Qualzuchten III

  • Jein.

    Das In-Kauf-Nehmen finde ich auch bedenklich. Sobald ein potentielles Problem bekannt ist, sollte man darüber nachdenken, wie man züchterisch damit umgeht. Zumal die Theorie ist, dass die fehlende Sättigung mit den gewünschten Eigenschaften der Hunde zusammenhängt.


    Der "Vorteil" solcher Probleme ist, dass sie garantiert auch den Menschen stören. Da ist anzunehmen, dass die Menschen relativ bald genug eigenen Leidensdruck haben um was zu ändern, wenn diese Eigenschaft extreme Ausmaße annimmt.


    Das verwässert aber den Begriff Qualzucht.


    DCM beim Dobermann ist ein potentielles Problem und "Qual" - aber keine echte "Qualzucht". Es wurde unbewusst in den Linien etabliert, aber es gab kein direktes Merkmal, wodurch DCM gezielt gefördert wurde.


    Und so ist es doch mit einer Vielzahl an Problemem in der Rassehundezucht. Heißt nicht, dass diese Probleme nicht schlimm sind oder einer Diskussion nicht würdig sind - nur finde ich, dass sie nicht so direkt das Thema "Qualzucht" treffen.



    Bzgl. des Sättigungsgefühls. Das hält sich ja ganz hartnäckig, meines Wissens nach ist das aber gar nicht so "gut erforscht" wie es immer verbreitet wird. Ich glaube Workingcurly hatte dazu mal recht interessante Infos zu der Studie in einem anderen Thema.

    • Neu

    Hi


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    • Krankhafte Reizoffenheit kenn ich(ADS, Asperger + andere psychische Probleme) bis zu einem Maß das ich teilweise wochenlang das Haus nicht verlassen konnte, obwohl wir in einen kleinen Dorf leben. Deswegen hab ich Mico bekommen weil ich es mit einem Hund deutlich besser verarbeiten kann und er als Anker dient. Von einer Stunde draußen im Dorf erhole ich mich erst nach mehreren Stunden Zuhause wo wirklich nichts geht, von einer Stunde in der Stadt erst nach Tagen.

      Krankhafte Reizoffenheit kenne ich also wirklich zur Genüge, es ist absolute scheiße und ich würde es niemanden wünschen.


      Aber ich hab mir im Selbstversuch auch mal die Hälfte der Nasenlöcher zugeklebt mit Klebeband und bin so Zuhause rumgelaufen, gejoggt und Treppen gelaufen. Es hat vllt eine halbe Stunde gedauert bis ich es abmachen musste, weil mein Körper nicht genug Sauerstoff bekommen hat. Wenn ich überlege das das für viele Hunde ihr ganzes Leben lang Realität ist wird mir schlecht. Reizoffenheit kann man managen(und krankhafte holt sich auch niemand freiwillig ins Haus) aber Atemnot nicht.

    • Zitat

      Das mit dem fehlenden Sättigungsgefühl find ich schräg - wie kann man sowas nachweisen? Mit Tierversuchen, Fressen lassen bis zum Magenriss? Und warum sollte man sowas erzüchten?


      Aktuell gar nicht. Es gibt nicht eine ernst zunehmende Studie, die unter wissenschaftlichen Bedingungen geführt wurde, um diese VERMUTUNG zu bestätigen oder zu widerlegen. Zumindest ist mir keine aus der aktuellen veterninärmedizinischen Literatur, bzw. Forschung bekannt. Und ich konnte auch gerade beim Googlen nichts dergleichen finden (nein... Aussagen auf irgendwelchen Hundeseiten und weil man allgemein sagst, dass Labbies verfressen sind, sind KEIN wissenschaftlicher Nachweis, auch wenn der heute gern praktizierte Populismus das suggeriert).

      In soweit würde ich diese Aussage mit großer Skepsis bezüglich der Nachweisbarkeit und Richtigkeit betrachten, wie so viele "interessante" Dinge, die man so über Hunde sagt.


