Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Nach meiner Erfahrung hilft es selbst bei kleinen Kindern gut, direkt mit dem Kind zu reden. So Hallo, wer bist du denn, das ist die Mala. Mala hat manchmal Angst, da muss man ganz vorsichtig sein. Habt ihr selbst einen Hund...? etc. Ich finde es sehr viel leichter, mit den Kindern zu kommunizieren, als mit den Erwachsenen, wenn letztere ihre Kinder da einfach rein rennen und machen lassen... Also Aufmerksamkeit des Kindes auf mich umlenken, die Interaktion mit dem Hund lenken... Das bekommt der Hund ja dann auch mit, dass man selbst als Mensch Ruhe ausstrahlt und das Kind so ein wenig "im Griff" hat. Meine Shelties fänden das auch beide nicht lustig, wenn ihnen ein Kleinkind kreischend entgegen rennt. Aber bevor ich den zuständigen erwachsenen Menschen instruiert habe oder meinen Hund in eine unangenehme Situation bringe, kläre ich das einfach selbst nett und ruhig mit dem Kind :smile: . Ich finde, die meisten Kinder sind da echt verständig

  • Das ist ein super Tipp Lucy_Lou, vielen Dank!

    Und so lernt man dank und ganz nebenbei all die kleinen sozialen Baustellen anzugehen, die man so vor sich herschiebt :roll: . Aber der Sicherheit meines Hundes zu Liebe geh ich das an :bindafür:

  • Mit Umorientierung arbeitest du da quasi. Welches Signal benutzt du?
    Ansonsten klingt das so wie ich es auch haben möchte. Macht Lola was gut ohne Signal, wird sie gelobt und/oder belohnt. Aber ganz ohne Abbrechen von blödem Verhalten geht's auch nicht.


    In welcher Situation? Meinst du draußen? =)

    Auf dem Spaziergang spreche ich ihn mit seinem Namen an, wenn ich seine Aufmerksamkeit möchte. Er orientiert sich dann zu mir (und "wartet" auf Feedback oder ein Kommando) oder kommt direkt. Soll er explizit kommen, dann rufe ich ihn mit Komm locker an meine linke Seite ran, meistens weil uns ein Auto überholt oder wir über eine Straße müssen oder aus einem anderen Fall, in dem er kurz links neben mir laufen soll (oder ich rufe mit Hier bzw. mit Pfiff umgehend zu mir). Bei Dakota habe ich das Schau unabhängig davon aufgebaut, weil sie extrem zum Fixieren neigt und ich sie da raus holen möchte - sie sollte dann zu mir hoch gucken.

    Meistens sage ich aber gar nichts, sondern belohne ihn (verbal, mit Futter, etc.) wenn er sich von sich aus zu mir orientiert. Das habe ich aufgebaut, indem ich grundsätzlich jede Orientierung zu mir hochwertig belohnt habe (das war mit dem Welpen sehr leicht). Im Zweifel Schnalzen oder mal mit dem Schuh am Boden scharren oder sonst ein Geräusch oder eine Bewegung machen, dass für spontane Aufmerksamkeit sorgt. Da genügt mir auch mal ein gedrehtes Ohr (bei Dakota zeigt das, dass sie geistig noch nicht weg gedriftet ist und weiterhin ansprechbar bleibt) oder eben ein flüchtiger Blick, ein halbes eindrehen - aber natürlich auch anstupsen, direkt zu mir kommen, offensiv stehen bleiben und gucken.

    Bei anderen Hunden arbeiten wir daran, dass er mich ansieht, in jedem Falle aber bei mir bleibt, anstatt den Hund anzusehen (also Alternativverhalten). Da haben wir noch kein fest eingeschliffenes System, weil wir in der City immer sitzen geblieben sind und ganz selten weiter gehen konnten (das hatte räumliche Gründe), sodass wir gerade beide umlernen.

    War es das was du meintest?

  • Im Prinzip ja.
    Man kann ja den klassischen Rückruf nutzen oder selbigen zweistufig aufbauen. Das erste Signal, das der Hund reflexartig ausführt, ist die Umorientierung. Und wenn das bei dir auf dem Namen basiert, ist es das.
    Vielleicht auch zufällig entstanden oder unter anderer Intention.

    @Aenima
    Ich sprech dann auch das Kind an. Im Idealfall lenkt es zumindest einfach ab, denn was die ganz kleinen verstehen, variiert ja stark. Ich habe da auch keine Schwierigkeiten, das Kind sanft, aber deutlich, körperlich zu stoppen - Hand ausstrecken. Ich kann nicht verstehen wie Eltern so sein können. Lieber Hund hin oder her, da durften meine nicht mal alleine ran, wenn wir den kannten. Denn kleine Kinder so d ja wackelig und verunsichern Hunde durchaus mal.

  • Kindern kann man das auch nicht übel nehmen. Die sind halt neugierig und unbedacht, euren Ansatz mit dem Kind zu kommunizieren find ich super. Das werde ich so auch umsetzten.

    Erschreckend finde ich oft erwachse...Cookie (oder generell Hunde würde ich meinen?!?) mag es absolut nicht wenn jemand frontal draußen auf sie zu steuert. Da bekommt sie Angst (Unsicherheit?)und verbellt die Person deutlich. Die Situation hatte wir erst gestern. Kamen um die Ecke, ein Mann sah sie und steuerte sofort mit ausgestreckter Hand auf sie zu. Ich hab zu ihm gesagt das er das lieber lassen soll, wurde natürlich ignoriert und sie machte nen Satz nach vorne und kläffte los. Hab sie dann mit leckerlie vorbei gelotst, danach ist sie halt total drüber und nur langsam zu beruhigen.

