Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?

  • Gibt es denn Zahlen darüber, ob das was bringt?

    Gibt es denn in Rumänien zb jetzt weniger Hunde, du

    Ie auf der Straße oder in Sheltern landen oder Zahlen zu Kastration und deren Auswirkung auf die Hundepopulation in den üblichen Ländern, als vor 15, 20 Jahren?

    Die Frage taucht immer wieder auf, da es aber nicht mal sichere Zahlen gibt wie viele Hunde vor 15 Jahren auf der Strasse waren...

    Zudem sind das Effekte die kaum innerhalb einer Generation wirken.

    Das so zu beeinflussen das man dort auf einen Niveau kommt wie bei uns, wenn das jetzt mal der Maßstab sein soll, das wird Generationen dauern, und erlebt immer wieder Rückschläge. So waren Tötungen eine Weile verboten, aber es gibt eine Hintertür in dem Gesetz so dass doch getötet werden darf, mal für ein halbes Jahr wieder nicht, dann doch mal wieder. Zuletzt hat man Anfang der 2000der landesweit in den "Tierheimen" aufgeräumt.

    Ich müsste das wieder genauer raussuchen, ich hatte mich da eingelesen während der Hundesuche letztes Jahr. Ich weiß das die Sowjetzeit da noch eine Rolle gespielt hat und da auch noch mal Öl ins Feuer gegossen hatte. Bekomme ich aus dem Stehgreif nicht ordentlich zusammen.

    Ich meine ich hätte vor ein paar Wochen gelesen das aktuell wieder die Tötung nach 14 Tagen erlaubt sei.


    Und dann finde ich es wichtig das dort Tierheime durch den ATS geführt oder zumindest finanziert werden, damit dort zumindest die Tötungen umgangen werden können.

    Und auch das man kostenlose Kastrationen anbietet, das ist den meisten Leuten da unten kein Geld wert, wenn der Hund Welpen bekommt schmeißt man die halt in den Fluss, ist ja nicht mal verboten (Ok Fluss vielleicht schon, wegen Wasser und so, aber ihr wisst was ich meine). Kostenlos sind die Menschen aber dazu bereit und es gibt nebenbei eine gratis TA Untersuchung.


    Ob ich glaube das es hilft? Schwer zu sagen, ich befürchte es sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Aber, steter Tropfen höhlt den Stein...

    Aber das das dafür sorgt das dort mehr Hunde produziert werden, das darf doch bezweifelt werden. Die Hundefänger bekommen ihr Geld so oder so, Welpen werden mehr ertränkt als abgegeben, oder der Hund wird rausgeschmissen, schwangerer Wachhund geht ja gar nicht, und landet dann so beim ATS.


  • Ob ich glaube das es hilft? Schwer zu sagen, ich befürchte es sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Aber, steter Tropfen höhlt den Stein...

    Aber das das dafür sorgt das dort mehr Hunde produziert werden, das darf doch bezweifelt werden. Die Hundefänger bekommen ihr Geld so oder so, Welpen werden mehr ertränkt als abgegeben, oder der Hund wird rausgeschmissen, schwangerer Wachhund geht ja gar nicht, und landet dann so beim ATS.

    Woher hast du denn all diese Infos her die du so als Fakten darstellst?

  • Keines dieser Länder wird eine verläßliche Inventur seiner Hunde liefern können und auch nicht wollen

    Und kein Shelter, Refugio oder wie die Institutionen auch heißen geben Auskunft über ihre Arbeit.

    Du kannst sicher nicht einmal verläßliche Zahlen finden wieviele Welpen vom Züchter (wenn man nicht nur VDH als Zuchtmöglichkeit ansieht), wieviele Welpen vom Gelegenheitsvermehrer und wie viele Welpen vom Berufsvermehrer jährlich in Deutschland auf den Markt gebracht werden. Und wir sind Deutschland, nicht Rumänien oder Südeuropa, wo unser Statistikwahn unbekannt ist.

  • https://www.tierschutzbund.de/…rassenhunde-in-rumaenien/


    Mal was neueres. Was ich vorhin geschrieben haben waren Sachen die ich letztes Jahr recherchiert habe, bevor wir uns für unsere Orga entschieden haben, naja und in der Zeit danach, weil ich das teilweise echt... übel fand.


