Qualzuchten III

  • Das Problem ist doch, wenn die Voruntersuchungen daran vorbei gehen, wohin die Probleme gerade absehbar steuern.

    Qualzucht ist doch eben keine Krankheit, sondern die systematische Zucht von Übertypisierungen, welche den Hund massiv in seiner Lebensqualität einschränken, Schmerzen verursachen, etc. Und ja, Rassen die nicht mehr normal gebären können empfinde ich als weitaus schrecklicher als eine vorkommende C-Hüfte. Zumal man dem Genpool auch massiv schadet, wenn man beispielsweise nur noch A-Hüften zulässt.

    Und die Frage ist eben, welche Formen der Übertypisierung definieren wir als Qualzucht und welche nicht. Niederläufigkeit zum Beispiel ist nun nicht gerade etwas, wovon der Hund als beispielsweise Familienhund profitiert. Das hat man gemacht, weil man es wirklich brauchte und nicht, weil man es "niedlich" fand.

    Gerade die "Einstufung" von Merle ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.

  • Ein großes Problem ist meiner Meinung nach, wenn keine Leistung existiert, womit bestimmte Merkmale gar nicht so ausarten könnten, weil schlicht untauglich.

  • Aber man will dies nicht haben und der Zuchtverein geht (so gut es geht) aktiv dagegen an.

    Nope, notwendige Maßnahmen werden gegen DCM werden Mal so gar nicht ergriffen.

    Der Differenzierung stimme ich aber zu

    Ich dachte bei DCM war das Problem, dass man nicht wirklich darauf testen kann? Vielleicht verwechsle ich da aber auch was.

  • Nope, notwendige Maßnahmen werden gegen DCM werden Mal so gar nicht ergriffen.

    Der Differenzierung stimme ich aber zu

    Ich dachte bei DCM war das Problem, dass man nicht wirklich darauf testen kann? Vielleicht verwechsle ich da aber auch was.

    hab ich auch so im Kopf, das wird erst im Laufe des Lebens erkenntlich. Aber das waren wahnsinnig viele Dobermänner, die betroffen waren, oder? 50% oder so?

    Ich hab mal irgendwann irgendwas von der LMU München dazu gehört, die hatten da doch so ein Forschungsprojekt, bei den etliche Dobermänner in kurzen Abständen untersucht wurden - vielleicht erinnere ich mich falsch. Korrigiert mich gern. Ich meine, dass da von einer Zahl der betroffenen Dobermänner die Rede war, die mehr als die Hälfte einnahm.

    Ist das eigentlich nur/hauptsächlich in Europa ein Problem der Rasse oder international?

    Aus dem privaten Umfeld kenne ich nur die Nachbarn meiner Mutter, denen bereits 4 Dobermänner plötzlich verstorben sind. Zumindest klang es nicht nach "Qual", die sind wohl einfach zusammengebrochen und waren schnell weg, haben zuvor ein normales Leben geführt.

    Spricht man von Qualzucht, wenn die Tiere eigentlich vorher normal leben können? Ist mir jetzt so von der Definition her nicht so klar.

    Puh, ich würd's für mich (wenn ich jetzt einen Hund aus der Zucht haben wollen würde) echt nicht in Kauf nehmen wollen, ständig dieses Damoklesschwert über mir zu haben. Aber diese entfernten Bekannten sind da irgendwie nicht so, die haben jetzt den fünften Dobi. Vielleicht weil sie eben keinen Leidensdruck gesehen/erlebt haben.

  • Für mich ist das bewusste Weiterzüchten einer Rasse, bei der über die Hälfte der Tiere von einer schlimmen Krankheit betroffen sind, auch Qualzucht.

    Naja, aber gerade bei DCM fehlt ja auch der Leiden Aspekt oder nicht? Umfallen und sterben ist nicht schön, aber nicht qualvoll.

  • Wenn man immer Konsequent alle Hund aus der Zucht nimmt die irgendwas haben oder tragen grenzt dann kommt es zwangsläufig zum genetischen Flaschenhals was dann wiederum zu Inzucht oder zu mindest sehr starker Linienzucht führt was dann wiederum vereinfacht gesagt zur inzuchtdepresion führt. Es kommt also in der engen Population zu kleinen Mutationen im Genom die nicht immer gut oder neutral sind und schon muss man noch mehr Hunde aussortieren dir Population wird genetisch noch enger.

    Dem kann man im Prinzip nur entgegenee er Ölen wenn man die Zuchtbücher kontrolliert öffnet.

    Ich finde es total nachvollziehbar warum Merle als Qualzucht eingestuft ist.

    Die Hunde tragen doch Quasi ihren Gentest auf eine genetische Krankheit die die schlimmsten Auswirkungen nur bei Reinerbigkeit zeigt in Form ihrer Fellfarbe offen mit sich herum.

    Jedesmal wenn der Züchter sich entscheidet einen Merlwelpen anstatt sein genetisch gleichwertiges genetisch gesundes Geschwister mit in die Zucht zu nehmen weil Merl ja so schön bunt ist dann verbreitet er wissentlich auch den gendefrkt der reinerbig zu schweren deformationen Blindheit und Taubheit führt in der Population, Zucht ist für mich auch noch Generationen weiter gedacht da zählt nicht nur der direkte Nachkomme hat voraussichtlich wenig Probleme dadurch…

    Deswegen bin ich für

    -Zuchtbücher öffnen

    -Hunde können auch pähnotypisch bzw. Mittels arbeiseigenschafteneignung mit Typ-Bestimmung und Wesens und oder Arbeitstest und umfassenden Gesundheitsuntersuchungen ins zuchtregister aufgenommen werden.

    -Sugsesive gendefekte aus der Zucht Population entfernen indem man sich immer bei gleichwertigen Welpengescheistern für den ohne gendefekt ( also auch ohne Merl oder MDR1 oder oder) entscheidet.

  • Aber das Merle allein verursacht doch keine Qual, das ist einfach eine Farbe. Problematisch wirds erst bei Doppelmerle, und das ist doch in den Zuchtverbänden idR auch verboten.

    Und wenn ein Elternteil merle ist, sind dann nicht alle Welpen Träger? Dann würdest du doch einen riesen Anteil der Population aus der Zucht nehmen.

  • Problematisch wirds erst bei Doppelmerle, und das ist doch in den Zuchtverbänden idR auch verboten.

    In den Zuchtverbänden selbst wird es wohl nie Doppelmerle geben, weil so was gegen die Zuchtbestimmungen verstößt.

    Otto-Normal-Hundehalter der einfach mal Spaß an bunten Welpen hat, wird aus Unkenntnis heraus in der Regel solche Zuchtbestimmungen nicht einhalten. Und gerade in dieser sinnlosen Vermehrung sehe ich viele Gefahren!

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