Schutztrieb zuverlässiger bei Molosser oder Herdenschutzhund

  • Ich habe einen 32 kg Boxer und einen 34 kg. Herdenschutzhundmix, der Ca de Bestiar ist ein mallorquinischer Schäferhund-Herdenschutzhund-Wachhund. Beide haben Schutztrieb, wobei der Boxer eine wesentlich kürzere Zündschnur hat als meine Hündin, die auch leichter zu händeln ist. Im Ernstfall würden beide nach vorne gegen. Zum Glück ist bisher niemand auf die Idee gekommen es auszuprobieren.

  • Ich meinte, dass ich noch in keiner Situation war, in der ich einen Hund gebraucht hätte, der mich "schützt". Es gibt zig Threads, in denen nachzulesen ist,.dass man als HH meist das Nachsehen hat, wenn der Hund zubeißt.
    Das war auf keine Geldautomaten-Situation gemünzt, sondern ist generell meine Meinung. Und ja, ich wurde auch schon bestohlen, da musste ich hinterher und hatte den Hund ( meine damalige Staffmixhündin) im Schlepptau. Zum Glück stand sie nur gelangweilt dabei und hat mich das regeln lassen. Alles andere wäre nicht lustig gewesen.

  • Aber der Staff der fortläuft, wenn sein Besitzer in Bredouille kommt, das fällt doch schwer mir vorzustellen .

    Ich schon. Ich kenne nämlich welche. In meiner Heimatstadt gab es bis vor kurzem (vielleicht immer noch) eine Klientel, die abends im Feld Hundekämpfe durchführte und ich bin schon eine ganze Zeit beim Tierschutz. Die Polizei brauchte immer Stunden um den Platz zu finden.

  • Ich schon. Ich kenne nämlich welche. In meiner Heimatstadt gab es bis vor kurzem (vielleicht immer noch) eine Klientel, die abends im Feld Hundekämpfe durchführte und ich bin schon eine ganze Zeit beim Tierschutz. Die Polizei brauchte immer Stunden um den Platz zu finden.

    -aber das hat doch absolut nichts mit der Frage des TE zu tun, oder?

  • Wir hatten ja nen offiziell als Mastiff deklarierten Hund. 55kg mit einem dickkopf der nicht schön war.
    Mal davon ab, das der gute hier bei uns auf der Liste stand, hatte mein Mann ne Maulkorbbefreiung für ihn. Leinenpflicht hatte der gute immer, wenn der der Meinung war da vorne ist ein Rüde, dann wäre der sich lieber prügeln gegangen zu uns zu kommen.
    Ich bin mit dem guten Max an der 1meter leine und Maulkorb zum pinkeln gegangen. Er hat sich nämlich völlig an meinen Mann gebunden und damit war im draußen völlig egal was ich gesagt habe.


    Im dunklen habe ich selbst das nicht gemacht, auch wenn der Kerl mich für überflüssig hielt, er hätte mich beschützt. Und das ohne große Vorwarnung, einen Schritt zu nahe und er wäre nach vorne gegangen. Möchte ich mir nicht wirklich vorstellen, was das für den fremden und viel schlimmer für den Hund bedeutet hätte

  • Kann man dieses Problem bei den Rassen der Herdeschutzhunde generell ausschließen?

    Nein.
    Auch da gibt es Rassen, die lange, lange Zeit nicht mehr auf die Eignung für den Herdenschutz gezüchtet/vermehrt worden sind, sondern auf andere Merkmale hin.
    Nur als Beispiele:
    Pyri - als gemäßigter Familien-Hund, auch als Showlinie, denen fällt beim Anblick eines Wolfes dann höchstens die Kinnlade runter, aber schön sehen sie dabei aus, während sie schneller als die Schafe vor dem Wolf wegrennen
    Kangal (und einige andere) - als Listenhund-Ersatz für bestimmtes Klientel, da nimmt man dann gern die etwas wesensschwachen mit wenig Impulskontrolle, weil die natürlich viel mehr die gewünschte Aussenwirkung bieten, als ein ruhiger, selbstbewusster Hund
    Kaukasen - dort gibt es traditionell 2 Zuchtrichtungen: Herdenschutz und Objektschutz


    Je nachdem, in welche Richtung was ausgeprägt ist, kann das also ein richtiger Griff ins Klo werden.
    Und bei vielen - nicht bei allen, es gibt auch "geborene" HSH-Halter, die ein gutes Händchen für diese Hunde mitbringen - aber bei viel zu vielen Menschen wird auch der Wunsch nach einem "normalen" HSH als Familienhund/-beschützer zum Griff ins Klo - die Hunde bevölkern dann als Dauerinsassen die Tierheime.


