Welpen dazu bringen zu "gehorchen" - Vermeidung abgewöhnen
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Eine gesunde Vorsicht sollte man jedem Hund zugestehen, mein Hund darf denken , mir zeigen wenn er sich unwohl fühlt und soll nicht blind durch jede Gefahr gehen, nur weil ich es sage. Schon überhaupt nicht wenn man so ein trotteliges Frauchen wie mich hat
. Meine letztes Jahr verstorbene Hündin war in ihren letzten Wochen stark dement und kannte keinerlei Gefahren mehr. Da merkt man erst wie wichtig es ist wenn ein Hund selbstständig Konflikte lösen kann und Gefahren erkennt. Ich musste sie mehrmals am Tag retten, damit sie sich nicht selbst umbringt. Eine meiner Mädels ist mal in der Ablage gebissen worden, weil sie so brav war, seither dürfen meine Hunde gehen wenn sie sich bedroht fühlen. Dieses Vertrauen haben wir zueinander. Krallen schneiden ist genauso, wenn ich den Hund zwinge ist es ein ewiger Kampf, hat er es gelernt, langsam in seinem Tempo, kooperiert er. Mit Vertrauen hält man auch mal Dinge aus die einem nicht gefallen.
Ich kann dir auch nur empfehlen dich mal mit Lernverhalten zu beschäftigen. Wie viele Wiederholungen es braucht damit ein Kommando sitzt, in welchem Kontext Hunde lernen. Lass es einfach langsam angehen, dann wird es auch mit dem Tunnel :)
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Hi
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Ich zwinge den Hund dazu, etwas zu tun, was er nicht möchte.
Hi
Oben hab ich einen Satz zitiert, der mich direkt angesprungen hat. Da spricht ein absoluter Machtanspruch heraus.
Machtstreben in allen seinen unschönen Auswüchsen und Hunde-/ Welpenerziehung in einen Topf geworfen,da kommt am Ende kein glücklicher, freudig gehorsamer Hund raus.
Aber der Eingangspost suggeriert, dass es falsch ist, dass der Welpe sich nicht sofort traut. Das ist aber nicht falsch, sondern normal.
Dann ist es absolut falsch rüber gekommen. Es geht nicht darum, dass der Welpe sich nicht traut. Sie traut sich schon relativ viel. Noch einmal zum Thema Welpenschule. Da ist ein ca. 5-7 Meter langer Tunnel. Erste Stunde, die Trainerin hat den Welpen, ich locke sie auf der anderen Seite mit nem Keks und sie läuft durch. Und so lief sie einige Male hin und her.
Und bei mir zu Hause genauso. Sie lief durch. Auch selbst ein paar Mal, da sie wusste, dass es auf der anderen Seite ein Keks gibt. Und wenn es mal auf der Seite keinen Keks gab, ging sie wieder auf die andere Seite.
Habe ich das gleiche Spiel aber gemacht, als es noch einen anderen Weg gab, lief sie einfach einen Bogen um den Tunnel herum statt direkt durch.
Du leitest aus einem Beispiel, wo der Hund mal am Tunnel vorbei geht, weil er den Sinn nicht sieht, durchzugehen, wenn er auch dran vorbei gehen kann, ab, dass der Hund dir am Ende "auf der Nase herumtanzt"?
Eine enge Bindung erarbeitest du dir durch viele schöne, positive Erfolgserlebnisse. Und damit eine Übung ein Erfolgserlebnis wird, muss ich genau abschätzen können, was der Hund schon leisten kann. Dann wird er erfolgreich die Übung abschließen, und dann kann ich loben und ihm das Gefühl geben, etwas Tolles geschafft zu haben. Und das wird der Hund dann gern öfter haben, diese Bestätigung. Dann wird er mir seine Aufmerksamkeit zuwenden. Bin ich dagegen nicht sicher, auch wirklich ein Erfolgserlebnis generieren zu können und dem Hund 100% deutlich machen zu können, was ich von ihm erwarte, dann lasse ich es.
Manchmal kommt man zwar auch nicht drum herum, Gehorsam einzufordern (wenn der Welpe zb was aufgenommen hat und es auslassen soll), aber im normalen Training und auch im Umgang wäre es doch toll, einen Hund zu haben, der mir gerne und unter allen Umständen gehorcht, weil ich ihm begreiflich gemacht habe, wie absolut lohnend und supertoll es ist, wenn man mit mir zusammen arbeitet.