    Ich habe gerade gelesen das alleine in Bukarest über 65.000 Straßenhunde leben sollen, Rumänien weit 6Mio, hab es aber auf der Suche nach "richtigen" Quellen nur überflogen. Wird hier OT, aber schau gerne die Tage mal was ich noch an guten Quellen finden kann.


    https://seelen-fuer-seelchen.d…onnte-das-leid-entstehen/

    Die Quelle kann ich spontan aber nicht nach Sachlichkeit und Richtigkeit einordnen, entspricht aber dem was ich noch im Kopf habe.

  • das sind alles nur persönliche stories und einzelschicksale. Ich hätte gern mal schwarz auf weiß, dass der Tierschutz in dieser Form was bringt

    Ich wüsste nicht wer solche Zahlen erheben könnte. Oder wollte, wenn die Forderunge an offizielle Stellen im Ausland gehen sollte. Ich nehme an dass dir das auch sehr bewußt ist

  • würde ich auch gern wissen, welchen Anteil die ordentlich gezüchteten Hunde bei den ganzen Krankheitsstatistiken ausmachen.


    Wie soll das gehen? Dazu müsste es ja dann entsprechende Erhebungen geben. Bei den Retrievern gab es eine Dissertation zum Thema Gesundheit. https://www.hund-jagd.de/gesun…die-gesundheit-der-rassen


    Da steht zB:


    "Die Tierärztin vermutet, dass die Dunkelziffer für an Epilepsie erkrankte Hunde noch höher ist als bei anderen Erkrankungen. Besitzer von erkrankten Hunden hätten ihr berichtet, dass Züchter ihnen „verbaten“, darüber zu sprechen."


    Und so habe ich es auch erlebt, es ist idR von Züchterseite nicht erwünscht, dass man die Krankheit des eigenen Hundes publik macht. Ist ja auch klar warum. "Meine" Neurologin hat bei Epilepsie davon gesprochen, dass Golden zu 30 % betroffen sind. Das ist dann aber auch nur ihre Erfahrung.


    Ich kenne es nur von wenigen Rassen, dass überhaupt abgefragt wird, woran der eigene Hund verstorben ist. Was aber auch daran liegen mag, dass ich mich nur bei sehr wenigen auskenne.


    Die Berner zB haben vor einigen Jahren "tot" Meldungen verpflichtend eingeführt. Also den Zuchtwert Lebensdauer. Das kenne ich nur bei denen. Mag aber sein, dass andere Rassen auch diesen Wert erheben.


    http://www.ssv-ev.de/documents/Aktuell2_001.pdf

  • Beim Hovawart werden Erhebungen über Krankheiten und Todesursachen gemacht.

    Liegt natürlich auch an den haltern/Mitgliedern wie sehr sie diese Bemühungen unterstützen.

  • @frauchen07


    Einfach ein konkretes Beispiel an mir selbst bzw. meinem Hund: Der an sich regional tätige Verein mit eigenem Heim unterstützt einen Partnerverein in Bulgarien mit Sach- und Futterspenden, Kastrationsaktionen und Bauarbeit. Hat auf dem Rückweg zwei Hunde mitgenommen, die dort im Shelter nicht überlebt hätten. In der Gewissheit, dass die erstmal nicht vermittelbar sind. Vertriebscharakter kann ich da nun nicht erkennen. Und ja, das halte ich für Tierschutz.


    Ich hab eine davon übernommen, weil wir die Kenntnisse und Möglichkeiten für „so einen“ Hund haben. Die Optik ( Lucy_Lou ) hat mich ehrlich gesagt überhaupt nicht angesprochen und vom Charakter war hinter der Angst nichts zu erkennen (von der Herkunft wusste ich bei meiner ersten Anfrage gar nichts). Würde ich diese Übernahme als Tierschutz bezeichnen? Nein. Ebensowenig übrigens wie die Übernahme eines Hunds vom Züchter. In erster Linie wollten wir einfach einen zweiten Hund. In zweiter Linie haben wir uns gedacht, dass wir, wenn wir es schon können, auch einen Hund mit sonst schlechten Chancen nehmen können. Ganz ohne die Erwartung, dass uns Hund ein Dankbarkeitsei oder die Umgebung uns ein Moralei drauf backt.


