SV-Ortsverein-Klischee
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Da bin ich ganz bei dir
Wer niemanden aufnimmt, laesst niemanden 'antanzen'! Und wenn ich jemanden kommen lasse (es also abgesprochen ist!), dann ist bitte auch jemand da, der Zeit fuer diese Person hat. Was anderes sind Leute, die einfach mal so vorbei kommen. Da kann es eben wirklich sein, dass einfach niemand Zeit hat...Laut der Beschreibung fand hier aber im Vorfeld eine Kommunikation statt und es war bekannt bis abgestimmt, an welchem Tag zugeschaut werden sollte. Sofern es sich so zugetragen hat wie beschrieben, finde es daher auch nicht gerade die feine englische Art. Denn natürlich muss ein Verein nicht alle Welt aufnehmen, aber wenn kein Interesse an neuen Leuten besteht, kann man das einfach vorher kommunizieren.
Ich halte das aber auch nicht für typisch für den SV. Als ich mir vor ca. 10 Jahren mal eine SV-Ortsgruppe angeschaut hatte, wurde ich sehr freundlich und offen empfangen, trotz Fremdrasse und jugendlichem Alter.
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Deshalb empfiehlt es sich auch, solche Termine nur mit einem Vorstandsmitglied abzusprechen.
Da kann man relativ sicher gehen, dass sich dann jemand zumindest kurz Zeit nimmt. -
Ich muss hier jetzt auch mal kurz schreiben, weil ich solche Situationen des Öfteren erlebe und die Erwartungshaltung der TE nicht ganz nachvollziehen kann.
Ich bin 1. Übungswart in unserer Trainingsgruppe und damit laut deinen Augen dafür zuständig, mich ausführlich um Neuankömmlinge und Interessenten zu kümmern.Also 1. wir Trainer bekommen keine Schulungen, wie ich mit solchen Situationen umzugehen habe. Ich bin nichtmal ausgebildeter Trainer mit Trainerschein. Trotzdem leite ich diese Gruppe.
2. Wenn zu mir neue Leute kommen, gibt's auch erst einmal nicht viel mehr, als ein Hallo. Weißt du warum? Ein Interessierter Neuankömmling bringt ein gewisses Interesse mit. Ich als Trainer stehe am Platz und zwar bei jedem Hund. Ich muss mich dabei konzentrieren. Wenn Schutzdienst ist, stehe ich ab und an auch als Helfer mit am Platz. Da hab ich dann erst Recht keine Zeit. Dann habe ich selbst 2 Hunde mit denen ich arbeite. Und ganz zwischendurch mag ich mich auch einfach mal nur hinsetzen und entspannen. Weil auch für mich ist das Freizeit, die Erholung sein sollte. Wenn also von einem Interessenten erwartet wird, dass ich mich um ihn bemühe, wird da nicht viel kommen. Weil ich erwarte, dass der Interessent sich darum bemüht, bei uns trainieren zu dürfen
3. Wir haben durchaus Exoten in unserer Gruppe, ich selbst besitze einendennoch interessiert mich nicht sofort, was du für einen Hund hast. Mich interessiert eher, wie ernsthaft du diesen Hundesport vorhast zu betreiben. Der Hund ist dabei zuerst zweitrangig.
4. Beim ersten Beschnuppern wird dein Hund net unbedingt gleich von uns gearbeitet. Er darf vielleicht, wenn alle anderen fertig sind mal rauskommen. Aber die Prio liegt einfach woanders.
5. Nein nicht jeder Hundeverein, jede Gruppe hat neue Mitglieder wirklich nötig. Wir nehmen nur Leute bei uns auf, bei denen ich ernthaft das Gefühl habe, die wollen sich einbringen. Aber die, die erwarten, dass ich mir von Anfang an den Arsch für sie aufreiße, weil sie ja so unendlich wichtig sind, die muss ich nicht unbedingt haben. Die erwarten selbiges meist auch im Training ohne Eigeninitiative. Dabei spielt natürlich auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Der Verein zahlt nicht unser Trainingsmaterieal. Da liegen schnell mal mehrere 1000 € am Platz herum. Das ist für uns alle viel Geld. Dieses Material lasse ich nicht von Hunden abnutzen, dessen Hundeführer nur mal ineterssiert sind. Dazu sind mit mein Anzug / meine Manschetten / meine Beißkissen zu heilig :)
6. Wir sind garkein SV Verein :)Kleiner Tipp: Wenn du zu nem Hundeverein gehen willst, suche selbst aktiv das Gespräch. Dann reden die Leute auch. Aber nicht jeder geht aktiv auf dich zu.