Das heißt nicht, dass mein Hund von mir verhätschelt wird oder ich eine "partnerschaftliche" Beziehung zu ihm zwangsläufig pflege. Ich bin auch eher ein hierarchisch denkender Hundehalter, der dem Hund nicht zu viele Entscheidungen im Alltag überlassen möchte (außer er entscheidet aufgrund erlernten Verhaltens so, wie ich das möchte
, nehme ich zB am Ende unseres Gassigangs die Leine vom Hals, kommen beide Hunde von selbst her zum Anleinen, ohne dass ich was sagen muss, wie praktisch, nicht? Und dafür werden sie immer! kurz mit Ja bestätigt oder ganz kurz gekrault beim Anleinen, da stehen sie voll drauf).
Aber es kommt immer drauf an, wie ich es dem Hund verkaufe. Entweder "Du machst das so, weil ich der Herr im Haus bin und Basta!" mit entsprechend motivationslosem Hund...
Oder "Hey, guck mal, wie cool, komm, mach mal das und das... wow, soo cool... ja, super, das ist ja prima...", und zwar angepasst was der Hund schon kann und was nicht.
Das schließt nicht aus, dass ich unerwünschtes Verhalten korrigiere, wenns notwendig ist, aber das sind 2 Paar Stiefel.
Ich hoffe, man versteht, was ich meine
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Also die Bürstennummer kannte ich noch nicht. Verschiedene Untergründe und auch Tunnel, das gab es in unserer Huschu auch. Emil hatte schon als Welpe kein Thema mit Untergründen, spazierte überall durch und drüber und es machte ihm SPASS. Er war stolz wie Bolle, wenn er wieder was neues geschafft hatte. Wollte er was nicht, durfte er es sich halt angucken solange er wollte und irgendwann hat er es meist doch überwunden, wenn nicht...so what, isses wichtig? Em ilhat aber auch ein ziemliches Ego (zumindest für nen Sheltie).
Der Collie hatte anfangs Angst davor Untergründe zu wechseln. Der ging hier im Haus nicht vom Laminat auf den Teppich, die Fliesen, was auch immer. Unsicher, wenig erlebt als Welpe, viel Prügel kassiert (von anderen Hunden) und massiv überfordert. Er konnte nicht mal durch den Wald gehen, wenn ein Stock auf dem Weg lag wollte er umkehren, weil Weg versperrt. Ich überspitze da nix. Genauso war das. Aber das war kein ungehorsam, das war Überforderung. Da schleife ich dann doch den Hund nicht drüber. Da laufe ich halt Umwege und freue mich, dass er überhaupt in den Wald mitkommt. Und nach zwei Wochen über den ersten Stock geht und so weiter.
Ich habe hier eine Plastikkiste. Da lege ich EINE PET Flasche rein und leckerchen. Das Colliekind darf sich das angucken so lange er will. Überlegen, hin und her laufen, er darf alles probieren und bekommt kein Kommando....das erste Mal hat er bestimmt ne halbe Std gebraucht um seinen Kopf in die Kiste zu stecken und sich den Keks zu holen. Aber das hat ER geschafft. Und war sehr stolz und hat danach mit der Nase die Flasche hin und her geschoben und ausprobiert, da war der Bann gebrochen. Bei Emil kann ich die Kiste mit leeren Flaschen füllen, ein Keks rein und Hund hopst hinterher und kramt schmerzfrei in dem Haufen Flaschen, die natürlich aus der Kiste fallen, ihm völlig wurscht.
Denke Du musst Deinen Hund da abholen, wo er eben ist. Gib ihr die Möglichkeit das toll zu finden, was sie jetzt kann und zwinge sie zu nichts.
Kadavergehorsam führt nicht zu Selbstbewusstsein. Klappt weder bei Mensch, noch Pferd, noch Hund.
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Dieses ganze Rang-Gedöns hängt ja mit der Vorstellung zusammen, es gäbe einen Chef im Rudel, und alle machen, was der sagt.
Das ist erstens überhaupt nicht so. Bei Wölfen nicht, bei Hunden schon dreimal nicht. die leben nicht mal in festen Rudeln.
