Wie bellen im Biergarten abgewöhnen?

  • Ignorieren. Beschäftigt euch mit was Anderem. Unterhaltet euch. Der Hund merkt, wenn die Aufmerksamkeit auf ihm ist (auch wenn ihr "so tut" als sei sie es nicht). Ist schwierig umzusetzen, aber wird helfen.


    Bei meinen beiden hat es geholfen, wenn ich mich wirklich voll und ganz einer anderen Aufgabe gewidmet habe. Dann haben sie irgendwann gemerkt, ok, sie sind nicht interessant und sind dann auch zur Ruhe gekommen.

    Ich würde mich ja als Gast bedanken, wenn da jemand seinen Hund dauerhaft bellen lässt und es einfach mal aussitzt. Habe nix gegen mal nen Beller, aber im Restaurant / Biergarten möchte ich nicht von Dauergebell belästigt werden.

  • Das Bellen ist ja nur ein Symptom. Der Hund kann das u.U. nicht so steuern, wie ihr euch das vorstellt. da kann man so viel "installieren" wie man will...


    Der 6monatige Hund ist vermutlich einfach überfordert - ich würde eher in die Richtung denken. Jetzt noch Verbote und Strafen oder sonstwas - also mehr Stress - draufzupacken, würde die Situation nicht verbessern.


    Wie lang wart ihr denn vorher schon unterwegs, bevor ihr eingekehrt seid? Habt ihr vielleicht ne Decke dabei, und mit der zuhause schon geübt? Wie ist es zuhause mit dem Ruhehalten?

    Ich hätte jetzt auch erstmal hieran gedacht.

    Beide meine Jungs hatten im alter von 6 Monaten bis 1,5 Jahren (der eine mehr, der andere weniger) immer wieder Phasen in denen Situationen die vorher gut gingen plötzlich nicht mehr gingen. Gerade sowas wie ruhig bleiben und Reize aushalten sind da besonders von betroffen (und dazu gehört ein Restaurantbesuch ja besonders). Gerade wenn vorher schon einiges los war und ein aufregender Spaziergang vorging.


    Bei uns hat tatsächlich teilweise einfach vermeiden geholfen. Nach der Phase ging es dann wieder gut. Man hätte da vielleicht auch intensiv üben können, aber so war es für alle Beteiligten einfacher und schlechte Angewohnheiten keine Chance sich zu etablieren.


    Mein Groβer bellt aber zB auch für AUfmerksamkeit (Bzw macht ganz 'witzige' Sachen). Das kann man zwar abbrechen, aber damit erfüllt man dann eben genau die Erwartungshaltung - Aufmerksamkeit. Bei ihm hilft nur ignorieren (und am besten weg gehen), aber sowas ist im Restaurant halt echt schwer durchzusetzten. Ich hatte den Vorteil, dass ich bei meiner Arbeitstätte üben konnte (an ruhigen Tagen am besten im Biergarten) und ich da keine Probleme bekommen habe falls es mal nicht geklappt hat.


    Generell würde ich wahrscheinlich versuchen so krasse Reize erstmal zu vermeiden und klein anfangen. Schauen wieviel im Moment geht und dann nur langsam steigern. Auf keinen Fall in volle Restaurants. Am besten in eine Ecke, wo er ein bisschen abgeschirmt ist etc...

    (sofern es natürlcih tatsächlich das Problem ist).

  • Ignorieren. Beschäftigt euch mit was Anderem. Unterhaltet euch. Der Hund merkt, wenn die Aufmerksamkeit auf ihm ist (auch wenn ihr "so tut" als sei sie es nicht). Ist schwierig umzusetzen, aber wird helfen.


    Im Lokal ignorieren?


    Da würde ich steil gehen als Gast und mich so schnell beschweren, so schnell hätte man nicht bis 3 runtergezählt.


    Geht gar nicht.

    Dauerkläffende Hunde sind auch ein Grund, wieso immer weniger Örtlichkeiten Hunde verbieten.


    Ganz schlechter Tipp.

  • Mit sechs Monaten ist der Hund ja noch sehr, sehr jung. Meilenweit davon entfernt, dass irgendwas in trocknen Tüchern wäre. Eigentlich beginnt das Training jetzt erst richtig.