    Wie reagieren eure Hunde wenn fremde so frontal auf den Hund zu steuern?
    Wie geht ihr damit um? Bzw wie managte ihr den Hund?

  • Im Prinzip ja.
    Man kann ja den klassischen Rückruf nutzen oder selbigen zweistufig aufbauen. Das erste Signal, das der Hund reflexartig ausführt, ist die Umorientierung. Und wenn das bei dir auf dem Namen basiert, ist es das.
    Vielleicht auch zufällig entstanden oder unter anderer Intention.

    Dann habe ich dich richtig verstanden, gut. =)

    Allerdings ist die Reaktion auf seinen Namen weder zufällig noch mit anderer Intention entstanden - aber ich glaube, dass du das auch nicht meintest. ;) Natürlich soll der Hund sich mit seinem Namen angesprochen fühlen und mit Aufmerksamkeit reagieren. Insofern haben wir eben kein explizites (anderes) Signal, denn auf dem Spaziergang wie im Alltag, dürfen sie sich mit ihren Namen angesprochen fühlen. (Der ersetzt aber in diesem Modell dann das Umorientierungs-Signal, ja.)

    Die Rückorientierung / Rückversicherung / anhaltende Kommunikation mit mir während des Spazierganges findet meistens ohne Aufforderung statt. Pepper guckt, er bekommt dafür Lob. Hin und wieder sollen sie einfach von sich aus gucken, ob ich nicht (einen Keks springen lasse xD ) eine Anfrage an sie habe (ebenso wie sie damit ja eine Anfrage an mich stellen - Wie wärs mit nem Keks? Fuß, Spielzeug, Dummy, was Coolem?).

    =) Das ist schon bewusst als Umorientierung bzw. als Rückorientierung aufgebaut und nicht zufällig nebenher entstanden - es ist nur nicht speziell für den Spaziergang ein Signal aufgebaut worden, das meinte ich damit. Anders als Dakota, die sich wirklich von allem zu mir hin orientieren soll - also auch mit allen Sinnen, explizit dem Sehsinn - wenn ich sie auffordere mich anzuschauen. Spreche ich sie nur an, dann muss sie das nicht, solange sie zuhört. Hier ist also explizit ein extra Signal aufgebaut, das der Bündelung ihrer Aufmerksamkeit dient.

    Den Rückruf nutze ich bewusst nicht, weil ich ihn nicht zurück rufe - will ich dass er umgehend kommt, dann ist es etwas anderes, als wenn er sich gelegentlich rückversichern soll. Soll er postwendend kommen, dann pfeife ich - ohne jede Ansprache. Das "Komm" ist ein Kommando, das wir brauchen, wenn er links folgen soll (ob Frei oder an der Leine, ist dabei egal), ersetzt aber im Alltag pragmatischer Weise den Rückruf, weil er um links zu folgen natürlich auch bei mir sein muss (ähnlich wie der Apport, bei dem die Abgabe nun einmal bei mir stattfindet oder das Fuß, was eben auch zugleich ein Abruf an meine linke Seite ist).

    Insofern - Ansprache und Komm sind natürlich zwei Schritte, da hast du recht und damit können sie einem zweischrittigen Abruf entsprechen. Die Ansprache bedingt aber kein Komm, kann aber dazu führen (gibt das Futter ja nun einmal in meiner Nähe). Wenn du das mit anderer Intention meinst, dann trifft es wohl zu. =)

  • Pauli springt um die Person herum, vor zurück vor zurück, aber lässt sich nicht streicheln. Ich glaub er fiddelt da..

    Wenn ich mich mit einer Person unterhalte, führe ich den springenden Pauli hinter mich und blocke ihn mit dem Bein, damit er hinter mir bleibt.
    Kommt uns eine fremde Person entgegen, ist Pauli das entweder egal oder er bleibt stehen. Wenn's ihm egal ist, gehen wir weiter. Wenn er stehen bleibt, geh ich mit ihm auf die Seite. Ist das nicht möglich, stelle ich mich vor ihn hin und schau wieder, dass er hinten bleibt.

  • Pauli springt um die Person herum, vor zurück vor zurück, aber lässt sich nicht streicheln. Ich glaub er fiddelt da..

    genau das macht sie auch nur das sie zusätzlich bellt. Was machst du in so situationen? Bin da manchmal echt ratlos.
    Ist aber nur wenn die Person sie anfassen will, sonst sind ihr die Leute egal.


  • Erschreckend finde ich oft erwachse...Cookie (oder generell Hunde würde ich meinen?!?) mag es absolut nicht wenn jemand frontal draußen auf sie zu steuert. Da bekommt sie Angst (Unsicherheit?)und verbellt die Person deutlich. Die Situation hatte wir erst gestern. Kamen um die Ecke, ein Mann sah sie und steuerte sofort mit ausgestreckter Hand auf sie zu. Ich hab zu ihm gesagt das er das lieber lassen soll, wurde natürlich ignoriert und sie machte nen Satz nach vorne und kläffte los. Hab sie dann mit leckerlie vorbei gelotst, danach ist sie halt total drüber und nur langsam zu beruhigen.

    Wie reagieren eure Hunde wenn fremde so frontal auf den Hund zu steuern?
    Wie geht ihr damit um? Bzw wie managte ihr den Hund?

    Ich manage sowas für Amber.

    Ich lasse fremde Personen gar nicht erst an sie ran. Sie weiß also, dass sie nichts alleine regeln muss, daher gibt’s auch kein Kläffen oder unsicheres zurück- oder nach vor weichen.

    Ich kann bei sowas ganz schon streng werden, wenn jemand versucht, meinen Hund zu bedrängen :lol:

    Mein Hund möchte nicht angefasst werden, das akzeptiere ich zu 100%- muss ja auch nicht sein, also haben es andere Menschen auch zu akzeptieren :smile:

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