    Um mit einem Herdenschutzhund als Familienhund glücklich zu werden, sollte das Schutzbedürfnis des Menschen nicht im Vordergrund stehen. Das darf natürlich vorhanden sein und ergibt sich in dramatischen Situationen ganz von allein, im Team schützt jeder jeden - aber es sollte nicht der Grund sein, solche Hunde anzuschaffen. Denn ungefähr 95 % seiner Zeit als Privat-Halter eines solchen Hundes verbringt man damit, ihm klar zu machen, dass er einen selbst nicht zu beschützen braucht, sondern man selbst der Oberschützer ist, der den vierbeinigen Kollegen anleitet. Bekommt man das nicht hin und wird zum vom Hund selbsternannten Schutzbefohlenen, macht der HSH das, was er mit seinen vierbeinigen Schutzbefohlenen auch macht: er lässt sich alles von ihnen gefallen, sich aber nichts von ihnen "sagen". Und ab dann ist im Normalfall der Weg ins TH eröffnet.


    Bitte überleg Dir das wirklich gut.


    LG, Chris

  • Hi,
    ich persönlich würde in diesem zivilisierten Land auch eher auf einen Hovawart oder Boxerrüden zurück greifen, die stellen was dar, und sind potentiell nur für einen möglichen Angreifer unberechenbar. Dazu noch Selbstbewaffnung mit Pfefferspray, und nicht alleine aufs Feld, das sollte reichen.
    Wir leben hier nicht in Afrika, wo ein Rigdgeback als Familienhund wirklich mal die Familie schützen muss. Aber ist nur mein Gedanke..


    LG


    Mikkki

  • Um mit einem Herdenschutzhund als Familienhund glücklich zu werden, sollte das Schutzbedürfnis des Menschen nicht im Vordergrund stehen. Das darf natürlich vorhanden sein und ergibt sich in dramatischen Situationen ganz von allein, im Team schützt jeder jeden - aber es sollte nicht der Grund sein, solche Hunde anzuschaffen. Denn ungefähr 95 % seiner Zeit als Privat-Halter eines solchen Hundes verbringt man damit, ihm klar zu machen, dass er einen selbst nicht zu beschützen braucht, sondern man selbst der Oberschützer ist, der den vierbeinigen Kollegen anleitet. Bekommt man das nicht hin und wird zum vom Hund selbsternannten Schutzbefohlenen, macht der HSH das, was er mit seinen vierbeinigen Schutzbefohlenen auch macht: er lässt sich alles von ihnen gefallen, sich aber nichts von ihnen "sagen". Und ab dann ist im Normalfall der Weg ins TH eröffnet.

    Das trifft es zu hundert Prozent!
    Bei mir lebt ein Azawakh, ein afrikanischer Windhund mit Herdenschutzfunktion. Im Zusammenleben mit Zaidit gehts darum, ihr zu vermitteln, dass ich alles unter Kontrolle habe.
    Würde mir das nicht gelingen, sähe das Zusammenleben folgendermaßen aus:
    - ich könnte keinerlei Besuch empfangen, sie würde aufgeregt nach vorne gehen und niemanden reinlassen. Wenn Zaidit es sich aussuchen könnte, dürften sie alle draußen bleiben...
    - Menschen und Hunde würden an der Leine angekläfft werden.
    - Freilauf wäre unmöglich, denn Menschen würden gestellt, Artgenossen attackiert werden.
    Durch ihre Territorialität sieht sie Gebiete, in der sie öfters unterwegs ist, als "ihre" an. Treffe ich mich bsw. mit jemanden zum Gassi, trägt sie nen Maulkorb und bleibt an der Leine. Durch Training reißt sie sich zusammen und hält die Backen. Zaidit überlässt das Kommando mir.
    Sie meldet zuverlässig, idR, ohne in aufgeregtes Gekläffe zu verfallen. Fremdbetreuung ist unmöglich.

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