Qualzuchten III
-
Gast41354 -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
-
-
Bei der Zuchtzulassung werden aber nur gezielt die unerwünschten Extreme ausgesondert. Genau wie bei der Beurteilung des Gebäudes sind Abstufungen im Verhalten möglich und sollten im Interesse des Genpools nicht bestraft werden. Wichtig ist die möglichst exakte Beschreibung, um züchterisch reagieren zu können.
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier Qualzuchten III schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Es wird immer wieder behauptet, dass das Ausstellungswesen nicht das Problem sei.
Das deutsche Ausstellungswesen, davon wird hier meist geredet. Das amerikanische ist was völlig anderes, da sind die Rassestandards teils auch anders.
Besser geht sicher überall. Klar.
Aber Qualzucht fordert doch kein Standard. Wenn man sich da mehr dran halten würde wär das alles eh garkein Problem geworden.
Aber: Wo Menschen sind passieren Fehler. Das ist so und wie schnell und stark da eingelenkt wird hängt ja an den Rasseleuten selber. Wegen ein paar Qualzuchten nun ein ganzes System verurteilen? Ne, das System ist da ja nicht schuld dran. Was drauß gemacht wird ist manches Mal das Problem.
Das kriegt man aber auch nicht raus wenn man die Ausstellungen nun einstampft.
Und ich persönlich finde Ausstellungen einfach wichtig. Als ein Baustein von mehreren. Nicht nur und ausschließlich, aber Hunde die bei Shows entspannt sind bringen ja nun auch ne gewisse Nervenstärke mit und das ist ja nicht grade unwichtig.
Und für jemand der an einer Rasse interessiert ist sind Ausstellungen oft der einzige Ort wo man mehr als 1, 2 Exemplare einer Rasse auf einmal sehen kann.
So kann man schonmal einen guten Eindruck kriegen, auch von der Varianz innerhalb einer Rasse.
Man kann, wenn das Richten vorbei ist, mit Züchtern sprechen, mit Haltern sprechen... Es heißt doch immer man soll die Rasse möglichst weit gefächert kennenlernen, eine Ausstellung bietet sich da halt am besten an.
-
Das ist mir alles klar.
Qualzucht ist die Spitze des Eisbergs. Ob der Rest des Eisbergs mit der spitze was zu tun hat, kann man so oder so sehen.
Ich finde das System halt nicht gut. Aber keine Angst, nur wegen meiner persönlichen Meinung wird sicher keiner das Ausstellungswesen einstampfen.
-
Ob sich ein Hund auf der Ausstellung entspannt zeigt, ist aber auch Trainingssache und nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal für gutes Wesen.
Ich - persönlich - denke auch, dass das Ausstellungssystem eine sehr große Mitschuld an Übertypisierung mitträgt. Denn nirgendwo anders wird Übertypisierung so salonfähig gemacht und sogar mit Preisen belohnt. Die Wahrnehmung verschiebt sich, die Zuchtziele verschieben sich und werden auch noch mit Schleifen und Titeln bedacht - das spornt andere Züchter wiederum an, diesem "Trend und Ideal" zu folgen.
Der Wettkampf dreht sich hier rein um das Äußerliche. Es ist und bleibt "competition" - aber eben auf das Optische reduziert. Kann man drehen und wenden wie man will.
Damit will ich nicht sagen, dass Ausstellungen komplett sinnfrei sind oder alle Rassen in den Sumpf der Übertypisierung rutschen. Aber man muss doch nur mal über ne CACIB laufen und wer danach noch ernsthaft sagt, dass das, was man da sieht, keine Freakshow ist, der muss schon tief drin stecken ;-)
Wie gesagt, nur meine persönliche Meinung.
-
Aber man muss doch nur mal über ne CACIB laufen und wer danach noch ernsthaft sagt, dass das, was man da sieht, keine Freakshow ist, der muss schon tief drin stecken ;-)
Kommt drauf an wo man langläuft, denk ich.
Von meinem Platz aus hatte ich die Bandbreite der Windhunde, und das da die Barsois immer größer werden liegt nicht am Ausstellungswesen...
Die Schnauzer konnte ich noch sehen, einen kleinen Teil der Pudelecke (wo die meisten die ich sehen konnte auf dem Tisch gepennt haben), und mehr konnte ich nicht sehen.
Man darf ja nicht vergessen das es auch noch genug Leute gibt die da hin gehen, die Bewertung abholen und wieder gehen. Ob das ne richtige competition ist liegt ja an einem selbst.
Und ehrlich, die Leute kaufen den Scheiß doch gerne und freiwillig. Angebot und Nachfrage, die Qualzuchten sind doch der Renner, seit Jahren nun schon.
Und die meisten der armen Viecher kommen nicht vom VDH Züchter der auf Ausstellungen geht, soviel Gewicht hat das Ausstellungswesen für den normalen Hundeinteressierten da draußen schlicht nicht.
Ich kann mich nur wiederholen: Der Standard keiner Rasse fordert Qualzucht. Zumindest soweit ich weiß.
Das die Richter sich da dran halten müssen wäre mehr als wünschenswert, aber das ändert man wohl nur über massiven Druck auf den VDH.
-
-
Ich persönlich finde Exterieur- und Gangbeurteilungen sogar mehr als sinnvoll.
