Hund gewöhnt sich einfach nicht an mich

  • Hallo,



    meine Freundin wollte unbedingt einen Hund, ich war eher kein Freund von dieser Idee, aber falls doch, wollte ich etwas gutes tun und aus dem Heim holen und einen, der sehr wenig haart,

    weil ich mich wirklich vor vielen Hundehaaren an Klamotten, Teppich, Boden usw. ekel.



    Seit April 2019 haben wir nun einen Dackelmischling, diesen Monat ist er genau 1 Jahr alt geworden.



    Er ist extrem ängstlich und lebte davor auf der Straße in Ungarn und wurde kurz vor der Tötung gerettet.



    Mit meiner Freundin versteht er sich schon sehr gut, aber auch gegenüber ihr ist er ab und zu auf einmal komisch und kommt z. B. nicht, wenn sie in ruft.

    Zu mir kommt er sowieso nie, wenn ich alleine mit ihm bin und wenn meine Freundin dabei ist, braucht er eine Ewigkeit zum Kommen.

    Auch wenn ich Leckerlis habe nähert er sich kurz, dreht um haut ab, kommt wieder näher, haut ab und das geht sogar so über mehrere Minuten.



    Was mich sehr nervt ist, dass er die Leckerlis nimmt und sofort flüchtet und wenn ich ihn mal streicheln kann, ist er dauerhaft angespannt.



    Hatte ihn sogar zwei Wochen aus der Hand gefüttert, hat auch wieder sehr lange gedauert bis er kam, manchmal sogar wirklich fast 30 Minuten, so dass ich keine Lust mehr hatte und er eben nichts bekommen hat.

    Hat natürlich meiner Freundin gar nicht gepasst, weil er ja im Wachstum sei und seine Nahrung braucht.



    Habe ihn eine Zeit lang sogar ignoriert und auch in dieser Zeit ist er panisch vor mir geflüchtet. Sobald ich in seine nähe komme haut er ab und versteckt sich



    Wir haben jetzt mit der Leine geübt, habe ihn gerufen und gezogen wenn er nicht kam. Lief erst gut und wurde besser für paar Tage, jetzt ist es wieder wie früher.

    Der Hund hat einfach panische Angst vor mir, obwohl ich ihm nichts getan habe. Gegenüber Männern ist er an sich schon ängstlich, aber mir gegenüber sehr extrem.



    Jetzt kommt das Interessante, draußen ist er komplett anders, da kann ich auch mit ihm spielen, er rennt vor mir weg und kommt wieder und möchte das ich ihn fange, wedelt mit dem Schwanz usw.

    Sobald wir in der Wohnung sind, hat er wieder panische Angst.



    Bin allgemein schon sehr genervt von dem Hund, streite mich mit meiner Freundin des Öfteren. Der Hund haart sehr, klar liegt es am Winterfell, aber im April haarte er auch extrem.

    5-6 Monate im Jahr haart er also extrem. An allen Klamotten sind Haare, selbst im Bett, obwohl er nicht im Bett und Schlafzimmer schlafen darf, geht er natürlich tagsüber manchmal rein.

    Im Teppich und Boden überall Haaren. Meine Freundin will den Hund auch weder trimmen noch sonst was machen, bürsten tut sie auch nicht regelmäßig und vor mir haut er ab, so dass ich ihn auch nicht bürsten kann.



    Ich soll auch mein Verhalten ändern, Türen langsamer zu machen, mit weicheren Hausschuhen laufen, weil meine Schritte laut seien, mehr Geduld haben, mit sanfterer Stimme reden, rede ich mit sanfterer Stimme meint sie, ich soll aufhören den Hund zu veralbern.



    Mittlerweile habe ich echt keine Lust mehr. Bin kurz davor diesen Hund einfach wieder komplett zu ignorieren und nichts mehr zu machen. Meine Freundin will einen Hundetrainer holen, ich bin nicht so ganz überzeugt davon, außerdem verlangen die zwischen 60 - 75 € die Stunde, plus Anfahrt.

  • Mir fehlt jetzt ein wenig die Fragestellung in deinem Posting.


