Ersthund und zweithund verstehen sich nicht

  • Gina hat nicht zu bestimmen, wer zu dir zu kommt. Sie hat sich auch nirgendwo zwischenzudrängen, wenn Linchen dran ist. Das hast du zu steuern. Ich weiß, dass das sehr niedlich ist, aber im Prinzip beansprucht sie dich und du bestätigst das noch. Genau so entstehen die Konflikte, denn sie besetzt dich im wahrsten Sinne des Wortes und droht wahrscheinlich dabei Linchen nach außen hin.

    Wenn du Linchen einlädst zu dir zu kommen, ist sie dran. Gina hat dann da nichts zu suchen, schick sie weg. Wenn du mit Linchen fertig bist, kann du sie wegschicken und Gina aktiv einladen zu dir zu kommen. Du bestimmst, wann du mit wem Zeit verbringst und wen du kuschelst. Zeigt einer von beiden Anstalten, zu drohen (den anderen Hund dabei lange angucken, Kopf gesenkt halten oder immer wieder rüber gucken), darf der genauso ganz schnell wieder gehen.


    Du musst ganz schnell aus dieser Denke raus, dass Gina die Prinzessin ist und jetzt die Leidende, weil ihr der Thron streitig gemacht wird. Gina hat damit klarzukommen und hat nicht zu bestimmen, wer in deinem Bereich atmen darf.

  • Czarek

    Woher willst du wissen das ich das bestätige? So ist das nicht.

    Genauso wenig wie das ich aus dem denken raus muss das sie nicht mehr die Prinzessin ist. Bitte urteilt nicht immer so extrem wenn ihr ja nicht wisst wie ich was mache. Ich behandle beide gleich, bevorzuge keinen. Ich bin mit Hunden aufgewachsen also ein bisschen auskennen tu ich mich auch.

  • Czarek

    Ja weil dies darauf bezogen war das wir finden das es Eifersucht schon gibt.

    Aber ich tue Gina dann jedesmal weg wenn sie meint sie müsste jetzt einen auf "du bist meins" machen.

    Ich hab aber auch geschrieben das ich niemanden vernachlässige und alle gleich behandle also gibt es nicht nur eine Prinzessin. Das WAR so, jetzt sind es zwei

  • Habe ja wie gesagt auch schon viel in google gelesen.

    Da hieß es zb. das man den Ersthund nicht von sich schieben soll oder ähnliches da dann erstrecht die Eifersucht kommt.

    Also ich denke jeder ist sowieso immer anderer Meinung, wollte mir hier einfach ein paar Tipps einholen

  • Ob man es Ressourcenverteidigung nennt oder Eifersucht, ist letztlich egal im Hinblick darauf, wie man damit umgeht.


    Ich bin allerdings schon der Meinung, daß man es mit Recht Eifersucht nennen kann, wenn ein soziales Wesen wie der Hund seinen Bindungspartner gegen mögliche Konkurrenz abgrenzt. Dahinter steht eben die Befürchtung, diesen Partner zu verlieren.

    Ich habe auch mal einen Bericht über eine neuere Studie dazu gelesen, die sich nicht um Stoffhunde und Eimer drehte. (Weiß allerdings nicht mehr, wo.)


    Die Konsequenz hier bleibt aber die gleiche, egal ob man es Eifersucht nennt oder Ressourcenverteidigung: Du mußt Regeln vorgeben und bestimmst, wer wann Dinge bekommt oder Zugang zu dir hat. Nicht die Hunde. Und du mußt ein sehr waches Auge dafür entwickeln, ob und wie die Hunde sich gegenseitig einschränken, bedrohen, fixieren usw.


    Dagmar & Cara

  • Gut dann kennen Hunde eben Eifersucht ;) auf Näpfe, Räume, Liegeplätze, Spielzeug... Da kann man mit Ressourcen auch einfach alles beschreiben inkl. Anspruch auf Mensch.


    Das Problem ist hier ja auch, dass der neue Hund nicht gut bzw sehr stark eingeschränkt sieht. Sie sieht dann Zeichen und Mimik gar nicht, die vom Ersthund kommen. Der meint, er wird ignoriert und muss seine Interessen dann ggf. stärker durchsetzen.

    Ist halt insgesamt schwierig. Zwei Hündinnen, beide im ähnlichen Alter, eine davon gehandicapt, die andere ressourcenorientiert... Da gehört eine klare Führung hin...

  • Das Problem ist hier ja auch, dass der neue Hund nicht gut bzw sehr stark eingeschränkt sieht. Sie sieht dann Zeichen und Mimik gar nicht, die vom Ersthund kommen. Der meint, er wird ignoriert und muss seine Interessen dann ggf. stärker durchsetzen.

    Das ist bestimmt ein Punkt, den man nicht unterschätzen sollte.

    Auch wenn Linchen ja mit anderen Hunden zusammengelebt hat - die kannten sich gut und haben sicher auch anders auf sie reagiert als Gina, die wahrscheinlich bisher nicht viel Kontakt zu blinden Hunden hatte.

  • Du mußt wirklich ganz schnell umdenken - du hast da keine Babys und keine Prinzessinnen, nichts nur Niedliches - du hast da zwei erwachsene Hündinnen, und wenn die sich einmal ernsthaft verkrachen, ist alles zu spät.


    Du musst jetzt wirklich enorm managen und bekommst ja zum Glück schon viele gute Tips. Dass die Neue blind ist, macht die Sache nicht leichter: für die ist der Lernprozeß sehr viel schwerer, und deine alte Hündin muß erstmal lernen, ihr manchmal etwas "anderes" Verhalten korrekt zu deuten und zu lesen.


    Da kann sehr, sehr vieles schiefgehen, und das ist dann bei Hündinnen leider kein Spaß, sondern bitterer Ernst. Da bist du jetzt echt gefragt.


    Spazierengehen kann einem blinden Hund übrigens genausoviel Spaß machen wie einem sehenden. Bis das soweit ist, kann es allerdings dauern (bei meiner erblindenden Hündin waren es sechs Monate) und du brauchst erstmal vorsichtiges, geduldiges Training. Leine ran und durch die Gegend ziehen ist da eher Katastrophe, zumal, wenn die Hündin eh nichts kennt - da kannst du sie in totale Panik stürzen.


    Für euch wäre es sicher ideal, wenn sie nach und nach lernte, sich an der sehenden Hündin zu orientieren - aber dafür müssen die beiden erstmal gut miteinander klarkommen.

  • VIeles wurde ja schon gesagt: Ich würde auch einen Trainer hinzuziehen.

    Und vllt. kannst du dich auch im Bereich Körpersprache von Hunden etwas anlesen. (Allgemein zum Thema Hundeverständnis sind da z.B. die Bücher "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConnell und "Calming Signals" von Turid Rugaas sehr interessant) Es kann im Alltag helfen, Konflikte rechtzeitig zu erkennen, wenn du weißt worauf du achten musst.


    Ein Gros der Kommunikation bei Hunden läuft über kleine Signale die wir Menschen gar nicht wahrnehmen.

    Meine Hündin lebt auch zeitweise mehrere Wochen mit einem Rüden zusammen. Und sie hat zu Beginn versucht ihn zu kontrollieren indem sie ihm z.B. unauffällig den Weg abgeschnitten hat. Da musst du als Halterin den Daumen drauf haben.

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