Welche Rassen würdet Ihr mir empfehlen? - Teil 2

  • Beim Vizsla kommts halt auf vieles an. Zucht und Linie, Erziehung, Ruhe. Viele Vizslas kommen heute vom Hobby-Vermehrer und haben kein sauberes Wesen mehr. Ja, es ist ein sehr aktiver temperamentvoller Hund, aber hyper eigentlich nur, wenn was schief gelaufen ist. Sie sind in den ersten 3-4 Jahren schon sehr lebhaft, aber eben. Gut ausgelastet und mit genügend Schlaf sollte auch das gut machbar sein.

    Hast du Germanys Top Dog gesehen? Der Drahthaar Vizsla da war absolut cool und null hyper. So sollten die sein. Drahthaar sagt man ausserdem mehr Ruhe nach, Kurzhaar sind wohl häufiger hibbelig.

    Meinen Vizsla würde man heute wohl kaum mehr als hibbelig bezeichnen. Power ja. Aber die kann z.B. bestens neben mir stehen und geduldig warten wenn ich mit jemandem auf der Strasse rede. Es ist einfach kein Hund für einen reizüberfluteten Tag.

    Kalle bei Top dog

    Vielleicht liegt es daran, dass ich bisher nur Viszla-Junghunde unter 2 kennengelernt habe :skeptisch2: allerdings weiß ich nicht ob ich den Hund in den ersten beiden Jahren nicht aussetzen müsste xD meine war so unglaublich unkompliziert als Junghund und hat damit echt einen hohen Standard gesetzt xD

    Zugegeben, als Junghunde brauchen sie den einen oder anderen Nerv. Viele. Ja. Was aber nicht heisst, dass die dauerblöd sind. Aber Impulskontrolle, Reizverarbeitung und Temperament sind halt nicht immer ganz in Balance. :rolling_on_the_floor_laughing: Mir hat man gesagt, bis 3 sind sie unmöglich. Wobei das auch bei uns nur phasenweise so war.

    Ansonsten: es gibt immer wieder tolle erwachsene Vizslas aus dem Tierschutz. Ich halte das sowieso für eine gute Sache wenn bestimmte „Jobs“ wie Reitbegleitung angedacht sind, da man in dem Alter auch mehr zum Jagdtrieb und Temperament sagen kann. Da gibt es echt grosse Unterschiede.

    Beispiel: Vespa, unsicher aber neugierig, Radius klein bis mittel, viel will to work, bisschen will to please, sehr emotional, aufgeregt mit anderen Hunden, sehr verkuschelt, ein lustiger Hund der irgendwo zwischen Weich und Panzer schwankt. Jagdtrieb ordentlich, vorallem Katzen und kleineres Geviech. Rehe auch spannend. Steht schön vor. Territorial und wacht. Wäre ein guter Reitbegleithund oder Partner am Bike.

    Vizsla einer Freundin (ca 1.5j): Superselbstsicher, selbstständig, geht auch durch Dornen, Jagdtrieb stark, aber eher im stöbermodus, sucht Kleintiere, katzenverträglich. Grosser Radius, orientiert sich weniger am Besitzer. Verkuschelt, viel will to work, weniger will to please. Absolut entspannt mit allem was neu ist, ignorant zu Hunden, tendenziell distanziert. Alltagsclever, öffnet auch Türen. Würde ich eher nicht am Pferd haben wollen.

    Beide aus dem TS. Aber so ein anderer Charakter. Beide mit Herausforderungen. Aber total anders.

  • Also zum Silken kann ich nur bestätigen, dass die Gefahr des abzischens besteht. Auf jeden Fall kannst du dich keineswegs drauf verlassen, dass ein Silken nicht hinterhergeht, wenn Wild auftaucht. Der jagdtrieb ist bei der Rasse schon ziemlich unterschiedlich ausgeprägt, aber die meistens die ich kenn, würden jetzt nicht nein sagen, wenn plötzlich ein Hase 100 Meter voraus aus dem Busch springt (gibt natürlich auch welche, die das nicht machen, davon kenn ich auch ein paar).

    Meine jedenfalls würde definitiv abzischen, wenn irgendwo was hochspringt oder hochfliegt. Sie kann trotzdem viel ohne Leine laufen. Aber ich gehe sehr vorausschauend spazieren und scanne die Gegend. Wenns sehr unübersichtlich wird, lein ich an, oder wenn wieder mal ne Krähe auf dem Feld sitzt etc.. Also während des reitens stell ich mir das schon sehr unpraktisch vor, wenn man öfters an- und ableinen muss. Ich kenn ein paar Silken, die aber super an der Leine mit auf den Ausritt gehen, falls das eine Option ist.

    Bellen tut meine schon in bestimmten Situationen: Im Rennspiel beim hinterherlaufen und wenn sie unsicher ist wird das verbellt (da sie ein sehr unsicherer Typ ist, passiert das häufiger). Bei der Türklingel dagegen bellt sie gar nicht.