    Und da stellt sich mir die Frage, wie das aussieht? Wie bereitet Ihr den jungen Hund darauf vor? Und was sind die Ansprüche im Alltag? Die drei Krümel Hirn und Konzentrationsfähigkeit muss man geschickt nutzen. Und das Training auch entsprechend kurz gestalten. Ich weiß ja nicht wie lange ihr da im Biergarten sitzt, aber meine können in dem Alter keinen besonders langen Zeitraum aushalten. Und das, obwohl ich ganz, ganz viel übe, dass meine Hunde an der Leine zur Ruhe kommen.

  • Mit fällt gerade noch was ein. Es ist ja jetzt lange hell und man kann vllt durchaus mal ne Zeit erwischen, wo der Biergarten leer ist bzw. geschlossen.
    (Häufig öffnen die auch erst mittags/nachmittags.)


    Ihr könnt euch auch einfach mal reinsetzen, wenn nix los ist und immer mal den Tisch wechseln. Mich würde wirklich interessieren, ob es die vielen Menschen sind, die ihn überfordern oder eben der Platzwechsel und das vermittelte "Jetzt geht's los" ... nur so eine Idee. :denker:

  • Wäre mir herzlich egal. Ich muss auch den Raucher am Nebentisch und das schreiende Baby aushalten obwohl mir das tierisch auf die Nerven geht.


    Aber wenn sich jemand beschweren kommt, umso besser. Dann ist nämlich die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Hund sondern bei der Person und dann hört er eh auf zu bellen.

  • Ah, ich hatte das übrigens mit meiner jüngsten Hündin im selben Alter, und zwar in den Uni-Vorlesungen. Da kann man sie natürlich auch nicht kläffen lassen, und auch sonst nichts üben.


    Ich habe sie dann ein paar Monate nicht mehr mit hingenommen und anderweitig ruhig sein geübt, sowie ein kommando und stilles Handling, um sie im Notfall abzustellen. Da haperts ja oft schon an grundsätzlichen Situationen mit dem leise sein, zB wenn man auf einer Parkbank sitzt, in der Innenstadt, an einem See, andere Hunde spielen, etc.


    Gerade wenns um Futter geht, könnt Ihr doch einfach Futter hinlegen und die Situation nachstellen draußen, wo ihr üben könnt.


    Ich habe Lyra mit 9 Monaten wieder problemlos mitnehmen können, mit 10 Monaten lag sie 10 Stunden auf einem Seminar schweigend und ruhig im Raum, trotz extremer Bedingungen.


    Das wird schon.

  • Ignorieren. Beschäftigt euch mit was Anderem. Unterhaltet euch. Der Hund merkt, wenn die Aufmerksamkeit auf ihm ist (auch wenn ihr "so tut" als sei sie es nicht). Ist schwierig umzusetzen, aber wird helfen.


    Bei meinen beiden hat es geholfen, wenn ich mich wirklich voll und ganz einer anderen Aufgabe gewidmet habe. Dann haben sie irgendwann gemerkt, ok, sie sind nicht interessant und sind dann auch zur Ruhe gekommen.

    Ich würde ehrlich gesagt als Gast eines Biergartens, der sich dort entspannen will, die Krise bekommen, wenn Leute dort ihren Hund dauerkläffen lassen und das ignorieren. Eine Zumutung für andere Gäste...


    Daher würde ich mit dem Hund ehrlich gesagt Lokale erstmal meiden und versuchen, das Abstellen von Kläfferei an anderer Stelle zu üben, wo keine Fremden belästigt werden.

  • Wäre mir herzlich egal. Ich muss auch den Raucher am Nebentisch und das schreiende Baby aushalten obwohl mir das tierisch auf die Nerven geht.


    Aber wenn sich jemand beschweren kommt, umso besser. Dann ist nämlich die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Hund sondern bei der Person und dann hört er eh auf zu bellen.

    Mit der Einstellung ist es kein Wunder, dass an immer mehr Örtlichkeiten Hunde verboten sind.


    Davon ab hat der Wirt Hausrecht und kann Dich rauswerfen - soviel zum bockigen "mir egal".

