Ableinen oder Blocken - wie handelt ihr ungewollte Kontakte mit freilaufenden Fremdhunden?

  • Was machen jene, die 3 oder mehr Hunde haben?

    Hier klingt es so, als ob die meisten super blocken könnten - das finde ich sehr beeindruckend. In der Realität sehen menschliche Blockversuche in der Regel nach unsouveränem Rumgefuchtele aus, das den ankommenden Hund meist verlangsamt aber eigentlich nie stoppt. Vielmehr sehe ich Leute, die so eine Situation voller Spannung zum Eskalieren bringen.

    Ich fand und finde Blocken auch schwierig, aber wenn ich wirklich die Faxen dicke habe, kommt es beim Gegenüber in der Regel auch an. Wir hatten vorgestern am Strand frühmorgens eine Begegnung mit einem Airedale, der (nicht der erste an dem Morgen) schon auf Distanz zügig auf uns zusteuerte. Ich alle Hunde bei mir (allerdings nur Grisu angeleint), weit und deutlich am ausweichen, Herrchen nicht mal in Rufweite. Ich nutze ja gerne Joey zum Blocken, um Distanz zu Grisu zu gewinnen und den Shelties mehr Raum zu geben. Da der Airedale dann Vollgas gab und Joey nicht wirklich erfreut wirkte und ich wirklich genug hatte für den Morgen, brüllte ich: "Nein Joey!!" und ich werde ja selten laut meinen Hunden gegenüber, Joey war schwupdiwup hinter mir und ich bin mit Grisu an kurzer Leine drohend auf den Airedale zu, schwang eine der anderen Leinen und rief "Wag es, hau ab!!". Der machte wirklich eine Vollbremsung, überlegte kurz... und verschwand. Selbst Grisu blieb ruhig neben mir und dachte sich wohl, Frauchen lass ich lieber mal alleine machen |).

    Ich bin sonst nicht so und lasse auch passenden Kontakt gerne zu und wir hatten später an dem (wesentlich volleren) Strand auch noch einen netten Spaziergang (allerdings ohne Grisu). Und der Airedale hatte keine bösen Absichten. Aber dieses Kontakt aufzwingen auf die Distanz mit heranstürmendem Fremdhund... War der 3. an dem Morgen und ich hatte schlicht keinen Bock mehr drauf. Hat jeder Hund gemerkt...

    Ich denke schon, wenn man es sehr deutlich durchzieht und es exakt so meint, kommt es durchaus auch so an.

    Zur eigentlich Frage: Joey kennt "zurück" und "nein", die Shelties haben eh Null Interesse sich zu kümmern und Grisu ist jetzt im Alter auch eher froh, wenn es halt irgendwer macht, muss nicht mehr zwingend er selbst sein. Er ist der recht unverträgliche, aber an sich will er bloß in Ruhe gelassen werden.

    Hier bei uns finde ich es mit 4 Hunden fast einfacher (oder sagen wir, wenn Joey dabei ist), denn Joey kann das mit dem Abfangjäger wirklich gut (also ist nicht unfreundlich, aber blockt halt und nimmt den Fremdhund erst mal für sich in Beschlag, so dass ich mit Grisu Distanz gewinnen kann und mit dem Besitzer kommunizieren kann, dass er seinen Hund auf keinen Fall bis zu Grisu lassen soll. Grisu ist groß und dunkel, das wird in der Regel schon ernst genommen). An Stränden etc. mit hoher Hundedichte (gerade in Holland!) geht es mit Grisu aber kaum. Ich gehe da schon extra zu Unzeiten, aber die Anzahl der Menschen, die Null Verständnis haben, wenn man keinen Kontakt will, ist einfach zu hoch und es ist nur Stress. Mit den andern Dreien ist es problemlos, selbst am vollen Strand. Da blockt man halt sporadisch man wen oder weicht aus oder lässt Joey machen... die meisten Fremdhunde sind ja aber nett und viele nicht mal groß interessiert oder gar aufdringlich. Wenn man Hunde hat, die das mitmachen, kann es so einfach sein. Ich finde es aber immer etwas schade, dass nicht ein wenig mehr Rücksicht genommen werden kann. Stirbt doch kein Hund dran, wenn er zu dem einen mal keinen Kontakt haben kann oder mal kurz bei seinem Menschen bleibt :ka:.

