Hund gewöhnt sich einfach nicht an mich

  • ich war eher kein Freund von dieser Idee, aber falls doch, wollte ich etwas gutes tun und aus dem Heim holen und einen, der sehr wenig haart

    Das hatte ich zunächst übersehen. Da hast du dich m.E. nicht so richtig gut informiert und/oder beraten lassen. Ich persönlich finde die Rassen, die am besten gar nicht oder jedenfalls wenig haaren, sehr überschaubar. Da kann man natürlich auch innerhalb der Rasse dann mal mehr oder weniger Glück haben. Sowie du dir aber keinen reinrassigen Hund aussuchst, ist's eher eine Tombola, ob da nun die Haare-bleiben-am-Hund-Gene dominant sind, oder nicht. Und gerade aus dem Ausland gibt es doch recht häufig einen Mix. Wobei ich bei einem Dackelmix jetzt auch nicht mit einer haarfreien Bude gerechnet hätte.


    Will sagen: deine beiden einzigen Anforderungen haben nicht sehr gut zueinander gepasst. Das wäre jetzt natürlich schade, wenn der Hund das ausbaden müsste.

  • Irgendwie lese ich nicht so viel Verständnis für den Hund heraus :ka:

    wollte ich etwas gutes tun und aus dem Heim holen

    Klingt doch gut!

    Leider ist gut gemeint, nicht immer gut gemacht.

    Schon gar nicht, wenn der Hund

    Er ist extrem ängstlich und lebte davor auf der Straße in Ungarn und wurde kurz vor der Tötung gerettet.

    "gerettet" wurde.

    Gerade Auslandstierschutz ist heikel.


    Das wird in meinen Augen oft viel zu verklärt und total romantisch betrachtet, bis dann der Hund wirklich da ist, und man feststellen muß, daß nichts so läuft, wie vorgestellt.

    Zu mir kommt er sowieso nie, wenn ich alleine mit ihm bin und wenn meine Freundin dabei ist, braucht er eine Ewigkeit zum Kommen.

    Bei Deiner Freundin fühlt er sich sicher.

    Der Hund hat einfach panische Angst vor mir, obwohl ich ihm nichts getan habe. Gegenüber Männern ist er an sich schon ängstlich, aber mir gegenüber sehr extrem.

    Wenn das bekannt ist, daß der Hund sich gegenüber Männern so verhält, was beim Auslandstierschutz gar nicht mal so selten vorkommt, wieso habt Ihr dann "so einen" Hund geholt?

    Es ist klar, daß hierbei viel Feingefühl und vor allem viel Arbeit auf einem wartet!




    Wieso wird der Hund mit der Leine "gezwungen" zu einem zu kommen?

    Das geht in der Regel nach hinten los!

    Denn Druck erzeugt immer Gegendruck, bzw. Zug immer Gegenzug!

    Gilt übrigens auch für Menschen! ;)

    Wenn jemand Dich am Arm anpackt, ganz plötzlich, und zieht, gehst Du automatisch in die Gegenrichtung!

    Jetzt kommt das Interessante, draußen ist er komplett anders, da kann ich auch mit ihm spielen, er rennt vor mir weg und kommt wieder und möchte das ich ihn fange, wedelt mit dem Schwanz usw.

    Ich kann Euch nicht sehen, deshalb erlaube ich mir in diesem Zusammenhang auch keine Vermutung, Aussage.

    Nur eines vorweg, weil es leider doch oft immer wieder verwechselt wird! Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, ist es nicht automatisch Freude, Spaß! Wedeln von der Rute zeigt nur einen Erregungszustand vom Hund an. Kann also auch eine andere Bedeutung haben!

    Bin allgemein schon sehr genervt von dem Hund,

    Hunde sind, im Gegensatz zu Menschen, sehr gute Menschenleser!

    Gerade Straßenhunde sind nicht blöde, und haben das perfekt gelernt!

    Der Hund spürt das ganz bestimmt, und reagiert halt eben auf seine Weise darauf.



