Straßenhündin wird nicht stubenrein

  • Danke! Endlich mal jemand der mir das nicht zum Vorwurf macht.
    Aber scheinbar war mein Gedanke, einen Hund zu retten, ihn zu lieben und ihm ein zuhause und eine Familie zu geben, falsch.
    Ich dachte mir, ja wir gehen arbeiten, sind aber eine aktive, junge Familie die täglich um 15 Uhr zuhause ist und dann viel Zeit mit dem Hund verbringen kann. Immer noch besser als auf der Straße zu (über)leben, sich sein Futter erkämpfen zu müssen und nicht zu wissen wo man schläft... Tja, dumm von mir

    Die Vorwürfe sind nicht da weil wir unsere Freude dran haben dich nieder zu machen.
    Sondern um die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.
    Aber natürlich kannst du auch so lange suchen bis du deine Meinung bestätigt bekommst, egal auf wieviel Gegenwind du stößt. Im Internet findest du für alle Meinungen Bestätigung.


    Die Frage ist auch, was für eine Hundehaltung ihr wollt.
    Wollt ihr eine "gute, hundegerechte" Hundehaltung? Oder wollt ihr einfach nur "immer noch besser als auf der Straße"?
    Zweiteres wäre zumindest nicht mein Anspruch.
    Stell dir vor du adoptierst ein Kind welches hungern musste.
    Ist es dann OK wenn dieses Kind bei dir von Brot und Wasser leben muss? Ist ja schließlich besser als vorher - es muss ja nicht mehr hungern oder?


    Nur weil es "besser" ist, heißt es nicht dass es "gut" ist.


    Und ob das Leben bei einer Familie grundsätzlich besser ist als das Leben auf der Straße, würde ich auch in Frage stellen.
    Aber das kommt sehr auf den Hund und die Situation an. Ja, es gibt Straßenhunde die gerettet werden müssen. Aber er gibt auch Hunde die auf der Straße gut klar kommen und denen man echt keinen Gefallen tut sie in eine Familie zu holen. Mit all den Einschränkungen, Erwartungen, Kommunikationsproblemen, ...)

  • Kleines Experiment: setz dich, nachdem du normal gegessen und getrunken hast mal neun Stunden in den Flur, keine Toilette oder Beschäftigung. Mach das einen Monat lang und berichte danach, wie du es empfunden hast.
    Es bringt nichts, sich den einen Kommentar rauszupicken, der einem gefällt...
    Ich verstehe, dass die Situation suboptimal ist aber du ( und dein Mann) bist verantwortlich, nicht der Hund. :ka:


    Das ist auch kein persönlicher Angriff auf dich

  • Ich dachte mir, ja wir gehen arbeiten, sind aber eine aktive, junge Familie die täglich um 15 Uhr zuhause ist und dann viel Zeit mit dem Hund verbringen kann. Immer noch besser als auf der Straße zu (über)leben, sich sein Futter erkämpfen zu müssen und nicht zu wissen wo man schläft... Tja, dumm von mir

    Mmh. Ja, da habt Ihr Euch in der Tat vorher nicht so gut informiert. Und der Tierschutzverein hat da offensichtlich auch richtig Murks gemacht. Bei der Vermittlung sollten grundsätzliche Fragen geklärt werden. Auch die, des Alleinseins. Ich finde es ja an sich schon gewagt, einen Hund mit so einer Vorgeschichte wohin zu vermitteln, wo man überhaupt nicht flexibel ist. Da habt ihr (bis jetzt) wohl mächtig Glück, dass sie das schweigend erträgt und bloß pinkelt. Wenn sie ansonsten gesund ist, könnte das Pullern übrigens auch die Stressreaktion auf das lange, einsame Eingesperrtsein sein. Ich vermute aber, dass sie, wenn sie erst Mal richtig angekommen ist, auspacken wird. Und dann die viel zu lange Alleinbleibzeit noch ein Thema wird.


    Daher: Sucht Euch jetzt Unterstützung und jemanden, der mit ihr zwischendurch einen Spaziergang macht. Dann kann man diese Zeit überbrücken. Aber neun Stunden allein in der Bude hocken lassen - nein, das geht nicht.

