Qualzuchten III

  • Die Amis kupieren doch alles was bei 3 nicht auf den Bäumen ist. Nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Rottweiler und Dobermann sondern z.B. auch diverse Terrierrassen und Pudel.

    In entsprechenden Züchtergruppen auf FB stößt Kritik an dieser Praktik im Regelfall leider auf völliges Unverständnis. Häufiges Argument ist, dass Rasse XY ohne kupierte Rute ja lächerlich aussehe (exakt diesen Begriff hat tatsächlich mal eine Ami-Pudelzüchterin als Reaktion auf die Kritik am Kupieren verwendet - muss man sich mal vor Augen führen, in was für einem Paralleluniversum diese Leute leben, wenn die natürliche, nicht zurechtgestutzte Version eines Hundes als die minderwertigere, weniger schöne betrachtet wird) :mute:

    Ich finde es ja, manche Menschen sehen mit Kopf echt lächerlich aus |) :ugly:

    Und nützlich ist er da ja auch nicht, und überlegt doch mal was da für ein verletzungsrisiko wegfällt…

  • Edit : Hab nochmal rein geklickt. Der Westie is doch kupiert. Dass man das auch beim WHWT macht, is mir neu.

    Beim Airedale bspw is es gängig die Rute so zu kupieren dass sie wenn sie nach oben gerichtet ist, etwa auf Höhe des Hinterhauptbeines steht.

    Aber Westies haben doch eigentlich eh schon so gemäßigte Ruten, dass die Normallänge doch ebenfalls etwa so ist thinking-dog-face

    Danke, ich dachte schon ich hab' einen Knick in der Optik...

    Ich kenne ja einige Westies hier und der Cairn Terrier ist jetzt doch recht ähnlich...

    Das hat mich eben auch verwirrt :denker:

  • Es wird immer wieder behauptet, dass das Ausstellungswesen nicht das Problem sei. Wie oft hatten wir das schon - bei den Schäferhunden ja auch schon mehrfach durchgekaut.

    Das sieht alles nur so aus, das ist alles nicht so schlimm, die Hunde haben da ganz viel spaß dran, alles nur hingestellt...

    Mich graust es.

    Ob es nun schon ein e Qualzucht ist oder erst auf dem Weg dahin: Die Fixierung auf das Optische, noch dazu auf völlig übertriebene und unphysiologische Ausprägungen - das ist bei JEDER Rasse der falsche Weg.

    Krumme Beine, kurze Nasen, große Augen, zu viel Fell, extreme Winkelungen... egal welches Merkmal, Übertreibung ist doch Mist, und dann auch noch mogeln dabei, welchen Sinn soll das denn bitte ergeben?

  • Theoretisch muss man nur den Rassestandard so anpassen dass die Hunde anatomisch gesund sind, und mehr Kontrollieren.

    Also zB auch nachmessen und wiegen, um auszuschließen dass die ein oder andere Rasse nen Sprung Richtung zu groß oder klein macht, um die Nasenlänge zu kontrollieren, ect...

    Und dann Strafen für Ringrichter die sich daran nicht halten.

    Die Ausstellung per se, ist mMn nicht die Ursache.

  • Ich frage mich auch, wie man das Wesen von Zuchthunden jeder Rasse realistischer beurteilen könnte. Mir wäre es z.B. wirklich wichtig, dass die Elterntiere eines Welpen auch wirklich rassetypisches Verhalten im Alltag zeigen.

    Mir selbst fällt da leider keine realistische Lösung ein...

  • Das sieht alles nur so aus, das ist alles nicht so schlimm, die Hunde haben da ganz viel spaß dran, alles nur hingestellt...


    Mich graust es.


    Ob es nun schon ein e Qualzucht ist oder erst auf dem Weg dahin: Die Fixierung auf das Optische, noch dazu auf völlig übertriebene und unphysiologische Ausprägungen - das ist bei JEDER Rasse der falsche Weg.

    Fixierung auf nur ein Ding ist IMMER der falsche Weg. Aber wer sagt denn, dass jeder Züchter und alle Privatperson, die ausstellen nur auf das Optische und völlig übertriebene Ausprägungen fixiert sind? Ich erlebe das bei einem Grossteil der Aussteller ganz anders. Bin aber zugegebenermassen nicht bei den Toy Breeds / FCI Gruppe 9 unterwegs, wo das Optische wohl dominiert.

