Ableinen oder Blocken - wie handelt ihr ungewollte Kontakte mit freilaufenden Fremdhunden?

  • Geht er doch nicht.

  • Was machen jene, die 3 oder mehr Hunde haben?

    Ich habe äußerst selten drei mit dabei, häufiger aber mal zwei. Das macht das Blocken deutlich komplizierter und je nach Duo schaffe ich es dann auch nicht. Da präferiere ich es, mindestens einen abzuleinen.


    Wenn es zur Rauferei kommt, ist es eh besser der Hund ist nicht angeleint. Du bist stabiler und fällst nicht, du hast die Hände frei und kannst handeln, deine Hunde können sich deutlich (!!!) besser wehren, ausweichen und kommunizieren. Und (ich bin sicher, nicht nur ich kenne solche Hunde) die meisten backen abgeleint deutlich kleinere Brötchen und ziehen eher zurück - das deeskaliert oft auch.


    Hier klingt es so, als ob die meisten super blocken könnten - das finde ich sehr beeindruckend. In der Realität sehen menschliche Blockversuche in der Regel nach unsouveränem Rumgefuchtele aus, das den ankommenden Hund meist verlangsamt aber eigentlich nie stoppt. Vielmehr sehe ich Leute, die so eine Situation voller Spannung zum Eskalieren bringen.

  • Ich leine generell immer erstmal an.


    Ist es ein kleiner freundlicher Hund und Frodo hat Interesse, darf er bei Freilaufmöglichkeit (oder wenns nicht total eng ist, auch an der Leine) meist Kontakt aufnehmen. Finya behalte ich bei mir oder nehme sie auf den Arm (die findet Fremdhunde in 99% der Fälle unnötig).

    Ist es ein großer Hund (egal ob nett oder nicht) oder ein kleiner Aggrohund bleiben meine an der Leine und ich führe sie abgewandt flott vorbei. Kommt ein Hund zu uns, obwohl ich klar gemacht hab, dass ich das nicht möchte, wird der mehr oder weniger freundlich geblockt. Will er meine Hunde angehen, trete ich zu, wenn er sich nicht anders vertreiben lässt.


    Ich leine niemals ab, nur weil jemand anderes seinen Hund nicht anleinen möchte. Wenn einer von meinen dann Angst bekommt oder die Sache kippt, könnte Finya nicht flüchten (weil alt und langsam und kaputt) und Frodo würde blind vor Panik davon rasen. Das brauche ich beides nicht.

  • Ich hab da mehrere "Eskalationsstufen". Jeder ankommende Hund, den ich nicht da haben will, wird von mir erst mal fixiert. Mit einem starren, festen Blick habe ich schon viele Hunde zum Langsamerwerden und Abwenden gebracht (auch meine eigenen, wenn sie zB Betteln ;) ). Ich ducke mich dann leicht nach vorn, starre den fremden Hund und denke mir "Bleib ja weg" :rotekarte: Meine beiden sind dann an der kurzen Leine hinter mir, ich stelle meistens noch den einen Fuß aus, damit die Große ja hinten bleibt, der Kleine steht oft schräg rechts hinten oder auch neben meinem anderen Fuß (auf den muss ich immer besonders aufpassen, damit die Große im Stress nicht auf den draufsteigt mit ihren Riesenlatschen). Meistens starren meine HUnde dann auch, also wird ein Eindringling/ Aufdringling dann von 3 Augenpaaren angestarrt, da wird den meisten Hunden schon anders.

    Nächste Eskalationsstufe ist, ich strecke den freien Arm (Leinen sind in einer Hand) aus, zeige weg von mir und sage "GEH AB!!!" Geht der HUnd nicht direkt, mache ich einen angetäuschten Ausfallschritt, geh dem auch mal ein paar Schritte laut trampelnd entgegen und rufe nochmal "AB!"

    Dann warte ich wieder und starre weiter.


    Bisher ist noch jedem Hund, der uns irgendwie stellen wollte, davon mulmig geworden und er hat sich getrollt.


