Hundehaltung gestern und heute

  • Und meiner Meinung nach tummeln sich heutzutage auch extrem zu viele Leute im Tierschutz, die einfach einen Grund brauchen um ganz besonders gute Menschen zu sein.

    Vollkommen einverstanden - obwohl ich mich da ja selbst tummele.xD

    Aber ob ich deshalb ein guter Mensch bin?:hust:

    (Der Like-Knopf scheint irgendwie kaputt...)

  • Schuld war auch nie das Tier, sondern der Mensch - wenn es Abschnapper gab.

    Ich kenne aus meiner Kindheit durchaus zwei Fälle, in denen Hunde erschossen wurden, weil sie gebissen hatten. Allerdings waren es auch richtige heftige Bisse - kein Abschnappen oder Kratzer nach Zahnkontakt.

    Ich kann mich auch erinnern, dass das Thema Hund und Postbote früher oft Beachtung fand. Dadurch, das die meisten Hunde im Haus leben, hat sich das vermutlich sehr entschärft.

  • Also das war ja aber echt ein Zusammentreffen von einigen unglücklichen Gegebenheiten! Unumsichtige Mutter, Hundebellen und ein Mensch hinterm Lenkrad, dessen Reaktionszeit altersbedingt wohl schon ziemlich eingeschränkt sein dürfte.. und welcher 6-jährige erschrickt sich so und rennt sogar von seiner Mutter weg, nur weil ein Hund bellt?

  • Sowas Ähnliches hatte ich auch schonmal. Nur dass Newton nicht gebellt hat... Wir waren im Urlaub in Seefeld in Tirol. Wir kamen gerade von einer Wanderung und ich wollte mir in der Innenstadt noch ein Eis genehmigen und setzte mich in ein Eiscafé. Neben mir eine Familie mit zwei Kids; der ältere Bub ständig am Kibbeln mit dem Stuhl. Strenge Blick in Richtung Eltern halfen nichts. Einer unserer Schüler hat sich bei sowas mal einen Schädelbasisbruch geholt... Schließlich habe ich was gesagt... Dass das gefährlich ist, usw. Nein, ihr Thorben-Hendrik müsse eigene Erfahrungen machen und was mir einfiele... Ich hab dann gezahlt und erhebe mich zum Gehen. Newton steht auf, Thorben-Hendrik erblickt Newton, erschrickt und fällt natürlich vom Stuhl. Es ist Gott sei Dank nichts passiert. Nur die Eltern ein riesiges Drama gemacht. Ich war natürlich Schuld. Sie wollten meine Personalien etc. Ohne Polizei rücke ich sie aber nicht raus. Die wollten sie aber nicht rufen also bin ich gegangen...

  • und welcher 6-jährige erschrickt sich so und rennt sogar von seiner Mutter weg, nur weil ein Hund bellt?

    Das gibt es öfter als man denken sollte. Heutzutage gibt es sehr, sehr viele Kinder die nie enger mit Tieren in Berührung kommen als bei einem Zoobesuch. Und wohl schon immer gab und gibt es Kinder, die erst einmal Tieren gegenüber gewisse Ängste haben. Kommt nun beides zusammen, dann wird es schwierig.

    Ich habe in meinen Kindergruppen auch schon ab und an Kleinkinder gehabt, die erst einmal Angst hatten vor allen Tieren hatten. Wie es dann weiter geht, das hängt ganz viel von den Eltern ab. Die meisten Eltern, die ich kennen gelernt habe, haben ihr Kind dann behutsam an Tiere herangeführt bis das kein Thema mehr war. Es gibt aber auch viele andere, die selbst mit Tieren nicht viel am Hut haben, dafür aber die hier im Thema auch schon beschriebene Einstellung "alles dreht sich um mich und mein Kind", und die vermitteln dem Kind dann eher noch mehr Stress bei Tierbegegnungen. Denn wenn die Mama schon auf Entfernung leicht hysterisch brüllt "nehmen Sie Ihren Köter weg, mein Kind hat Angst!", dann ist das nicht hilfreich... Mal ganz abgesehen von den Kindern, die aus gutem Grund panisch reagieren weil sie schon böse Erfahrungen gemacht haben. Und um ein kleines Kind in Bezug auf Hunde zu traumatisieren braucht es noch nicht mal einen Biss. Da reicht es schon, wenn der sooooo liebe Tutnix über die Wiese gebügelt kommt und das Kleinkind über den Haufen rennt. Die Panik eines Kleinkindes, das oft ohne es kommen zu sehen von einem im Vergleich riesigen Tier überrannt wird, kann man sich wohl durchaus vorstellen - und das reicht ohne weiteres, damit ein Kind lebenslang mit rational kaum beherrschbaren Ängsten reagiert.

