Gabs bei euch entwicklungsbedingte Verhaltensänderungen... wenn ja wann und welche?

  • Meine unsichere Tierschutzhündin war, bis sie ca 2-3 Jahre alt war, extrem auf mich fixiert, hat mich nicht aus den Augen gelassen und lief ohne Leine.
    Dann machte sie erste Jagderfahrungen, wurde selbstständiger und über die letzten 4-5 Jahre ging die Entwicklung so weit, dass sie kaum sicher abrufbar geworden ist, da sie immer abwägt ob es Sinn macht und teilweise auch einfach in die andere Richtung läuft. Der HSH, der scheinbar in ihr steckt, hat sein volles Wesen ausgepackt und sie läuft seit Jahren nur an der Schleppleine. Passt ihr das Leckerchen oder das Setting nicht, kommt sie nicht.
    Klingt verzogen, aber ich habe Unmengen Arbeit an Erziehung reingesteckt und es ist mir einfach dennoch zu unsicher

  • Das macht mir seit dem Thread auch mehr Sorge :lol: Das einzig naheliegende was in unserem mit reinspielen könnte ist tatsächlich HSH (Rumänien) und da dürfen wir noch 2 Jahre warten bis er wirklich sein wahres Gesicht zeigt.

    Bei mir genauso- meine ist auch Rumänin, und ebenso wie dein Marley ca. 14 Monate.
    Na mal sehen, ob wir dann in 2 Jahren wieder zusammentreffen, zu Thema "Uuuaaah, Hilfe, Wesensänderung- mein Hund ist plötzlich ein ganz anderer!" :D

  • Bei mir genauso- meine ist auch Rumänin, und ebenso wie dein Marley ca. 14 Monate.Na mal sehen, ob wir dann in 2 Jahren wieder zusammentreffen, zu Thema "Uuuaaah, Hilfe, Wesensänderung- mein Hund ist plötzlich ein ganz anderer!" :D


    Zwei meiner letzten Hunde war auch ein HSH. Ein Ca de Bestiar und ein Mastin Espanol. Letzterer wusste zum Glück gar nicht, was er war und meinte, er wäre eine Tigerente. Der CdB war toll, aber schon viel näher an seiner Rasse. Draußen extrem freundlich zu allen Menschen, aber im Haus packte der voll den Schutztrieb aus. Andere Hunde waren auch nicht so sein Ding etc.
    Beide Hunde habe ich als 4-5jährige bekommen, wusste also ziemlich genau, was ich mir da "einkaufte" und genau das war auch der Grund, weshalb ich gesagt habe, als Welpe würde ich einen HSH nicht nehmen, da ich nie weiß, was wie am Ende wirklich durchschlägt. Das war mir zu riskant. Ich wollte nicht nur noch Nachts gehen bzw. brauchte einen Hund, wo ich ziemlich sicher weiß, der ist später alltagstauglich. Der Mastin Espanol war es, der CdB brachte einige Einschränkungen mit sich, die ich für diesen Hund gerne auf mich genommen habe, aber bewusst und sehenden Auges nicht wiederholen wollte.

  • Also komplett verändert hat sich keiner meiner Hunde.
    Zera hatte arg mit der Pubertät zu kämpfen, wusste nicht so richtig wohin mit sich (darauf dann die erste Läufigkeit war Vollkatastrophe für sie)
    Danach hat man bei ihr quasi mit jeder Läufigkeit eine deutliche Entwicklung gemerkt. Sie interessiert sich kaum noch für andere Hunde, Spielaufforderungen werden auch eher als Belästigung empfunden. Einzig mit bekannten Hunden spielt sie, dann aber auch recht internsiv. Jagdtrieb kam bei ihr auch irgendwann, obwohl ich den bei einem Bernermix eher nicht soo erwartet hätte. Aber sie ist extrem gut händel und abrufbar also kein Problem im Alltag. Bei Menschen war sie als Welpe eher unsicher und ist dann mit (von uns bewusste eingefädelten) positiven Kontakten schnell everybodys darling geworden. Also bei ihr würde ich sagen: Entwickelt bzw erwachsen geworden ja...so extrem verändert dass ich sie nicht wiedererkannt hätte: Definitiv nein

