Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XIV
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Gast41354 -
27. Juli 2019 um 22:02 -
Geschlossen
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es geht nicht um Gewalt oder um keine Gewalt... es geht darum, dass man sich mit Kindern auseinandersetzen muss..... ihnen Grenzen aufzeigen muss, innerhalb derer sie sich sicher bewegen können. Dazu braucht es keine Gewalt, aber Zeit, Verständnis und auch die Bereitschaft dass das eigene Kind einen mal eine zeitlang doof findet.
Das sehe ich genau so.
Und meist ist es ohne Gewalt sogar deutlich energie- und zeitaufwändiger.
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@Lucy_PRT definiere Gewalt!
Das muss man zuerst tun, bevor man über gewaltfreie Erziehung spricht.
mich halte das Züchtigungsverbot für völlig korrekt, aber das was teils daraus gemacht wird, sind Kinder ohne Orientierung und Führung. In Freiheit muss man reinwachsen -
Unabhängig davon bin ich aber davon überzeugt, dass eine liebevolle, bedürfnisorientierte Erziehung nicht zu verzogenen oder gar gewalttätigen Kindern führt.
Und damit hast du sicher Recht.
Zumindest wenn man bedürfnisorientiert nicht so versteht, dass das Bedürfnis des Kindes über allem steht.
Es gibt Dinge die muss ich mit einem Kleinkind nicht diskutieren. Wenn die eben z.B. Hauen (so wie die Tochter einer befreundeten Sozialpädagogin), dann sage ich "Nein" und unterbinde ggfs das das Kind mich oder andere haut. Keinesfalls rede ich auf das schlagende Kleinkind ein mit Sätzen wie: "Aber Liebchen, das haben wir doch besprochen. Wir hauen nicht. Wir lieben einander" usw.usw.usw. Nö! So nicht. Aber heute wird das festhalten von Kleinkinderfäustchen ja schon als Gewalt verstanden. Und da muss ich sagen, bin ich raus.
Mal davon abgesehen, dass Gewalt ja nun nicht nur körperlich zu definieren ist. Es gibt auch psychische Gewalt. Die ist oft noch viel schlimmer und schwerer auszuhalten als körperliche Gewalt.
Wobei man eben beim körperlichen auch definieren muss wo Gewalt anfängt.
Ist es der Klaps auf den Pamperspopo? Ist es ein Schlag ins Gesicht? oder das blinde Prügeln mit einem Gürtel? Oder beginnt es eben schon beim festhalten einen wütenden Kleinkindes?
Das ist ein schwieriges Thema, obwohl es gesetzlich eigentlich klar geregelt ist.
Ist es tatsächlich so schwierig gewaltfrei zu Erziehen und trotzdem Respekt zu vermitteln?
Es kommt auch viel auf das Kind im einzelnen an. Meine Tochter z.B. macht es uns unglaublich leicht. Da hat ein Nein auch im Kleinkindalter vollkommen ausgereicht. Feste Absprachen waren für sie gut zu akzeptieren (du darfst 3x Karussell fahren, dann gehen wir weiter). Das ging dann ohne Geschrei. Es gibt aber Kinder die husten dir einen und brüllen die ganze Krimis zusammen. Mir tun die Eltern da oft sehr leid.
Die Tochter einer Freundin fängt an sich zu Ritzen wenn sie nicht ans Handy kommt. Was machst du dann? Nachgeben (halte ich für keine gute Idee). Zugucken? Ab zum Psychiater? Das ist total krass. Ich hätte keine Ahnung was ich tun würde in so einem Moment. Und ich bin unglaublich froh, dass es bei uns anders ist. Das ist aber vielleicht auch wahnsinnig viel Glück

Ich habe in meiner Kindheit fast alle Formen der Gewalt erlebt und mir geschworen, dass mein Kind so nicht aufwächst. Ich hoffe sehr, dass meine Tochter ihre gewaltfreie Kindheit an ihre Kinder weiter geben wird.
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Damals als ich Kind war hat man verschiedene Dinge schlicht nicht getan, weil die Konsequenzen wirklich hart waren. War einfach so.
