Gabs bei euch entwicklungsbedingte Verhaltensänderungen... wenn ja wann und welche?
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Och, bei uns war das so. Aber es lag an mir bzw an meiner Unwissenheit zu dem Zeitpunkt.
Grad darüber habe ich gestern mit meinem Mann geredet. Wie viel man so als Neu-Hundehalter übersieht und wie früh sich schon die "plötzlich auftauchenden" Probleme anbahnen.
Hecci war keine 5 Monate alt wo er schon deutlich Verhaltensweisen zeigte die andeuteten wo unsere Reise mal hin geht. Ich war damals verblendet und obwohl eine rassekundige Bekannte hatte die mir nahe legte da mal nachhaltig Grenzen zu setzen um mir keine jahrelangen Baustellen aufzumachen, nahm ich das nicht ernst. Ich wollte immer lieb und nett sein und es wird alles gut.
Tja, wurde es nicht, aus dem unhöflichen Verhalten wurde einschränkendes Verhalten und wir gerieten in eine Abwärtsspirale. Durchgreifen konnte ich nicht mehr, den Hund händeln war auch eine Herausforderung und als er 2 wurde war ich komplett verzweifelt und wollte ihn abgeben. Er hatte sich trotz allem "so" entwickelt.
Jetzt weiss ich es besser - wann und wo ich schon beim Welpen nachhaltig hätte durchgreifen müssen. Was anders hätte sein sollen. Usw. Naja, beim nächsten Welpen weiss ich es und wundere mich dann nicht mehr über "plötzliche" Verhaltensänderung -
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Hi
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Plötzliche Veränderung: Es ist doch sicher auch möglich, dass Hunde hier und da ein Aha-Erlebnis haben, und daraufhin tatsächlich ganz plötzlich eine neue Verhaltensweise zeigen.
Es ist doch klar, dass ein Hund in den ersten 2-3 Jahren seines Lebens erwachsen wird und man das bei Hündinnen nicht selten an den ersten 3, 4 Läufigkeit sieht.
Erwachsenwerden hat doch aber nichts mit Wesensveränderung zu tun. Es ist vollkommen logisch, dass der Hund nicht auf dem kognitiven Niveau eines 6, 7, 8 Monate alten Hundes stecken bleibt.Wie definiert sich denn "Wesen" in dem Fall?
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Würde ich so nicht zu 100% unterschreiben. Ich denke schon, dass es Entwicklungssprünge gibt (bei Hündinnen eben oft in der Läufigkeit). Bei Enya war bzw ist es auf jeden Fall so, dass man jedes Mal gemerkt hat, wie sie erwachsener geworden ist. Nicht unbedingt von einem Tag auf den anderen, aber schon innerhalb von ein paar Tagen. Bei Murphy war es zum Beispiel vor ein paar Monaten tatsächlich von heute auf morgen so, dass er draußen konzentrierter wurde und sich nicht mehr so leicht ablenken lies... Klingt blöd, aber das war eine wirklich merkliche Veränderung ohne Anlass. Insofern denke ich schon, dass es grundsätzlich möglich ist, dass Verhaltensänderung durch Reifeprozesse in relativ kurzer Zeit stattfinden. Ansonsten stimme ich euch schon zu, Unverträglichkeiten, das Jagdinteresse oder auch Schutztrieb, werden sich in den allermeisten Fällen schon vorher durch diverse kleine Zeichen ankündigen, die Otto Normalhundehalter nicht sieht. Insofern kann mal bestimmt nicht davon reden, plötzlich einen "ganz anderen Hund" zu haben. Aber dass Veränderungen relativ schnell und teilweise heftiger oder in anderer Ausprägung als gedacht kommen, kommt definitiv vor.
Das seh ich auch so
Ich glaub, dass grad bei „urigen“ Rassen, die noch viel ursprünglich gehalten werden solche Verhaltensweisen sich mit dem Erwachsenwerden sehr plötzlich zeigen und dann bleiben
Ich kenne zig Akitas, die einen ähnlichen Prozess wie der im Thread zeigten
Supernette soziale Hunde als Welpen/Junghunde und dann mit 2 zack erwachsen und nicht mehr gut verträglichBei Rassen, die enger an Menschen gebunden sind, wie zb HSH oder eben Urhunde, find ich den Sprung nicht so eklatant
Natürlich wird der Hund erwachsener oder rassetypische Eigenschaften reifen mit dem Erwachsenwerden -
Mein jetzt 3-jähriger Whippet Bub hat sich völlig normal entwickelt. Er war der "vernünftigste" im Wurf und ist es heute noch - seine Schwestern sind teilweise echt kleine Teufel. Ich habe mich von Anfang an auf Jagdtrieb eingestellt, da haben auch die Züchter nichts beschönigt, und viel gearbeitet. Dies in Kombination mit seinem sanfteren Wesen machen es möglich, den Trieb ganz gut zu kontrollieren ... Aber ich kenn auch dieses Aha-Erlebnis bei ihm.