    Gruß SheltiePower

  • Der Hund hat einfach panische Angst vor mir, obwohl ich ihm nichts getan habe.

    Das ist bei Tierschutzhunden aus solchen Bedingungen sehr, sehr häufig so. Sie finden Männer nicht nur blöd, sondern haben Angst vor ihnen. Wenn dann noch der Druck dazu kommt, dass es unbedingt klappen muss, dann ist es eigentlich vorprogrammiert, dass es schief geht.

    Jetzt kommt das Interessante, draußen ist er komplett anders, da kann ich auch mit ihm spielen, er rennt vor mir weg und kommt wieder und möchte das ich ihn fange, wedelt mit dem Schwanz usw.

    Nein, das passt schon. Das ist auch Unsicherheit. Draußen setzt er das bloß anders um.

    Mittlerweile habe ich echt keine Lust mehr. Bin kurz davor diesen Hund einfach wieder komplett zu ignorieren und nichts mehr zu machen.

    Das wäre für den Hund tatsächlich am besten. Ohne Witz. Der würde dann Ruhe bekommen und der Druck wäre weg.

  • Das klingt alles extrem traurig für den Hund. Angst und Unsicherheit im Allgemeinen und gegenüber Männern im Speziellen ist bei Hunden aus dem Ausland keine Seltenheit. Sei es aufgrund von schlechten Erfahrungen oder aufgrund mangelhafter Sozialisation. Da braucht man viel Geduld und Einfühlungsvermögen und nicht alles bekommt man ausgebügelt.


    Jetzt wird so ein Hund von der Straße in die Wohnung verfrachtet, ist umgeben von Dingen, die er nicht kennt und die ihm Angst machen. Und als wäre das nicht schon genug zu verarbeiten für den Hund, wird der von dir dann auch noch planlos mittels physischer und psychischer Gewalt zur Annäherung gezwungen. Stell dir vor, was in dem Hund vorgehen muss, wenn der panische Angst vor dir hat, aber in deine Nähe muss, weil sonst ein so grundlegendes Bedürfnis wie Nahrung nicht erfüllt wird. Oder du zerrst ihn an der Leine ran... Der Hund hat sich das alles nicht ausgesucht und kann auch nicht ausziehen, wenn es ihm zu viel wird. Das sollte man bei solchen Spielchen immer im Hinterkopf haben!


    Für mich liest sich das einfach so, du wolltest den Hund nicht, jetzt ist er aber da und erdreistet sich auch noch, nicht sofort perfekt zu funktionieren. Die Frage ist da halt, hast du wirklich Lust, mit dem Hund an seiner Angst zu arbeiten? Auch wenn das sehr langwierig wird und bedeute, dass DU dich auf den Hund einstellen musst? Wenn es eh der Hund deiner Freundin ist? Denn natürlich kann man jetzt Tipps geben, es gibt auch Trainer, die sich auf solche Hunde spezialisiert haben (und da reichen IdR ein paar Stunden, die eigentlich Arbeit macht ihr ja selber, der Trainer leitet euch nur an). Aber das alles bringt nichts, wenn du eigentlich nur willst, dass jetzt alles einfach funktioniert und den Hund innerlich eigentlich sowieso ablehnst (das merkt ein Hund natürlich!).


    Wenn du darauf keine Lust hast, ist es meiner Meinung nach besser, den Hund einfach in Ruhe zu lassen und gut ist. Vielleicht nähert er sich irgendwann noch an, vielleicht nicht. Natürlich steht auch die Frage im Raum, ob ein solcher Hund an einem anderen Platz nicht besser aufgehoben wäre. Und wie sinnvoll es allgemein ist, einen Hund zu holen, wenn der Partner eigentlich nicht will. Aber das ist eine Sache zwischen dir und deiner Freundin.

  • Bei allem Verständnis.... für mich klingt es so, als wenn der TO seiner Freundin mit seinem OK eine Freude machen wollte bzw sich auf eine Art Kompromiss eingelassen hat.


