Hundefotografie - noch Ok oder schon zu viel des Guten?

  • Ich liebe gestellte fantasievolle Bilder, ich liebe alle rosa Kirschblütenbilder im Frühling und so gut wie alle Weihnachtsbilder, ich mag den 'Einheitsbrei' sehr gerne.
    Was ich nicht mag sind diese ganzen 0815 Bilder die zwar für den Besitzer schön sind, weil er emotional verbunden ist, aber doch eher langweilig.
    Und ja wir machen auch manchmal extra Fotospaziergänge. Ich glaube mit kaum was anderem lernt der Hund besser bleib und verschiedene Positionen zu halten.
    Pixel springt nicht im Dreieck vor Freude wenn ich die Kamera raus hole, aber sie drängt sich immer in den Vordergrund sobald ich etwas fokussiere. Und wenn sie keinen Bock mehr hat, höre ich halt auf, dann werden die Fotos nämlich nicht mehr schön.

  • ich bin kein vollprofi, meine hunde sind nur sehr kamera erprobt.



    Hier kam ja dieser Einwand das man das nicht so toll fände extra zum fotos machen spazieren zu gehen und ich halte das einfach für unrealistisch, einen ganzen spaziergang NUR mit fotos und mit nichts anderem zu verbringen.
    Das der Hund neben posieren auch noch normal spaztieren geht ist doch eigentlich unabwindbar. Wenn man jetzt mit dem auto zur location fährt - fotos knipst und mit dem auto zurück nach hause ist das ja kein spaziergang, den wirds dann wohl davor oder danach noch geben. Daher halte ich das für den Hund nicht für eine Zumutung, wenn man extra nur zum fotos mache wo hin geht.


    Selbst wenn man 60 min zum fotos machen an einer location ist wird es ja nebenbei mal bisschen spiel, spaß, schnuppern geben :D

  • Ich finde es schade, das es von den anderen Hunden in mieem Leben, Jette, Purzel, Bello, die ehemaligen Hunde meiner Oma so gut wie keine Fotos gibt. Jetzt mache ich halt von Wilma so viele Fotos wie möglich. Hab nicht den Eindruck, dass sie das stört, ausser das sie vll. mal ne Weile Sitz machen soll . Aber das ist wohl kaum zuviel verlangt.
    Das letzte Mal, als ich meine Oma im Altersheim besucht hab, war das einzige, was sie zu interessieren schien Fotos von meinem Auto und von Wilma. Auf Menschen ob erwachsen, Kind, Baby hat sie kaum reagiert.
    Solange man niemandem damit schadet, weder Hund noch andere Personen, sollte es doch kein Problem sein, man muss sich die Fotos ja nicht ansehen...

  • Ich finde das Thema sehr spannend, denn ich bin nebenberuflich Tierfotografin und es zeigt mir mal "die andere Seite" der Diskussion :)
    Ich bin zwar mittlerweile nur noch im Pferdebereich unterwegs und auch da weit ab vom Mainstream, hab aber früher selbst auch viele Hunde fotografiert und bin auch gut mit anderen Fotografen vernetzt.


    Für mich persönlich steht eine entspannte Atmosphäre beim Shooting absolut im Vordergrund!
    Und ich als Fotograf muss mich zum einen mit dem Besitzer absprechen (sobald der meint, dass das Tierchen sich nicht mehr wohl fühlt, wird sofort abgebrochen), zum anderen darf ich auch nicht bei jedem Tier nach Schema F vorgehen.


    Eine gute Freundin hat eine Mali-Hündin, die würde dafür sterben, ihr alles Recht zu machen. Und sie posiert für ihr Leben gern. Mit diesem Hund zu arbeiten ist für jeden Fotografen eine Freude, sie lässt sich auf den cm genau platzieren und strahlt dabei immer so viel Spaß aus!
    Am anderen Ende des Spektrums stehen dann Angsthunde, wie der eine Rüde aus dem Tierschutz, der mich und meine Kamera unglaublich gruselig fand. Da gehe ich halt auf Abstand und nehme, was er mir anbietet.


    Ich persönlich bin so gar kein Fan von den Mainstream-Fotos, die die sozialen Netzwerke überfluten. Man kann oft schon gar nicht mehr sagen, welcher Fotograf welches Foto gemacht hat, weil vieles ein Einheitsbrei geworden ist.
    Allerdings gibts eine große Entwicklung, die mich sehr freut: es wird viel, viel mehr darauf geachtet, dass das Tier beim Shooting keinen (großen) Stress hat. Fast alle Kollegen legen Wert darauf, dass es dem Tier gut geht.