  • Die allerwenigsten sind so „blöd“ ihren Hund in eine Gruppe von 3-5 Hunden laufen zu lassen.

    Doch, hier wäre das DER Freifahrtsschein, wenn die Gruppe frei läuft. Weil - O-Ton Begründung: die sind zusammen unterwegs also müssen die ja verträglich sein - vom Unterschied zwischen familiären Bindungen und Fremdhunden weiß dann plötzlcih keiner mehr was. :verzweifelt:

    Also weniger blöd, eher nicht nachdenken. Die sehen nur "Viele Hunde - keiner wird gefressen - alle müssen verträglich sein." :verzweifelt:

    Hier ist es auch Usus, dass auf der inoffiziellen Hundewiese jeder Neuankömmling von den Hunden auf der Wiese im Pulk "begrüßt" wird. Egal ob angeleint oder nicht. Ich werde immer blöd angeschaut wenn ich die zwei Deppen bei mir behalte und sogar einzeln hin schicke. Aber selbst die Leute, die neu dazu kommen, sehen das nicht als Problem an. Hier herrscht leider eine stark verbreitete "Die regeln das unter sich" Mentalität. Ist manchmal sehr entspannend aber manchmal auch sehr nervig. :ka:

  • Was mir noch einfällt - wenn man einfach keine so laute Stimme hat, bzw. die Grundstimme einfach nicht den Umfang hat, dass die 'starken' Töne rauspreschen - hat man es noch etwas schwerer mit dem verbalen Vertreiben.

    Und dann versucht man evtl. noch von seiner eher etwas tieferen/ruhigeren Stimme etwas höher und durchdringender zu werden - und dann kippt die auch noch weg, genauso, wie wenn man seinen Hund besonders säuselnd rufen möchte - auf einmal ist man (als Frau) im gefühlten Stimmenbruch. ... .

    Ich habe Bekannte, die haben entweder generell ne ziemlich laute Stimme - oder aber tönen auf einmal wie Major von und zu und man möchte auch als Mensch sofort stramm stehen, bzw. die Ohren klingeln, wenn die rufen.

    Mir ist daher körpersprachliches Blocken immer etwas lieber, wenn es sich irgendwie machen lässt.

    Ich bin aber auch ansonsten generell eher nicht so ein 'lauter' Mensch und selbst, wenn ich wütend bin, "schreie" ich eigentlich... nicht.(Viel zu anstrengend... X-D)

  • Ich bin eigentlich sehr leise, spreche nicht mal gerne laut - aber ich kann im Notfall laut, und zwar ohne dass sich meine Stimme überschlägt oder schriller wird. Da haben bisher auch weder meine Eigenen noch Fremdhunde an der Leine mitgemischt.


    Bei Kandidaten, die wirklich im Jagd- oder Tötungsmodus losstürmen, hilft das erfahrungsgemäß gar nix - aber auf die wenigen Pöbler, die bisher auf meine losgestürmt sind, hatte das deutlich abschreckende Wirkung. Wirklich ausgetickte Kandidaten jenseits von gut und böse habe ich zwar schon erlebt, aber da war (gottseidank) nie einer meiner eigenen Hunde betroffen (abgesehen von meinem allerersten Hund als Kind, der das auch nicht überlebt hat - aber da war ich nicht dabei).

  • Ich spreche normal laut... - aber es ist so, dass etwas hellere Töne i.d.R. besser über weitere Distanzen getragen werden - ne Hundepfeife tönt ja nicht von ungefähr nicht im Bassbereich... X-D


    'Nur laut' im Nahbereich ist auch nochmal was anderes, als über ne lange Distanz laut zu rufen...

    Auch wenn Du normalerweise leise sprichst, kann man dennoch ein äh... generell 'lautes Organ' haben. ;D

    Das heißt aber auch nicht, dass man das nicht trainieren kann.