Ich möchte, dass mein Kind lernt, warum es nicht gut ist, wenn es xy macht - nicht, dass es etwas unterlässt, weil es sich vor meinen Konsequenzen fürchtet.
Um beim Beispiel Hund und Böller zu bleiben:
Ich möchte, dass mein Kinder versteht, dass man ein anderes Lebewesen nicht in Angst und Schrecken versetzen soll, dass man andere Lebenwesen nicht verletzen soll usw.
Außerdem kann ich Konsequenzen ja erst anwenden, wenn bereits etwas passiert ist - ich möchte aber ja nicht, dass es überhaupt so weit kommt, sondern dass mein Kind bereits vorher ein Verständnis dafür entwickelt (hier z.B. Mitgefühl / Einfühlungsvermögen)
Gut - ab einem gewissen Alter kann man Konsequenzen auch androhen - d.h., dann könnte auch die Androhung der Konsequenz die Situation verhindern.
Trotzdem wäre es mir lieber, wenn mein Kind sich aus intrinsischer Motivation heraus richtig verhält, statt sich dabei von extrinsischen Faktoren leiten zu lassen.
Ich denke, dabei belasse ich es jetzt aber, weil es sonst für ein Hundeforum zu OT wird bzw. bereits ist

Ich reagiere nur etwas überempfindlich darauf, wenn liebevolle Erziehung mit "Bequemlichkeit" in einem Topf geworfen wird und dann darauf gefolgert wird, dass gewaltfreie Erziehung zwangsläufig zu Problemen führen muss.
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Es kommt auch viel auf das Kind im einzelnen an. Meine Tochter z.B. macht es uns unglaublich leicht. Da hat ein Nein auch im Kleinkindalter vollkommen ausgereicht. Feste Absprachen waren für sie gut zu akzeptieren (du darfst 3x Karussell fahren, dann gehen wir weiter). Das ging dann ohne Geschrei. Es gibt aber Kinder die husten dir einen und brüllen die ganze Krimis zusammen. Mir tun die Eltern da oft sehr leid.
Da fände ich es immer super interessant eine Zeitreise zu machen und die Babys bei Geburt zu tauschen.
Sprich herauszufinden wie viel davon der Charakter der Kindes ist und wie viel Anteil richtige/falsche Erziehung, Umstände und wohl auch etwas Glück ausmacht.
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Was würdest du denn als Reaktion erwarten?
Kind mal zumindest verbal ermahnen statt zu sagen „Lass das bitte, das tut weh“ und ihm mal das Handy (dass es bei mir in dem Alter nicht gegeben hätte) wegnehmen. Handyverbot tut immerhin weh wenn es denn mal durchgezogen wird. Oder einfach die Hände festhalten statt ihn schlagen zu lassen?
Dann erklär du mir mal was du getan hättest?
Das war eine ernst gemeinte Frage.
Ich kenne das leider als seltsames "Machtspiel" und auf "von nem 5-jährigen lasse ich mich nicht schlagen" folgt von mir fast in jedem Fall die Frage "Von wem denn dann?".
Mir geht es da wie Lucy_PRT. Irgendwas hat zu der Situation geführt. Das Kind weiß sich nicht mehr zu helfen. Reagiert entsprechend verzweifelt. Wieso, weshalb, warum - weiß ich nur, wenn ich die Situation kenne, nachfrage, reflektiere.
Und wenn ich da stehe und sage: du tust mir weh, lass das bitte. Oder einen Schritt zurücktrete. Oder kurz festhalte und damit Schläge ins Leere laufen lasse. Dann vermittle ich in diesem Moment, dass keine Gewalt erforderlich ist. Mit einem Gespräch im Anschluss kann ich klarmachen "was ist passiert? Wie lösen wir das nächstes Mal besser?" Geht auch mit kleinen Kindern.
Für ein Kind ist eine solche Situation nämlich auch in der Regel alles andere als angenehm. Und es ist ein Kind. Kein Feind. Kein Untergebener.