    Aber mal aus der Hüfte geschossen: klar können Hunde aus dem Tierschutz ein Päckchen mitbringen und mit der Zeit immer weiter auspacken. Und als Junghund sind die teilweise "komisch", völlig unabhängig von der Herkunft und der Historie.


    Du wolltest keinen Hund, v.a. keinen, der haart. Jetzt hast du beides. Das klingt aber eher nach einem Beziehungskonflikt mit deiner Partnerin als nach einem konkreten Hundeproblem. Vermutlich solltest du an dieser Stelle ansetzen.

  • Irgendwie höre ich nirgendwo raus, dass dir viel an dem Hund liegt. Du wolltest keinen und erst recht keinen, der haart. Jetzt hast du einen stark haarenden Hund, der halt auch noch seine Tierschutzpäckchen mitbringt, wohl generell skeptisch mit Männern ist und deine Freundin stellt sich eher auf die Seite des Hundes. Das baut Frust auf, den der Hund auch merkt. Wo liegt denn das Problem, den Hund einfach mal für eine längere Zeit links liegen zu lassen? Bist du darauf angewiesen, mit ihm zu interagieren? Ansonsten fütter ihn doch weiterhin, muss ja nicht aus der Hand sein. Wenn er da so lange braucht, war es wohl schon einen Schritt zu viel. Du kannst es auch mit was richtig leckerem versuchen, Wiener oder ein Stück Käse für zwischendurch. Und das gibt's dann nur von dir. Ansonsten Anforderungen runterschrauben und deine Freundin erst mal machen lassen, wenn sie besser mit dem Hund kann. Wenn, dann kommt er schon irgendwann von alleine. Du sagst, draußen taut er auch bei dir auf, dann leg doch deinen Fokus mit dem Hund erst mal auf draußen. Da könnt ihr Leckerli suchen, Bindungsspiele, einfach zusammen Spaß haben. Und wenn es drinnen wirklich nicht besser werden sollte, musst du dir halt überlegen, ob du das auf Dauer so 'ertragen' kannst, oder ob dir im Grunde genommen eh der ganze Hund zu viel (blöd) ist, einfach weil du sowieso keinen wolltest und deine genannten Gründe dazu. Dann solltest du aber mit deiner Freundin reden, wie ihr die Sache am besten löst. Dackel und je nachdem was noch drin steckt haaren übrigens, das ist halt so. Da habt ihr euch für die falsche Rasse/Mix entschieden. Trimmen bringt auch nur leichte Abhilfe, aber haaren wird der Hund immer und im Frühjahr durch den Fellwechsel natürlich nochmal extremer.

  • Hallo!

    Ganz schlechte Kosntellation. Genau so wie bei euch sollte es nicht laufen. Einen Hund anschaffen, wenn nicht beide Partner, vor allem wenn sie zusammenleben, dahinter stehen, geht gar nicht.


    (Das ist purer Egoismus von einer Seite. Ich persönlich würde soetwas nicht tolerieren.)


    Aber.... jetzt ist der Hund da und er kann am wenigsten für euer "Paarproblem".


    Du wirst dich mehr oder entscheiden müssen, ob du da mitziehen willst, mit allem was dich nervt (kann ich sehr gut verstehen), oder ob du deine Konsequenzen ziehst.


    Mein Rat: Handle etwas aus dem Bauch heraus, wenn es um den Hund geht. Und so Sachen wie Hund im Schlafzimmer.... Tür zu, fertig! Mein Hund darf nicht ins Schlafzimmer, schon gar nicht ins Bett. Und ins Bad nur dann, wenn es sein müsste. Das sind beides Räume, die "mir gehören". Stelle Regeln auf, gemeinsam mit deiner Freundin. Wenn sie dafür kein Verständnis hat, nun ja...


    Alles Gute!

  • Tiere merken, wenn man sie nicht wirklich mag. Meine Hündin war anfangs auch sehr sensibel bis ängstlich, ich konnte sie fast ein Jahr nicht richtig streicheln, da ihr das gruselte und sie überforderte. Wenn man den Hund also so schon nicht wollte und er nun auch noch abweisend ist, ist klar, dass es schwierig für euch beide wird.