Was es natürlich gibt, sind ältere, erfahrene Tiere - nämlich die Elterntiere - an denen sich der Nachwuchs orientieren kann, die für die Ernährung verantwortlich sind und ihren Nachwuchs beschützen. An dieser Rolle kann man sich durchaus als Mensch anlehnen. Heisst: den von dir gewünschten "Status" bekommst du durch gutes Führen, Sicherheit vermitteln und tatsächlich auch durch klug eingesetztes Futter - Belohnen ist nämlich alles andere als Bestechung. Zusätzliche Motivation, zu tun, was du möchtest, bekommt der Hund, wie jedes Lebewesen, wenn er Sinn in dem sieht, was er tun soll, und es ihm Spaß macht.
Allerdings - kein Hund würde je einem anderen Hund ein Kommando geben. Kein Hund verlangt von einem anderen, "Sitz!" oder "Platz" zu machen, oder durch einen Tunnel zu laufen, ohne Grund. Das sind zunächst mal sinnlose Tricks. Ein Hund wird von einem anderen durchaus ein angemessenes Sozialverhalten einfordern, das sind dann die Korrekturen, die du siehst, unter Hunden. Die sind aber eben eingebettet in Sozialverhalten - und haben nichts mit sinnlosen Tricks zu tun. In diesem Kontext ergeben sie daher für deinen Hund auch keinen Sinn, das kannste dir also sparen. Wenn er dich beisst, nervt, anspringt usw, ja, da kann eine Korrektur angemessen sein (WENN vorher ein Alternativverhalten aufgebaut wurde und WENN die Ursachen klar sind und es nicht daran liegt, dass der Hund überdreht und überfordert wurde - womit viele Fälle wieder kein Fall für Korrekturen sind, aber das führt jetzt zu weit).
Wenn du möchtest, dass dein Hund Dinge tut, die im Hunde-Verhaltensrepertoire erst mal gar nicht vorkommen, dann wirst du nicht darum herumkommen, ihm 1. zu erklären, und zwar geduldig! und mit vielen vielen Wiederholungen was du eigentlich willst und auf welches Signal hin du das willst und 2. ihn dazu befähigen und 3. zu motivieren, das dann auch zu tun.
Das hat mit deinem "Status" relativ wenig zu tun.
Sich unberechenbar und unverständlich zu verhalten, tut deinem Status jedenfalls ganz bestimmt nicht gut. Erfahrene, ältere Tiere, denen die jüngeren gerne folgen, stellen sich nicht so an.
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kA, aber eben in diverser Literatur und in zahlreichen Videos heißt es, dass man vom Status oder Rang über dem Hund sein muss.
wie schon geschrieben, absolut veraltet. Ist genau wie der Hund darf nicht auf die Couch weil mein Liegeplatz den er mir dann streitig macht oder erst isst der Halter dann der Hund weil das Alphatier immer zuerst isst. Es gibt bei uns eine ganz einfache Grundregel und die betrifft ALLES. Marley darf ALLES was ich ihm jederzeit auch wieder verbieten kann. Solange er sich von der Couch schicken lässt darf er rauf, er darf auch einfach mal dem Ball nach solange ich ihm 5 Minuten später auch wieder klar machen kann, dass er jetzt dem Ball nicht nach darf und abwartet bis er sein "ok" bekommt. Er darf zergeln so viel er möchte wenn das "aus" und das "fertig" sitzt kann ich auch das jederzeit unterbrechen. Das alles hat aber nichts mit Rang zu tun sondern wurde kleinschrittig aufgebaut: Frustrationstoleranz, Impulskontrolle, Vertrauen in uns, Kontrolle abgeben. Bei all diesen Sachen war es mir aber wichtig, dass er es spielerisch lernt einfach damit er meine "Befehle" als positiv auffasst und nicht als die Spaßbremse. Resultat ist nämlich wirklich, dass der Hund sich seinen Spaß irgendwann wo anders holt.
Keine halbe Stunde später war sie wieder bei ihm und hat ihn wieder genervt. Also hat die Korrektur schonmal nicht gefruchtet
Korrektur bedeutet aber nicht, dass sie einmal angewendet wird und das wars. Das ist dir klar? Die Korrektur kam in dem Moment sehr wohl an aber eine halbe Stunde später wurde es eben nochmal probiert. Wäre sie nicht angekommen hätte sie direkt weiter gemacht. Alles was du deinem Hund jetzt beibringst wird eventuell spätestens in der Pubertät nochmal bis ins kleinste in Frage gestellt.
