Welpen dazu bringen zu "gehorchen" - Vermeidung abgewöhnen

  • Ja, mein Floh hat an der Strasse sitz gemacht aber nur, wenn die Temperaturen es zuliessen und meist ohne Kommando, weil er es gelernt hat.

    Es gab etwas, was mein Hund nur ungerne gemacht hat und nur auf Kommando. Sich auf den Rücken legen. Als ich merkte, dass er das nicht mochte, musste er das auch nicht mehr. Es war nicht wichtig.

    Man kann doch unterscheiden, ob Kommandos wichtig sind oder nicht.

  • Ich sehe oft Leute deren Hunde am Strassenrand Sitz machen müssen, bevor man die Strasse überquert. Egal ob es schneit, regnet oder 35 Grad hat. Es wird Sitz gemacht. Für was das gut ist erschließt sich mir nicht.
    Meinen die ev. der Hund macht im Freilauf auch erst Sitz, bevor er am Strassenrand der Katze hinterher jagt?

    Von den habe ich ganz viele im Freundeskreis und ja die glauben das wirklich

  • Du hast einen Weißen Schäferhund, oder?

    Soweit ich weiß, ist diese Rasse doch manchmal sehr sensibel, oder?

    Genau deshalb wäre mir wichtig, dem Hund erst einmal ganz, ganz viel Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln - ich mich, aber insbesondere sollte der Hund auch in sich selbst Vertrauen haben und selbstsicher werden.

    (außer, man möchte einen reinen Befehlsempfänger... dann wäre Selbstvertrauen natürlich doof...:mute:)

    Mit dem, was Du machst und mit der Einstellung, die für mich hier im Thread rübergekommen ist, machst Du aber leider genau das Gegenteil von "dem Hund (Selbst-)Sicherheit und (Selbst-)Vertrauen vermitteln.

    Hilf Deinem Hund, dass er Aufgaben erfolgreich lösen kann.

    Dass er Erfolg hat, über sich selbst hinauswächst usw.

    Er soll so wenig wie möglich in Situationen kommen, in denen er scheitert oder die er unangenehm findet.

    Natürlich lässt sich ein notwendiger Tierarztbesuch nicht vermeiden - und leider gibt es im Alltag immer etwas, durch das der Hund leider "durch muss".


    Aber genau deshalb würde ich im Training und überall dort, wo es Alternativen gibt, nicht noch zusätzlich blöde Situationen einbauen.

  • Also, nach alldem was ich bisher von dir hier gelesen habe, LL0rd kann ich dir deine Frage bewantworten:

    Das schaffst du, in dem du deinen Hund "brichst" - ihm seinen eigenen Willen beraubst und ihn gefügig machst. Dann hast du halt ne arme geschundene Kreatur an der Leine, aber diese wird keinen eigenen Willen mehr haben! Vermutlich auch keinen Spaß am Leben, geschweige denn am Zusammenleben mit dir. Aber meiden wird dieser Hund nichts mehr. Er wird allerdings auch nichts mehr freiwillig anbieten und irgendwie selbständig agieren.


    Zum Thema "Spaß":

    Ich habe 2 Hunde. Hund 2 hat Spaß an allem, was ich mit ihm mache. WEIL ich es mit ihm mache. Manche Dinge findet er "toller" (Dummy suchen) - manche weniger toll (Scheren lassen). Aber wenn ich mich freue, freut sich das Schäfchen auch. Manchmal haben/hatten wir Lernprobleme - aber die Arbeit hat immer Spaß gemacht.

    Hund 1 hat Spaß daran, mich zu erziehen und herumzuscheuchen. :lol: Zu mir hat mal jemand gesagt, dass der Hund lernen muss, dass er von mir abhängig ist. Meine Antwort war: "ist sie aber nicht. Die kommt ohne mich gut zurecht. Sie findet es toll, das ich sie bediene und mich um sie kümmere.... aber "brauchen" tut sich mich nicht!"

    Manchmal würde ich mir bei Menschen wir dir wünschen, dass du an einen Hund wie die Hoover gerätst!


    Und noch was zum Thema "Spaß":
    Ich gehe in die Arbeit, weil sie mir Spaß macht - vor allem aber gehe ich in die Arbeit, weil am Ende des Monats eine dicke Belohnung auf mein Konto kommt. Was spricht also gegen die Kombi "Spaß und Belohnung"?

  • Unter Artgenossen gibt es eine Korrektur, wenn sie sinnvoll ist. Wenn der Welpe zum Beispiel die guten Hundesitten vergißt, gibt's prompten Ärger. Und an der Stelle macht es Sinn, weil es nötig ist, und der Welpe es aus dem Zusammenhang versteht, und "einsieht". Alles war für ihn sinnvoll und nachvollziehbar und schafft so Vertrauen: Da ist ein Rahmen, in dem ich mich bewege, sprich: da bin ich sicher.

    Sitzen auf einer Bürste ist für so ein Hundekind weder sinnvoll noch nachvollziehbar noch vertrauensbildend. Es kapiert einfach nicht, wozu das gut ist, und es hat Recht damit. Mach sowas öfter unter Druck, und du wirst bald einen Hund haben, der dich meidet, weil er einfach nicht versteht, was Sache ist, was du jetzt schon wieder Komisches willst. Er fühlt sich also nicht sicher mit dir - genau das Gegenteil von dem, was du erreichen willst.

    Den Hund, der dir brav überallhin folgt, bekommst du nur, wenn du echtes Vertrauen und viel Selbstbewußtsein aufbaust - und dass das anders geht, haben dir jetzt ja schon einige sehr anschaulich erklärt.