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Gerade aktuell:
Wir hatten gerade 2 telefonische Anfragen von Leuten, die
1) In die Gegend gezogen sind und einen Verein suchen, sie waren bisher irgendwo in einer "Spaßgruppe" und haben keine weiteren Ambitionen.
2) "eigentlich keinen IGP-Sport betreiben" wollen, aber gern am Abruf ihres Hundes arbeiten würden...Am Telefon wurde beiden Parteien gesagt, dass wir ein leistungsorientierter IGP-Verein sind und das nicht passen wird.
Sie wollen trotzdem gucken kommen. Dürfen sie natürlich, sie können dann aber eben nicht erwarten, dass da dann in der knappen Trainingszeit jemand sich durchgängig um sie kümmert.
Weil bei uns dann alle beschäftigt sind!
Weil es nicht sein kann, dass Hundeführer, die bei uns auf Prüfungen hin trainieren, dann nicht zum geplanten Training kommen
Weil bei uns nicht mal eben mitgemacht wird, um den Hund ein wenig zu bespaßen, ohne, dass da irgendwie mit Sinn und Verstand trainiert wird.Neulich waren Leute da, die ebenfalls trotz vorherigem Telefonat unbedingt kommen wollten. Am Telefon haben sie gesagt, ihr Hund könne bereits "Sitz, Platz, Fuß" und die würden jetzt gern Hundesport betreiben. Aha.
Sie kamen dann an, holten den Hund direkt aus dem Auto und konnten gerade noch daran gehindert werden, mit ihm einfach auf den Platz zu latschen, während dort ein einzelner Hund am Revieren war... Muss ich erwähnen, dass deren Hund übrigens überhaupt nichts konnte??
Das ist ja erstmal nicht schlimm, aber wenn die Leute dann dran sind, Tips erhalten und bei allem sofort gegendiskutierten...später dann verlauten lassen, dass sie nur alle 14 Tage an 1 Trainingstag können und sich dann zu zweit mit dem Hund abwechseln wollen... dann wird das zumindest bei uns nix.Wer das möchte, kann sich doch eine Hundeschule oder einen der vielen "Hausfrauenvereine" suchen, da passt das dann auch eher.
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So läuft das bei uns auch öfter ab. Und wir sind nur in zwei Abteilungen leistungsorientiert.
Wir haben sogar Welpen und junghundestunden, die mich ehrlich teilweise extrem frustrieren und wenig Spaß machen. Ich tröste mich damit, dass etwa 90 % der welpenbesitzer eh nicht weiter machen und ich kaum Ressourcen bzw. nerven an sie verschwenden brauche. In der junghundestunde sehe ich schnell, wer arbeiten will und wer bespasst werden will. Wer arbeiten will, kommt recht flott in eine andere uo Gruppe, den Rest bespassen wir, bis sie irgendwann nicht mehr kommen, ohne dass ich mich zu sehr engagiere.
Uo Gruppen machen erst Spaß, wenn die Leute schön mit ihren Hunden arbeiten wollen und da ist mir die Rasse dann auch egal. Wollen die meisten eh nicht und wenn jemand am Telefon oder per Email sagt, sein Hund kann schon ganz viel, kann der Hund meistens nichts.
Lg
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Mal ne Frage zu "leistungsorientiert" und "Hausfrauenvereine", da OT im Spoiler:
Wie unterscheidet ihr das denn? Ich lese hier auch immer wieder in Bezug auf Rassen und Vereine Dinge wie "für KG Niveau okay" und sowas.
