Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Ich bin da ganz bei dir und bekomme immer das kalte :kotz: wenn ich irgendjemanden von den 3x S quatschen höre. So was geht einfach nicht und da sollte dringend in der Jägerschaft Verantwortung übernommen werden. Aber realistisch betrachtet wird das noch einige Jahre dauern bis sich da wirklich was ändert.

  • Hier tatsächlich nicht, jedenfalls nicht, dass es bekannt wäre. Früher mal ja. Aber auch wenn hier noch einige der „alten Herrenschaft“ im Wald unterwegs sind (bei denen es mich auch echt graust beim Gedanken daran, dass die eine Waffe tragen), die letzten Jagdpächter waren tatsächlich sehr modern ausgerichtet.

    Nur dass gerade die halt auch ein besonderes Auge darauf haben, was hier an seltenen und geschützten Nagern und Bodenbrütern unterwegs ist. Und dann erst recht einen Hals bekommen, wenn sie Hauskatzen wildern sehen. Und auf viel Einsicht stoßen sie halt auch nicht.

    Ist schwierig. Wie alles an dem Thema.

  • Aber realistisch betrachtet wird das noch einige Jahre dauern bis sich da wirklich was ändert.

    Das scheint mir ein großes Thema in der Jagdszene zu sein.

    Ich lese hier immer gern mit, weil ich das Thema Jagd nie verstehen konnte, aber verstehen will. Und ein Stückchen konnten mir die (jungen) Jägerinnen hier die Intension dahinter auch näher bringen.

    Aber mir kommt das immer wie Theorie vor. In der Praxis sehe ich die alten Jäger hier, die davon noch nicht viel gehört haben. Und die Dinge tun, die einfach nur gefährlich sind, grausam, fahrlässig.

    Wenn ich an meinen ehemaligen Schwieger-Opa und seine Jagdkumpels denke: da floss immer reichlich Alkohol, die Waffen lagen unterm Bett (und was gab es für einen Aufschrei als es damals eine neue Verordnung (?) gab, dass die Dinger in einem Schrank nach DIN XY aufbewahrt werden müssen!), wie die mit ihren Hunden umgingen... das war einfach nur schlimm und ich war, bin, schockiert, dass so etwas sein darf.

    Sicher gibt es auch die anderen, aber ehrlicherweise habe ich den Eindruck, dass die deutlich in der Unterzahl sind. Zumindest hier ist die Jagd ganz klar in Altherren-Hand und ich stelle es mir als Jungjägerin sehr schwierig vor, sich dagegen zu behaupten. Gleichzeitig ist es ja auch so ein Klüngelclub, wo einer einen kennen muss, der dann...

    Ich würde mir wirklich einen zeitnahen Generationswechsel wünschen. Oder mehr Kontrollinstanzen. Dann wäre es mit der Akzeptanz von außen vielleicht auch leichter.

  • Ja es herrscht da halt eine große Diskrepanz. Ich denke, in Sachen ökologisch orientierter, ethisch abgewogener Jagd wir langfristig was passieren. Aber mit mehr Veröffentlichungen, in Form von Handymitschnitten etc. wird halt auch die Diskrepanz zwischen dem, was viele von der Jagd halten und dem, wie sie wirklich nunmal ist, deutlicher.

    Es gibt ja nicht zum Spaß organisierte Nachsuchen nach einer Drückjagd, die für Baujagden verwendeten Hunde sehen nicht so zernarbt aus, weil sie während des Einsatzes ein Kaffekränzchen halten, auf Treibjagden werden Hunde nunmal mit hauptsächlich eingesetzt, um angeschossenes, verletztes Wild schnell einzusammeln oder abzutun und der Härtenachweis entsteht auch nicht an Plüschtieren...

  • Ich hab mal gleich mehrere Fragen an die Jägerinnen hier, verzeiht bitte mein Nichtwissen und meine Unbedarftheit:

    wir finden auf unseren Spazierrunden regelmäßig Wildtierknochen, ab und zu mal einen Unterkiefer, aber in großer, großer Mehrzahl Rehbeine. (Oder Damwild, kann ich anhand der Knochen nicht unterscheiden. Gibts hier beides.) Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele Tiere natürlich verenden, und dass wir nur zufällig extrem selten mal auf eine zugehörige Wirbelsäule stoßen. Meine Vermutung ist, dass das Hinterlassen von nicht verwertbaren Körperteilen einfach eine bequeme Entsorgung für die hiesige Jägerschaft darstellt, kann ihnen damit aber natürlich auch fürchterlich Unrecht tun. Frage eins, ist sowas gebräuchlich?

    Frage zwei: am Samstag soll hier wieder eine Drückjagd stattfinden auf Schwarzwild. Werden Knochen womöglich extra dafür ausgebracht zum Anlocken von Schwarzwild in das Jagdgebiet?

    Frage drei: entdecken wir vielleicht lauter Luderplätze, und die Gebeine sind eigentlich für Füchse gedacht? Würden die Knochen dann nur ausgelegt, oder eigentlich auch vergraben? Wenn als Luder nur Fallwild verwendet werden darf, warum finden wir dann trotzdem fast nur die Beinknochen?


    (Wegen des Auffindens: keine Sorge, meine Hunde dürfen nicht selbständig den Wald durchstreifen. Der normale Schlepp-/ Flexileinenradius reicht für die Hunde aus, um die Knochen aus dem Gebüsch zu ziehen.)

  • Das können durchaus Rehknochen sein. Es ist absolut legal für Jäger, die "Reste" im Wald zu lassen. Zumindest im eigenen Revier. Bei Schwarzwild sollte das unterbleiben (Stichwort afrikanische Schweinepest). Sicher ist es für einen Spaziergänger befremdlich, wenn der Hund Knochen findet, aber im Grunde genommen ist da nichts wirklich schlimmes dran. Es gehört zur Natur. Ein verendetes Tier würde auch einfach liegen bleiben und anderen als Nahrung dienen. Versuch es so zu betrachten: Es ist für dich seltsam, weil du den Anblick nicht gewöhnt bist und im Kopf hast, dass da jemand ein Tier getötet hat. Die Natur stört das nicht.

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