Warum gehen die Hundehalter nicht mit ihren Hunden spazieren?

  • Ich leb hier im Minidorf und jeder kennt jeden. Gefühlt hat jeder zweite einen Hund. Jedi und ich sind sehr oft zu sehen, weil er halt abends 3x ne kurze Dorfrunde laufen möchte. Morgens bin ich aber mit dem Auto weg bevor 99% aufstehen, von daher könnte man auch denken "der arme Hund, geht immer nur kurz Pipi." Gerade wir mit schwierigen Hunden meiden uns wie die Pest. Meine Nachbarin in der Etage über mir mit dem Aussie und ich haben uns zeitlich geeinigt ich lauf abends um spätestens 22:15 und sie um 22:40 xD Wenn wir uns doch mal draußen begegnen Amen, ist halt so. Eine Nachbarin hat Schichtarbeit die geht immer um 04:00, die kann man also gar nicht sehen, außer wirklich durch Zufall. 2 andere unverträgliche fahren ausschließlich weiter weg, die sieht man also nie. Hier weiß halt jeder alles über jeden und die Hunde die nie Gassi gehen sind dann aber Hofhunde mit wirklich großem Grundstück oder kommen mit in die Wiesen oder zu den Tieren mit auf die Weide.
    In Brandenburg bei meiner Mama gibts deutlich mehr "der liegt nur im Garten rum" Hunde.


    Mit Max haben wir ja damals einen Hund übernommen der knapp 7 Jahre nur im Garten 8m gelebt hatte. Der musste geradeaus gehen (!!!) lernen, kannte keinen Sand oder Asphalt usw. Das find ich dann schon schlimm. Aber wenn einer einen großen Hof mit riesigem Garten hat wo der Hund wirklich viel zu tun hat find ich das nicht schlimm, wenn der nicht täglich Gassi geht.

  • Ich wohne ziemlich ländlich, am Rande unserer kleinen "Großstadt". Direkt am Wald in einer Mehrfamilienhaus-Siedlung. Wir sind die einzigen mit Hund in unserem Haus. Im nachbarhaus gibt's 2x2 kleine Hunde. Ein Pärchen wird min. 3x täglich Gassi geführt. Zwar an der flexi aber immerhin. Die anderen zwei kommen abends raus. Für den Rest haben sie ein Katzenklo :hust: und bei Regen, Schnee, Kälte, Hitze etc gar nicht. Ich dagegen bin bei uns "verschriehen". Ich böser Mensch fahre mit meinen 4 und 8 Kilo Hunden Fahrrad oder jogge. Die Hunde haben Spaß und fordern den Sport regelrecht ein. :ka: oder wandern. Ich hätte mir "2 anständige Hunde kaufen sollen wenn ich unbedingt mit ihnen Sport machen will".

  • manchmal täuscht sowas einfach. Nur weil man jemanden nicht, nie, oder immer nur 5 Meter bis zum Busch und zurück laufen sieht, heißt das erstmal noch gar nichts.


    Du schreibst aber ja das dir jemand schon selber erzählt hat, dass die Hunde nie raus oder eben nur in den Garten kommen.


    Da es ja nicht verboten ist, kannst du wohl nur nett (!!!) mit denen reden. Wenn es dir sehr wichtig ist, lad sie doch mal zum gemeinsamen Gassi ein :)

  • Meine Nachbarn wissen auch ganz genau wann ich Gassi gehe. Man hat ja den lieben langen Tag nix zu Tun als zu gucken was so auf der Strasse abgeht. Pensionisten, kleines Dorf, sollen sie halt.
    Mir ist es schnurzegal wann wer und ob überhaupt mit dem Hund raus geht. Ist einfach nicht meine Angelegenheit. Bei manchen bekomme ich es ungewollt mit weil Hund nie eine Leine hat und null hört und Gassi gehen = Hund rennt und Frauchen/Herrschen watscheln nach und schreien XY hier! XY Fusss! XY nein da darfst du nicht hin! XY Achtung Autooo!