  • Wenns dem Hund derzeit noch so offensichtlich zu viel ist, dann muß man halt die Anforderungen senken. zB nicht 5, sondern erstmal nur eine Stunde wandern (ist für 6 Monate alten Hund eh schon viel, geht aber, wenns net regelmäßig stattfindet.- Aber man muß bedenken, daß in dem Alter noch ALLES interessant ist, und zu Aufregung beim hund führt, d.h. der kann sich innerhalb einer Stunde so hochspulen unterwegs, daß er da schon platt von ist, und nur noch sinnlos rumkläfft! Das sehen viele Halter anfangs gar nicht, daß ihr armer Hund vollkommen überfordert ist mit all dem Input in der Situation.....), dann einkehren, und zwar auch nicht gleich 5 Stunden, sondern halt auf ein Getränk. Ruhigbleiben dabei immer bestätigen, zB mit ganz ruhigem Streicheln, oder einem ruhigen, langgezogenen "Feeeeein".... (nichts Quietschiges, Hektisches, dabei dreht man sich den Hund gleich wieder hoch!).


    Außerdem senkt Kauen das Streßlevel - also mal, wenn Ihr ihn ablegt, einen Kauknochen anbieten. Dann aber um Himmels Willen darauf achten, daß sich kein Fremdhund oder Fremd-Mensch nähert, sonst gibts am Ende Kloppe um den Knochen (Ressourcenverteidigung). Kaut der Hund nicht am Knochen, ist die Ablenkung, und damit der Streßlevel einfach zu groß.


    Im Biergarten einen ruhigen Platz zu suchen, ist auch oft hilfreich. Will heißen, Bank in der hintersten Ecke, wo der Hund dann auf der Außenseite (!) abgelegt wird, sodaß er merkt, er braucht nicht aufzupassen, es kann auch niemand zu ihm kommen (wenns eng ist, könnte immer mal wieder wer vorbeimüssen, das führt zu Streß, weil Hundi mmer wieder aufgescheucht wird, wenn er grad runterkommt und döst!). Außerdem kann man das üben, indem man nicht gerade am Wochenende bei 30 Grad im Schatten in den Biergarten geht, sondern zB mal abends, wenn schon fast nix mehr los ist, auf ein Bierchen. Also wenige Leute, da das auch gleichzeitig weniger Aufregung bedeutet.


    Auch die Lage des Sitzplatzes in der Nähe eines Parkplatzes, Kinderspielplatzes, des Ausschanks etc. ist ungünstig, weils da halt immer wieder was zu sehen gibt, der Hund dort nicht zur Ruhe kommen kann.


    Was auch hilft: nicht beim Laufen noch den Hund hochpushen, Bällchen werfen etc., und dann im Biergarten erwarten, daß Hund von 180 auf 0 zurückfährt, und ruhig liegenbleibt, nur weil ich jetzt sitzen möchte. Vielleicht hilft es ihm, wenn ihr beim Anmarsch auf den Biergarten die letzten parr hundert Meter entspannt an der Leine lauft, dann ein paar ruhige Konzentrationsübungen macht, sodaß er nach langem Laufen erstmal herunterkommt, oder wenn er kurz dort irgendwo ans Wasser kommt, planschen und sich abkühlen kann.