    Das viele Anlocken erzeugt zudem eher Druck "ich will da hin... oder doch nicht, Leckerli vs. unheimlicher Typ..." und somit Stress, der sich dann mit dir als Person verknüpft. 2 Wochen dies und das probieren bringt insgesamt aber auch nicht viel, da solche Methoden eher Monate brauchen, bis sie wirken. Allgemein eher ignorieren und schöne Situationen fördern wäre wohl die sinnvollste Lösung. Meist gibt es sowieso eine Fokusperson. Ich bin für meinen Hund zuständig und mein Partner kümmert sich eher ums Kuscheln. Allerdings darf der Hund auf die Couch, was das Annähern der beiden vereinfacht hat. Wäre er immer nur am Fußboden zu ihr gekrochen oder hätte sie hergelockt, wären die beiden wahrscheinlich nie so verbunden wie jetzt.

  • Ich frage mich gerade ernsthaft ob du das alles ernst meinst? Tut mir leid, aber in vielen Punkten kann ich den Hund verstehen. Du scheinst völlig unberechenbar für ihn. Und ein Hund merkt auch wie die Grundeinstellung eines Menschen ist.


    Und zum Thema haaren: es ist ein Hund. Und Hunde haaren (außer Spezialrassen). Da bringt weder tägliches bürsten noch sich darüber zu ärgern. Nimm den Staubsauger in die Hand und saug, zack, Haarproblem gelöst. Im Bett Haare? Tür zu, fertig. An den Klamotten? Fusselrolle. Ihr habt euch ein Tier und kein Spielzeug ins Haus geholt.

  • Sorry - wer richtig lesen kann ist klar im Vorteil.


    Es steht ja da - April 2019. Wobei dass kein langer Zeitraum ist für einen Hund um wirklich anzukommen. Vor allem für einen Hund mit Vorgeschichte. Bei Besitzern die nicht an einem Strang ziehen und wo Er von einem sogar abgelehnt wird. Ist nicht böse gemeint.


    Der Hund braucht Zeit und Geduld. Und ein "normaler" Dackel kann schon Starrköpfig sein. Hier ist ein Hund der noch einen anderen Rassevertreter intus hat, auf der Straße gelebt hat - somit keinerlei Sozialisierung bzw. Prägung auf den Menschen erfahren hat und mit Sicherheit schreckliche Erlahrungen um zu Überleben sammeln mußte.


    Da reichen ein paar Monate bei weitem nicht aus um all dass wett zu machen.

  • Der Hund merkt einfach das Du nicht positiv ihm gegenüber eingestellt bist. Du gibst dir Mühe, aber damit hast du eine zu hohe Erwartungshaltung dir und dem Hund gegenüber. Das locken mit Futter kann hohen Druck auf einen ängstlichen Hund ausüben, er möchte das Futter, aber nicht die Nähe zum Menschen - damit kommt der Hund in einen Konflikt, mit dem du ihn eher von dir wegtreibst.

    Mein Hund war auch so einer der die ersten Jahre den Rest der Familie ignoriert hat. Ängstliche Hunde binden sich oft nur an eine Person. Mit der Zeit wurde er offener und heute ist das kein Problem mehr. Das brauchte aber Geduld und der Hund durfte nicht bedrängt werden. Er war immer dabei und gut.


    Das er nicht kommt kann auch mit seinen Ängsten zusammenhängen, da solltet ihr lernen seine Körpersprache zu lesen. Es kann aber natürlich auch einfach ein Gehorsamkeitsproblem sein - zuverlässiges abrufen ist langes Training.


    Und das er draußen offener ist - gibt es manchmal. Ich hatte mal eine Pflegehündin, die im Haus und Garten panisch war und draußen hüpfte sie mir auf den Schoss. Warum ? Keine Ahnung. Das Problem gab sich aber auch nach einigen Monaten.


    Versuche mal alles wegzulassen was dich nervt. Wenn es dich nervt das er keine Leckerlies nimmt, dann lass es. Fördere dagegen was gut läuft, zum Bsp das spielen unterwegs.


    Mit den Haaren wirst du dich abfinden müssen.

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