    Mogli kam ja erst mit 14 Monaten her. Durch sein Trauma war sein wirklicher Charakter kaum erkennbar. Er ist dann irgendwann aufgetaut, selbstsicherer geworden, hat aber die Dinge aus seiner Prägephase nie vergessen. Denoch kann ich heute sagen: Wäre sein Start ins Leben nicht so beschissen gewesen, wäre es ein verdammt geiler Hund geworden. Er ist unheimlich menschenbezogen und verschmust...hat will to please bis zu geht nicht mehr, arbeitet mega gerne und freut sich mit "seinem" Menschen Dinge zu lernen. Diesen Eigenschaften steht seine Angst oft im Weg..man merkt den inneren Konflikt und ich habe es bis heute nicht geschafft diesen vollsträndig zu lösen... Entwickelt hat er sich natürlich, aber die Grundeigenschaften sind bei ihm eigentlich heute nicht anders als vor 5 Jahren, auch wenn er ein Stück aus seinem Schneckhaus rausgelockt werden konnte

  • Bei einem Rassehund verstehe ich die große Überraschung immer überhaupt nicht.

    Wer sich einen Aussie, Ridgeback, Akita, DSH holt, der weiß doch um die Rasseeigenschaften (oder sollte es), und sollte genau diese doch auch wollen. Natürlich wird ein Jagdhund jagen, ein Wachhund wachen etc. Das ist nicht auf einmal ein anderer Hund, aber dass ein Hund seine rassetypischen Eigenschaften auspackt ist ja zu erwarten.

    Ich würde es eher merkwürdig finden, wenn sich ein Hund beim Erwachsenwerden nicht verändert... Ich fänds auch blöd, wenn meine fast erwachsene Tochter sich noch benehmen würde wie ein Kleinkind, auch wenn ich sie damals natürlich super süss fand.

    Bei uns (Pudel) wurde das jagdliche Interesse größer, und flaute dann wieder (mit zunehmender Reifung der wenigen vorhandenen Hirnzellen) auch wieder ab.

    Interesse an anderen Hunden flaute natürlich sehr deutlich ab, von überschäumend bis nahe Null.
    Das Temperament wurde etwas weniger überschäumend.

    Krass "anders" wurde mein Hund aber nicht.

    Bis zum vierten Lebensjahr würde ich mit Veränderungen rechnen.

  • Bei einem Rassehund verstehe ich die große Überraschung immer überhaupt nicht.

    Wer sich einen Aussie, Ridgeback, Akita, DSH holt, der weiß doch um die Rasseeigenschaften (oder sollte es), und sollte genau diese doch auch wollen. Natürlich wird ein Jagdhund jagen, ein Wachhund wachen etc. Das ist nicht auf einmal ein anderer Hund, aber dass ein Hund seine rassetypischen Eigenschaften auspackt ist ja zu erwarten.

    Ja, mit diesen Veränderungen würde ich bei einem Rassehund auch rechnen, aber es gibt sicherlich Dinge, die auch plötzlich auftreten können, die nicht zwangsweise rassebedingt sind bzw. überall auftreten können, wie z.B. die von einer Userin bereits erwähnte, plötzliche Ressourcenverteidigung oder dass Hunde plötzlich unverträglich werden, auch wenn das rassebedingt nicht unbedingt vorher indiziert war.

