstehen das man nicht nur einen Hund hat gehen lassen, sondern das dies ein Familienmitglied für einen ist und da mit einer feinfühlichkeit eines vorschlaghammers gepaart, einfach kein Nein akzeptieren wollen. Und das auch, wenn gar kein Hund im spiel ist.


    Leider fällt mir dazu nur ein, dass das jetzt über die Tage ausgesessen wird.


    Auch wenn Weihnachten für euch hin ist, wünsch ich dir ein wenig Ruhe damit du die Trauer um nuka verarbeiten kannst


    :streichel:

  • Ich war am Wochenende bei meinen Großeltern.

    "Wie du hast wieder einen zweiten Hund? Wieso kriegst du nicht endlich Kinder, dann brauchst du keine Hunde mehr."

    Tja, Kinder sind tatsächlich ab nächstem Jahr geplant und ich bin ernsthaft am Überlegen ob ich es bringen kann sie von ihrem Urenkel fern zu halten, denn ich weiß, dass von der Frau wieder solche Sprüche kommen werden.


    Ich könnte auch schreiben was mir manche Leute so nach dem Suizid meiner Mutter an den Kopf geworfen haben.


    Was ich damit sagen will: Dein Verlust tut mir sehr Leid für dich, nimm dir die Zeit die du brauchst und lass dir diese dummen Sprüche nicht zu nahe gehen. Das Telefon aus machen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Oder, je nach Typ, der entsprechenden Person ordentlich über den Mund fahren, denn manch von den Kommentaren sind echt unter aller...

    Aber auch ein kleines bisschen Verständnis (nicht jetzt, aber wenn es etwas ruhiger ist) kann dir das Leben erleichtern. Manche Leute gehen mit sowas einfach etwas dumm um (ich bin auch nicht sonderlich gut drin) oder sagen vor Überraschung erstmal etwas Dummes, das ihnen später Leid tut, der Spruch von der Nachbarin zB. Die Leute können auch nicht riechen was man hören will. Meine Schwester reagiert(e) zB wahnsinnig empfindlich auf "Mein Beileid", was natürlich, da Standardsatz, fast jeder gesagt hat und nicht jedem konnte man es negativ ankreiden.

  • Viele Menschen haben Empathie einfach nie gelernt. Viele Menschen meinen es sicher gut und stellen sich ungeschickt an. Viele Menschen sind einfach unbedacht. Viel was gesagt wird, kommt ganz anders an als es gemeint ist.


    Fakt ist: Man kann nichts sagen um es besser zu machen. Deswegen sollte man einfach mal die Klappe halten. Ich habe das mittlerweile (in den meisten Fällen) gelernt. Auch durch die Leute, die mir da wirklich mal über den Mund gefahren sind...


    Euer Verlust tut mir sehr Leid und ich hoffe, dass ihr euch die Ruhe nehmen könnt, die ihr braucht um den Verlust zu verarbeiten.

  • Als mein Seelenhund ging, war ich auch komplett durch den Wind. Meine Mutter war zu der Zeit

    im Pflegeheim. Ich war fast jeden Tag da, habe ihr immer aus der Zeitung vorgelesen, sie war geistig noch sehr rege. Eine Woche nachdem mein Ali auf die andere Seite wechselte, sprachen wir über ihn und ich brach in Tränen aus. Und was sagte sie? "Er war doch n u r ein Hund!" 14 Tage später hat er sie zu sich geholt.

  • Ich glaube das es einfach Menschen gibt, die diese enge, innige Beziehung die man zu einem Hund hat gar nicht nachvollziehen kann.

    Das ist dann einfach jenseits des vorstellbaren.

    Euer Verlust tut mir sehr leid.

    Mir geht es jetzt ein paar Monate nachdem wir unsere Lola einschläfern lassen mussten auch tageweise noch schlecht. Nachts läuft sie oft durch meine Träume und morgens spüre ich diesen Verlust dann ganz schmerzlich.


    Bei uns war das unterschiedlich mit den Kommentaren bzw. dem Verhalten von Familienangehörigen und Bekannten.

    Meine beste Freundin hat mit mir am Telefon geweint und war schon ganz schrecklich betroffen als ich ihr aus der Tierarztpraxis schrieb, dass ich wohl nicht mehr mit lebendem Hund dort raus komme. Ihrer ganzen Familie tat es furchtbar leid.

    Bei meiner Familie waren auch ein paar traurig, andere meinten dann hätte ich ja jetzt wieder mehr Zeit ob mir denn nicht langweilig wäre.

