„Martin Rütter – Die Welpen kommen“ auf RTL

  • Ehrlich?

    Wenn ich im nervige Hundehalter Thread lese, habe ich nicht das Gefühl, dass erwachsen sein automatisch zu irgendwas mehr qualifiziert.

    Genau das ist ja aber das Problem.

    Wenn die Erwachsenen in dieser Welt ihre Hunde unter Kontrolle hätten, vorausschauend mit Hund durchs Leben gehen, Rücksicht nehmen, Situationen und Hunde einschätzen können oder wenigstens stets ne Leine benutzen und diese auch festhalten, dann wäre es auch kein Problem, wenn da mal zwei Kinder mit nem Hund spazieren gehen.


    Als Kind war ich auch immer mit unserem Cocker Spaniel spazieren mit Freundinnen und teils deren Hunden. Wir haben so viele tolle Abenteuer in der Natur erlebt, das war mega schön. (Unser Cocker hat auch nur bei mir gehört und alle anderen konnten den nie ohne Leine laufen lassen, ich hab richtig viel mit ihm geübt)

  • Genau das ist ja aber das Problem.

    Wenn die Erwachsenen in dieser Welt ihre Hunde unter Kontrolle hätten, vorausschauend mit Hund durchs Leben gehen, Rücksicht nehmen, Situationen und Hunde einschätzen können oder wenigstens stets ne Leine benutzen und diese auch festhalten, dann wäre es auch kein Problem, wenn da mal zwei Kinder mit nem Hund spazieren gehen.

    DAS!!! :backhand_index_pointing_up:

    Seh ich ganz genauso und darin auch den Unterschie zu einem obskuren Früher, in dem auch Kinder mal mit nem Hund nach draußen geschickt werden konnten.
    Hinzu kommt vermutlich noch eine deutlich höhere Besiedlungs- und Hundedichte, die das Problem verschärft.

  • Vielleicht habe ich eine sehr romantisierte Vorstellung vom Blindenhundeleben, aber ich dachte dass diese Hunde nicht immer im Dienst sind.

    Doch, die sind immer im Dienst. Der Blinde ist immer Blind, selbst wenn er den Hund nur vor die Tür an der Flexi führt.
    Wir kennen hier jemanden. Der Hund ist immer 100% Blindenhund. Der Halter hat 0 Möglichkeiten auf den Hund einzuwirken.
    Der kann seinen Hund abrufen und dann fühlt der vor sich in der Luft herum, wo der Hund grad steht.
    Der hat einfach 0 Möglichkeiten seinen Hund bei irgendwas zu unterstützen. Also ist der Hund immer im Dienst. Der Hund muss immer 100% zuverlässig sein.

    Stell dir z.B folgende Situation vor. Der Blinde den wir kennen, der geht für Löse Runden auch mal nur mit der Flexi los vor die Tür. Wenn da jetzt ein Fremder freilaufender Hund zu ihm hingeht, jetzt stell dir vor die Hunde fangen an den Blinden Halter zu umkreisen. Der Blindenhund wickelt dann fröhlich seinen Menschen mit der Leine ein. Und der Halter hat durch die Blindheit natürlich nicht mal Möglichkeiten sich im Tempo der Hunde dann irgendwie vorausschauend mit zu drehen oder zu reagieren. Der kriegt lediglich durch das was er an der leine fühlt eine Ahnung, wo sich sein Hund gerade befindet und wo er hin will.
    Also der Hund muss selbst, wenn er nur an einer normalen leine geführt wird, immer ne Gewisse Arbeitsleistung bringen. Der muss immer Wissen, wo er zu stehen hat bei seinem Menschen. In welchem Tempo er sich mit seinem Menschen bewegen darf.

    Und so weiter.
    Wie viel die Hunde permanent leisten müssen, merkt man spätestens dann, wenn man mit dem Blinden und seinem Blindenhund auf der Wiese steht und der lässt seinen Hund von der Leine.
    Der hat 0 Einfluss Möglichkeiten. Das sowas Funktioniert muss alles vom Hund aus gehen.

  • Ganz ehrlich, das hört sich für mich alles ganz toll für den Menschen an...und sehr fragwürdig für den Hund. Was ich daraus lese ist die komplette Aufopferung aller Hundedinge (und wenn es nur mal schnüffeln ist), damit der Halter Lebensqualität zurückerlangen kann. Wenn der Hund nun jeden Tag 6-10 Stunden im Dienst ist und danach einfach Hund ist, ist es für mich das eine, aber so?


    Ich persönlich würde mich dann wohl darum kümmern, dass der Hund regelmäßig von anderen Leuten Gassi geführt wird und dann eben ganz klar nicht im Dienst ist, sondern Hundedinge machen kann.

  • Ich persönlich würde mich dann wohl darum kümmern, dass der Hund regelmäßig von anderen Leuten Gassi geführt wird und dann eben ganz klar nicht im Dienst ist, sondern Hundedinge machen kann.

    Ja, alles was an Kommunikation zwischen den Hunden stattfindet, kann durch den Blinden eben gar nicht beurteilt werden.
    Also es ist wirklich ne Enorme Wesensleistung und Arbeitsleistung von den Hunden.
    Und der Blinde muss sich auf den Hund und auf andere Menschen um sich rum irgendwie verlassen.
    Nuja, wie gut die Einschätzung vieler Menschen gegenüber ihrer Hunde ist, liest man im DF ja auch öfter.
    Ob der Blindenhund den ich kenne, in jüngeren Jahren auch durch andere Menschen Gassi geführt wurde, weiß ich nicht. Aktuell ist der Hund in einem Alter, da trottet der neben seinem Blinden Halter her und kann an der Flexi selbstständig Wiesen betreten um sich zu Lösen.
    Der Hund kam aber auch fertig Ausgebildet zu ihm und die Ausbildung als Mensch-Hund Team dauerte dann auch nochmal 1 ganzes Jahr für die 2.

  • Das ist einfach ein komplexes Thema.

    Wie vieles, hat das sowohl Vor- als auch Nachteile.


    Wenn der Hund wirklich 24/7 im aktiven Dienst wäre, wäre der bestimmt doch auch echt schnell durch? Ich stell mir das ganze eig. eher als so eine Art Rufbereitschaft vor.
    Man ist ja nicht immer unterwegs oder ruht Zuhause ja selbst auch mal öfter. Da ist der Hund zwar dann im Dienst aber eben nicht aktiv.

  • Ganz ehrlich, das hört sich für mich alles ganz toll für den Menschen an...und sehr fragwürdig für den Hund.

    Nicht umsonst wird das Thema Assistenzhunde und Kontrolle des Tierwohls in diesem Einsatzgebiet oftmals sehr kontrovers diskutiert.

    Bei alleinlebenden Personen ist es zB nochmal ein größeres Thema.

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