    Ein ruhiges bassiges "Ne" kann sicherlich auch seine Wirkung zeigen, zusammen mit entschlossenem Auftreten!

    Aber es gibt sie halt - die Stimmen, die einschneiden wie entweder der gröhlende besoffene Mensch, oder das Messer, das einen das Trommelfell durchschneidet... - und dann gibt es die, die eigentlich immer eher wie ein warmer Wind umschmeichelnd klingen... - und alles dazwischen.

    Ich kannte auch mal jemanden, der hat z.B. immer sehr laut gesprochen, dass einem die Ohren gedröhnt haben - und hatte dazu auch noch ne ziemlich voluminöse Männerstimme.

    Er hat allerdings selbst nicht gut gehört - darum hat er immer lauter gesprochen, um sich selbst zu hören.


    >_>/offtopicmoduswiederaus

  • Da das bei uns in offensiven Konfrontationen nicht wirklich gut klappt (bin meist mehr damit beschäftigt zu blocken, als dass ich Zeit hätte, meiner Hündin zu erklären, dass sie hinter mir bleiben und Schnute halten soll), würde mich an dieser Stelle mal interessieren, wie ihr euren Hunden beigebracht habt, sich angesichts eines heranpreschenden Hundes hinter euch schicken zu lassen und dort dann auch noch geduldig abzuwarten :shocked:

    Oder machen die das einfach von selbst? :D

    Unique nimmt das dankbar an, ihr geb ich Körpersprachlich zu verstehen dass sie hinter mir bleiben soll.

    Tarek ist das gepflegt egal. :flucht: zumindest dann wenn ich das Gegenüber nicht schon früh genug auf Distanz halten kann. Der fühlt sich immer zuständig dafür und spätestens wenns wirklich brenzlig wird, geht er in die vollen.

  • Ich stell mich vor ihn (also zwischen Franz und ankommenden Hund) und trete meistens auf die Leine, so dass er quasi keinen Radius hat.

    Du hast doch einen Weissen oder?

    Dann ist das brandgefährlich, was Du machst.

    Niemals nicht auf die Leine stellen, das ist so etwas wie § 1 ... Wenn es mal wirklich heftig wird und Dein Hund macht einen plötzlichen Sprung (weil er muss), liegst Du sofort im Dreck. Ausserdem sind die Hunde, sofern Du dabei nicht fällst, viel zu nah an Deinem Bein ... Meine, musst Du natürlich selber wissen ... aber ich halte das für sehr gefährlich.

  • Ich stell mich vor ihn (also zwischen Franz und ankommenden Hund) und trete meistens auf die Leine, so dass er quasi keinen Radius hat.

    Du hast doch einen Weissen oder?

    Dachte, es ist ein Spitzchen... da dachte ich mir so spontan "bei der Größe kann man das noch machen" :D. Verlagert sich aber der "Schauplatz", weil ein angreifender Hund zB einen Schwachpunkt sucht und um mich herumspringt, kann ich nicht mitgehen und bin unflexibel, bzw. ich müsste mich dann erst bücken, um die Leine aufzunehmen, oder ich müsste drauf achten, nicht versehentlich davon runterzugehen, damit mein Hund nicht die Biege macht, und wäre abgelenkt... ganz blöder Fehler kann das werden (muss ja nicht)

  • Dachte, es ist ein Spitzchen...

    Also ich weiss nicht, wieso ich drauf komme ... :ka:

    Und ansonsten, auch bei den Kleinen nicht so günstig, klar, hast völlig recht, aber man wird halt nicht so schnell von den Füssen geholt :D

  • @Das Rosilein

    Spoiler anzeigen

    Es hat schon seine Vorteile, nicht Hulk an der Leine zu führen... also größentechnisch mein ich jetzt.

    Den Kleinen kann ich im Biergarten easy an der Bank festbinden, die Leine der Großen muss ich immer griffbereit auf dem Schoß liegen haben bzw. müsste ich ansonsten am nächsten Betonpoller sichern... sonst räumt sie alle Tische um, wenn sie anziehen sollte :ugly:

    Das jetzt übertragen auf "Auf-die-Leine-Stellen" - da würde ich schön fliegen :ventilator:

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