  • Ein Sechsjähriger rennt von der Mutter weg, wenn er ohnehin nur schlechte Erfahrungen gemacht hat was Schutz bei der Mutter anbelangt.

    Kommt immer wieder vor und ist Erziehungsalltag.

    In der Beziehung Hund-Mensch gibt es groteske Konstellationen und auch viele Ewachsene haben Angst vor Hunden und zwar massiv. Sie reagieren ebenfalls "kopflos".

    Bei immer mehr Hunden und immer mehr Menschen häufen sich üble Situationen.

    Entspannung muss her.

  • Thorben-Hendrik erblickt Newton, erschrickt und fällt natürlich vom Stuhl. Es ist Gott sei Dank nichts passiert. Nur die Eltern ein riesiges Drama gemacht. Ich war natürlich Schuld. Sie wollten meine Personalien etc. Ohne Polizei rücke ich sie aber nicht raus. Die wollten sie aber nicht rufen also bin ich gegangen...

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    Das ist allerdings etwas Grundsätzliches in der heutigen Zeit, dass das eigene Kind von manchen Eltern als grundsätzlich unschuldig in die Situation gekommen, fehlerlos und im Grunde hochbegabt wahrgenommen wird, es bekommt nur nie eine Chance sich zu zeigen und wird eh immer gemobbt :skeptisch2:  :lol:

    Michael Winterhoff hat dazu ein paar (umstrittene) Thesen aufgestellt.


    Wenn Eltern eine solche Sichtweise auf ihren Sprößling haben, kann man als HH nur einen großen Bogen um die Kinder (und Eltern) machen, die von Haus auf nicht lernen, achtsam, höflich und sich manchmal auch zurücknehmend durchs Leben zu gehen und es später u.U. auf die harte Tour spüren müssen, was Verantwortung und Impulskontrolle bedeutet... ein Bärendienst an den eigenen Kindern.

    "Der muss seine eigenen Erfahrungen machen" = "die Hunde machen das unter sich aus" = Kind/ Hund wird allein gelassen :/


    (Klar muss ein Kind irgendwann seine eigenen Erfahrungen machen, aber eben altersentsprechend.)

  • Oh was glaubst Du wie oft das passiert. Irgendwie gibt es nur noch zwei Extreme, habe ich den Eindruck. Zumindest in unserer Gegend. Entweder die Kids sind völlig cool mit Hund, meistens sind das die, die selbst Hunde zu Hause oder in der Verwandschaft haben oder totale Panik nur beim Anblick.

    Gerade die Woche wieder erlebt. Ich steh mit den Mädels am Rand des Weges, beide Leinen ganz kurz und eine Mama mit Kinderwagen und Mädchen (ca. 3) auf dem Rädchen fährt vorbei. Das Mädchen wird langsamer und kuckt, Oliv und Leni kucken zurück (haben aber nicht gebellt), da fängt die Kleine panisch an zu schreien. :omg: Ich habe ihr dann gut zugeredet und gesagt, dass die Hunde doch an der ganz kurzen Leine sind und gar nichts passieren kann. Hat nicht geholfen.

    Mama war aber sehr nett und hat nur die Augen über ihr Kind verdreht und ist dann weiter. Und das passiert relativ oft (wir gehen jeden Tag am Spielplatz vorbei, der ist auf dem Weg ins Feld). Und wir leben hier sehr ländlich, ich mag mir kaum vorstellen, wie das in der Stadt ist, wo die Kinder kaum Berührungspunkte mit Tieren haben.

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