Wieso darf man in der Klinik nie da bleiben

  • Sprich mit deinem Haustierarzt, ob er die letzte Betreuung und auch das Einschläfern Zuhause übernehmen kann. Die meisten Praxen, die ich kenne machen das. Kliniken haben für Hausbesuche keine Zeit.


    Besuche in der Klinik:

    Schwierig. Nicht nur wegen des Platzproblems. Die Kliniken, die ich kenne lassen keine Besucher auf Station (aus den genannten Gründen), sondern bringen Besitzer und Tier in einem leeren Behandlungsraum zusammen oder schicken sie gemeinsam raus, wenn das geht.

    Man muss aber auch an den Hund denken. Von den Besitzern dagelassen zu werden ist erstmal eine sehr große Umstellung, die nicht jeder Hund so einfach mitmacht. Je kranker, desto leichter - so kommt es einem wenigstens vor.

    Wenn jetzt ein Hund, der sehr an seinen Besitzern hängt, jeden Tag aufs neue Verlassen wird, ist das sicher nicht toll.

    Das Ziel der meisten Kliniken ist es einfach den Aufenthalt so kurz wie möglich zu halten.

  • Für Dich und Deinen Hund ist das sehr traurig.


    Für Kliniken gibt es aber sehr wohl gute Gründe. Es ist weder immer Zeit noch Personal da, Patientenbesitzer gleich mit zu betreuen. Die wollen nämlich vielleicht just zu dem Zeitpunkt, wo Untersuchung und Betreuung eines anderen Hundes ansteht, alles über ihren eigenen Hund wissen oder über ihre Sorgen reden.


    Grad intensivmedizinische Interventionen sehen nicht immer nur lieblich aus. Das vertragen viele Menschen nicht oder fangen plötzlich zu diskutieren an, ob dies oder jenes wirklich nötig ist. Grundkurs in medizinischen und pharmakologischen Dingen kann in dem Moment keiner abhalten.


    Auch in Operationssälen sind Angehörige von (Menschen wie) Hunden nicht immer einfach zu händeln. Da bräuchtest teilweise jemanden extra, der Händchen hält, darauf aufpasst, dass der Angehörige nicht umkippt oder irgendwo reingreift und für Hygienedesaster sorgt oder schlichtweg getröstet werden muss.


    Es versterben auch Tiere in der Klinik. Nicht unbedingt im Nebenraum. Nicht unbedingt immer ruhig und friedlich. Abgesehen davon, dass jeder, der im Weg steht, stört, kann das auch nicht jeder ab, auch wenn es nicht das eigene Tier ist.

  • Die Klinik, die ich bevorzuge, erlaubt auch keine Besuche, mit dem Verweis auf die hygienischen Bedingungen.

    Das ist für mich schwer, aber völlig nachvollziehbar.


    Es tut mir sehr leid, dass es deinem Hund so schlecht geht und die Tage gezählt sind.

    Ich nehme mal an, er soll wegen eines kritischen Zustandes noch mal etwas stabilisiert werden?

    Damit wird aber nur ein ganz kurzer Aufschub gewonnen, den ich auch nutzen würde um den Hund dann möglichst schnell in vertrauter Umgebung bei seinen Menschen gehe zu lassen.


    Ich bin der Meinung, bei einer so klaren Diagnose sollte der Hund in einem Moment gehen dürfen, wo es ihm nicht ganz so schlecht geht - und nicht erst, wenn gar nichts mehr geht.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit :streichel:

  • Zunächst mal tut es mir sehr leid, dass dein Hund so krank ist.

    Ich würde, ehrlich gesagt, meinen Hund mit nach Hause nehmen, meinen Hausarzt bitten, zu mir nach Hause zu kommen, und ihn dort einschlafen lassen.

    Gerade wenn die Behandlung palliativ ist und keine Chance besteht, dass er wieder "wird", würde ich ihm diese letzten Tage nicht antun wollen. Denn dann macht es - auch wenn sich das schlimm anhört - keinen großen Unterschied, ob er noch drei Tage alleine in einer fremden Umgebung vegetiert oder ob er noch am gleichen Tag daheim in meinen Armen gehen darf. D.h. doch, eigentlich macht es schon einen großen Unterschied.


    In der Klinik stelle ich es mir wirklich organisatorisch schwierig vor, die Besitzer bei den Tieren bleiben zu lassen. In der Regel ist im Überwachungsraum ja nicht nur ein einziger Hund. Man stört ja nicht nur die Klinikabläufe, sondern auch die anderen kranken Tiere.

  • Ich glaube es kommt stark auf die Situation und den Besitzer an.


    Unsere Hündin, die damals 5 Tage in der Klinik war, hat z.B. nur gefressen, wenn wir da waren.

    Deswegen war ich jeden Tag 1 - 1 1/2 Std. dort, habe sie zum fressen animiert und bin mit ihr in der Zeit auch ein wenig raus gegangen.

    Gestört hat es dort niemanden, ganz im Gegenteil, unsere betreuende TÄ dort hat sich jeden Tag Zeit genommen und so konnten wir immer alles in Ruhe besprechen, wie es weiter geht.


    Bei Toni war ich den ganzen Tag dort und habe zum Schluss, also bis die Klinik schloss, bei ihm gesessen.

    Vllt. haben sie es gewusst, dass seine Überlebenschancen sehr gering waren und haben mir deswegen die Zeit gelassen.

    Keine Ahnung....


    Wenn mein Hund so eine schlechte Diagnose hätte, würde ich auch mit der Klinik besprechen, ob es wirklich Not tut, ihn dort zu behalten.

  • Das mit deinem Hund tut mir leid. Ich wuerd den auch nach Hause holen und dort sterben lassen (vorher mit dem Haus-TA sprechen)..


