Gesunder Hund eingeschläfert, um mit toter Besitzerin begraben zu werden

  • Ja, das Argument "kann sich nicht mehr umgewöhnen" zieht denke ich gerade bei Hunden überhaupt nicht.

    Sie sind doch einfach von Natur aus drauf eingestellt "das Beste" draus zu machen und Dinge zu nehmen, wie sie kommen.

    Klar - die Umgewöhnung kann ein paar Wochen/Monate dauern - aber dann geht's weiter im hoffentlich guten Hundeleben... .

    (Selbst schwer misshandelte Hunde wandeln sich oftmals komplett - und sind sogar immernoch anhänglich dem Menschen zugewandt)

    Die 'richtige' Nachfolgestelle zu finden ist nochmal ne andere Sache... aber so rein theoretisch - ich bin z.B. 100% überzeugt, dass es sicherlich für unseren Hündin auch tolle Menschen gäbe, bzw. evtl. noch Orte, wo sie sich sogar noch wohler fühlen würde.

    Menschen reden sich wirklich gerne ein, sie wären der immerwährende Mittelpunkt im Universum eines Hundes - einmalig, unaustauschbar - aber das stimmt nicht.

    Ob man das jetzt immer so rational betrachten kann, ist was anderes.

  • Das ist Selbstbetrug, Augenwischerei und Egoismus - unter dem Deckmantel angeblicher Tierliebe.

    Wie krank ist denn das?

    Ich nehme jetzt mal eure beiden Zitate um einen Ansatz zu finden, also bitte nicht persönlich nehmen.

    Einen Hund einfach so mit in den Tod zu nehmen, finde ich auch nicht in Ordnung, dafür könnte man das obere Zitat nehmen. Doch was mir bei solchen Artikeln auffällt, es gibt selten Hintergrundwissen, somit halte ich mich mit Verurteilungen zurück.

    Bis vor Kurzem hätte ich auch niemals gedacht nur einen Gedanken daran zu verschwenden, denn ja, Hunde sind anpassungsfähig und würden sich in einem neuen Zuhause einfinden und speziell ich wäre froh, wenn dieser, mein Hund dort noch den Lebensabend verbringen könnte. Wahrscheinlich wäre sogar Rowdy Opi im 18 Lebensjahr noch froh, wenn sich jemand ausgiebig um ihn kümmern würde aber das weiß man nicht. Bei Buffy wäre es wohl auch nie sehr problematisch gewesen.

    Vor ein paar Tagen hatte ich dann aber diese Gedanken, was ist wenn .... wenn Männe dem Krebs erliegt, Rowdy geht und ich mit Fussel alleine bin. Keiner hier kennt Fussel persönlich aber er ist speziell, ganz ab von seinen Anfällen und Auren. Über viele Jahre haben ich mit ihm gearbeitet. Er war in seinen austischen Zügen gefangen und ihn aus seinem geistigen Kokon zu befreien, sowie tiefes Vertrauen aufzubauen, ein langer Weg aber es ist mir gelungen. Uns verbindet nun ein sehr inniges Verhältnis, er vertraut mir 100%, darüber bin ich sehr glücklich. Doch sein Köpfchen tickt nun mal anders, jede kleinste Veränderung oder Stimmungsschwankung bringt ihn außer Fassung, gehört nicht in seinen engmaschigen, immer gleichen Ablauf. Jedes lautere Wort lässt ihn zusammenbrechen und sein sensibles Wesen erspürt Dinge, die über das normales Maß hinaus geht.

    Ich könnte noch ewig über ihn schreiben und doch würde es nicht reichen um sein spezielles Wesen wiederzugeben.

    Ich könnte ihn niemals einfach so jemanden in die Hand drücken und sagen, das geht schon, er ist ja anpassungsfähig. Das ist er eben nicht. Er wird 11 Jahre und das macht es nicht leichter.

    Ist es krank, bin ich krank, wenn ich die Gedanken hege, falls es mal eintritt, was ich nicht hoffe, ihn mit mir gehen zu lassen. Ich weiß es nicht und ich fühle mich schlecht, manchmal hilflos, teilweise verzweifelt.

    Gäbe es einen Menschen, der Fussel so kennt wie ich, ihn so nehmen würde wie er ist, ihn auffängt, wenn er mal wieder Zeiten hat wo er am liebsten wieder in sein Kokon kriechen würde, ihn liebevoll an alle, in seinem Kopf befindlichen Hindernisse, vorbeiführt und ihm ein ehrlicher Freund ist, dann ja! Ich weiß, wenn er so respektiert wird wie er ist, schenkt er so viel ... sein ganz eigenes, tolles, liebenswürdiges Wesen!

