Wie kann ich meinen Hund ans Kaninchen gewöhnen?

  • Tiere, und vor allem der Hund, sind sehr anpassungsfähig. Auf dem Bauernhof sind Hunde seit Jahrtausenden mit üblichen Beutetieren zusammen, ohne das es Probleme gibt. Wenn sie von klein auf mit artfremden Tieren zusammen sind, klappt das sehr gut. Sie können sogar problemlos zwischen Tieren aus dem eigenen "Rudel" und fremden Tieren unterscheiden. Mit 6 Monaten sind die Hunde aber in einer Phase, wo sie meist sehr ungestüm sind. Imo zu spät um die zwei sicher aneinander zu gewöhnen.

  • Tiere, und vor allem der Hund, sind sehr anpassungsfähig. Auf dem Bauernhof sind Hunde seit Jahrtausenden mit üblichen Beutetieren zusammen, ohne das es Probleme gibt. Wenn sie von klein auf mit artfremden Tieren zusammen sind, klappt das sehr gut. Sie können sogar problemlos zwischen Tieren aus dem eigenen "Rudel" und fremden Tieren unterscheiden.

    Was soll das dem Kaninchen im Fall der TE bringen (außer Stress)?
    Auf dem Bauernhof mag die Situation anders sein.

  • Mmh. Ich kenne das auf Bauernhöfen eher so, dass die Hunde von den Tieren getrennt herumlaufen oder (früher) an der Kette hingen bzw. im Zwinger waren. Die (zufällig dort gelandeten) Jagdhundmixe bei meinen Großeltern liefen auch immer wieder frei herum. Das erkannte man daran, dass der Bestand an (damals noch frei auf dem Hof laufenden) Hühnern sich immer wieder reduzierte und auch der des Nachbarn ... das gab dann immer Zoff, die Hunde wurden mit den toten Hühnern vermöbelt und irgendwann ein Gehege für die Hühner errichtet, wo die Hunde nicht reinkamen (war wohl die eigentlich effektive Maßnahme - das Verkloppen mit den Hühnern wohl eher nicht).

  • Auf dem Bauernhof sind Hunde seit Jahrtausenden mit üblichen Beutetieren zusammen, ohne das es Probleme gibt.


    Sorry aber das ist eine höchst romantisch verklärte Vorstellung.
    Ich kenne keinen Bauernhof auf dem alles Getier frei herumhoppelt.
    Da gibt es Gehege und die Hunde haben gelernt, sich von diesen Grenzen fern zu bleiben. Wer es nicht lernte und übergriffig wurde, machte früher häufig einen letzten Spaziergang mit einem befreundeten Jäger in den Wald...

    Und auch wenn man einen Hund hat, der es vielleicht lernen kann, man sollte weder Kaninchen, noch Meerschweinchen noch Chinchilla und den ganzen anderen Kleintieren diesen enormen Stress nicht zumuten.
    Da muss man einfach seine romatisierte Tierschutzwelt hinten anstellen.

  • Eine unsere Katzem hat damals sogar mit den Ratten gekuschelt ABER die Katze war einfach sehr speziell, mit keiner anderen von unseren Katzen hätten wir das jemals zugelassen.

    Wenn dein Hund schon so reagiert wie er es jetzt tut würde ich es dem Kaninchen zu liebe lassen und da nichts austesten.

  • Zu Pondis (Dt. Drahthaar-Mix) besten Zeiten hatten wir mal ein Kaninchen in Urlaubspflege. Das war in seinem Käfig, in einem extra Raum mit geschlossener Tür und präsentiert hab ich es Pondi auch nicht. Leider mußte ich meinem Neffen dann doch gestehen, dass Kaninchen den Urlaub nicht überlebt hat. War so ziemlich die blödeste und unangenehmste Situation mit Pondi, die ich hatte.
    Hühner hatten wir damals auch. Da hat Pondi den Zaun akzeptiert, obwohl er den hätte überspringen können. Aber wenn sich ein Huhn in den Hundegarten verirrt hat, dann war es seins und damit Geschichte.

    Also, wenn du an deinem Kaninchen hängst, dann besorge ihm einen Sozialpartner und halte den Jagdhund fern.

  • Und bitte informiere dich noch einmal ausführlich über die Bedürfnisse von Kaninchen.
    Ein Kaninchen alleine sollte man wirklich nicht halten.

    Dem schliesse ich mich an.

    Es gibt sehr viele informative Seiten im Netz, bei denen man nachlesen kann, wie Kaninchen (= hochsoziale Sippentiere!!!) gehalten werden sollten, jedenfalls ganz bestimmt nicht alleine und auch nicht mit einem Hund als "Sozialpartner."
    Wenn Dein Jagdhund schon jetzt so zittert und sich aufregt, dann braucht es nur einen kurzen Schnapper und Schütteln und Dein Einzelkaninchen ist Geschichte.
    Vom Stress für das scheue Beutetier mal schon gar nicht zu reden.

    Kaninchenwiese

  • Mein Terrier, heiße Kandidatin fürs "Deutschland sucht den Superjäger"-Finale, hat dreijährig gelernt, friedlich mit freilaufenden Hühnern zu leben. In den sechs Jahren seitdem hat es auf keiner Seite auch nur einen Kratzer gegeben, ABER nur, weil ich den Daumen rigoros draufhabe. Immer, in jeder Lebenslage. Ich will Frieden, ich setz ihn durch, und Feierabend.

    Sowas geht nur völlig ohne Illusionen von "Kuscheln" oder ähnliche Vermenschlichungen. Damit wirst du bös auf die Nase fallen. Du verlangst da von einem Jäger, verlockende Beute in Ruhe zu lassen, weil du als Weisungsbefugte das willst. Es ist deine Verantwortung, und du mußt sie durchsetzen. Von den Tieren kannst du da keine Einsicht erwarten, nur Gehorsam vom Hund. Und wenn du den nicht hast, ist das Karnickel verloren.

    Das heißt, das du jetzt zunächst mal jede - jede! - jagdliche Annäherung unterbinden mußt, bis der Hund das Grundprinzip kapiert hat. Das kann dauern, und vielleicht klappt es nie. Also kein Fixieren, kein Stalken, kein Starren. Nie ein unbeaufsichtiger Moment. Und vor allem kein Hinhalten der Beute und Vollabern des Hundes unter dem Motto: "Guck mal, wie süüüß - dein neuer Freund, den mußt du doch lieb haben!" Das sieht der Hund nämlich nur als Auftakt zu einer netten Gemeinschaftsjagd, wie du ja gerade beobachtest. Wenn er schon fixiert, zittert und sich anspannt, sich also sprungbereit macht, hast du es schon viel zu weit kommen lassen.

    Gutgehen kann - kann! - das nur, wenn du ein ganz klares Tabu auf das Kaninchen setzt und das durchziehst, solange beide Tiere leben. Aber selbst das das ist keine Garantie. Kaninchen sind für einen Jagdhund (und du hast einen)schon eine recht hohe Hausnummer, sozusagen Versuchung pur. An deiner Stelle würde ich mich von meinen menschlichen Harmonievorstellungen trennen, dem armen Hoppler schleunigst einen Gefährten besorgen, beide Tiere räumlich vom Hund trennen und dabei bleiben. Schont alle Beteiligten ungemein.

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