  • Manchmal braucht man für die Stubenreinheit einen langen Atem. Mein Seelenhund Ali kam mit 8 Monaten zu uns. Wir haben alles Mögliche versucht, ihn stubenrein zu bekommen. Wir waren spazieren, er durfte in den Garten - sobald er im Wohnzimmer war, hockte er sich und verrichtete
    alle möglichen Geschäfte. Sein Blick sagte jedes Mal "guck mal, was ich kann".... Kam natürlich gut in einer Mietwohnung mit grauem Velourteppichboden. Es hat fast 3 Monate gedauert.
    Und was mich heute noch zu Tränen rührt - in seiner letzten Nacht bei uns, er hatte CNI im Endstadium und wir wussten, dass es zu Ende geht, musste er jede Stunde. Und er hat nicht ein Tröpfchen ins Haus gemacht, wir sind immer mit ihm raus....
    Meine Bondi aus Rumänien dagegen, die bis sie 2,5 Jahre alt war, nie ein Haus gesehen hat, war von der ersten Sekunde an sauber, hat niemals ins Haus gemacht.
    Hab Geduld und zeige Deinem Mädchen liebevoll, was Du von ihr erwartest, sie weiss es doch nicht.

  • Bei mir zieht am Wochenende ein Welpe ein und mein Mann und ich arbeiten beide.
    Habe Urlaub beantragt und keinen bekommen, trotzdem war es uns möglich es so zu organisieren, dass der kleine nicht alleine ist und man das alleine bleiben langsam aufbauen kann.


    Sollte was dazwischen kommen haben wir immernoch Plan B und Plan C.


    Unser bereits ausgewachsener Hund ist es gewohnt unter der Woche zwischen 5 und 8 Stunden alleine zu bleiben, wären es allerdings täglich 8 oder 9 Stunden, gäbe es hier auch einen hundesitter o.ä. und könnte ich mir diesen nicht leisten gäbe es hier schlichtweg keine Hunde.


    Finde es bereits eine Zumutung, von einem Erwachsenen Hund der seine Menschen+Umgebung kennt zu verlangen, dass er täglich 9 std alleine bleiben soll, bei euch frage ich mich wieso der ts überhaupt vermittelt hat in solche Bedingungen.


    Also definitiv einen hundesitter suchen, Arbeitszeiten wenn möglich so legen, dass der Hund nicht so lange alleine ist oder den Hund wieder abgeben wenn das alles nicht in Frage kommt. Meine Meinung.

  • Wenn ich euch jetzt alle richtig verstehe, ist es das beste für Luna wenn ich sie wieder zum Tierschutz bringe. Ist das so?

    Ehrlich? Unter diesen Umständen eindeutig ja und das nicht nur weil sie aus dem Tsch ist, sondern generell für alle Hunde!


    Der Hund ist das einzige Tier, was willkürlich einhalten "MUSS" wie es dem Halter beliebt und das ist nicht fair dem Hund gegenüber. Bei mir liegt die Grenze bei 6 Stunden und hat man keinen Plan B, sollte man es für den Hund lassen.


    Meine Hündin kam aus dem Tsch ( Bulgarien), kannte nichts und es brauchte erheblich Zeit, Geduld und Humor, um sie stubenrein und umweltsicher zu bekommen, da sind 2 - 3 Wochen nichts.


    Was ist bei Erkrankungen, wie Durchfall, Erbrechen oder sonstige Erkrankungen?
    Was ist wenn sie älter werden und die Pflege unabdinglich wird?


    Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, Sitter, mit auf Arbeit nehmen etc., dann sollte man sich keinen Hund anschaffen und meine Hunde zogen bewusst erst ein, als ich auf Frührente war.


    LG Sabine

  • Danke! Endlich mal jemand der mir das nicht zum Vorwurf macht.
    Aber scheinbar war mein Gedanke, einen Hund zu retten, ihn zu lieben und ihm ein zuhause und eine Familie zu geben, falsch.
    Ich dachte mir, ja wir gehen arbeiten, sind aber eine aktive, junge Familie die täglich um 15 Uhr zuhause ist und dann viel Zeit mit dem Hund verbringen kann. Immer noch besser als auf der Straße zu (über)leben, sich sein Futter erkämpfen zu müssen und nicht zu wissen wo man schläft... Tja, dumm von mir


    Der Gedanke war falsch ein Hund zu retten reicht als gute Tat. Der Gedanke war falsch zu glauben es läuft dann einfach so. Der Gedanke war falsch ein Strasenhund zu nehmen und den an den Haus stand zu gewöhnen sei ne Kleinigkeit. Vielleicht habt ihr ja auch gemeint einen erwachsenen hund zu nehmen würde euch die Arbeit ersparen die ein Welpe macht - auch ein falscher Gedanke.


    Nun manchmal macht man unüberlegte Dinge. Grundsetzlich behaupte ich von mir tolle Rang zu sein was Fehler an geht und so. Nun es war unbedacht und jetzt ist es so.


    Ich gewinne aber auch den Eindruck das es besser für den hund wer ihn einen anderen Platz zu suchen. Nicht weil er unbedacht eingezogen ist, nicht weil ihr 9 Stunden am Tag zum arbeiten fort seit.