    Es sind nur Gedanken, verzeiht aber ich hoffe, das ich Fussel noch solange begleiten darf, bis er altersschwach in meine Armen einschlafen darf!

    LG Sabine

  • ich hatte den artikel wo anders schon gelesen, da stand noch drin das der Hund im TH sehr lebhaft war.

    Da kam dann der anwalt und forderte zwecks einschläferung die herausgabe zum mitbeerdigen. Da das unter eigentumsrecht fällt mussten sie den hund mitgeben.

    Einen gesunden hund einschläfern zu lassen dafür, der woanders noch zurecht kommen könnte/würde find ich krank. Wäre der hund vorher schon eingeäschert gewesen und dann als grabbeigabe mitgegeben, ok, aber so...

  • Terrorfussel

    Ich hatte auch Angst, dass unser Sensibelchen uns beide überleben könnte. Wäre er im TH gelandet, hätte er sich in eine unsichtbare Ecke verkrochen.

    Hätte mir das das Recht gegeben ihm sein Leben zu verkürzen? Ich empfinde da ein nein.

    Bedeutet nicht, dass ich die Gedanken nicht nachvollziehen kann. Gerade bei den speziellen Hunden.

    :streichel:

  • Sabine, ich versteh deine Gedankengänge schon.

    Fussel ist da ja schon ein Spezialfall.

    Das sind ja nicht einfach Alterswehwehchen.

    Bei einem kranken Hund ist es sicherlich viel schwieriger, sich ein anderes Zuhause vorzustellen. Vor allem wenn es keine bekannte, gezielt behandelbare Krankheit ist.

    Vielleicht wäre es in so einem speziellen Fall auch eine Überlegung wert, Aufzeichnungen anzulegen und so zu deponieren, dass sie im Fall der Fälle gefunden würden, falls der Fussel wider Erwarten tatsächlich nochmal umziehen müsste.

  • Hm, grundsätzlich finde ich es schrecklich wie man auch nur auf den Gedanken kommen kann und da es mich irgendwie an diesen indischen Brauch die Frau mitzuverbrennen erinnert wurde mir auch leicht übel beim lesen.

    Aber dann musste ich an unsere alte Eurasierdame denken und die Probleme die es gab als mein Vater einen neuen Job annehmen musste, ein Jahr vor ihrem Tod. Sie war 16, fast blind, fast taub, dement, inkontinent und auch die Beine hatten schon oft keine Kraft mehr.

    Wenn es nun kein Jobwechsel, sondern ein tödliche Krankheit gewesen wäre, wenn meine Schwester und ich nicht wären oder weit weg im Ausland leben würden...

    Aber gut, in dem beschriebenen Fall war der Hund ja scheinbar deutlich jünger und fitter und das ist das wirklich.... ich denke besser nicht darüber nach...

  • Mein Ausweis und meine Krankenkarte liegen zusammen in der Brieftasche und dabei lag eine Liste mit allem was für Kiro wichtig war. Auch die behandelnde Tierklinik usw.

    Das war zumindest beruhigend.

  • Vielleicht wäre es in so einem speziellen Fall auch eine Überlegung wert, Aufzeichnungen anzulegen und so zu deponieren, dass sie im Fall der Fälle gefunden würden, falls der Fussel wider Erwarten tatsächlich nochmal umziehen müsste.

    Das wäre es auf jeden Fall, danke!

    Ziel und Wunsch wäre es natürlich, möglichst vorab einen Menschen zu finden der Fussel dann schon kennt und ich sehe das die Chemie stimmt und fühle, ja da würde er gut leben können.

    02wotan Mit nur "sensibel" könnte ich noch umgehen, das war Buffy auch aber Fussel vereint leider viel mehr.

    Versuche mal nur einen Hund mit Anfallsleiden zu vermitteln, sehr, sehr schwer und dann noch mit anderen Special Effects ... fast unmöglich.

    LG Sabine

  • Ich finde es grausam... Sowas passiert dann wohl, wenn die Liebe zum Tier krankhaft wird...

    Hunde haben so schon nur ein kurzes Leben, wieso muss man dieses auch noch früher als nötig beenden? :verzweifelt:

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