Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Hier wird bis an die Waldkante gepflanzt und dann geschimpft, weil die Sauen im Mais sind.

    Das ist hier auch so. Nur das Nötigste an Vorgewende.

    Hier zäunen übrigens wenn denn dann die Jäger, nicht die Landwirte. Vermutlich haben die einfach i-wann die Nase voll gehabt.

    Ich muss mal bei Gelegenheit fragen, wie die Erfahrungen so sind.

    Ja so kenne ich es auch. Als Praxisteil meines Jagdscheinkurses hab ich etliches an Maisäckern eingezäunt. Ist bei uns aber auch eher selten zu sehen. Ein vernünftiger Zaun kostet halt auch in Anschaffung und Unterhalt und es sind nicht wenig Flächen, die man "eigentlich" Zäunen müsste.

  • Ich hab mal eine vielleicht blöde Frage, weil mir die Mechanismen von Jagd und Forst unklar sind und es hier im Thread aufkam.

    Hier ist immer wieder von Jagdpächtern die Rede, von Abschussquoten und Jagd als Hobby.

    Ich stell mir das jetzt so vor:

    Ich hab meinen Jagdschein, gehe dann (wohin?) und bekomme dann Gebiet X zur Pacht angeboten, was bedeutet, ich bezahle Betrag Y und darf/muss dafür in besagtem Gebiet X jagen.

    Ich kriege also gesagt: ‚In Gebiet X müssen pro Jahr Z Rehe, A Wildschweine etc geschossen werden.‘

    und wenn ich das nicht einhalte (n kann), muss ich Strafe zahlen(?) oder verliere die Pacht (?).

    Richtig, oder Blödsinn?

  • Ist, soweit ich weiß, noch ein wenig viel komplizierter :smile: . Ich bin kein Jäger, versuche mal das aufzulisten, was ich aus der Verwandtschaft weiß - bitte um Korrektur, wenn ich Blödsinn schreibe:

    Du hast das Gebiet innerhalb Gemeinde, das bejagt werden muss. Das Gemeindegebiet, in dem die Jagd nicht in Privatbesitz ist (gibts ja auch, Jäger, die im eigenen Gebiet jagen, bildet einen Jagdbezirk. Der fällt unter die Verwaltung der entsprechenden Jagdgenossenschaft. Und die wiederum schließt für einzelne Flächen die Jagdpachtverträge. Mit einem einzelnen Jagdpächter oder mit mehreren Pächtern, die sich die Pacht teilen. Aber nicht jeder Jäger hat einen Jagdpachtvertrag. Wer in einem Gebiet jagen möchte, für das er nicht die Pacht hat, braucht von dem oder den Pächtern des Gebiets einen Begehungsschein.

    Die Abschussquoten werden, soweit ich weiß, behördlich festgelegt und es wird ein Abschussplan erstellt - durch die Untere Jagdbehörde? - und sind durch den Jagdpächter zu erfüllen. Tut er das nicht, handelt er ordnungswidrig.

    Daneben gibts die Schadensersatzpflicht für Wildschäden. Für schadensersatzpflichtige Wildschäden ist prinzipiell erstmal die Jagdgenossenschaft zuständig. Wer das was genau trägt, ist in der Jagdpacht geregelt.

  • Hier ist zum Teil eingezäunt aber recht wenig. Es wurde gebeten es nicht zu machen, wenn Rehe flüchten dann können sie sich an den Zäunen verletzten.

    Hier gibt es sehr nette Jäger aber auch den ein oder anderen komischen. Ich merk mir nur die netten.

    Den der immer mit dem Jeep durch den Wald fährt und mal neben mir hielt und meinte er muss sich mal bei mir beschweren.

    Ich: ??? (Ok, ich hab meinen Hund nie angeleint aber laufe auf dem Weg und halt mich von den Flatterbandgebieten fern)

    Er: Ja, muss er jetzt. Jedes Mal wenn er mich mit dem Hund sieht läuft diese sofort im Fuß bei mir. So geht das nicht, da kann er mich nicht anmeckern. Ich wäre eine Spielverderberin.

    War noch ein super nettes und lustiges Gespräch.

    Ich kann beide Seiten etwas verstehen, bin auch schon fast in eine Jagd reingelaufen und hab versehentlich einen Jäger gestört, das war nicht schön, für beide Seiten. Ich bin auch für Warnungen aber wenn ich sehe wie die Leute sich hier aufregen und mit Absicht dann Lärm machen, ihre Hunde freilaufen lassen und nicht anleinen weil die Hunde von den Jägern jagen ja auch 🤪

    Dann kann ich nachvollziehen warum man keine Lust mehr hat zu warnen.

    Aber wenn „neben“ einem geschossen wird oder plötzlich jemand in Tarnklamotten neben einem steht ist das ein doofes Gefühl.

  • Mal ein bisschen Weg vom aktuellen Thema.

    Wir waren heute auf der 2ten Bewegungsjagd für dieses Jahr und es war wirklich beeindruckend.

    Wir wahren mir unsere großen Stöberhundgruppe und ein paar Fremdhunden unterwegs (hauptsächlich Spaniel und Bracken und ein paar Terrier).

    Das Gelände war wirklich schwer. Große Wiesenflächen, die immer wieder von dichten Schwarzdorn- und Brombeerflächen durchzogen waren. Da hatte man als Mensch kein durchkommen, die Hunde mussten hier die Arbeit machen.

    Zu Beginn wurde wir an einer Dickung angestellt. Noch bevor wir die Hunde geschnallt hatte, sahen wir vor uns die ersten Sauen in der Dickung. Als es dann los ging, haben die Hunde direkt 6 starke Sauen hoch gemacht. Von denen wahrscheinlich 3 erlegt werden konnten.

    Diese Schwarzdornflächen waren echt der Hammer. Die Sauen hatten darin richtige Tunnelsystem. Für uns als Treiber gab es dort kein Durchkommen. Die Hunde haben echt einen super guten Job gemacht und sind immer wieder rein an die Sauen.

    Am Ende hatten wir 16 Sauen und ein Stück Rehwild auf der Strecke.

    Ich habe schon lange nicht mehr so viele Sauen gesehen. Ein Schütze berichtet, dass er während des Treibens über 30 Schweine gezählt hat.

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