Qualzuchten III

  • Bonadea Wie gehst du auf besagte Halter zu und was besprichst du mit ihnen? Wie reagieren sie? Gibt es da Einsicht oder ist es vermehrt so, dass nach dem auf dem Tisch gebliebenen Bandscheibenbulli der nächste einzieht?

    Das ist sehr unterschiedlich. Aber ich finde - der Situation angemessen - sehr deutliche Worte.

    Hin und wieder geht das Gespräch sogar von den Besitzern aus und das ist immer der dankbarste Einstieg ins Thema.

    Ich habe viele Kunden, bei denen zieht kein Bully/Mops mehr ein. Eben weil sie ihre Erfahrungen dann sehr leidvoll gemacht haben. Und man darf ja nicht nur das Finanzielle sehen - auch emotional ist das für die Besitzer ja eine unheimliche Belastung je nach Schwere der Erkrankung(en).

    Es gibt aber auch einfach die "Unbelehrbaren". "Wird der halt nur fünf. OP zahlt die Versicherung. Ja mei ... man weiß ja worauf man sich einlässt".

  • Gibt es da Einsicht oder ist es vermehrt so, dass nach dem auf dem Tisch gebliebenen Bandscheibenbulli der nächste einzieht?

    Ich erlebe solch einen Fall in nächster Nachbarschaft, ein paar Häuser weiter.

    Die Familie hatte eine Bully-Hündin, die nach einer Bandscheiben-OP (war total gelähmt) die Narkose nicht überlebte. Die Nachbarin erzählte mir, dass die Ärzte in der Klinik ihr einiges erzählt hätten zur Qualzucht der Bullys und meinte dazu, sie hätte das "gar nicht gewusst."

    Ich dachte, gut, dann ist sie jetzt geheilt davon... Pustekuchen! :face_with_symbols_on_mouth:

    Vier Monate später sah ich die Familie mit einem halbjährigen Bully-Junghund... ich war sprachlos! Als ich sie bei Gelegenheit mal darauf ansprach, sagte sie mir, dass ihr Mann uuuuuunbedingt wieder einen genau gleich aussehenden Bully wollte wie ihre erste Hündin.

    Grad vorhin bin ich ihr begegnet (der Rüde ist unterdessen ca. 3 Jahre alt)... er watschelte laut röchelnd neben ihr her, obwohl es ja heute wirklich angenehm "kühl" war für eine Plattnase. Ich gebe dem Rüden noch höchstens 2 Jahre, denn er röchelt nicht nur massiv, sondern hat auch ein uuunmögliches Gangwerk. Mir wird schlecht, wenn ich ihn auf der Strasse daher wanken sehe.

    Bongo hatte Angst vor diesem "komischen Tier" und konnte ihn nicht einordnen. :see_no_evil_monkey:

    Es ist einfach nur noch zum Heulen... :(

  • @-Ann- Ich hab's glaube ich überlesen - war schon lange nicht mehr im Thread - hat Rocky mittlerweile doch Probleme bekommen? Mir war so, dass er anfangs keine hatte?

    Ich packe die Antwort in den Spoiler. Bitte einfach nicht öffnen, wer das nicht lesen mag.

    Spoiler anzeigen

    Er hat seit dem zweiten Sommer eben das Problem mit den Temperaturen. Ab sonnigen 20 Grad macht er sichtbar schlapp. Ich provoziere das allerdings auch nicht und wähle dann entsprechende Strecken (Wald, Wasser) oder Zeiten, deswegen fällt das kaum ins Gewicht und wir können auch im Sommer wandern.

    Von der Atmung her höre ich ihn im Normalzustand nicht, aber im direkten Vergleich zu Leni hechelt er beim Toben und Rennen eher und auch deutlicher vernehmbar. Kein Röcheln, kein Schnarchen, prustet aber schon mal, wenn er extrem aufgeregt ist. Hin und wieder Rückwärtsniesen, 2, 3 mal im Monat, mal auch Monate lang gar nicht.

    Er hat ne Umweltallergie vermutlich gegen irgendwelche Gräser, die von Mai bis September/Oktober an bestimmten Strecken sind; äußert sich in roten Punkten ohne Juckreiz auf der nackten Haut am Bauch. Hab ein gutes Shampoo dafür.

    Planmässig kommt einmal im Monat prophylaktisch die Physio zum Durchkneten und als mein Früherkennungssensor. Aktuell aus Gründen, die nichts mit dem Hund zutun haben, pausiert, wird aber wieder aufgenommen.

    Ich wollte ihn immer mal röntgen lassen, aber alles, was in Narkose gemacht werden muss, kommt nur 'um mal zu gucken' nicht in die Tüte, weil ihn die eine, die er hatte (zur Kastration), völlig aus den Socken gehauen hat.

    Wir machen regelmäßig Übungen für die Muskulatur und ich schaue immer, dass er gut in Kondition bleibt, wofür wir nach Möglichkeit täglich viel Strecke im Freilauf machen. Viel ist immer relativ, das weiss ich, in unserem Fall sind das aktuell zwischen 6 und 9km im Alltag.

    Er ist halt echt noch jung, wird jetzt 4. Ich denke, mit den Atemwegen sind wir safe, da wird sich nichts mehr gross verändern, aber um den Bewegungsapparat bange ich stetig. Ich denke, er kommt jetzt in das Alter, wo sich häufig Bandscheibenvorfälle zeigen und das wäre mein absoluter Horror.

    Ich hoffe, meine Antwort ist ok für euch und klingt nicht nach Spinnerei. Ich hab ehrlich gesagt hier stets Hemmung, seinen gesundheitlichen Zustand zu beschreiben (von seinem mentalen ganz abgesehen) und ich glaube, ich muss an dieser Stelle nicht erklären, warum.