    Sind wir bei meinem Freund müssen seine Nachbarn sicher auch denken dass wir nie Gassi gehen. Wir haben genau einen direkten Nachbarn vor der Einfahrt. Die sitzen den ganzen Tag vorm Haus und gucken was so abgeht. Wir gehen hinten am Grundstück raus, am Bach entlang und stehen schon auf den Feldern und im Wald. Das kriegen die garnicht mit. Das Einzige was sie mitbekommen ist wenn ich Abends eine Pipirunde mit einem Gasthund drehe. Das heisst Strasse auf, bis zur Brücke, über die Wiese zurück. Also könnte man sich zusammenreimen dass wir ständig wechselnde Hunde haben die immer nur 5min Abends raus kommen.
    Manchmal gibt's sogar gar kein Gassi. Der Garten ist riesig und die Hunde sind den ganzen Tag draussen. Können rumlaufen wie sie wollen, gucken bei Gartenarbeit zu, gucken beim Tiere versorgen zu, buddeln Löcher, spielen miteinander. So unglücklich darüber scheinen sie nicht.


    Ich finde es ja so witzig wie man genau mitbekommen kann wer wie oft und wann raus geht. Das kenne ich nur aus meiner Zeit in Wien, hellhöriges Haus und Blick auf die Strasse. Da hat man es sogar ungewollt mitbekommen. Aber am Land? Um mitzubekommen wann die Nachbarn meines Partners Gassi gehen müsste ich den lieben langen Tag in der Einfahrt sitzen und raus schauen. Bei meinen daheim, wenns nicht gerade die sind die dauernd rumrufen müsste ich am Fenster kleben und auf die Strasse schauen. Da hab ich besseres zu Tun :ka:

  • Hier gibt es eine Menge Hunde die ich kaum zu Gesicht bekomme, außer innerhalb des Wohngebietes. Wenn man mal darauf achtet was die Leute so an Schuhwerk anhaben weiß man schon recht genau ob sie durch Wald und Feld gehen oder eben nur mal ums Haus.
    Die Meisten treffe ich jedenfalls nicht auf Spaziergängen.
    Wer wann und wo läuft oder nicht ist mir aber egal. Bin eigentlich froh das ich so meistens recht einsam laufen kann. :pfeif:
    Wie oft ein Hund raus kommt weiß ich nur von der Nachbarin unter mir. 2x am Tag und das möglichst im Dunkeln und nie länger als 20 Minuten. Das haben sie auch mit den Vorgängern so gemacht und ich finde es ist Tierquälerei. Habe sie mal angesprochen vor vielen Jahren und seitdem redet sie nicht mehr mit mir. Der Hund, ein American Bulldog - Mix ist mittlerweile 6 Jahre alt, hat kaum Muskulatur, ist viel zu fett und benimmt sich als wenn er jeden fressen will. Kontakt zu Artgenossen, Fehlanzeige, braucht ein Hund nicht.
    Hauptsache einen armen Hund aus dem Tierheim retten und das jedem erzählen. Die Nachbarn fragen mich öfter ob sie den Hund überhaupt noch haben.
    Machen kann man leider nichts. Hatte mal beim Tierheim nachgefragt und die haben sich das tatsächlich angeschaut. Sind sogar mit der Dame eine Runde gelaufen. Das war wohl der interessanteste Spaziergang seines Lebens.
    Vor 2 Jahren sahen wir sie mal im Hollandurlaub am Strand, ohne Hund. Sie haben da in der Nähe ein Ferienhaus.
    Ich frage mich ernsthaft warum sie Hunde haben.


    LG Terrortöle

  • haben nur einige wenige Nachbarn überhaupt die Chance von vielleicht 3 Sekunden, auf den vielleicht 6 m zur Garage zu sehen,

    Nicht einmal diese Chance haben meine Nachbarn hier.


    Komme direkt durch meine Waschküche in die Garage, muss erst gar nicht auf die Strasse. Und wenn meine im Auto abliegen, dann sieht man sie auch nicht. Und gerade beim Ausparken/Einparken sollen sie abliegen, wenn sie das nicht schon aus Gewohnheit und Vorliebe freiwillig machen (muss ziemlich scharf bergauf und eng abbiegen aus meiner Garage).