    Er wollte möglichst keine Haare und das kann man ihm nicht verübeln.
    Warum muss er Verständnis haben?


    Wenn hier die Erwartungen an den TO zu hoch geschraubt werden, dann kann das nur daneben gehen. Er ist ja gewillt, aber das macht es für ihn nicht einfacher.


    (Deiner Freundin würde ich gerne den Marsch blasen, um ehrlich zu sein. Hund und du in eine beschissene Situation gebracht - das ist Tierliebe pur *räusper).

  • Danke für die schnellen Rückmeldungen! Sorry hab die Frage am Ende vergessen :D.


    Meine Freundin wollte unbedingt einen, weil sie mit Hunden aufgewachsen sei und es so kennt, sie wollte eigentlich auch einen reinrassigen Dackel vom Züchter, ich war natürlich wieder zu gutmütig und wollte wenn überhaupt einen aus dem Heim rausholen, mit Frauen bei sowas diskutieren bringt rein gar nichts, so viel habe ich in meinem Leben gelernt :).


    Ich hatte ihn eine Zeit lang ignoriert, es stört mich aber innerlich, wenn er panisch vor mir flüchtet, sich dann irgendwo den Kopf anstößt oder Sachen die rumstehen umschmeißt. Überwiegen füttere ich ihn bzw. füll seinen Napf auf. Bei dem Hund meiner Eltern, der auch aus dem Heim kam und sehr ängstlich war, hat dies viel gebracht, aber bei meinem bringt es nichts, wenn ich sein Futter hinstelle.


    Habe ihn auch oft mit sehr leckeren Sachen angelockt, Schinken, Salami, Käse. Seit dem kommt er immer an den Esstisch, obwohl ich ihn nie vom Tisch gefüttert habe und bettelt rum, sobald ich ihm etwas Beachtung schenke, haut er wieder ab. Ihm geht es also nur ums Fressen.


    Habe meiner Freundin auch wieder gesagt, dass ich ihn ignorieren möchte, weil es mich sonst frustriert, sie ist anderer Meinung und meint, wir sollen üben.

    Auf die Couch durfte er ganz am Anfang, aber die Haare sind so extrem borstig, dass ich über eine Stunde die Couch gesaugt habe, eine Sache wo meine Freundin Verständnis für mich gezeigt hatte und seit dem nicht mehr auf die Couch darf. Auch der ganze Teppich ist voller Haare, da bringt saugen einfach gar nichts. Haben schon einen von Dyson, aber die Haare harken sich so stark in den Teppich rein, dass die Haare nicht rauskommen. Das ist für mich nicht mal das schlimme, sondern ich meine Sachen in die Waschmaschine schmeiße und irgendwie an jedem Kleidungsstück Haare sind, obwohl ich den Filter regelmäßig sauber mache.

  • vor meiner Freundin hatte er auch Angst, sie hat es dann mit der Schleppleine geübt und ihn ran gezogen, wenn er nicht kam, bei ihr hat es ja wohl was gebracht, bei mir aber eben nicht.


    Ich will nicht mal mehr, dass er mich wirklich mag, er soll mich nur akzeptieren und nicht panisch abhauen und alles umstoßen und wenn ich mit ihm mal Gassi gehe, soll er sich nicht in der hintersten Ecke verstecken, so dass ich nicht ran komme.

  • Gib ihm doch einfach die Zeit, sich erst einmal an alles zu Gewöhnen, und zwar in Ruhe!


    Denn, wie bereits schon einige geschrieben haben, Männerangst bei Auslandshunden ist nicht mal so ungewöhnlich :ka:

  • Ehrlich, mir tut der Hund leid, der so garnicht verstanden wird, und für dich nur ein Ärgernis ist das überall Haare verteilt.:/

    Wenn Hunde gestresst sind haaren sie noch mehr. :nicken:


    Ich denke dem Hund ist mehr geholfen wenn er irgendwo hinkommt wo er entsprechend gefördert und gefordert wird, und mehr Verständnis für ihn aufgebracht wird. :nicken:

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