    Und dann halt selbst ruhig bleiben. Strahle ich Hektik aus, weils mir peinlich ist, daß Hundi kläfft, dreht das den Hund noch höher. Dann kann man den Hudn samt Leine nehmen, udn gaaaanz ruhig außerhalb vom Gelände noch ein paarmal auf und ab gehen, bis er runtergekommen ist. Bewegung erleichtert das Runterkommen, mindert Streß. Und, ganz wichtig: wenn der Hund denn mal liegt: jeden Passanten töten, der den Hund auch nur anguckt. Weil er so nämlich nie zur Ruhe kommt. Hab das bei uns im Biergarten mal gesehen. Die Leute saßen. Der Halter spricht den vorbildlich entspannt und ruhig liegenden Hund an, Hund steht auf, hibbelt rum. Dann wird das Spieli aus der Tasche gezogen, Leckerlies reingestopft, der Banknachbar streichelt den Hund, die Bedienung spricht ihn an. Und irgendwann heißts dann schon etwas lauter seitens des Halter: "Jetzt LEG Dich aber endlich mal hin und sei ruhig, das ist ja furchtbar, mein Gott, der kann NICHT mal ruhig liegenbleiben!" Jo - hätte man den Hund einfach liegenlassen, als er schon lag, dann wär das alles net passiert... Als Zuschauer einer solchen Szene faßt man sich dann schonmal ans Hirn *gg So, Hund legt sich hin - da steht der Hund vom Banknachbarn auf und dann "Ja, geeeh mal zu Lumpi gucken!" - ja, genau, jenem Lumpi, der sich nach langem Rumkaspern und Anmaulen doch dazu glatt hat hinreißen lassen, sich wieder hinzulegen..... Oder ein Bekannter kommt in den Biergarten, man springt hektisch auf und begrüßt den freudig- und wundert sich, warum Hund, der eben noch entspannt lag, plötzlich so aufgedreht rumhüpft.... *ggg Oder Hund liegt gerade, und der Banknachbar sagt zu seinem Kidn: "Guck mal, ein Hund, mach mal ei".... - da ist der Halter dann halt in der Pflicht, selbiges Kind abzuweisen, und dafür zu sorgen, daß Hund entspannt liegenbleiben kann. Wenn Hund erstmal gelernt hat, daß der Halter dafür sorgt, daß Hund entspannt liegenbleiben kann, und er sich um nix zu kümmern braucht, wird er dankbar und entspannt liegenbleiben.


    Wenn man ankommt im Biergarten, und den Hund erstmal am Tisch abfüttert und tränkt, kann es auch sein, daß er bissel runterkommt, und ruhiger wird, das Fressen kann Streß abbauen, und danach wird Hundi schööööön müde *gg


    Von Methoden, die im Biergarten "zu auffällig" sind, würde ich ganz Abstand nehmen, denn das hört sich danach an (bitte korrigier mich, wenn ich daneben liege!), als würde hier mit Strafen oder zumindest Geschrei gearbeitet, wofür man keine Zeugen haben möchte. Und das dann noch unfairerweise, weil Hundi in dem Alter noch gar nicht gelernt haben KANN, wie er sich im Biergarten benehmen soll. Dann bringt es ihm bei - ER kann nix dafür, daß ers noch net kann, er kann nur das können, was ihm beigebracht wurde. Und genau auf der Seite liegt der Fehler, wenn es denn überhaupt einen gibt, und nicht einfach nur an "zu jung für die Anforderung" oder "falsch beigebracht/nicht trainiert" liegt... ;-)


    Ich hatte echt auch mal so ne Szene mit meinen Hundis. War wandern, hab mich dann im Wirtshaus anschließend direkt an die letzte Bank gesetzt. Hund auf der Außenseite. Hund kam endlich runter, schlief. Dann auf einmal tuts n Riesengedöns, Hundeknurren, Prügelei. Hat doch tatsächlich so n Vollhonk seinen Hund an der Flexi sich an Bossi anschleichen lassen, ist unter dem Tisch und der Bank zu meinem dösenden Terrigetier durch, das ausnahmsweise vorbildlich entspannt dalag - und ZACK, war die schönste Prügelei im Gang. Unter der Sitzbank. Ich hab noch das Schlimmste verhindern können, indem ich dazwischen Griff und den kleinen Neugierkerle einfach am Geschirr rausgehoben hab unter der Bank, weil mein Hund nicht "amused" war ob der Störung, noch dazu an SEINER Bank - was das bei nem Terrier bedeutet, kann man sich ausdenken. OK - der Halter hat sich dann entschuldigt, aber passiert wars trotzdem. Und die drei begleitenden Hundis meiner Freundin, die ebenfalls vorher ruhig wren, haben dann natürlich gleichmal entrüstet mitgekläfft (egal, warum, aber irgendwer kläfft, da müssen wir auch *gg Die fünf sind zusammen ein Dreamteam, wenn Fremdhunde unterwegs sind..... Deswegen waren wir so froh, die äußerste Bank erwischt zu haben...Ist einfach entspannter *gg), sodaß wir dann den gesamten Laden unterhalten haben..... *gg So viel zum Thema aufpassen, daß keiner an den Hund kommt, wenn er denn mal ruhig liegt ;-) ;-)

    Mein Süßer ist jedenfalls nicht mehr runtergekommen, solang wir dort saßen. Weil Fraule hat versagt, das Fremdgetier nicht fortgehalten. Scheiße.

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