    Leider gibts aber auch Besitzer, die ihre Bildideen um jeden Preis umsetzen möchten und auf die Fotografen ordentlich Druck ausüben (schlechte Mundpropaganda kann schnell den Tod bedeuten).
    Ich erinnere mich da mit Schrecken an das Shooting bei der Pomeranian-Züchterin...


    Long story short: solange weder Tier noch andere Lebewesen in welcher Form auch immer Schaden nehmen (die Siloballen-Diskussion habe ich auch schon öfter mit uneinsichtigen Kollegen geführt), sehe ich nichts Schlechtes an herumposen und Fotos machen :)

  • Für mich ist die Pose oder das Motiv eines Bildes oft gar nicht so bedeutend als die Geschichte dahinter.
    Meine professionellen Fotos von Einstein mögen nicht ausgefallen oder Besonders sein, vielleicht auch 0815 aber es ist Einstein und das macht es für mich und meiner Familie zu etwas Besonderen. Es steckt viel mehr dahinter als das Motiv dahinter, Erinnerungen an einen schönen Nachmittag, an nette Leute und an Sachen die man gemeinsam mit Freude und Spaß erreicht hat.
    Vielleicht sieht man das 1001 Bild von einem Hund der in der Blumenwiese sitzt. Vielleicht handelt es sich um einen Angsthund der zum ersten Mal in Anwesenheit einer fremden Person entspannt war. Oder ein Hibbelhund der zum ersten Mal mal für eine Sekunde ruhig war. Dann ist es für den HH und Hund und auch Fotograf etwas Besonderes egal wie viel gleiche Bilde es gibt.
    Und wenn man von 0815 Bilder schreibt oder fad oder Einheitsbrei dann nimmt man irgendwie auch die Freude am individuellen Bild. Ich kenne keinen HH der Fotos macht oder machen lässt um einen Fotopreis zu bekommen sondern um seinen Hund und auch seine Erinnerungen zu verewigen.

  • Ich kenne keinen HH der Fotos macht oder machen lässt um einen Fotopreis zu bekommen

    Insta ist voll davon :mute:
    Nicht Fotopreis aber um Geschichte und Tiefgang geht's da nicht wirklich, da geht's um Likes und Klicks und Follower....
    Nicht wertend, einfach nur als Tatsache.

  • Ich habe noch gar nicht mitbekommen, dass Hundefotografie wohl so schlecht dasteht aktuell :ka:



    Ich liebe Hundefotos. Am liebsten mag ich Fotos von Hunden bei der Arbeit (Jagd & Dummyarbeit). Aber ich mag auch lustige Schnappschüsse, kitschige Blumenhunde, niedliche Trickdogging Fotos (Männchen, Diener, best friends, etwas festhalten etc.), mystische Waldhunde, Hunde auf Baumstämmen, Hunde die so aussehen, als stünden sie an Abgründen (Hab selber so ein Bild, wegen welchem ich als Tierquäler bezeichnet wurde. Da sitzt Anju auf Klippen, hinter ihr sieht man nur den Blick ins bewaldete Tal. Was man nicht sieht ist, dass hinter Anju noch enorm viel Platz war und sie tatsächlich gar nicht wirklich am Abgrund saß, sie saß nur eben auf der höchsten Stelle), Holi Shootings haben wir auch schon gemacht, springende Hunde finde ich auch cool und ebenfalls die Leckerli-Schnapp-Bilder. Hunde die in einer niedlichen Altstadt posieren finde ich auch super, Hunde in dreckiger Großstadt hingegen nicht, aber das ist eben einfach etwas, was ich optisch nicht mag.
    Aber ich mag auch Bilder von Hunden die einfach grade irgendwo planschen, schnuppern, wälzen, spielen, rennen, dösen.. ganz ungestellt, einfach wie der Hund grade so ist.




    Was ich nicht mag, sind Indoor Hundebilder oder Studioaufnahmen. Hunde in der Natur finde ich einfach schöner. Ich fotografiere aber auch Indoor und stelle sie hier ein, manchmal erwischt man niedliche oder lustige Momente eben auch drinnen :D Besonders grässlich finde ich Bilder, auf denen der Hund besonders gefährlich aussehen soll. Zudem mag ich Hundebilder nicht, bei denen ein Sport gezeigt wird, den ich nicht ansprechend finde. Hunde die einem Helfer im Beißarm hängen zum Beispiel, oder Hunde die beim Obidience wie besessen ihre Halter fixieren. Wo das Bild einfach angespanntheit ausdrückt.



