Qualzuchten III

  • Ob sich ein Hund auf der Ausstellung entspannt zeigt, ist aber auch Trainingssache und nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal für gutes Wesen.

    Ein Hund mit einem schwachen Wesen wird auch bei gutem Ringtraining nicht wirklich entspannt sein. Er wird Stresssignale senden; nur, die will keiner wirklich sehen!

    Ich - persönlich - denke auch, dass das Ausstellungssystem eine sehr große Mitschuld an Übertypisierung mitträgt. Denn nirgendwo anders wird Übertypisierung so salonfähig gemacht und sogar mit Preisen belohnt. Die Wahrnehmung verschiebt sich, die Zuchtziele verschieben sich und werden auch noch mit Schleifen und Titeln bedacht - das spornt andere Züchter wiederum an, diesem "Trend und Ideal" zu folgen.

    Das sehe ich genau so!

    Ich bleibe meiner Rasse: Dackel. Auch hier teilweise eine Übertypisierung inpunkto langer Schnauze, lange Behänge und gewaltiger Brustkorb.

    Da liegt es einfach an jedem Züchter ob er diesen Trend mitmacht, oder ob er seinen eigenen Weg geht.

  • Da liegt es einfach an jedem Züchter ob er diesen Trend mitmacht, oder ob er seinen eigenen Weg geht.

    ...vorausgesetzt es ist genügend passendes "Genmaterial" da, um den "eigenen Weg" weiterzugehen.... :verzweifelt:

    Ich weiß, das klingt total negativ, aber ich bin gerade wieder lose am Schauen und langsam verliere ich die Hoffnung.

  • Da wo eine Kluft zwischen Showlinie und Arbeitslinie sichtbar ist, sollte es meiner Meinung nach eine harte Bremse geben. Bei Gebrauchshunden sollte der Gebrauch im Vordergrund stehen. Ein Hund der gut im Gebrauch ist, hat automatisch das (fast) richtige Exterieur. Selbst beim Parson kommt es optisch immer mehr durch, dass man sofort sieht wo die Hunde herkommen. Bubi ist zum Beispiel größenmäßig am oberen Limit, laut Richtlinien. Höhe 36cm, Spannbarkeit exakte 50cm. Im Vergleich zu Ausstellungs-Parsons erscheint er mir aber wie ein gedrungener Zwerg....

  • Ich frage mich ja immer, ob es wirklich so einfach ist es "einfach" anders zu machen. Nun bin ich aber auch absoluter Anfänger auf dem Gebiet. Bloß, wenn ich mir durchlese mit was für einer Inzucht bei vielen Rassen anfangs gearbeiter wurde um bestimmte Merkmale zu festigen - das stimmt mich wenig optimistisch, dass man mit ein bisschen Zucht auf gewisse Merkmale so viel erreichen kann. Vor allem als "Einzelkämpfer". Und wenn der Verein den Typ nicht will und man einfach nicht die ZZL besteht - ja, was denn dann? :???:

    Also solange es nicht einfach nur um Kleinigkeiten geht oder es sowieso schon entsprechende Linien gibt.

  • Vorallem, wenn einem niemand die Welpen abnimmt, weil die Leute lieber "typvolle" Tiere wollen (jetzt mal Corona-Zeiten beiseite gelassen, wo anscheinend alles von jedem gekauft wird, Hauptsache Hund :muede: ). Da ist doch irgendwann Ende, man kann nicht alle Welpen behalten.

  • Ja. Und dann ist eben Aussehen nicht alles.

    Was bringt mir der beste Körperbau (aus funktioneller Sicht), wenn dafür wieder Wesen und Arbeitseigenschaften verloren gehen. Denn es heißt ja: Form follows function. Nicht Funtion follows form.

    Oder wenn in der Population die Mehrzahl der Hunde die gleichen Gebäudemängel haben. Züchterisch bedingt durch den Rassestandard. Gefestigt durch hohe Inzucht in der Vergangenheit. Da muss man dann doch auch aufpassen, dass der Genpoo nicht leidet. :???:

  • Ich frage mich ja immer, ob es wirklich so einfach ist es "einfach" anders zu machen.

    Nein, ist es nicht einfach!

    Gegen den Strom schwimmen ist schwierig; egal was man tut! Letztendlich gibt einem aber der Erfolg/das Ergebnis Recht. Und nur das zählt.

  • Ich frage mich ja immer, ob es wirklich so einfach ist es "einfach" anders zu machen.

    Nein, ist es nicht einfach!

    Gegen den Strom schwimmen ist schwierig; egal was man tut! Letztendlich gibt einem aber der Erfolg/das Ergebnis Recht. Und nur das zählt.

    Ich weiß, so meinte ich das nicht.

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