So mit 1,5 - 2 Jahren kam er in eine regelrechte Rauferphase, wollte sich vorzugsweise mit den großen Jungs anlegen - die Freundschaft mit dem gleichaltrigen Weimeraner Rüden war vorbei, der Ridgeback-Opi wurde super frech angemacht usw. Unsere nachmittäglichen Spiele-Gassirunden wurden wesentlich unentspannter ;-)
Dann haben wir, in einer ganz anderen, für ihn neuen Gegend, einen riesigen, älteren Boxerrüden getroffen, der offline lief und ich konnte eine Begegnung nicht vermeiden. Mein Kleiner plusterte sich mal wieder auf - aber so groß konnte er sich beim besten Willen nicht machen. Inzwischen kam der Halter und sagte nur: "Ach lassen Sie, der Gonzo regelt das." Und Gonzo schaute, schnaufte ein einziges Mal. Und der Whippet schrumpfte wieder auf Normalformat, entspannte sich total. Ich leinte ab und die zwei liefen die ganze Runde friedlich nebeneinander her. Dieser Hund war in seiner Souveränität schon fast majestätisch. Ich bin davon überzeugt, dass der Jungspund hier was fürs Leben gelernt hat, was ich ihm hätte so nicht vermitteln können.Die Veränderung war dauerhaft. Nicht in dem Sinne, dass ich einen mit-alles-und-jedem verträglichen Hund habe. Er ist erwachsen und muss sich nicht mit jedem Fremden verstehen und schon gar nicht mit jedem intakten Rüden. Aber er verhält sich grundsätzlich mehr oder weniger neutral und stänkert nicht. Außerdem braucht es nur ein Wort von mir und ich kann jeden evtl. "Anfall" im Keim ersticken. Ich lass ihn nicht "spielen" mit für ihn problematischen Kandidaten - kann aber problemlos mit der Weimeraner-Halterin sprechen, ohne dass er sich aufregt. Mehr muss nicht sein.
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Wie definiert sich denn "Wesen" in dem Fall?
Ich würde es als eine Mischung zwischen rassetypischen Verhaltensweisen und charakterlichen Eigenschaften des Hundes sehen. Ein eher vorsichtiger sanfter junger Hund wird wohl auch als Erwachsener nicht den Platzhirsch auf der Hundewiese machen. Ein kleiner spritziger Teufel wird auch später nicht ein treudoofes Lamm werden, egal wie viel man da jetzt reinsteckt.
Obenauf kommt noch die Erziehung des Hundes, den man idealerweise in die richtigen Bahnen lenkt und erwünschtes Verhalten fördert und unerwünschtes umlenkt.
Ich seh das wie @flying-paws, wenn ein erwachsener Hund sich immer noch verhält wie ein Baby, würde ich ganz komisch gucken. Aber Erwachsenwerden hat ja nichts mit unvermittelter Verhaltensänderung zu tun.
Dass manche Rassen einfach irgendwann ihr rassebedingtes Verhalten auspacken wie der genannte Akita (oder auch dass Jagdhunde "plötzlich" ihren Jagdtrieb entdecken oder Gebrauchshunde "plötzlich" wachen), würde mich persönlich nicht überraschen. Das ist ja nun nicht ungewöhnlich. Da liegt der Fehler wieder eindeutig beim Menschen, der nen Hund haben will, der was her macht, aber sich immer verhalten soll wie ein netter Junghund.
Ich war letztens Samstagmittag zum Shoppen in der Großstadt und ich war ganz verwundert, gleich 4 American Akita zu sehen. Alle bei jungen Männern des üblichen Klientels. Ich hab vorher noch nie einen American Akita außerhalb der Ausstellungen gesehen. Das ist der neue Pitbull...
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Es ist doch klar, dass ein Hund in den ersten 2-3 Jahren seines Lebens erwachsen wird und man das bei Hündinnen nicht selten an den ersten 3, 4 Läufigkeit sieht.