      Zum Beispiel den Blödsinn mit der "Ersatzbeschäftigung". Der Hintergrund hinter der Annahme, dass Tätigkeiten die nicht dem züchterischen Schema F entsprechen, den Hund aber "auslasten" (was ein ebenso nebulöser wie völlig willkürlicher Kunstbegriff ist) müsste eigentlich eine Art "maschinellen" Genz-Zwang bedeuten. - Hund wird geboren (mit Bild von einer bestimmten Tierart vor dem geistigen Auge) mit der er (der Hund) dann zwanghaft bestimmte Handlungen durchführen muss, weil er ansonsten unglücklich ist. Jede Handlung die dem Hund zwar Spaß macht und in übertagendem Sinn auch seiner Veranlagung entspricht ist (wegen der blöden Zwangs-Gene und dem eingebrannten Bild eines Schafs vor dem inneren Auge) eine unbefriedigende Ersatzbeschäftigung wenn eben das Schaf nicht dabei ist. Wir haben nämlich keine Hunde, sondern Maschinen.


      Zitat

      Die Arbeitshunde, die in "falschen" Bedingungen landen, sind in der Regel nicht die der seriösen Züchter mit vernünftigem Zuchtverband dahinter.


      Auch der supertollste Züchter kann den Menschen denen er einen Hund verkauft nur VOR den Kopf schauen (ja, auch Rassehunde vom supertollen Züchter werden GEHANDELT und mit der Option Gewinn zu machen VERKAUFT und nur die wenigsten Züchter, bzw. nur die supertollen tun das aus reiner Liebe zum Tier) . Und wenn wir beim Thema Qualzuchten bleiben: Es ist ja gerade die Rassezucht durch Züchter die in Zuchtverbänden mit ihren übertriebenen rassespezifischen Vorgaben, die dafür sorgt, dass diese Qualzuchten "auf den Markt" gelangen.


      Man sollte auch nicht vergessen, dass es gerade die völlig überzüchteten Hunde sind, die eigentlich überhaupt keine "Aufgabe" mehr haben, außer existent zu sein. Möpsen, C. King Charles und Show-Doggen z.B: wurden ihre ursprünglichen Verhaltensweisen ja explizit wieder "abgezüchtet", weil sie der neuen Aufgabe ansonsten nicht gerecht würden: Shoß- und Showhund.

    • Grad bei den Chis kann man das Lenker ja noch rumreißen. Es gibt wirklich viele "kompakte, robuste Chis" !!! Tolle Kleinhunde, wenn nicht so extrem verzwergt und verkürzt!

      wo gibt es die denn? Wer einen Tip oder Zucht kennt, kann mir die bitte gerne zusenden.

      Ich hab jetzt interessehalber rumgesucht - mein Chi ist ja aus dem Tierschutz, aber ich liebe die Rasse total auch wenn hier nie ein Hund von Züchter wohnen wird. Im Tierschutz finden sich übrigens erstaunlich oft wirklich hübsche, moderate Chichis, nur ist da die Herkunft natürlich nicht nachvollziehbar.


      Jedenfalls hab ich jetzt mal Züchterlisten von ÖKV und VDH erhoogelt und war tatsächlich recht enttäuscht darüber, dass es da mittlerweile so viele Züchter gibt, die möglichst plattnasige, glubschäugige, winzige Chis züchten. Gefällt mir überhaupt nicht.

      Hab jetzt hier 4 der "besseren" Zuchtstötten verlinkt, gerade bei den ersten beiden gefallen mir aber auch nur vereinzelte Hunde. Die letzteren beiden gefielen mir da eigentlich noch besser. Würde mich echt freuen wenn noch jemand Positivbeispiele hat.


      https://mexicanbandits.simdif.com/gallery.html


      https://chihuahua-mohrenkoepfchen.jimdofree.com/youngster/


      https://www.el-dorado-chihuahuas.de/Huendinnen/Females/


      http://www.xn--chihuahuas-von-der-wlfchenschlucht-und.de

    • Ich möchte ja auch irgendwann mal einen Chi und hab mich schon Mal auf einigen Seiten umgesehen und finde es ebenfalls erschreckend. Ich bin froh das ich bis dahin noch viel Zeit habe und hoffe einfach das sich bis dahin etwas ändert

    • Bei den Chis gäbe es ja eine gesündere Variante, die leider offiziell nicht zugelassen zu sein scheint, den Deer Type. Apple Head gefällt mir persönlich gar nicht und ist ja auch schon sehr kurtschnaeutzig.

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