    Ich denke nicht, dass ich das verklärt sehe sondern schon sehr auf ihn achte. Aber Dinge, wie das vernehmbarere Hecheln, wenn er Gas gibt, sind mir, seit Leni bei uns ist, im direkten Vergleich bewusster geworden.

    Ansonsten bin ich ein ziemlicher Hypochonder, was ihn angeht. Das hat das viele Anlesen mit sich gebracht. Und entsprechend richten wir auch vieles nach ihm, um keine Baustellen aufzumachen, die vermeidbar sind. Aber das ist es mir wert, ich will, dass es ihm gesundheitlich bestmöglich geht.

  • Ab 20 Grad und die Sonne ballert haben aber auch viele andere Hunde zu tun, und nein nicht nur Hunde mit kurzer Schnauzer. Ich kenne einige Hunde mit mittlerer bis langer Schnauzer, die einfach so ein Wetter überflüssig finden, hecheln, ungern Spazierengehen und auch so nicht gut damit zurecht kommen. Das sagen nur die Wenigsten Hundehalter.

    Aber JA, brachys haben da mit Sicherheit noch viel mehr damit zu tun/kämpfen. Das möchte ich damit auch nicht bestreiten.

  • Danke für Deine ehrliche Antwort.

    Mir war nur noch im Kopf irgendwie, dass er weiter nix zeigte... - Du Dir aber immer bewusst warst, dass da noch was kommen kann. (Das war mein letzter 'Stand')

  • Ab 20 Grad und die Sonne ballert haben aber auch viele andere Hunde zu tun, und nein nicht nur Hunde mit kurzer Schnauzer. Ich kenne einige Hunde mit mittlerer bis langer Schnauzer, die einfach so ein Wetter überflüssig finden, hecheln, ungern Spazierengehen und auch so nicht gut damit zurecht kommen. Das sagen nur die Wenigsten Hundehalter.

    Aber JA, brachys haben da mit Sicherheit noch viel mehr damit zu tun/kämpfen. Das möchte ich damit auch nicht bestreiten.

    Es macht aber eben den Unterschied, ob diese Unlustigkeit bei Hitze von Atemnot/Kreislaufproblemen/körperlichen Dispositionen herrührt oder nicht.

    Mich kannst du ab 25 Grad auch vergessen, obwohl ich fit bin - bin mehr für Kälte.

    Meine Konstitution verbietet es mir aber Gott sei Dank nicht von Haus aus und darum geht es hier ja.

  • Ab 20 Grad und die Sonne ballert haben aber auch viele andere Hunde zu tun, und nein nicht nur Hunde mit kurzer Schnauzer. Ich kenne einige Hunde mit mittlerer bis langer Schnauzer, die einfach so ein Wetter überflüssig finden, hecheln, ungern Spazierengehen und auch so nicht gut damit zurecht kommen. Das sagen nur die Wenigsten Hundehalter.

    Aber JA, brachys haben da mit Sicherheit noch viel mehr damit zu tun/kämpfen. Das möchte ich damit auch nicht bestreiten.

    Ja das stimmt schon. Wir waren ja auch häufig mit anderen Hunden im Sommer unterwegs. Aber es ist schon ein Unterschied.

    Die anderen Hunde hecheln und werfen sich irgendwo in den Schatten und gut ist.

    Bei Rocky äußerte sich das so, dass er plötzlich richtig geduckt lief bzw eher schlich und - und das hat er auch, wenn er extremen Stress hat oder es deutlich übertrieben hat mit dem Rennen - die Augen auch etwas hervortraten, er wirklich schon diesen etwas panischen Blick bekommt, den man bei Bullys oft sieht. Er sah aus, als würde er kollabieren und ich bin sicher, weit davon weg war er nicht.

    Das ist eine Erfahrung, die erst mal im Vergleich vielleicht nicht so dramatisch ist, die ich persönlich aber nie wieder brauche. Und man muss sich dann mal vor Augen führen, dass das bei vielen seiner Rassevertretern der Standardausdruck ist. Ist das nicht eine fürchterliche Tatsache??

    Und da kann man nicht mehr kommen mit "ach, bei meinem ist das aber nicht so schlimm", DOCH, allein das Wissen, dass er bei falscher ...oh mann, mir fällt das richtige Wort nicht ein..."Handhabung"... ihr wisst schon, aus den Latschen kippen KÖNNTE!

    Es ist bei den Brachys mit den Temperaturen schon wirklich anders und ich denke, auch um ein vielfaches gefährlicher, als bei normalbestückten Hunden.

  • Ab 20 Grad und die Sonne ballert haben aber auch viele andere Hunde zu tun, und nein nicht nur Hunde mit kurzer Schnauzer. Ich kenne einige Hunde mit mittlerer bis langer Schnauzer, die einfach so ein Wetter überflüssig finden, hecheln, ungern Spazierengehen und auch so nicht gut damit zurecht kommen. Das sagen nur die Wenigsten Hundehalter.

    Aber JA, brachys haben da mit Sicherheit noch viel mehr damit zu tun/kämpfen. Das möchte ich damit auch nicht bestreiten.

    Es macht aber eben den Unterschied, ob diese Unlustigkeit bei Hitze von Atemnot/Kreislaufproblemen/körperlichen Dispositionen herrührt oder nicht.

    Mich kannst du ab 25 Grad auch vergessen, obwohl ich fit bin - bin mehr für Kälte.

    Meine Konstitution verbietet es mir aber Gott sei Dank nicht von Haus aus und darum geht es hier ja.

    Ja natürlich. Da gebe ich dir vollkommen recht.

    Und so wie Ann es beschreibt ist es natürlich was ganz Anderes und liest sich einfach nur traurig und furchtbar :( :

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