    Blöde Kommentare kamen, als wir uns vier Wochen später unser Hexchen aussuchten. Da hieß es dann, dass ich Lola nur ersetzen will, warum es denn wieder ein Schäferhund sein muss und ich soll bloß aufpassen das ich sie nicht immer mit Lola vergleiche. Man selber könnte das nicht, wie ich nur auf die Idee käme :tropf:

  • Ich persönlich muss sagen: Ja, ich musste ja auch schon einige Hunde gehen lassen und ja es schmerzt jedes Mal extrem (vor allem damals bei meinem Seelenhund). Auch heute noch denke ich oft an all meine verstorbenen Hunde. Aber, ich selbst würde deshalb nicht Weihnachten absagen oder sonstige Feierlichkeiten (meinen eigenen Geburtstag Feier ich nie und empfange dennoch Besuch auf ein Stück Kuchen oder Kaffee). Ich ziehe mich auch nicht zurück, sondern erinnere mich an die schönen Zeiten und lasse mich gerne ablenken vom Schmerz und der Trauer.


    Allerdings finde ich solche Sätze wie die deiner Verwandtschaft äußerst geschmacklos und muss keineswegs sein. Wenn du so trauerst und dich erstmal abschottest, dann sollte man es akzeptieren.



    edit: natürlich mein herzlichstes Beileid zum Verlust deines Hundes :streichel:

  • Wir sind in der gleichen, aber doch irgendwie in einer ganz anderen Situation.


    Elvis mussten wir am 14.11. unerwartet einschläfern lassen. Gegen 09:30 Uhr sind ihm die Hinterbeine weggesackt und er hat erbrochen. Der Tierarzt tippte aufgrund miserabler Blutwerte (die drei Wochen zuvor beim Geriatriecheck noch völlig in Ordnung waren) auf eine innere Blutung. Beim anschließenden Ultraschall zeigte sich ein riesiger, bösartiger Milztumor kurz vor dem Platzen, der wohl auch schon eingeblutet hatte. Daraufhin haben wir den besten Hund der Welt schweren Herzens gehen lassen.


    Grundsätzlich bin ich unendlich dankbar, dass Elvis nicht lange leiden musste und die Entscheidung so eindeutig war. Er durfte quasi als gesunder Hund gehen. War am Tag zuvor noch freudig Gassi, hatte eine ruhige Nacht ... die Katastrophe kam plötzlich. Kaum eine Stunde nach seinem Zusammenbruch hatte er eine Infusion anhängen und Schmerzmittel bekommen, so dass er sich schnell wieder besser fühlte.


    Dennoch kommen mir jeden Tag mehrfach die Tränen. Besonders ausgiebig weine ich abends im Bett. Meiner Familie geht es genauso. Weihnachten wird allerdings wie jedes Jahr stattfinden. An Heiligabend kommen Oma und Opa, die beiden Feiertage verbringen wir alleine zuhause.


    Reaktionen aus dem Umfeld gibt es außer kurzen Beileidsbekundungen nicht. Lediglich meine Mutter meinte (erwartungsgemäß!) mir das Versprechen abnehmen zu müssen, keinen weiteren Hund anzuschaffen. Sie wollte das auch unbedingt diskutieren, was ich allerdings rasch beendet habe. Mit dem Satz: „Kannst du froh sein, dass ich empathischer bin und dir nach Papas Tod nicht das Versprechen abgenommen habe, dir niemals einen anderen Mann anzuschaffen.“ war das Thema direkt durch.


    Ja, was soll ich sagen ... wir sind unendlich dankbar, dass wir mit diesem wunderbaren Hund gut zwölf Jahre unseres Lebens teilen durften. Dieses Leben geht nun weiter und Elvis ist in unseren Herzen immer dabei. Das kann uns niemand nehmen!

  • Fühl Dich erstmal gedrückt :streichel:


    Andere können nicht ermessen, was dieser Verlust für Dich bedeutet und meinen es wahrscheinlich auch gar nicht böse. Hilft ja nicht, wenn Du Dich jetzt ärgerst. Was ich machen würde:


    Schreib ne nette Rundnachricht, dass Du jetzt erstmal Zeit und Ruhe zum Verarbeiten brauchst und daher bis ... nicht erreichbar ist und schalte alle Geräte leise. Reagier nur auf das, auf was Du reagieren möchtest.


    Vielleicht könnte es wirklich helfen, dass Du Dir da selbst einen Zeitraum gibst, auch für Dich. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft.

  • Es ist deine Trauerzeit und auch deine Entscheidung, wie oder ob du aktiv an Feierlichkeiten teil nimmst :streichel:


    Vielleicht findest du irgendwann den richtigen Zeitpunkt mit deiner Familie und deinen Freunden über deine Gefühle der Trauer zu sprechen, miteinander reden sozusagen.

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