    Zu den Besuchen:

    Ich bin heilfroh, dass die TK das hier nicht erlauben! Ich haette keine Lust, dass meine Hunde, die dann stationaer aufgenommen wurden, sich aufregen, weil staendig wer rumlaeuft. Der eine meiner Hunde z.B. kotzt bei sowas richtig ab, der andere freut sich wie bloed. Beides voellig unangebracht, wenn die stationaer aufgenommen werden mussten!! Und ich will, dass die da ihre Ruhe haben! So wie auch das Klinikpersonal die Ruhe haben soll um gescheit zu arbeiten. Das geht aber schlecht, wenn zig Besitzer vor Ort sind, Fragen stellen, reinquatschen, im Weg stehen, im Notfall 'hohl drehen', usw. usf.


    Ich hatte auch nen Hund in der TK, der da nichts gefressen hat. Weil ich nicht da war. Da wurde es eben so geloest, dass ich den Hund heimbekommen habe (mit nem i.v.-Zugang), sie hier infundiert und gefuettert habe. Anders waere es nicht gegangen, weil die TK an die 2-3 Stunden Fahrt entfernt ist und ich nicht zig Mal am Tag dort hinfahren haette koennen (+ eben Besuchsverbot der stationaeren Tiere).

  • Ich hatte auch nen Hund in der TK, der da nichts gefressen hat. Weil ich nicht da war. Da wurde es eben so geloest, dass ich den Hund heimbekommen habe (mit nem i.v.-Zugang), sie hier infundiert und gefuettert habe. Anders waere es nicht gegangen, weil die TK an die 2-3 Stunden Fahrt entfernt ist und ich nicht zig Mal am Tag dort hinfahren haette koennen (+ eben Besuchsverbot der stationaeren Tiere).


    Das kann nicht jeder in der Form leisten.

    Für solche Situationen wäre es für die Tierkliniken sinnvoll, einige Einzelzimmer vorzuhalten, die dann bei Bedarf an Hundehalter vermietet werden könnte.

    Baulich könnte man das super gestalten, beispielsweise mit direkter Tür nach draußen. Ein Kontakt zu anderen Hunden oder Haltern muss erst gar nicht stattfinden.

  • Ich hatte auch nen Hund in der TK, der da nichts gefressen hat. Weil ich nicht da war. Da wurde es eben so geloest, dass ich den Hund heimbekommen habe (mit nem i.v.-Zugang), sie hier infundiert und gefuettert habe. Anders waere es nicht gegangen, weil die TK an die 2-3 Stunden Fahrt entfernt ist und ich nicht zig Mal am Tag dort hinfahren haette koennen (+ eben Besuchsverbot der stationaeren Tiere).


    Das kann nicht jeder in der Form leisten.

    Für solche Situationen wäre es für die Tierkliniken sinnvoll, einige Einzelzimmer vorzuhalten, die dann bei Bedarf an Hundehalter vermietet werden könnte.

    Baulich könnte man das super gestalten, beispielsweise mit direkter Tür nach draußen. Ein Kontakt zu anderen Hunden oder Haltern muss erst gar nicht stattfinden.

    Bei dem Kliniksterben zur Zeit ist das wohl eher utopisch.

  • Ich hatte auch nen Hund in der TK, der da nichts gefressen hat. Weil ich nicht da war. Da wurde es eben so geloest, dass ich den Hund heimbekommen habe (mit nem i.v.-Zugang), sie hier infundiert und gefuettert habe. Anders waere es nicht gegangen, weil die TK an die 2-3 Stunden Fahrt entfernt ist und ich nicht zig Mal am Tag dort hinfahren haette koennen (+ eben Besuchsverbot der stationaeren Tiere).


    Das kann nicht jeder in der Form leisten.

    Für solche Situationen wäre es für die Tierkliniken sinnvoll, einige Einzelzimmer vorzuhalten, die dann bei Bedarf an Hundehalter vermietet werden könnte.

    Baulich könnte man das super gestalten, beispielsweise mit direkter Tür nach draußen. Ein Kontakt zu anderen Hunden oder Haltern muss erst gar nicht stattfinden.

    Na klar. Mit Zimmerservice noch. Wie wäre es mit Vollpension? Einzelne, eingezäunte Gartenabteile? Wunschfutter für Hund und Mensch? Wellnessbereich?




    Der Thread verwirrt mich |)

    Was sind das denn für Vorstellungen von einem Klinikbetrieb?

  • Ich hatte auch nen Hund in der TK, der da nichts gefressen hat. Weil ich nicht da war. Da wurde es eben so geloest, dass ich den Hund heimbekommen habe (mit nem i.v.-Zugang), sie hier infundiert und gefuettert habe. Anders waere es nicht gegangen, weil die TK an die 2-3 Stunden Fahrt entfernt ist und ich nicht zig Mal am Tag dort hinfahren haette koennen (+ eben Besuchsverbot der stationaeren Tiere).


    Das kann nicht jeder in der Form leisten.

    Für solche Situationen wäre es für die Tierkliniken sinnvoll, einige Einzelzimmer vorzuhalten, die dann bei Bedarf an Hundehalter vermietet werden könnte.

    Baulich könnte man das super gestalten, beispielsweise mit direkter Tür nach draußen. Ein Kontakt zu anderen Hunden oder Haltern muss erst gar nicht stattfinden.

    wenn man das dann als Halter noch bezahlen kann... Die Tiere sind stationär ja auch vom Pflegepersonal zu betreuen oder rund um die Uhr im Auge zu behalten. Ich kenne das so dass ein Pfleger für 2 Räume zuständig ist um das auch zu gewährleisten. Wenn du da dann Einzelzimmerbetreuung möchtest...

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