Krebs Austausch Thread - Chemo und Bestrahlung

  • Meine Hündin, kastriert, 11,5 Jahre alt, hatte einen Mastzelltumor an der Brustwand, den wir nicht komplett chirurgisch entfernen konnten. Laut Patho gibt es keine freien Exzisionsränder, war uns aber vorher schon klar.


    Ich habe mich dazu entschieden, sie kurativ bestrahlen zu lassen.

    Viele Details dazu habe ich in meinem Fotothread geschrieben, deshalb nur die Kurzfassung.


    Da sie keine Metastasen hat und auch die Lymphknoten nicht befallen sind, stand eine Chemo nicht im Raum. Ich kenne aber Hunde aus meinem Studium, die eine Chemo bekommen, und die das sehr, sehr gut vertragen. KEIN Vergleich mit den Chemos im Human-Bereich, da sollte man sich einfach Mal zurückhalten, wenn man keine Erfahrungen beisteuern kann, und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Das Thema ist schwer genug.


    Marie wird alle 2 Tage bestrahlt. Das geht nur in einer kurzen Narkose/Sedierung, die sie sehr gut verträgt. Innerhalb von etwa 6 Minuten ist sie wieder voll da, von Tiefschlaf zu gehfähig. 7 von 10 Mal hat sie schon geschafft, nächsten Freitag ist sie durch und dann gilt sie offiziell als geheilt.


    Insgesamt erlebe ich die Bestrahlungstherapie als sehr entspannt und einfach und es ist nichts, wovor man Angst haben muss.

    Derzeit gibt es keine Nebenwirkungen (nicht mal vermehrter Haarausfall an der Stelle, der uns angekündigt wurde) und Marie läuft immer noch fröhlich in die Praxis und wieder raus.

    Der ganze Vorgang dauert von der Ankunft in der Klinik, bis ich wieder heimfahre (also inkl Sedierung, Bestrahlung, Aufwachen, ...) etwa 30 Minuten.


    Ich würde das jederzeit wieder machen, wenn es wieder nötig sein sollte.



    Wie man nachbehandelt, und ob man nachbehandelt, ist absolut einzelfallabhängig und ich würde niemals jemanden für Therapieversuche verurteilen, genau so wenig, wie für Nicht-Versuche. Ich kenne Hunde, die mit 14 Jahren noch palliativ bestrahlt wurden, und die noch ein super Leben hatten (wurde 16), welche, wo es nur ein Versuch ist, ob der Hund noch Mal 4 oder mehr Monate schafft und man ihm damit ein Leiden lindern kann, usw.

    Die Diskussion über der für und wider dazu ist nicht zielführend, weil es so viele verschiedene Verläufe und Möglichkeiten gibt. Dazu gibt es spezialisierte Tierärzte, die Betroffenen im Falle eines Falles helfen und mit Rat (und Tat) zur Seite stehen. Deshalb ist es sehr gut, dass das hier auch nicht weiter ausgeführt werden soll, es ist sowieso ein trauriges und sehr sensibles Thema.



    Ich wünsche Dir und Deiner Hündin alles erdenklich Gute. Lasst Euch nicht unterkriegen!

  • Das tut mir sehr leid, ich weiß genau wie Du Dich fühlst.


    Ich weiß nicht genau ob es passt, weil Dein Wunsch ist sich nur auszutauschen wenn man behandeln lässt. (sonst ignoriere meinen Beitrag) Wir haben uns aktuell gegen Chemo und Bestrahlung entschieden. Der Tumor wurde operativ entfernt, sollte er wieder kommen würde ich das nochmal tun , wenn das nicht reicht palliativ behandeln. Im Bekanntenkreis hatten wir 2 Hunde bei denen die Nebenwirkungen der Bestrahlung zu schlimm war das sie abgebrochen haben.


    Alles liebe für euch :streichel:

  • Ich kenne eine labradorhündin die mit chemotabletten noch 6-7 Monate gut gelebt hat. Welcher Krebs es bei ihr war, weiß ich allerdings nicht mehr. Sie hatte keine Nebenwirkungen und es ging ihr das halbe Jahr auch wirklich gut. Die Hündin war allerdings auch schon 12 Jahre alt, als der Krebs festgestellt wurde. Nach einem halben Jahr, bekam sie dann schmerzen und wurde ohne weitere Diagnosen eingeschläfert. Ob sie ohne die chemotabletten auch noch 6-7 gute Monate gehabt hätte, lässt sich im Nachhinein natürlich nicht mehr feststellen.