    Ich habe überall das Handy dabei und wenn ich schöne Motive finde, mache ich auch Bilder. Ich liebe es zu fotografieren, auch wenn ich dafür keine Profi Ausrüstung habe. Anju ist ein tolles Model vor der Kamera und macht jeden Scheiß freudig mit. Da wir auch ohne das Handy viel Trickdogging machen, hat sie auch kein Problem damit für Fotos Tricks vorzuführen. Für mich ist das Fotografieren und dabei mit meinem Hund zu arbeiten auch eine Art der Beschäftigung/Auslastung. Anju muss dabei auch ihren Kopf benutzen und braucht für manches Impulskontrolle. Belohnungen bekommt sie dafür ja auch.


    Aber sowas machen wir auch bei weitem nicht auf jedem Spaziergang. Oft mache ich einfach nur Schnappschüsse von dem, was Anju halt so auf Spaziergängen ganz ohne mein Einwirken tut.

  • Insta ist voll davon :mute: Nicht Fotopreis aber um Geschichte und Tiefgang geht's da nicht wirklich, da geht's um Likes und Klicks und Follower....
    Nicht wertend, einfach nur als Tatsache.

    wie geschrieben ich kenne niemanden bzw. wenn jemand so ist dann kommuniziert er es nicht so.
    Aber verschlimmern Sätze wir "Einheitsbtei" oder "0815" nicht eher das Risiko bezüglich "gefährlicher" und "gesundheitsschädlichen" Fotos nicht?
    Ich bin Gott sei dank auf Facebook nicht auf Seiten wo herablassende Kommentare geschrieben werden.

  • Und wenn man von 0815 Bilder schreibt oder fad oder Einheitsbrei dann nimmt man irgendwie auch die Freude am individuellen Bild.

    Weil du meine Bezeichnung genommen hast, fühle ich mich mal angesprochen. Ich hab nur wie alle anderen geäußert was mir gefällt und was nicht.
    Auch mir versetz es etwas einen Stich wenn man ließt das die Fotos für die man um 5 Uhr aufsteht um das schöne Licht bei den Kirschblüten einzufangen, Einheitsbrei, total gestellt und sowieso blöd sind, weil nicht natürlich.
    Aber das ist doch überhaupt nicht wichtig, ich mach die Bilder weil ich Freude daran habe, weil ich dadurch einfach eine Schönheit sehe, wie ich sie um 12 Uhr mittags auf dem Feld nicht unbedingt finde.



    Ich bin Gott sei dank auf Facebook nicht auf Seiten wo herablassende Kommentare geschrieben werden.

    Das bin ich zum Glück auch nicht, aber vielleicht ist es auch so eine Wahrnehmungssache.
    Während einige eine Nachfrage, ob das denn nicht gefährlich war, als komplett übertrieben und Verteufelung der ganzen Fotografie wahrnehmen sehen andere das als Hinweis ob es nicht gefährlich war.

  • Aber verschlimmern Sätze wir "Einheitsbtei" oder "0815" nicht eher das Risiko bezüglich "gefährlicher" und "gesundheitsschädlichen" Fotos nicht?


    Ich habe noch nie erlebt, dass jemand das wirklich so gesagt hätte.


    Ich habe ja auch gesagt, dass es mich langweilt, würde so etwas aber nie einem Fotografen oder Hundebesitzer direkt sagen, ich schau mir die Fotos halt einfach nicht an.


    Ich glaub ich hab in den vergangenen Jahren nur ein einziges Mal ein Foto negativ kommentiert und das war das Siegerfoto von einem Wettbewerb in der Reiterecke, wo alle geschwärmt haben, wie toll die Dame fotografieren könne... da konnt ich mir nicht verkneifen, dass sie wohl wesentlich besser mit Photoshop als mit der Kamera umgehen kann, weil das Foto wirklich extremst bearbeitet war.


    Aber ich werd weder beim 175. Hund mit Blume in der Schnauze noch beim 217. Andalusier neben dem die Besitzerin im Wallekleid steht und in Weichzeichner ersäuft, darunter schreiben oder dazu sagen, dass sie sich mal was neues/spektakuläres einfallen lassen sollen :ka:

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