  • Ich habe ja jetzt schon einige Silke kennenlernen dürfen und fand den Jagdtrieb moderat - aber ich bin wie gesagt auch Podenco gewohnt und auch die bekannten Silken werden einfach angeleint wenn zu viel Wild herumkreucht. Für gemütliche Runden hab ich auch nichts gegen anleinen, fand das aber mit meiner (die halt auch an der Leine jagt) eher unsicher weil ich immer Angst habe dass sie unter die Hufe kommt wenn sie im Wahn das Pferd vergisst. Draußen bellen finde ich wie gesagt vollkommen wumpe, ebenso wie bellen aus Unsicherheit (das ist ja auch langfristig umlenkbar) oder weil sie irgendwas haben wollen. Nur dieses alltagsmitteilen mag ich nicht. Vielleicht ist das auch so eine Kombination mit innerlich aufgeregt sein, die dann zu viel für mich wird.

    Nach wie vor steht der Silken eh auf Platz eins meiner Liste, ich möchte aber noch ein bisschen über den Tellerrand schauen, weil ich halt einfach auch so viele andere Hobbys habe in die der Hund bestenfalls noch reinpassen sollte :)

    Looking ich bin grade über die viele Viszlas im Tierheim irritiert, ich habe tatsächlich noch nie einen gesehen. Oder gibt's da auch wieder Orgas worüber man die findet?

  • Ja allgemein gesprächig sind die allermeisten nicht. Nur das jagdbellen beim hinterherlaufen im Spiel machen viele. Wir kommen jetzt auch schon an Kuh- und Schafweiden vorbei, ohne Unsicherheitsverbellen xD zumindest mit Leckercheneinsatz.

    Aus Sicht von Podencos ist der jagdtrieb wahrscheinlich wirklich moderat. Sie sucht halt nicht aktiv, nur wenn halt wirklich was plötzlich in Sicht kommt und z.B. aus dem Maisfeld rausspring, dann würd sie halt hinterher gehen (käme aber nach ner Minute wieder, also dafür sind Silkens zu anhänglich, dass sie dann ewig weg wären). Ich hab auch mal bei Youtube ein Video gesehen, wo der Hund gelernt hat auf Kommando, mit den Vorderpfoten am Steigbügel sich hoch abzustützen, so das der Reiter bequem an- und ableinen konnte bei Bedarf. Wär auch ne Möglichkeit.

  • Nur mal als Einwurf….

    Ich sage immer (wissenschaftlich nicht verifiziert und so)

    “Geschwindigkeit macht Trieb“

    Das sollte man bedenken, wenn man einen jagdtriebiegen Hund flott am Pferd laufen lässt

  • In DE gibt es sie gern mal als Junghunde im schlimmsten Alter wenn man sich überschätzt hat. Oft in den FB Gruppen.

    Aber ernsthaft ein grosses Thema sind sie in Ungarn. Es ist der ungarische Nationalhund und dementsprechend viele gibts da. Teils werden sie vom Jäger ausgesetzt, teils von überforderten oder sonstwie an der Haltung gehinderten Leuten abgegeben oder aus desolaten Zuständen geholt. Auch Mutter mit Welpen findet man oft.

    Vermittelt werden die Hunde oft über Hands4paws oder Vizsla in Not. Ab und zu auch andere Vereine die in der Region tätig sind.

  • Nur mal als Einwurf….

    Ich sage immer (wissenschaftlich nicht verifiziert und so)

    “Geschwindigkeit macht Trieb“

    Das sollte man bedenken, wenn man einen jagdtriebiegen Hund flott am Pferd laufen lässt

    Ja, diese schmerzhafte Erfahrung habe ich mal mit meiner am Rad gemacht ;)

  • Na, also jahdtrieb und abzischen ist beim viszla natürlich genauso drin.

    Grundsätzlich muss hund halt entsprechend erzogen und trainiert sein. Aber für den hund spürbar und erfahrungsgemäß minimum genauso schnell unterwegs zu sein, wie der hund hilft schon mal ganz entscheidend. -im Gegensatz zu erfahrungsgemäß schneckenlangsam ( aus Hunde sicht), so dass hund nach ner riesenrunde den mensch immer noch relativ am ursprünglichen ort findet.

  • Welche kleinen Rassen würdet ihr als Therapiebegleitung für alte, größtenteils bettlägerige Menschen empfehlen?

    Meine Bekannte ist freiberufliche Pflegefachkraft und möchte die hundegestützte Therapie im Rahmen der häuslichen Pflege anbieten. Der Hund würde dann entsprechend ausgebildet, müsste aber natürlich nervenfest und menschenfreundlich/zugewandt sein. Mir ist da als erstes der Havaneser eingefallen?

  • Welche kleinen Rassen würdet ihr als Therapiebegleitung für alte, größtenteils bettlägerige Menschen empfehlen?

    Meine Bekannte ist freiberufliche Pflegefachkraft und möchte die hundegestützte Therapie im Rahmen der häuslichen Pflege anbieten. Der Hund würde dann entsprechend ausgebildet, müsste aber natürlich nervenfest und menschenfreundlich/zugewandt sein. Mir ist da als erstes der Havaneser eingefallen?

    Jemand aus meiner Familie hat einen Bolonka/Pudel-Mischling für genau den Zweck, wobei da charakterlich mehr der Bolonka durchschlägt. Ich denke die ganzen Bichons sind dafür ganz gut geeignet, würde aber auch auf jeden Fall einen nicht haarenden und eher kleinen Hund wählen.

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