Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XIV

  • Und du bekamst eine ernstgemeinte Antwort.

    Danke dafür (wollte nur klarstellen, dass es keine Provokation sein sollte - mich interessiert das wirklich).

    Ich halte es da eigentlich mit allen Lebewesen gleich, um mal wieder zum Hundeforum zurükzuckehren. Mich selbst schützen - sei es vor Hund, Kind, Katze - gehört für mich zum gesunden Verhalten. Damit lebe ich ja auch etwas wichtiges vor: Eigene Grenzen schützen ist gesund und normal. Ich muss und werde mich nicht einfach so schlagen, treten, kratzen, beißen lassen. Da de-eskaliere ich und dann löst man die Situation.

  • Ich finde die Diskussion wirklich spannend. Ich hab jahrelang Kinder im Verein unterrichtet (Gruppen zwischen 5 und 13 Jahren) und hab den Eindruck, dass es mehr verhaltensauffällige Kinder gibt als früher.

    Es gab erschreckend viele, die andere Kinder geschlagen und getreten haben. Einer hat seine Mutter bei Widerworten ebenfalls geschlagen und getreten. Diesem Kind war mit nichts beizukommen, nicht mit guten Worten, nicht mit Gesprächen mit den „Opfern“, nicht mit Strafen. Nachdem er das dritte Mal eine Pause wegen Fehlverhaltens machen musste haben wir ihn rausgeworfen.

    Ich hatte viele Fälle, wo Kinder nicht damit klar kamen, dass es ein „Nein“ gab. Ohne Quatsch - ich hab ja die Entwicklung über Jahre beobachtet - da waren Kinder dabei, die wurden so erzogen, dass sie selber ihre Grenzen herausfinden sollten. Die durften aufbleiben so lange sie wollten, essen was sie wollten und tun was sie wollten. Die Eltern wollten sie in der Entwicklung nicht einschränken, sie sollten sich frei entfalten. Mit denen konntest du nichtmal Fangen spielen. Die haben entweder einen Wutanfall bekommen wenn sie gefangen wurden oder sind in Tränen ausgebrochen.

    Hatte ca. 60-70% Akademikerkinder/Mittelschicht.

    Alles in allem waren die am besten geraten, bei denen die Eltern liebevoll, aber streng waren. Wo es echte Grenzen gab, die notfalls durchgesetzt wurden, egal wie viel Geschrei es gab bei Fernsehverbot & Co.

    Am schlimmsten waren die komplett antiautoritär erzogenen Kids, zusammen mit den vernachlässigten. Wobei die oftmals sehr dankbar für meine Zuwendung waren, im Gegensatz zu denen die alles durften. Die haben sich dann auch an meine Regeln gehalten, sobald ich das Vertrauen hatte.

    Alles in allem - und weil das jetzt zu lang wird - läuft da bei min. über der Hälfte der Kinder in meinen Augen gewaltig was schief.

    Und ja, auch früher wurden Tiere gequält und Scheiben eingeworfen. Aber die heutige Generation hat in einem Ausmaß soziale Defizite, dass ich echt oft erschrocken bin.

  • Hi,

    bin eigentlich immer wieder überrascht, wie hilflos insbesondere das weibliche Geschlecht mit dem Thema Gewalt umgeht. Insbesondere wird der Grund für Gewalt gar nicht verstanden, es wird vielmehr versucht werthaltig zu diskutieren, was bei dem zu Erziehenden in der Regel ins linke Ohr reingeht und rechts wieder rauskommt.

    Für mich ist von Kindern ausgehende Gewalt eine Frage der eigenen Positionierung in der Welt. Wo stehe ich, was kann ich mir herausnehmen, wo bringt mich Gewalt weiter. Wie mächtig bin ich eigentlich? M.E ist dann eine Wertediskussion sogar noch eine positive Bestätigung, weil man hat ja Aufmerksamkeit und eine blöde ernstzunehmende Konsequenz ist das nunmal gar nicht.