Ich finde es wahnsinnig traurig, dass es erst ein Gesetz geben musste, um Erwachsenen (!) zu verbieten Gewalt anzuwenden. Unter anderem gegen ihre eigenen Kinder. Aber wehe ein Kind weiß sich nicht mehr zu helfen und geht in Gewalt über...
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Oh ja!
Ich bin mittlerweile glaub ich der Meinung dass auch beim Menschen Genetik deutlich mehr ausmacht als uns lieb ist. Auch wenn bei Menschen der Umgang mit den eigenen Besonderheiten (manchmal zumindest
selbst gewählt werden kann. -
Hey Leuts, das ist jetzt hier die vierte Seite zu dem Kinderthema.
Bitte lasst es dann mal gut sein, denn das wird sonst eine Endlosdiskussion, die weder in den Thread passt, noch in ein Hundeforum.
Lieben Dank!
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Oh ja!
Ich bin mittlerweile glaub ich der Meinung dass auch beim Menschen Genetik deutlich mehr ausmacht als uns lieb ist. Auch wenn bei Menschen der Umgang mit den eigenen Besonderheiten (manchmal zumindest
selbst gewählt werden kann.Oh ja. Bei zwei Jungs die ja nun im selben Umfeld aufwachsen und unterschiedlicher nicht sein könnten (und das schon quasi von Geburt an) kann ich das bestätigen.
Der Große ist mein minime und der Kleine das von meinem Mann. Sowohl optisch auch als charakterlich und von den Interessen her. Ist manchmal schon fast gruselig.
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Kind mal zumindest verbal ermahnen statt zu sagen „Lass das bitte, das tut weh“ und ihm mal das Handy (dass es bei mir in dem Alter nicht gegeben hätte) wegnehmen. Handyverbot tut immerhin weh wenn es denn mal durchgezogen wird. Oder einfach die Hände festhalten statt ihn schlagen zu lassen?
Dann erklär du mir mal was du getan hättest?
Das war eine ernst gemeinte Frage.
Ich kenne das leider als seltsames "Machtspiel" und auf "von nem 5-jährigen lasse ich mich nicht schlagen" folgt von mir fast in jedem Fall die Frage "Von wem denn dann?".
Mir geht es da wie Lucy_PRT. Irgendwas hat zu der Situation geführt. Das Kind weiß sich nicht mehr zu helfen. Reagiert entsprechend verzweifelt. Wieso, weshalb, warum - weiß ich nur, wenn ich die Situation kenne, nachfrage, reflektiere.
Und wenn ich da stehe und sage: du tust mir weh, lass das bitte. Oder einen Schritt zurücktrete. Oder kurz festhalte und damit Schläge ins Leere laufen lasse. Dann vermittle ich in diesem Moment, dass keine Gewalt erforderlich ist. Mit einem Gespräch im Anschluss kann ich klarmachen "was ist passiert? Wie lösen wir das nächstes Mal besser?" Geht auch mit kleinen Kindern.
Für ein Kind ist eine solche Situation nämlich auch in der Regel alles andere als angenehm. Und es ist ein Kind. Kein Feind. Kein Untergebener.
Ich finde es wahnsinnig traurig, dass es erst ein Gesetz geben musste, um Erwachsenen (!) zu verbieten Gewalt anzuwenden. Unter anderem gegen ihre eigenen Kinder. Aber wehe ein Kind weiß sich nicht mehr zu helfen und geht in Gewalt über...
Und du bekamst eine ernstgemeinte Antwort.
Nein, Machtspiel sollte es keins sein sondern einfach die Schilderung dass manche Eltern sich nunmal anscheinend alles gefallen lassen.
Tja der Satz „Lass das bitte“ wurde von dem Kind geflissentlich ignoriert und beim weggehen verfolgte es die Mutter. Festhalten sahen die Eltern als Gewalt an weil man das ja auch nur tut wenn man stärker ist. Und wie willst du das Kind dann stoppen?
Ich gehe schon davon aus dass man danach mit dem Kind darüber spricht, aber solange bei manchen schon das festhalten als Gewalt gilt wird das wohl schlecht funktionieren.
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