  • Und noch was zum Thema "Spaß":
    Ich gehe in die Arbeit, weil sie mir Spaß macht - vor allem aber gehe ich in die Arbeit, weil am Ende des Monats eine dicke Belohnung auf mein Konto kommt. Was spricht also gegen die Kombi "Spaß und Belohnung"?

    Und anders herum:

    Eine Arbeit, die man hasst, die einem Angst macht, unter Druck setzt, in der man das Gefühl hat, nie zu genügen...

    So einen Arbeit macht krank - ganz egal, ob man dafür 1.000 € oder 10.000 € bekommt...

  • Ich sehe oft Leute deren Hunde am Strassenrand Sitz machen müssen, bevor man die Strasse überquert. Egal ob es schneit, regnet oder 35 Grad hat. Es wird Sitz gemacht. Für was das gut ist erschließt sich mir nicht.
    Meinen die ev. der Hund macht im Freilauf auch erst Sitz, bevor er am Strassenrand der Katze hinterher jagt?

    OT: Wir machen das - weil meiner generell gerne einfach losmarschiert, wenn grad was anderes seine Aufmerksamkeit einnimmt, auch an der Leine. ;) Es ist ein "Stopp, denk mal kurz nach"-Signal.

    Sicher nicht für jeden nötig, aber bei uns hilfreich.

  • So mancher "erster Hund" muss eine Menge Lehrgeld für seine Nachfolger mit bezahlen...

    Aber das gleich einfach so für sich in Anspruch zu nehmen ohne sich dolle zu bemühen die Rechnung möglichst klein zu halten ist mehr als unfair...

    Und warum sollte es einem Hund keinen Spaß machen Kommandos und Regeln zu befolgen?

    Mein Hund macht das häufig mit Freude, oft weil er vermutlich darauf vertraut das es schon wichtig sein wird wenn ich das so haben will

    Im Gegenzug verlange ich aber auch kein überflüssiges Kommandobefolgen nur um des kommandieren wegens

    Bei allem was mein Hund lernen und leisten soll steht am Anfang immer die Frage "warum"

    Nur um damit anzugeben das der Hund 100m dicht bei fuss läuft und dabei alle 3 Schritte

    Steh-sitz-platz macht und dazu noch paar überflüssige andere Dinge tut und das

    Hoffentlich mit Neid jemand auf der anderen Straßenseite beobachtet sicher nicht

    Woher kommen eigentlich die hochbegabten Korrektur Welpen in den welpengruppen?

    Oder wird da nicht doch öfter aus anderen Gründen "gemaßregelt "

  • LL0rd bitte bitte bitte hör auf so zu denken. Wirklich, du vermurkst da einen Welpen der mir gerade unsagbar leid tut, dass er bei einem Halter mit einer solchen Denkweise gelandet ist :( da ist so viel Lebensfreude, so viel Erkundungswillen. Entdecke die Welt mit ihm! Willst du einen „Freund“ an deiner Seite oder willst du einfach nur ein Lebewesen rumkommandieren? Lies dich vielleicht einfach mal in verschiedene Fachliteratur ein. Da gibt es super Bücher WIE Hunde lernen, eins der wichtigsten für mich „calming Signals“. Hilft wahnsinnig den eigenen Hund besser lesen zu lernen und vielleicht auch weg von dem Gedanken zu kommen „Hund macht das gerade nicht weil er böse ist oder dich ärgern will“. Du hast deinen Hund für eine bestimmte Zeit in deinem Leben und du hast ihn Dir ausgesucht. Die kleine (ist eine Hündin oder?) hat es sich nicht raus gesucht bei wem sie landet also bist du es ihr schuldig dich soweit wie möglich SELBSTSTÄNDIG mit der Materie Hund und Erziehung auseinander zu setzen. Dein erster Hund, kein Problem, da passieren Fehler, jeder hatte irgendwann seinen ersten Hund aber Verlass dich bitte nicht ohne SINN UND VERSTAND darauf was Dir irgendjemand in einer hundeschule erzählt. DEIN Hund und DU musst mit ihm leben. Gerade ist nicht dein Hund an der Reihe zu lernen durch Tunnel zu laufen, auf bürsten zu sitzen oder in den Tod zu springen wenn du es verlangst. Gerade musst DU erstmal lernen wie Hunde in ihrem Köpfchen ticken.

    Und ja ich habe mir bewusst einen Trainer gesucht der KOMPETENT mit Korrekturen arbeitet weil es bei Marley besser fruchtet aber der Grad zwischen Korrektur und Lob, faire Korrekturen ist so schmal und kein ersthundehalter hat so viel Ahnung und setzt diese so korrekt ein dass es dem Hund gegenüber fair bleibt. Jede falsch gesetzt Korrektur bringt deinen Hund weiter von dir weg und ich würd sogar fast behaupten, dass es sogar an psychische oder physische Misshandlung Grenzen kann. Ich kenne mich mit weißen Schäferhunden nicht aus, weiß nur dass es sensible Hunde sind und das bedeutet automatisch auch, dass falsche Korrekturen um so krasser beim Hund ankommen können.

    Leg diesen Gedanken bitte bei Seite dass du der Oberfeldwebel sein musst und sorge dafür, dass DU die nächsten Wochen und Monate lernst. Wir gehen nicht zum Trainer damit Marley lernt sondern damit wir lernen wie wir es ihm

    Beibringen können!!! Führe deinen Hund durchs Leben und durch neue fremde Situationen und gehe wenn nötig auch nochmal zwei Schritte zurück. Dein Hund wird es dir danken. Und ich wünsche mir gerade von ganzem Herzen für den kleinen Keks dass DU deine Denkweise schnellstmöglich überdenkst und überhaupt eine Chance auf ein glückliches Hundeleben besteht.

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