    Ach ja, meine Kenntnisse hab ich daher, dass ich einige Jahre lang einmal in der Woche achteinhalb Kilometer ins nächste Tierheim und zurück gelaufen bin, um dort mit Hunden zu gehen, für die schwer Gassigänger zu finden sind, (zwei habe ich dort irgendwann als einziger Gassigänger bis zu ihrem Ende begleitet). Mit dafür erworbener Sachkunde, selbstfinanzierter Ausrüstung und Spenden. Auch dafür erwarte und will ich kein moralisches Ei.


    Aber ja, das ist, finde ich, Tierschutz. Und dafür möchte ich nicht in einem großen Sack mit vielen Anderen diffamiert werden. Ebensowenig wie dafür, dass ich es jetzt nicht mehr tue. Oder dafür, dass ich einen Hund mit Herkunft Ausland habe. Oder dafür, wenn ich mir doch irgendwann einen Hund vom Züchter hole.

  • Woher hast du denn all diese Infos her die du so als Fakten darstellst?

    ich habe einige Jahre ehrenamtlich in Spanien in einem Tierheim gearbeitet (und kenne einiger Heime in Katalonien) und kann das, was Sventje schreibt ziemlich eins-zu-eins unterschreiben.

    Nur haben bei uns keine Hundefänger Geld verdient, weil wir gerufen wurden, wenn irgendwo ein Hund eingefangen werden mußte. Oder die Polizei. Das Fangen war kostenlos und verdient hat da keiner dran.


    Die Vermittlungsgebühr, egal ob vor Ort oder in's Ausland hat die durchschnittlichen Kosten pro Hund bei weitem nicht gedeckt. Ein freier Platz im Zwinger hat uns "nur" die Möglichkeit gegeben weiter arbeiten zu können. Ohne Vermittlungen in's Ausland hätten wir vor Ort nicht sinnvoll arbeiten können, weil das TH praktisch nie Kapazitäten hätte einen Bruchteil der Hunde auf zu nehmen, die wir hätten nehmen sollen. (und auch so muß viel abgewiesen werden, weil das Heim voll ist)
    Wir haben auch so meistens am Rande der Kapazitäten gearbeitet, die Leitung hat aber sehr darauf geachtet, die Kapazitäten nicht zu überschreiten. Voll ist voll, dann wird nichts mehr aufgenommen.
    Unser TH war auch so gut geführt, daß man Hunde nicht aus dem Heim "retten" mußte. Wenn, dann haben wir haben das Retten übernommen und die Tiere dann vermittelt.

    Wir/Ich haben außerdem eine mittlere Krise bekommen, wenn Welpen rein kamen, weil die einfach unglaublich empfindlich sind und ohne wirklich viel Mehrarbeit (also Zeit, die man für die anderen Hunde nicht hat) ganz schnell eingegangen sind. Ganz sicher haben wir keine Welpen produziert, um die wir uns dann mindestens 12 Wochen kümmern müssten auf die Gefahr hin, sie dann trotz 20 Stunden Schichten an Parvo oder ähnliches zu verlieren.

    So wie in Deutschland offenbar das Vorurteil besteht, daß "im Ausland Welpen für den deutschen TS Markt produziert werden", so besteht im Übrigen in Italien das Vorurteil, daß "die Deutschen Hunde aus dem TS importieren um an denen Tierversuche durch zu führen".
    Nett, oder?
    Und genauso dämlich, wenn deshalb keine Hunde nach Deutschland vermittelt werden, wie wenn aus dem umgekehrten Vorurteil "der Auslandstierschutz" diskreditiert wird.

  • Ist es denn in eurer Erfahrungswelt (reales Leben) so, dass viele, die einen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen, in erster Linie ein Tier retten wollen?

    Ja, empfinde ich so und ich habe solche Leute schon zu Dutzenden kennengelernt.

    Warum sonst wird man von wildfremden HH angesprochen und bekommt unter die Nase gehalten, daß der Hund von da un da aus dem Shelter kommt?

    Da sitzt man nichts Böses ahnend auf einer Bank und schwupp hat man schon wieder so einen Tierretter an der Backe.

    Der nächste rennt durch den Park und zeigt Fotos von seinen Hunden, die er aus der Tötung gerettet hat. Und so weiter und so fort.

    Was soll so eine Sch....e? Es interessiert mich einfach nicht. Wer retten will, soll das tun, aber seine Umgebung damit verschonen.

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