    Um Heilung ging es bei ihr nicht, nur um Lebensqualität, ein bisschen Hoffnung und ein bisschen Zeit.


    Lg

  • Ich kann hier nichts wirklich beitragen, aber ich les gerne mit, weil ich das Thema interessant finde.


    An dieser Stelle noch mal für alle Krebspatienten und -besitzer ganz viele gedrückte Daumen und Pfoten. Tretet dem Krebs in den Arsch!

  • Ich beschäftige mich auch gerade mit dem Thema Chemotherapie beim Hund. Auch mir wurde von 3 unabhängigen Tierärzten erzählt, dass die Chemo beim Hund nicht mit der beim Menschen gleich zu setzen ist. In der Regel gehe es um den Erhalt einer guten Lebensqualität und um eine Abbremsung des Tumor-/Metastasenwachstums, wenn nicht gar um einen Rückgang der Tumor-/Metastasengröße.


    Das auf Seite 1 erwähnte Doxorubicin, das so schlimme Nebenwirkungen gemacht hat, kenne ich aus der Humanmedizin. Das ist auch da nicht ohne, was das Nebenwirkungspotential angeht.

  • In der Regel gehe es um den Erhalt einer guten Lebensqualität und um eine Abbremsung des Tumor-/Metastasenwachstums, wenn nicht gar um einen Rückgang der Tumor-/Metastasengröße.

    Das ist in der Humanmedizin auch nicht anders. Da wird Zeit rausgehauen und Hoffnungen aufgebaut.

  • Ich bin nicht betroffen, möchte aber allen Betroffenen viel viel Kraft und Glück wünschen!


    Ich hab allerdings eine etwas unsensibel Frage. Wie sieht es denn mit den Kosten aus? Das muss natürlich niemand beantworten, es geht immerhin um die Gesundheit und das Leben eines Familienmitglieds.

  • Ich hab allerdings eine etwas unsensibel Frage. Wie sieht es denn mit den Kosten aus? Das muss natürlich niemand beantworten, es geht immerhin um die Gesundheit und das Leben eines Familienmitglieds.

    Ich finds nicht unsensibel. Das ist ein großer Faktor und nicht unerheblich und das sollte man wissen und sich schon Mal drauf einstellen können.


    Ich habe mich über die Kosten in den verschiedenen Kliniken für die Bestrahlung informiert. Im Schnitt zahlt man pro Bestrahlung zwischen 200 und 400 Euro.


    Mastzelltumore sprechen bspw super gut auf Bestrahlungen an und das lohnt sich eigentlich immer, vor allem, weil die Bestrahlung auch die "Nebenwirkungen" der MZT lindern können wie zB Schmerzen und Juckreiz.


    Palliativ (macht man zB bei sehr alten Hunden) besteht aus 6 Bestrahlungen.

    Kurativ sind 10 Bestrahlungen.

  • Laut meiner Onkologin sind 80% der Chemotherapien Nebenwirkungsfrei beim Hund.

    20% haben Nebenwirkungen: Übelkeit, Kotzen, Durchfall


    Bei der Prognosse hab dazu entschieden die Chemo zu probieren.


    Es gibt noch die "kleine" Chemo das ist ne Dauergabe mit Tabletten. Die kann nen Tumor leider nicht zerstören.

    Die wäre laut meiner Onkologin absolut Nebenwirkungsfrei bisher bei all ihren Patienten.

    Die nutzt man aber eher für Lebensqualität.


    Bzgl Preis (CH)


    Chemo pro Behandlung ca. 500CHF

    CT 1200 CHF

    Wenn man Proben entnehmen kann kommt der Phatologe da noch drauf

    Plus Konsulationstermine Onkologe

    Dazu kommt dann noch so Sachen wie Mksteltherapie

    Kontrollröntgen usw.



    Ich schreib heute Abend oder Morgen noch was. Sitzt im Auto im Stau und deshalb kann ich tippen.

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