Ist das im IGP so anders als in anderen Sparten auf Grund des hohen Zeitbedarfs? Gibt es da keine/weniger Vereine mit bunt gemischtem Leistungsspektrum? Ab wann ist denn ein Verein außerhalb des IGP kein "Hausfrauenverein" mehr? -
@ThorstenD Ich glaube jeder, der ernsthaft an sich und dem Hund arbeiten möchte, ist gern gesehen, mal unabhängig von der Rasse und vom Leistungsstand. D.h. jeder, der regelmäßig kommt, sich nicht in den Mittelpunkt drängt, sich die Ratschläge des Trainers zu Herzen nimmt und auch ansonsten bereit ist am Vereinsgeschehen teilzunehmen, sprich Arbeitsdienste und selbst aushelfen, irgendwo einspringen, bei Turnieren helfen (sei es jetzt mit nem gebackenen Kuchen oder Mäuselöcher zuschippen).
Was einfach nicht gern gesehen wird, ist dieses "heute komm ich, morgen mal gucken, nächste Woche vielleicht meine Frau", dass man sich nur zwischen Mai und September bei schönem Wetter blicken lässt, die Arbeit prinzipiell den anderen überlässt oder man die Anweisungen im Training abtut und einfach auf stur stellt.Ich trainiere ja auch weißgott nicht auf sonstwas für einem Niveau, aber ich gebe mir Mühe, höre zu, möchte ernst genommen werden und springe ein, wo ich kann. Und so fühle ich mich auch als volles Mitglied, selbst wenn wir wohl nie überregional starten werden, sondern im Frühjahr und Herbst einfach eine Prüfung mit ablegen, wenn es halt passt.
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Im alten Verein war es so, dass wir (eingemietete Gruppe) teilweise dann trainiert haben, wenn normaler Uebungsbetrieb war. Zumindest UO (ohne Schuss....).
Da kamen staendig Leute an, wollten gucken und irgendwas wissen bzgl. Trainingszeiten. Joa...da kam von mir z.B. auch nur ein 'Hallo' und mehr nicht. Standen sie laenger rum wie bestellt und nicht abgeholt, dann hab ich nachgefragt und sie an die entsprechenden Personen verwiesen. Entweder war der Besuch abgesprochen und der 1. Vorsitzende deswegen vor Ort oder es war ein spontanter Besuch und sie mussten mit den anwesenden Trainern reden...nach deren Stunde! Das waren naemlich teilweise auch diese 10er-Karten-Stunden und da laesst man halt niemanden aus der Gruppe stehen um sich nun mit Interessenten laenger zu unterhalten -
@ThorstenD (nicht Thomas, yay!)
ich kenne ein paar Hundeschulen die explizit "Hausfrauenstunden" anbieten
Nicht so ambitioniert aber dennoch bissel was üben, zu Zeiten die Hausfrau leisten kann, weil die Kinder in der Schule sind und auch nicht das Mittagessen gekocht werden will.
Und keiner ist böse wenn zwischen den Kursstunden nicht geübt wurde. -
Wir sind zu großen Teilen einfach ein Hausfrauenverein. Niemand bringt es bei uns fertig, regulär an mehr als 2 Tagen die Woche einige Stunden auf dem Platz zu verbringen. Also, der ein oder andere und ich auch, haben schon manchmal noch was auf dem Zettel, was man nochmal trainieren wollte und fährt dann mal extra zum Platz und/oder trainiert zuhause noch extra. Aber eben nicht regulär.
Trotzdem stört es dann, wenn man in einer Trainingsgruppe so Ausreißer hat, die unregelmäßig kommen, deren Hunde da dann auch nicht mit umgehen können, sondern jedesmal wieder Extra-Training brauchen. Da geht es mir viel weniger um die jeweilige Leistung, als viel mehr darum, dass man die immer wieder neu integrieren muß. Aber ja, irgendwann hängen die auch so hinterher, dass es überhaupt keinen Sinn mehr macht. Das hat man selbst bei so simplen Geschichten wie RO, im IGP dürfte das völliger Mist sein.Häufig gibt es deshalb dann offene und Turnier-Gruppen. Aber selbst in der offenen Gruppe macht das dann nur Spaß, wenn man da wenigstens jemanden hat, mit dem auch wirklich harmoniert, der wirklich zum Verein gehört und da eingebunden ist. Ansonsten kommt sehr schnell das Gefühl von verlorener Zeit auf.
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