Wenn ich jetzt hier im Forum lese, dann behandeln viele Besitzer den Hund so, als würde er mit ihnen auf einer Ebene stehen.
Was ist denn bitte falsch daran seinem Hund auf Augenhöhe zu begegnen? Auf Augenhöhe und klare Führung (weil du der Mensch bist und dich in der Menschenwelt besser auskennst als dein Hund) lassen sich sehr gut miteinander vereinbaren. Man unterstellt jedem Hund erstmal, dass er der König der Welt werden möchte aber warum?
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Eine gesunde Vorsicht sollte man jedem Hund zugestehen, mein Hund darf denken , mir zeigen wenn er sich unwohl fühlt und soll nicht blind durch jede Gefahr gehen, nur weil ich es sage.
Für einen Hütehund ist das eine ganz wichtige Eigenschaft! Gerade bei der Arbeit am Vieh brauchst Du einen Hund der Kommandos bricht, wenn die Situation das erfordert und die Situation anders löst. Manchmal wäre es lebensgefährlich, wenn der Hund das Kommando umsetzt. Oder etwas weniger dramatisch, stünde es dem eigentlichen Ziel wo das Vieh hin oder bleiben soll entgegen. Ein guter Hund erkennt das. Außerdem möchte man bei solchen Hunden, dass sie den Weg gehen, der am wenigsten Energie frisst und man das Ziel trotzdem erreicht.
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Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass es bei LL0rd um eine Grundsatzfrage geht.
Willst du, dass dein Hund dein Freund und Kumpel durch dick und dünn ist, der treu zu dir hält und dich durch jede Situation begleitet? Der Hund sein darf und auch mal eigenständig handeln darf? Einen individuellen Hund, den es so nicht nochmal gibt.
Oder willst du einen Hund, der ohne Umschweife das tut was du befiehlst? Der neben dir hertrottet, mehr resigniert als lebenslustig? Oder dessen Resignation irgendwann sogar ins Gegenteil umkippt, weil er dem Alter entsprechend Grenzen austestet, dies unterbunden wird und nicht positiv umgeleitet wird? -
Wenn Hunde einander korrigieren oder maßregeln geht es eigentlich immer nur um eines: Laß mich in Ruhe, hör auf, mich zu nerven, halte Abstand, hau ab.
Hunde geben einander aber keine Befehle wie Sitz, Platz, komm her, geh durch diesen Tunnel - und maßregeln dann den Artgenossen, weil er den Befehl nicht ausführt.
Sie laden einander zwar zu gemeinsamer Tätigkeit ein, aber niemals als Befehl. Beispiele sind gemeinsames Spiel, gemeinsames Verbellen am Zaun, gemeinsames Hetzen. Also lustvolle Tätigkeiten, die Hunde sowieso gerne tun.
Hunde verstehen daher eine Korrektur im sozialen Zusammenhang gut. Wenn der Hund dir zB das Brötchen aus der Hand reißen will, gibt's eine unfreundliche Ansage - "halte Abstand!".
Aber die Nichtausfürung eines Befehls zu korrigieren/zu bestrafen oder die Ausführung durch Druck zu erzwingen, ist dem Hund eben nicht in gleicher Weise verständlich und daher sehr, sehr selten sinnvoll, und beim jungen, lernenden Hund schon mal gar nicht. Du kannst davon ausgehen, daß er das Gewünschte einfach noch nicht gut genug gelernt hat und daß du mehr Geduld aufbringen mußt.
(ich frage mich die ganze Zeit, ob es sich bei der ominösen "Bürste" nicht einfach um eine Fußmatte mit Borsten handelt, wie sie vor Wohnungstüren liegt. Würde irgendwie mehr Sinn machen.)
Dagmar & Cara
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Ich habe das Gefühl, dass manche Besitzer Angst vor Hund haben....,
dann mal gleich einschüchtern und Disziplin...
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Ich habe das Gefühl, dass es inzwischen genug Beiträge gab, die LL0rd Denkanstöße zum allgemeinen Thema Hundebeziehung lieferten.
Lasst ihn/sie doch das alles erstmal in Ruhe verdauen, bevor ihr noch mehr Grundsatzkritik anbringt. Er/Sie wollte einfach keinen Fehler machen, denke ich. Und jetzt zu lesen, dass man irgendwie komplett auf dem falschen Dampfer ist, ist vermutlich auch nicht so schön.
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