    Generell habe ich bei meinem Hund bisher auch keine gravierenden Überraschungen festgestellt... er war als Welpe ein liebenswerter A**** und ist es heute noch. :lol: Manchmal denke ich, ich muss den jetzt durch den Fleischwolf drehen, im nächsten Moment lache ich mich über ihn kaputt, weil er so ein Clown sein kann. Er hat deutlich mehr Konsequenz eingefordert, als ich erwartet hätte (dachte, ich wäre durch die HSHs schon ausreichend abgehärtet, Pustekuchen) und wird immer ein Dickkopf bleiben, der darüber nachdenkt, welches Schlupfloch im System sich ggf. ausnutzen lässt.
    Aber nichts davon war nicht durchaus einkalkuliert.
    Ich hatte mir vorher genau überlegt, was die Eckpunkte sind, die ich möchte/brauche und das habe ich auch bekommen.

  • Bei einem Rassehund verstehe ich die große Überraschung immer überhaupt nicht.

    Stimmt. Man lässt sich aber gerne als Anfänger vom Welpenverhalten blenden. Ist mir mit Henry auch passiert. Oft fällt mir das auch bei vielen Shiba Besitzer, die Ersthundehalter sind, quasi jeder hat mir von seinem 1 Jährigen Schiba erzählt, dass er so die Ausnahme ist, weil alle ihr Hund ja alle liebt und noch so gerne spielt. :ka:
    Im Prinzip sind fast alle Shiba, die ich getroffen haben ca. 1 Jahr alt gewesen und Rassenausnahmen. :ka:

  • Bei Maja gab es zwar keine gravierende Wesensveränderungen, aber schon große Entwicklungsschübe:
    Mit ca. 9 Monaten - um die erste Läufigkeit herum - entwickelte sie Jagdambitionen (vorher haben ihr Hasen immer einen Riesenschrecken eingejagt) und Futteraggression - sie hat im Zusammenhang mit Futter/Kausachen meinen alten Schäfermix zweimal gepackt und nicht mehr losgelassen (vorher hat sie zwar alles an sich gerissen und geschlungen, aber nichts verteidigt).

    Im Bezug auf Fremdhundbegegnungen gab es auch einige Änderungen: Bis etwa 1,5 ist sie freundlich-neugierig auf andere Hunde zugegangen, dann plötzlich unsicher-neugierig und schließlich aggressiv. Bis heute benötigt sie dabei oft Management.

    Die Änderungen kamen für mich oft aus heiterem Himmel, was aber auch zum großen Teil an meiner Unerfahrenheit lag.

  • Ich sag immer bis meine erst Aussiehündin 4 Jahr alt war hat sie sich immer wieder etwas verändert.
    Sie hat manche Verhaltensweisen ausgepackt, andere dafür wieder weggepackt.
    Sie war zb. als Junghund extrem "freiheitsliebend" sie brach aus jedem noch zu hohen Zaun aus. Egal ob oben oder unten durch (aus keinem wirklichen Grund denn wenn sie drausen war wollte sie rein :tropf: ). Heute haben wir einen Zaun von 1,2 und sie versucht es nicht mal.
    Auch hat sie als Junghund mit jedem und allem gespielt, das stellte sie auch ab ca. 2 Jahr ein. 1-2 ausgewählte Hunde da spielt sie ab und an aber ansonste nur mit mir.

    Unsere Nachbarn haben auch eine Aussiehündin und mit ca. 1 Jahr waren sie der Meinung die Hündin sein jetzt "Fertig". Also wie sie zu dem Zeitpunkt war wird sie bleiben dachten sie.
    Ich sagte ihnen immer wieder vergesst es. Die sind mit 3-4 Jahren erst fertig mit der Entwicklung und da wird noch einiges kommen.
    Und heute ist die Hündin 5 Jahre als und ich hör immer wieder, ja es war so. Ab ca. 3,5 Jahre war sie so gefestigt in ihrem Wesen das sich nicht mehr viel getan hat.

    Viele Hunde sind einfach spätentwickler und da kann sich noch viel tun. Ich kenne kaum Hunde die mit einem Jahr im Wesen so gefestigt waren das sie sich nicht mehr verändert haben.

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