Aber das hat mit dem Ausstellungswesen ja absolut nichts zu tun.
-
Also ich stehe ja oft am Britenring - und alleine was da für ein Affentanz bei den Langhaarassen veranstaltet wird und mit welcher verbissener Ernsthaftigkeit die Leute dort teilweise im Ring stehen ... die Bobtails liegen da teilweise 3 Stunden auf irgendwelchen Tischen rum und werden aufgeföhnt.
Und wenn man dann mal in andere Hallen läuft wo insbesondere Molosser und stark "gestylte" Rassen rumrennen (insbesondere Terrier und kleine Begleithunderassen), teilweise mit Profihandler - natürlich ist das purer Wettkampf. Da geht es schon lang nicht mehr um Funktionalität, sondern um wer hat den "typvollsten" Hund.
Selbstverständlich gibt es etliche Aussteller, die sich dort nur ihre Bewertung abholen.
Aber der Trend wird durch die Vielaussteller gelegt und dieser erschwert es eben auch "normaleren Hundetypen" noch gute Bewertungen zu bekommen, weil sich das Bild eben verschiebt und Menschen dazu neigen immer noch das "Besondere" zu sehen. Und das ist irgendwann nicht mehr das "Korrekte", sondern das "Herausstechende".
Und ich sage nicht, dass Ausstellung/Phänotypbeurteilung generell sinnfrei ist. Aber sie fördert das System der Übertypisierung - zumindest in der Form, wie es aktuell strukturiert ist.
-
Ich find Ausstellungen zeigen max. einen winzigen Bereich vom Wesen des Hundes..
Kalle ist z.B. der es hasst, wenn Fremde ihn zu etwas zwingen. Zwang heisst alles was die Person will und er nicht freiwillig macht. Er hat aber gelernt, die Backen zu halten und in den Richterberichten steht 'freundliches Wesen'. Joa.. er ist nicht unfreundlich, eher ignorant. Er wuerd auch nicht beissen oder so
Aber freundlich sind die Maedels! Bei ihm ist es schlicht gelernt, dass er diesen 'Zwang' durch Fremde ohne maulen zu dulden hat.
-
Also ich stehe ja oft am Britenring - und alleine was da für ein Affentanz bei den Langhaarassen veranstaltet wird und mit welcher verbissener Ernsthaftigkeit die Leute dort teilweise im Ring stehen ... die Bobtails liegen da teilweise 3 Stunden auf irgendwelchen Tischen rum und werden aufgeföhnt.
Und wenn man dann mal in andere Hallen läuft wo insbesondere Molosser und stark "gestylte" Rassen rumrennen (insbesondere Terrier und kleine Begleithunderassen), teilweise mit Profihandler - natürlich ist das purer Wettkampf. Da geht es schon lang nicht mehr um Funktionalität, sondern um wer hat den "typvollsten" Hund.
Selbstverständlich gibt es etliche Aussteller, die sich dort nur ihre Bewertung abholen.
Aber der Trend wird durch die Vielaussteller gelegt und dieser erschwert es eben auch "normaleren Hundetypen" noch gute Bewertungen zu bekommen, weil sich das Bild eben verschiebt und Menschen dazu neigen immer noch das "Besondere" zu sehen. Und das ist irgendwann nicht mehr das "Korrekte", sondern das "Herausstechende".
Und ich sage nicht, dass Ausstellung/Phänotypbeurteilung generell sinnfrei ist. Aber sie fördert das System der Übertypisierung - zumindest in der Form, wie es aktuell strukturiert ist.
Danke, das sehe ich absolut genauso! Für mich persönlich krankt das Ausstellungssystem auch schon deutlich früher als erst bei der Qualzucht. Eben schon bei der Übertypisierung oder dem Hang zu immer mehr "Typ".
Ich würde mir wünschen, dass man die Show von der Exterieurbeurteilung gänzlich trennt. Für mich wäre das nur Konsequent um wieder Balance reinzubringen.
-
Ich hab ein schönes Beispiel von einer sehr großen bekannten Hundeausstellung.
Wir standen am Ring für die Berner Sennenhunde ,es waren die Rüden dran.
Die meisten unglaublich " Substanzvoll ( deutlich zu dick) ,unheimlich stabiler Knochenbau insgesamt ein erschreckendes Bild.
Aufgefallen sind 2 die aus der Masse rausstachen.Einer davon,noch ~dicker~ substanzielle als die anderen.Ein Hund der nur mit Mühe dazu gebracht werden konnte überhaupt aufzustehen und seinem Besitzer in den Ring zu folgen.Er lief die Runden ab,man sah er lief unrund.Kaum das er nicht mehr gezwungen wurde sich zu bewegen,lag er wieder platt wie eine Flunder da.Ob es an den Fellbetgen oder der Körpermasse lag kann ich nicht sagen.
Der 2.deutlich leichter,weniger Fell und wirklich wunderschön harmonisch gebaut ohne diesen unglaublich dicken Bollerkopp.Er folge seinem Besitzer offenbar mit Freude,das Gangbild war toll und er war aufmerksam.Auch am Ende war er weiter motiviert.So einen Hund konnte man sich im Gegensatz zum ersten durchaus in den Bergen bei der Arbeit vorstellen.
Tja,der Richter sah es anders:" Das hier ist der sportliche Typ,soetwas wünschen wir nicht"
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!