    Auch, wenn es zu einem Streit mit Abschnappen kam (ZB wenn ich nach Absprache mit dem anderen HH ableine ("Jaja, die kann her, meine ist friedlich" :roll:), Große läuft hin, anderer Hund findet das aber Kacke und fällt sie direkt an, dann hab ich schon solche Streitereien mit Hinrennen und einem lauten "Bläcker" sprich, einem Brüller beenden können. Meistens schauen dann beide Hunde ganz blöd, und ich sammle meinen wieder ein und geh meiner Wege.


    Also, erst telepathische Versuche mit Körpersprache... aber wenns sein muss, kann ich ganz schön laut werden :D

    Da das bei uns in offensiven Konfrontationen nicht wirklich gut klappt (bin meist mehr damit beschäftigt zu blocken, als dass ich Zeit hätte, meiner Hündin zu erklären, dass sie hinter mir bleiben und Schnute halten soll), würde mich an dieser Stelle mal interessieren, wie ihr euren Hunden beigebracht habt, sich angesichts eines heranpreschenden Hundes hinter euch schicken zu lassen und dort dann auch noch geduldig abzuwarten :shocked:


    Oder machen die das einfach von selbst? :D

    Ich zieh die an der kurzen Leine einfach hinter mich, halte sie notfalls mit dem ausgestreckten Bein hinter mir, wenn sie aus ihrem Hemd springen wollen. Will die Große an mir im Furor vorbei, kriegt sie auch was ab von mir, das geht nämlich gar nicht. Wenn es hart auf hart geht, müssen meine Hunde hinter mir bleiben, dürfen von da vorstarren, aber müssen zuverlässig dort warten, bis ich alles geklärt hab, das ist mir echt wichtig. Da diskutiere ich nicht noch mit denen rum, während ich einen Hund abwehren muss.

    Ist ein Hund frei laufend um uns herum unterwegs, drehe ich mich auch mit den Hunden jeweils hinter mir, um dem immer die Front zeigen zu können, da müssen die sich auf mich konzentrieren und funktionieren. Hab ich bisher allerdings nicht so oft gehabt, dass es wirklich kritisch war. Bisher hat das immer gereicht, es hat noch kein Hund ernsthaft trotz meiner Abwehrmaßnahmen Stress gesucht.


    Das hinter mir laufen übe ich aber auch, wenn wir an anderen Hunden vorbei gehen. Da müssen sie ebenfalls abgewandt und hinter mir laufen, ebenso wenn wir Fußgänger oder Radler überholen bzw. die uns.

  • Wenn es zur Rauferei kommt, ist es eh besser der Hund ist nicht angeleint.

    Nicht zwingend.


    Ich hatte zwei Hunde die sich auf meine Hündin gestürzt haben und das grosse Glück war, dass ich sie nicht abgeleint habe.

    Die hätte keine Chance gehabt zu fliehen bei zwei Hunden sie hinter sie her sind.

    Die wären beide auf sie drauf, die hätten sich beide in sie verbissen, so schnell wäre ich nie im Leben denen nicht gefolgt. So stand ich den sche**** Viechern immerhin im Weg. Konnte nach ihnen tretten, meine Hündin aus der Schussbahn ziehen so lange wie irgend möglich.


    Aber da reden wir von Tut-was und nicht von Tut-nix.



    Und man muss dazu sagen, meine andere Hündin, hab ich die Leine fallen lassen. Die kann das händeln. Die verfällt nicht in planke Panik. Selbst wenn sich einer verbissen hätte, hätte sie mehr Chancen gehabt als meine andere Hündin.

    Die hat deutlich mehr Präsens und es gab nen Grund, wieso die beiden Sokas sie links liegen gelassen haben und auf den Mental schwächsten der Gruppe drauf sind.

  • @Vakuole Die Situation, die du beschrieben hast - da war es wahrscheinlich genau gut so. Auch Hunde, die zum kopflosen Fliehen tendieren, würde ich an der Leine lassen... oder wenn ich an einer großen Straße bin...


    Aber ich bezog mich auf die Schilderung von BorderBo (und das ist für mich die Regel - ich hatte in all den Jahren wirklich nur einen Kampf mit deutlicher, ernster, vehementer Beschädigungsabsicht) - und da war ja überhaupt nicht von verbeißen, noch nicht mal mehr von beißen, die Rede.