    Bei Konsequenzen muss man allerdings aufpassen, dass man gerade nicht in einen Machtkampf gerät, den will man ja gerade vermeiden. Man muss einfach nur vermitteln, dass das was auf die Gewalt hin passiert ganz natürliche Konsequenzen hat.

    Beispiel: Sohn 1 möchte mit 4 Jahren gerne den Einkaufswagen schieben. Ist nicht an diesem Tag. Er fängt an mich zu treten, mitten im Laden. Ich zu ihm: Also für ein Tretspiel hab ich immer Zeit, ich darf jetzt auch. Natürlich passiert dies angemessen, zumeist halte ich nur die Fusssohle hin und er knallt selbst mit Schwung mit seinem eigenen Schienbein davor. Ich lächle dabei offen. Nach absout kürzester Zeit bemerke ich dass der Kleine keine Lust mehr hat. Immer noch lächelnd erkläre ich nun das wir das Tretsppiel jederzeit beenden können, wenn er keine Lust mehr hat. Er hatte dann keine Lust mehr umarmte mich und meinte dass sei eine blöde Idee von ihm gewesen. 3 Ziele erreicht. Er nimmt mich wahr, kriegt die Konsequenz seines Handelns sofort mit und lernt was es eigentlich bedeutet selbst getreten zu werden ( natürlich immer angemessen!! )

    Anderes Beispiel: Sohn 1 mit 4 Jahren bestand nur aus Haut, Knochen und Sehnen, groß war er nicht. Aber richtig stark und sportlich. Er litt unter einem anderen Jungen im Kindergarten, der ihn sehr drangsalierte. Die Kindergärtnerinnen diskutierten mit dem Jungen geändert hat er sich nicht. Also brachte ich meinem Jungen Boxen bei, bestärkte ihn und nahm ihm seine große Angst vor dem anderen. Lange Rede kurzer Sinn, bei passender Gelegenheit schlug er den anderen einfach mal zu Boden, baute sich auf und erklärte was der andere künftig dringend zu lassen habe, damit dass nicht nochmal passieren muss.

    Er musste sich nie wieder prügeln, sein ganzes Auftreten hat sich sehr zum Positiven verändert. Er ist nie wieder drangsaliert worden und strahlt ab diesem Ereignis ein gesundes Selbstbewusstsein aus.

    Doch man kann was tun, man muss es nur wollen und konsequent sein. Ist insofern ähnlich wie bei der Hundeerziehung.

    Einziger wesentlicher Unterschied. Der Mensch wird zur Selbständigkeit erzogen, Werte werden vermittelt, der Hund soll möglichst unselbständig bleiben und gehorchen, Werte kennt er nicht.

    Alles hier ist natürlich rein subjektiv, ich erhebe keinen Anspruch darauf dass ich mit diesen Lösungen einen Weissheitslöffel gewinnen kann, aber beide Burschen, die ich erziehen durfte sind tolle junge Männer geworden.

    LG

    Mikkki

  • Meine Hündin hat eine Pfotenverletzung, ansich nicht tragisch, aber Madame will sich den Verband abmontieren - Momentan hat sie deswegen Maulkorb mit Leckschutz drauf, aber da der Verband sicher noch Tage drauf sein muss, ist das nicht so optimal, weil sie sich ja jedes Mal melden muss, wenn sie was Trinken will. Den Plastiktrichter hat sie während ich am Klo war zu einem 5-teiligen Bastelset "verarbeitet". Kennt ihr da vielleicht Alternativen? Die Verletzung ist an der Vorderpfote unterhalb der Daumenkralle, mit dem aufblasbaren Kragen kommt sie da leider dran.

  • Socken über den verband

    Die bekommt sie ja auch runter, wenn sie will? Oder meinst du zusätzlich zum Maulkorb?

    Hast du zufällig einen alten Kniestrumpf oder Strumpfhosen?

    Je länger, desto besser.

    Vorne und hinten einen Schlitz reinschneiden, Bein rein, Strumpf über den Verband ziehen, Enden hinterm Nacken zusammenknoten. Ein Ende sollte vorm Bein verlaufen. Eins hinterm Bein.

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