Erwachsenwerden hat doch aber nichts mit Wesensveränderung zu tun. Es ist vollkommen logisch, dass der Hund nicht auf dem kognitiven Niveau eines 6, 7, 8 Monate alten Hundes stecken bleibt.Das wollte ich auch gar nicht sagen. Ich sprach ja auch von Verhaltensänderung en, nicht von WESENSänderungen. Aber genau darum geht es doch normalerweise (und auch in dem Akita Thread, auf den Bezug genommen wird), der Hund wird erwachsen und packt Rasse typische Verhaltensweisen aus. Ich würde nie sagen, dass das nicht normal ist, aber diese natürlichen Veränderungen kommen mitunter eben relativ zügig und quasi "plötzlich". Und ja, wenn der Hund von fiddlen (oder tatsächlich auch einfach freundlichem Junghundeverhalten, auch schon gesehen) auf verprügeln umschwenkt, ist das eine (plötzliche) Verhaltensänderung, auch wenn die vorher quasi schon abzusehen war.
Wie gesagt, dass solche Entwicklungen völlig normal sind und nicht überraschend für einen kommen sollten (wenn man seinen Hund halbwegs kennt und beobachtet), würde ich nie bestreiten.
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Dass manche Rassen einfach irgendwann ihr rassebedingtes Verhalten auspacken wie der genannte Akita (oder auch dass Jagdhunde "plötzlich" ihren Jagdtrieb entdecken oder Gebrauchshunde "plötzlich" wachen), würde mich persönlich nicht überraschen. Das ist ja nun nicht ungewöhnlich. Da liegt der Fehler wieder eindeutig beim Menschen, der nen Hund haben will, der was her macht, aber sich immer verhalten soll wie ein netter Junghund.
Ich finde halt, du widersprichst dir da. Einerseits hat Erwachsenwerden nichts mit plötzlicher Verhaltensänderung zu tun, andererseits ist es normal, wenn die Hunde plötzlich rassetypische Verhaltensweisen zeigen?
Klar ist es normal, wenn die Hunde "plötzlich" rassetypische Verhaltensweisen zeigen, weil sie eben erwachsen werden. Aber das IST doch eine Verhaltensänderung. Weil sich das Verhalten ändert. Das heißt ja nicht, dass es überraschend kommt. Wer sich halbwegs informiert hat, kennt die typischen Eigenschaften seiner Rasse und rechnet mit solchen Veränderungen. Und sieht normalerweise auch schon Vorzeichen dafür.
Ich glaub wir sehen das grundsätzlich eh gleich und beschreiben das Ganze nur unterschiedlich.
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Wahrscheinlich ist ja alles schon gesagt, ich habe nicht alles gelesen, geb ich zu.
Nun noch mein Senf.
Ein Hund einer bestimmten Rasse hat ja "Anlagen".
Wenn der Hund nun zur Welt kommt, ist er erstmal Baby...
Und dann entwickelt sich das. Und zwar in den Linien recht ähnlich.Die "grossen" Dinge, wie Jagdmotivation erwachen je nach Rasse um die 6 Monate...
Da kann der Jack Rassel schon richtig auspacken, meine BC-Hündin ging da ab wie Nachbas Lumpi. (da war ich nicht drauf vorbereitet und habe seltsame Sache geübt...Anfänger halt.)Die Geschlechtsreife ist auch je nach Rasse ab 5 Monaten, bei sehr frühreifen (Kleinrassen) bis zu 2 Jahren bei echten Spätzündern, zu merken.
Und damit je nach Rasse wieder, zum Beispiel Abneigungen gegen Geschlechtsgenossen.
Mein Collie ist not amused über unkastrierte Rüden. Aber es ist ein Collie und wie ich persönlich finde, super einfach zu führen.
Der hat ungefähr mit 10 Monaten auf Reaktionen anderer Rüden reagiert, das konnte ich durch vorausschauendes Führen absolut gut für ihn regeln, so dass er unbeschwert erwachsen werden konnte und normal mit allen Hunden kommunizieren kann, auch und vor allen Dingen mit unkastrierten Rüden.Dennoch ist er da eigen.
Auch der gut händelbare Schutzinstinkt der Collies ist irgendwann um die 10 Monate herrum "erwacht", bzw. deutlicher geworden.
Meinem Collie konnte ich da nach einer kurzen Orientierung meinerseits gut helfen und das ist jetzt angenehm.
Den kleinen neuen Collie, den ich habe, dem erklär ich grad nochmal was okay ist und wo er doch etwas übertreibt...(mit den Zähnen.....).Da er immer weggebracht wurde und nicht lernen konnte mit gewissen Reizen umzugehen, hat er da Defizite.
Aber Colliemässig ist das ein Spazierganz zu dem was mein BC Rüde am Anfang "geboten" hat...
Die BCs sind absolut "frühreif", bei Menschenkindern würde man wahrscheinlich "altklug" sagen, aber die BCs sind im Schnitt erst mit 4 Jahren richtig erwachsen. Und ich denke das gilt für andere Rassen auch.
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