    Bei vielen Züchtern ist die Optik nur ein Aspekt in der Zuchtplanung, und Gesundheit, Wesen und Arbeitseigenschaften sind eher wichtiger. Man kann sich aber trozdem darüber freuen, wenn man einen Hund hat, der zu all dem hinzu noch im Showring erfolgreich ist.

    Und nein, nicht jede Rasse ist auf dem Weg zur Qualzucht, nur weil sie auch ausgestellt wird. Und längst nicht jede hat sich in den letzten 150 Jahren so drastisch verändert wie Mops & Co. Aber es sind zuviele auf unguten Wegen, und das Ausstellungswesen kann das nicht richten, da stimme ich dir zu. Aber dass immer alle 400+ Rassen in einen Topf geworfen werden zeugt nicht von Verständnis.

    Es sind nicht Ausstellungen an sich, die die Qualzucht befördern, sondern die Menschen, die ob beim Richten oder beim Hundekauf die übertriebenen und unphysiologischen Merkmale befördern!

  • Ich frage mich auch, wie man das Wesen von Zuchthunden jeder Rasse realistischer beurteilen könnte. Mir wäre es z.B. wirklich wichtig, dass die Elterntiere eines Welpen auch wirklich rassetypisches Verhalten im Alltag zeigen.

    Mir selbst fällt da leider keine realistische Lösung ein...

    Es gibt da in einigen skandinavischen Ländern sehr gute Ansätze dazu. Die Wesensprüfungen in D sind zumeist ein Witz, wobei es vermutlich auch besser aufgestellte Rassezuchtvereine gibt. In CH sind die Grundanforderungen schärfer, aber ich weiss nicht, wieviel Raum es da noch für Rassetypisches hat. Ist aber realisierbar, siehe auch Anlageprüfungen für Arbeitshunde.

  • Ich frage mich auch, wie man das Wesen von Zuchthunden jeder Rasse realistischer beurteilen könnte. Mir wäre es z.B. wirklich wichtig, dass die Elterntiere eines Welpen auch wirklich rassetypisches Verhalten im Alltag zeigen.

    Mir selbst fällt da leider keine realistische Lösung ein...

    Für viele Rassen gehört bei der Zuchtzulassung eine Wesensprüfung zu den Ausstellungen dazu.

  • Ich frage mich auch, wie man das Wesen von Zuchthunden jeder Rasse realistischer beurteilen könnte. Mir wäre es z.B. wirklich wichtig, dass die Elterntiere eines Welpen auch wirklich rassetypisches Verhalten im Alltag zeigen.

    Mir selbst fällt da leider keine realistische Lösung ein...

    Für viele Rassen gehört bei der Zuchtzulassung eine Wesensprüfung zu den Ausstellungen dazu.

    Die aber oftmals eine reine Alibiübung ist! Ich wurde auf internationalen Ausstellungen schon als Figurantin rekrutiert samt meinem Hund - da findet die sog. "Wesensprüfung" bei manchen RZV tatsächlich am Ende eines langen und stressigen Ausstellungstages statt! Der eh schon mit Eindrücken übersättigte und zugedröhnte Junghund wird nochmals in den Ring geholt, es laufen ein paar Menschen vorbei, Hund reagiert nicht mehr: tolles Wesen! Nun werden ein paar vor Ort rekrutierte gechillte Hunde in den Ring gestellt, Prüfling daran vorbeigeführt: tolles Wesen. Wenn er dabei nicht ausrastet, und auch den Formwertrichter nicht beisst, ist die Wesensprüfung bestanden. :mute:

  • Ich kenne halt Hunde, die durch diese Wesensprüfung kamen, wo ich genau weiß, dass sie doch Wesenszüge haben, die in der jeweiligen Rasse nicht gewünscht sind. Von eher harmlos bis hin zu einem ganz krassen Fall mit massiver Aggression - in einer VDH Verpaarung mit hoch ausgezeichneten Elterntieren. Und leider wurde die Aggression vererbt und kam in der Pubertät sehr hässlich zu Tage.


    Aber auch bei "eher harmlos" - ich würde nicht einen Welpen aus Elterntieren wollen, die nervös sind, schlechte Nerven haben, Geräuschangst aufweisen...

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