  • Bei uns in der direkten Nachbarschaft wohnen 2 Hunde und zwei weitere sind öfters mal "bei Oma" zu Besuch. Der Chi ist ein kläffendes unerzogenes Miststück (sorry, das kann ich einfach nicht netter formulieren), der Jackie ist absolut unverträglich und die rumänische Mischlingsdame ist schon alt. Alle drei sehe ich nur ganz kurz und halt zufällig, da wüsste ich im Leben nicht, wann die wie lange gehen - gemeinsame Gassigänge fallen wegen der Unverträglichkeiten halt auch aus. Der Goldie-Mischling zwei Reihenhäuser weiter kommt leider zu selten raus, die Frau arbeitet in der Pflege im Schichtdienst und hat als Alleinerziehende mit drei Kindern einfach nicht genügend Zeit. Sie weiß es selbst auch, kann aber nicht viel dagegen machen. Ich würde die Große vielleicht sogar mal mitnehmen, wenn sie sich dann mal entscheiden könnte, ob die mit meinem Jungspund klar kommt oder nicht - sie rennt oft mit Bürste auf ihn zu, schnuppert dann kurz und geht wieder. :ka:


    Die anderen Hunde, die wir so treffen, sind ganz unterschiedlich - da gibt es den engagierten HH mit super sozialisierter Akita und einer Samojedin, die HH mit Bobtail mit Rückenschmerzen, die HH mit 16 jähriger Dackeldame, die einfach nur gemütlich ihre Runden drehen. Eine unverträgliche BC, der wir tunlichst aus dem Weg gehen, weil wir ihr keinen Stress machen wollen, ein Pärchen, bei denen die Hündin schon gern spielt, der Rüde das aber unterbindet,der HH mit seinem Sheperd, der immer mit dem Rad unterwegs ist und nur einen Schuh anhat (den anderen trägt der Aussie wegen möglicher Giftköder), die HH mit den 5 Hunden, die ich tief bewundere, weil sie alle 5 bei einem Leinenspaziergang koordiniert bekommt nd :gott: :gott: :gott: und noch einige mehr. Ihr seht schon, bei den meisten kenne ich zumindest die Namen oder weiß um ein paar Eigenheiten - und dennoch wüsste ich im Leben nicht, wann wie lange und wo genau die spazieren gehen. Not my circus, not my apes. :ka: Selbst bei den drei Bullys, die ich immer nur abends kläffend am Zaun stehen sehe (der Grund, warum wir an einer bestimmten Stelle grundsätzlich auf die andere Straßenseite wechseln, wenn wir da lang laufen), könnte ich nicht sagen, ob die nie rauskommen.

  • Wenn man meine Nachbarn fragen würde, würden die wahrscheinlich auch sagen, dass man meine Hunde fast nie draußen beim Spaziergang sieht. :ka:


    Ich arbeite im Moment fast nur Nachtschichten, d.h. ich gehe die richtig große, ausgedehnte Spaziergangsrunde des Tages meist am Mittag/frühen Nachmittag, wenn die meisten Leute noch arbeiten – und dann gehe ich häufig nicht mal von der Haustür weg, sondern fahre mit dem Auto ein Stück raus, weil mein Seniorhund die Strecke auf asphaltiertem Grund durch's Dorf an der Leine nicht mehr so gut packt und lieber gleich frei auf weichen Waldwegen läuft. Ich hab' auch noch nie mit Nachbarn über meine 'Spaziergangsgewohnheiten' gesprochen; klar, wenn man sich begegnet und ein bisschen schnackt, fragt man gegenseitig, was die Hunde/Kinder/Eltern/etc. so machen und wie's generell so geht, aber ich wüsste nicht, woher meine Nachbarn wissen sollten, wie oft und wie lange ich mit den Hunden Gassi gehe, am Hundeplatz bin, wandern gehe oder sonstige Sachen unternehme. :???: Das ist einfach kein übliches Gesprächsthema hier.


