Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XIII

Hi,
also zum Thema Gedächtnis bei Hunden kann ich nur sagen, dass auch dies individuell zu sein scheint. Sino war ein halbes Jahr im Tierheim und eine Dame hat sich in dieser Zeit rührend um ihn gekümmert, und war mit ihm regelmäßig draußen.
Wir waren nochmal dort nach ca. 2 Jahren . Alle kannten Sino noch und haben sich gefreut wie gut es ihm geht. Seine Pflegerin und die Dame kamen auf Sino zu, er war nicht unfreundlich, aber eine Wiedersehensfreude war das nicht. Nur freundlicher Fremdenkontakt mehr nicht. Ich glaube Sino lebt sehr stark im Jetzt. Ich denke seine 6 Vorbesitzer hat er komplett vergessen. Er weiss was heute für ihn wichtig ist, der Rest ist weg.

LG

Mikkki

Als Moro Welpe war, war die Nichte der Züchterin die ganze Zeit da und hat sich total toll um die Zwerge gekümmert. Er freut sich unglaublich wenn wir sie mal treffen. Ich glaube ja, dass Hunde niemals vergessen, wer gut zu ihnen war.

Zitat von Sunti

Mein Hundi hat sie wirklich mit dem pelzigen Popo nicht angeguckt, nicht auf sie und auch nicht auf seinen alten Namen gehört, es war, als hätte er diese Leute noch nie gesehen. Besagte Frau war deshalb ungehalten und auch wirklich unfreundlich zu mir.

Ich mag Spuks Loyalität

wobei auch "Wiedersehensfreude" nichts heißen muss. Jin hat mal in unserem Bürogebäude einen fremden Mann begrüßt, als sei er ein alter, lieb gewonnener Bekannter - mit Anspringen! (Jin ist normal bei fremden zurückhaltend, daher hatte ich gar nicht damit gerechnet und konnte Jin auch nicht rechtzeitig zurück rufen)
Da ich Jin habe, seit sie 13 Wochen alt ist, kann ich auch definitiv ausschließen, dass sie ihn von früher kannte, außerdem war dem Mann auch nicht bekannt, dass er Jin kennt Allerdings ist er selber Labradorbesitzer und fand das Verhalten von Jin normal
Ich glaube im Nachhinein, dass sie ihn vielleicht mit meinem Vater verwechselt hat; Statur könnte in etwa hinkommen - das war's dann aber auch schon an (für Menschen ersichtliche) Gemeinsamkeiten.

Mein verstorbener Senior wurde von Männern misshandelt und kam dann mit 1 Jahr direkt zu mir.

Er wollte Männer anfangs beißen, Frauen hingegen waren kein Problem. Nach und nach konnte er dann auch Männer akzeptieren und hat sich von ihnen streicheln lassen, aber ein gewisses Misstrauen gegenüber Männern war immer in ihm drin.

Es muss sehr schlimm für ihn gewesen sein.

Ich glaube schon, dass Hunde sich an ihre Vergangenheit erinnern. Würden sie nur im Hier und Jetzt leben, würden Misshandlungen, etliche Vorbesitzer und andere traumatische Erfahrungen ja gar keine Rolle spielen.

Meine beiden Papillons haben bei einem späteren Wiedersehen ihre ehemaligen Züchter komplett abgelehnt. Mein Ali kam mit 8 Monaten von seiner Züchterin zu uns - sie durfte ihn bei einem Treffen nicht mal mehr anfassen. Und Gusti nahmen wir mit 2,5 Jahren, er liess sich zwar streicheln, aber Wiedersehensfreude? Null.

Zitat von Feyra478

Ich glaube schon, dass Hunde sich an ihre Vergangenheit erinnern. Würden sie nur im Hier und Jetzt leben, würden Misshandlungen, etliche Vorbesitzer und andere traumatische Erfahrungen ja gar keine Rolle spielen.

Ich denke, bei Hunden spielt die Verknüpfung eine sehr große Rolle.

Sie leben im Hier & Jetzt (weswegen sie zum Beispiel viel besser mit Handicaps und Einschränkungen zurecht kommen als wir Menschen), haben aber ihre negativen und positiven Verknüpfungen mit gewissen Dingen.

Ich glaube eher nicht, dass ein Hund denkt „das war ja damals ein schöner Tag“, ich denke eher, dass er gewisse Dinge mit schönen Sachen im Hier&Jetzt verknüpfen kann, wenn es im Moment geschieht.

Zitat von l'eau

wobei auch "Wiedersehensfreude" nichts heißen muss. Jin hat mal in unserem Bürogebäude einen fremden Mann begrüßt, als sei er ein alter, lieb gewonnener Bekannter - mit Anspringen! (Jin ist normal bei fremden zurückhaltend, daher hatte ich gar nicht damit gerechnet und konnte Jin auch nicht rechtzeitig zurück rufen)
Da ich Jin habe, seit sie 13 Wochen alt ist, kann ich auch definitiv ausschließen, dass sie ihn von früher kannte, außerdem war dem Mann auch nicht bekannt, dass er Jin kennt Allerdings ist er selber Labradorbesitzer und fand das Verhalten von Jin normal
Ich glaube im Nachhinein, dass sie ihn vielleicht mit meinem Vater verwechselt hat; Statur könnte in etwa hinkommen - das war's dann aber auch schon an (für Menschen ersichtliche) Gemeinsamkeiten.

sowas hat Blinky auch manchmal auf der Straße. Normalerweise geht sie an Fremden problemlos vorbei und ist auch eher zurückhaltend. Manchmal kommt es vor, dass sie aber plötzlich einen Fremden total anwedelt und sich wahnsinnig freut. Ich denk mir immer, dass das wohl am Geruch liegen mag. Vielleicht erinnert sie der an irgendwas, ich weiß es nicht.

Zitat von Gina23

Ich glaube eher nicht, dass ein Hund denkt „das war ja damals ein schöner Tag“, ich denke eher, dass er gewisse Dinge mit schönen Sachen im Hier&Jetzt verknüpfen kann, wenn es im Moment geschieht.

Sie denken da sicher auf andere Art daran als wir Menschen.
Aber ich denke, dass die "Gefühlswelt" bei Tieren im Allgemeinen und Hunden im Besonderen weit komplexer ist, als wir uns das oft vorstellen können.

Zitat

Aber woher nehmen wir das Wissen, dass der Hund nicht an einen schönen Tag denken kann? Ich glaube/vermute, dass er das kann.

Das glaube ich auch... nach einem schönen Tag liegt Moro auf dem Sofa und strahlt von innen. Richtig glücklich und zufrieden.

Zitat

Aber ich denke, dass die "Gefühlswelt" bei Tieren im Allgemeinen und Hunden im Besonderen weit komplexer ist, als wir uns das oft vorstellen können.

Ja, der Hund war immer nah am Menschen und es war wichtig für ihn Gefühle beim Menschen erkennen und darauf reagieren zu können.
Und auch untereinander. Hunde erkennen, wie es einem anderen Hund geht. Sie trauern um Artgenossen und um Menschen...... die Liste ist ellenlang