    Du suchst nicht nach Lösungen du sprichst immer wieder von Abgabe, auf Vorschläge die du hier bekommen hast gehst du nicht ein. Hast du die Teppiche weg genommen wie dir hier wiederholt empfohlen worden ist? Hast du dir einen passenden reinigen besorgt? Hast du nach gassi Servic oder huta in deiner Gegend geschaut?


    Von dir kommt immer wieder nur Nein geht nicht muss ihn abgeben. Und ja dann musst du es tun.


    Wenn ich persönlich mir ein Tier ins Haus hole dann ist das eine Entscheidung fürs Leben. Ich würde niemals wegen einer lapalie wie unsauberkeit in Erwägung ziehen das Tier wieder ab zu geben. Es werden größere Hürden kommen und ja wenn du nicht bereit bist Lösungen zu finden solltest du den hund wieder abgeben.


    Das Thema des allein seins und wie lange ein Hund allein bleiben kann ist umstritten. Es hat dich niemand angegriffen, es wurden Vorschläge gemacht wie man die Situation verbessern kann die offensichtlich nicht ganz gut ist. Du piekst aber nur die Wertung raus, nicht die Hilfe.


    Bei aller Liebe aber es geht hier nicht um dein Ego sondern um deinen hund.
    Es gibt für alles Lösungen aber wenn du nicht bereit bist danach zu suchen dann lass es und geb ihn ab.


    Wenn du den hund willst dann reiß dich zusammen und tue was.


    Das ist wirklich nicht böse gemeint aber musste ich doch mal los werden.

  • Bitte liebe TS, nimm dir diesen Beitrag zu Herzen.


    Du hast dich FÜR ein Lebewesen entschieden, dieses kommt mit Bedürfnissen in DEINE Welt. Hilf dem Hund. Dann wird es auch dir besser gehen.

  • Ich muss mich doch etwas wundern, dass einige hier der Ansicht sind, 9 Stunden alleine sein 5 Tage die Woche seien nicht zu viel.


    Doch, sie sind es!


    Mal abgesehen von der gesundheitlichen Seite (jahrelanges, massives Einhalten wird i.d.R. nicht folgenlos für die Gesundheit bleiben, das Risiko von bspw. Harnwegsinfektionen ist stark erhöht), erschreckt mich hier wirklich die Einstellung von der TE, dass der Hund ja noch dankbar dafür sein müsse, jetzt jeden Tag 9 Stunden allein sein zu müssen und sich nicht lösen zu können, schließlich habe man ihn ja "gerettet".


    Ich finde die Vorstellung schrecklich, dass da in irgendeiner Wohnung eine junge Hündin sitzt, die noch gar nicht richtig weiß wie ihr geschieht, die in so kurzer Zeit auch noch keine feste Bindung zu ihren Menschen aufgebaut haben kann und die nun, ohne dass sie es wirklich lernen durfte, viele Stunden am Tag alleine sein muss, dabei vermutlich massiven Stress hat, und unter diesen Umständen schlichtweg gar nicht längere Zeit einhalten könnte, selbst wenn man ihr die Stubenreinheit vernünftig beigebracht hätte.


    Bei Straßenhunden, die dann ja auch noch meist einige Monate bis zur Vermittlung in Auffangstationen im Zwinger sitzen und sich dort dauerhaft auf engem Raum in direkter Nähe zu ihrem Schlafplatz lösen (müssen), dauert es oft relativ lange, bis sie zuverlässig stubenrein werden. Bei der griechischen Straßenhündin, die hier als Pflegehund einzog, kam es selbst nach drei Monaten noch hin und wieder zu Missgeschicken - und da war ich ganztägig zu Hause, bin also regelmäßig mit ihr raus und habe mit ihr auch das Alleinbleiben schrittweise aufgebaut. 9 Stunden würde allerdings vermutlich auch meine Pudelhündin nicht einhalten können (am Tag, über Nacht schafft sie 12 Stunden problemlos) - und die ist stubenrein! Da fängt die Blase einfach nach 5-6 Stunden an zu drücken und dann gehen wir auch raus und sie darf sich lösen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, sie müsste sich in dem Zustand noch 3-4 Stunden weiterquälen und sich vor lauter Verzweiflung irgendwann stillschweigend auf dem Teppich lösen, um dann psychisch völlig angespannt auf meine Rückkehr zu warten - ich würde mich selbst dafür ohrfeigen, sie in solch eine Situation gebracht zu haben.


    Kurzum: Wenn in diesem Fall keine andere Lösung (Sitter, Hund kommt mit ins Büro) gefunden oder finanziert werden kann, sollte im Sinne des Hundes gehandelt und dieser zeitig wieder an den Verein zurück gegeben werden.

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