    Und bei meinen Eltern ist's ähnlich: die wohnen in einem kleinen, sehr ländlich geprägten Dorf und natürlich kennt man da seine Nachbarn und ich weiß auch so ungefähr, wer wo wie viele Hunde hat. Aber wann die Gassi gehen und wie lange, davon hab' ich keine Ahnung. Ist auch viel zu weitläufig dafür in der Gegend, da kann man stundenlang durch den Wald und über die Felder gehen ohne irgendwen zu treffen und ich hab' auch weder die Zeit noch die Motivation, da im Blick zu haben, wer wann mit welchem Hund vom Hof geht. |) Gesprächsthema sind da die Trockenheit diesen Sommer, die Heuknappheit, die aktuelle Rüben- und Kartoffelernte, die Entwicklung der Kinder und Enkelkinder, der jährliche Apfelkuchen-Backwettbewerb, ... aber nicht die Ausgehzeiten der Hunde. ;)

  • Uns sieht man auch nur ein paar Mal täglich die Laterne umrunden, zudem sind die Pipirunden auch wwirklich kurz, ca 5 Min, da unsere Hunde eben alles schnell erledigen. Durch den anliegenden Park gehen wir auch mal, aber nur selten. Ansonsten laden wir die Hunde ins Auto und fahren in den Wald, meist ab einer halben Stunde aufwärts in immer andere Gebiete.


    Dieses Geurteile finde ich daher auch sehr unpassend.


    Ich kenne nur einen Fall, wo jemand wirklich nicht mit seinen Hunden geht und das ist der Vater meines Freundes. Er hat vier große, unerzogene Hunde (ein Wurf), die weder besonders leinenführig, noch sicher abrufbar sind. Daher fristen die Hunde ihr Leben im (großen) Garten, es sei denn jemand anderes erbarmt sich mal. Die Hunde sind mittlerweile 10 und es war nie groß anders. Warum? Er ist und war einfach überfordert, Abgabe wollte er nie und will er auch nicht. Ich hatte vor einigen Jahren eine Familie für einen der Hunde gefunden und wir selber würden auch einen nehmen, aber er lässt es nicht zu. Ja, DAS ist wirklich so ein tragischer Fall. Wird aber auch eher die Ausnahme sein.

  • Och... ich muss hier nicht am Fenster hängen, um wirklich alles von meinen Nachbarn mitzukriegen. Auf meiner Straße kenne ich inzwischen jedes Autogeräusch, jedes Bellen und jede Stimme. Ich höre Nachbarn sich lautstark unterhalten wenn ich am Schreibtisch sitze, höre jedes Hundemarkenklimpern und weiß auch, wann wer wie arbeitet oder auch nicht. Andersherum sehen mich die Leute auch dreimal täglich mit den Hunden laufen und ich werde auch darauf angesprochen, wenn es mal nicht so ist. Ob alles in Ordnung sei.
    So ist das hier eben. Meine große Hündin meldet im Übrigen auch fast jeden Hund der vorbeigeht. Und deswegen weiß ich auch, dass in meiner Straße genau 20 Hunde leben. Und ich weiß auch bei jedem, wie häufig und lange er rausgeht, wer wirklich nur 20 Meter geht (Malteserhündin), wen man auch mal auf dem Feld trifft (Ein Collie, zwei Shelties, zwei Rottis) und wer gar nicht geht (Hofspitz, unverträglicher Labrador). Tja. Und das ohne dass ich je aus dem Fenster geschaut hätte. Man spricht mit den Nachbarn manchmal ein paar Worte und da kommen solche Sachen halt einfach mal aufs Tapet. Nach Jahren kennt man sich. Nie würde mir auch entgehen, wenn es einen neuen Hund gibt oder einer verstorben ist.


    Und ehrlich gesagt, ich mag es so auch. In einer Großstadt zu leben oder so einem Wohngebiet wo jeder nur auf seinen eigenen Teller schaut, finde ich furchtbar. Ich weiß nicht nur wer mit seinem Hund rausgeht, sondern auch wie es jedem geht und wer vielleicht Hilfe benötigt oder wo eine Schulter nötig ist. Dieses 'anderer Leute Leben interessiert mich nicht' find ich nur doof. Nicht einmischen ist was anderes als nicht interessieren.

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