  • Da das bei uns in offensiven Konfrontationen nicht wirklich gut klappt (bin meist mehr damit beschäftigt zu blocken, als dass ich Zeit hätte, meiner Hündin zu erklären, dass sie hinter mir bleiben und Schnute halten soll), würde mich an dieser Stelle mal interessieren, wie ihr euren Hunden beigebracht habt, sich angesichts eines heranpreschenden Hundes hinter euch schicken zu lassen und dort dann auch noch geduldig abzuwarten :shocked:


    Oder machen die das einfach von selbst? :D

    Ich stell mich vor ihn (also zwischen Franz und ankommenden Hund) und trete meistens auf die Leine, so dass er quasi keinen Radius hat. Das erlaubt mir auch mehr Armfreiheit, weil ich ggf. die Leine fallen lassen kann ohne ihn loszulassen (wobei ich das bisher noch nicht gemacht hab und wirklich vermeiden will). Wenn der ankommende Hunde Kreise um uns zieht drehe ich mich quasi um die eigene Achse, Fuß bleibt auf der Leine, Hund hinter mir. Einmal ist es bisher vorgekommen, dass er was abbekommen hat, weil er vorschießen wollte. Seitdem hält er meistens still und guckt und bellt vielleicht mal.

  • Ich hatte heute auch wieder so eine Situation zum ärgern; wir waren im Wald unterwegs, da muß Madame an der Leine bleiben, Rehe und so.

    Mir kommen zwei HHinnen entgegen mit einem Frenchi und einem Mini-Podenco. Der Frenchi wurde angeleint, der Podenco kam angeschossen.

    Den hab ich nicht geblockt, auch nicht angebrüllt. Ich hab einfach den Stoppknopf von der Flexi gelöst und Terriertier ist mal kurz auf den Podenco zugeschossen. :ugly:

    Der hat direkt den Rückwärtsgang eingelegt und ich hab böse Blicke von den Weibern geerntet.


    Warum eigentlich? Meine Hündin hat nichts anderes gemacht als dieser Podenco. :???:

  • Wenn ich nicht auf Anhieb sehe, dass der ankommende Fremdhund eine sauber tickende Hündin oder ein Junggemüse ist, wird hier geblockt. Spuk ist nicht mit jedem Rüden verträglich und da mach ich keine Experimente. Hündinnen dürfen bei ihm alles und auch mit Jungspunden und Welpen hat er viel Geduld, da darf er ruhig Kontakt haben.

    Wobei ich derzeit ein bisschen weniger erpicht auf solche Begegnungen bin, nachdem mich der Halter von zwei Rottweilern mit dem Karabiner seiner Leine zu schlagen versucht hat, weil ich seine Hündin geblockt habe. Nicht hörender schwerer Hund, zweiter nicht angeleinter Hund hinterher und ein Herrchen, das nur rumbrüllt, weil der Hund nicht hört, das ist nichts, was ich an meinem Hund haben will. Und Herrchens Reaktion hat ja gezeigt, dass ich Recht hatte mit der Einschätzung.

  • Die allerwenigsten sind so „blöd“ ihren Hund in eine Gruppe von 3-5 Hunden laufen zu lassen.

    Ansonsten ist es immer die Frage, wie und mit wem wir unterwegs sind.

    Ist mein Mann mit dabei, läuft er mit dem Kevin vor uns. Kevins Körpersprache reicht zu 99%, dass die Hunde sich am Liebsten in Luft auflösen würden.

    Frank kann hervorragend blocken.


    Bin ich alleine mit der Bande unterwegs, lass ich Hazeli auf der zugewandten Seite bzw. vor mir laufen. Ihre Körpersprache ist ebenfalls sehr deutlich und sie fängt notfalls auch mal nen Hund auf Kommando ab. Mit ihr bin ich dahingehend so eingespielt, dass wir auch mehrere Hunde blocken können.


    Der Kevin, Grinch und Erbse würden wir aus verschiedenen nur im alleräußersten bei Notfall ableinen.


    In der Regel reicht jedoch die einfache Bitte, den Hund anzuleinen, wenn der Halter es nicht eh schon von selbst tut.

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