"Das muss man erlebt haben, um es zu verstehen!"- stark ausgeprägte Rasseeigenschaften, die ihresgleichen suchen

  • Lauretti: Mir geht das Herz auf bei deiner Beschreibung :-D. Ja, Dackel kann man halt lieben oder hassen!

    (Das dackelhafte an meinem Hund bringt mich immer wieder zum lachen und es rührt mich, aber dennoch bin ich froh, dass er durch den Pudelanteil nur ein gemäßigter Dackel ist ;-) )

  • Ich muss doch noch was erzählen.
    Mein Mann stand letzte Nacht völlig schockiert am Bette und teilte mir mit, das er gerade eben mit dem Maligator noch eine Runde ging.
    Er saß wohl auf einer Bank und genoss die laue Sommernacht, der Hund lag daneben.
    Auf einmal sprang der Maligator los und es quiekte aus seinem Maul. Er ließ aus und sprang erneut und es quiekte nochmal.
    Er weiß nicht was s war und ob das quiekende etwas gefressen wurde.

    Er war rein über die Schnelligkeit und direktheit perplex.
    Hätte er sich so nicht vorgestellt.

    ja, das ist zb das, was ich mit dieser wahnsinnigen Reaktions- und auch Bewegungsgeschwindigkeit gemeint hatte..

    ich stand auch mit offenem Mund da, als ich das zum ersten Mal bei einem Mali gesehen habe.. :D

  • Hm...ich weiss nicht ob das eine Rasseeigenschaft ist "die ihresgleichen sucht", aber für mich war der Dickschädel von Molly die ersten Jahre echt eine Herausforderung.
    Ich musste ziemlich an mir arbeiten um damit umgehen zu können.

    Plötzliches hinlegen auf dem Weg zur Bahn weil SIE den Eindruck hatte, ich hetze sie zu sehr z.B. :roll:
    Wenn ich dann versuchen würde sie an der Leine mitzuziehen... nee, dann wäre es ganz vorbei. Entweder stemmt sie sich dagegen oder sie lässt sich einfach am Boden liegend mitschleifen. |)

    Wenn ich sie stattdessen freundlich (!!!) anspreche (dafür muss ich dann für einen Moment den Stress ablegen und tief durchatmen), ist es kein Problem. Sie möchte einfach mit Geduld und Freundlichkeit behandelt werden. Auch wenn ihr Mensch gerade im Stress ist. Dann ist auch alles okay.
    Also was ich bei diesem Hund einfach gelernt habe: Druck erzeugt immer Gegendruck und bringt mich üerhaupt nicht weiter.

    Ist nur eben sehr unpraktisch wenn man irgendwo schnell hin will, Frau Hund aber an dem Tag einfach nicht so Lust hat und dann nur im Schneckentempo mitläuft. Dann muss ich in die Trickkiste greifen und sie motivieren als ob wir irgendwas ganz tolles, aufregendes machen. :lol:

    Wobei ich diesen Charakterzug auch irgendwie besonders mag...
    Ist schon irgendwie auch süß wenn sie sich morgens weigert aus dem Bett zu kommen. :lol:

  • kleiner Nachtrag noch:

    was ich bei Ares auch sehr liebe ist diese Kombination aus Sensibilität und Härte.

    Draußen ist er ein absolut harter Kerl und würde wirklich überall durch gehen. Kein Fluss ist ihm zu reißend, kein Gestrüpp zu dicht, kein Abhang zu hoch.
    Da muss man immer ein Auge drauf haben, dass der Mali sich nicht aus Versehen selbst schrottet oder um die Ecke bringt. |)

    Drin ist er dagegen einfach ein Schmusebär und ganz weich. Egal wie tief er schläft, wenn Frauchen nen traurigen Film schaut und ein Tränchen verdrückt ist er sofort zum Trösten zur Stelle. :herzen1:

    Mia ist einfach immer Prinzessin, drinnen wie draus. Gott bewahre es regnet oder es ist kalt, da will die Prinzessin selbstverständlich nicht vor die Tür. :ugly: Ihr Spitzname ist deswegen auch Prinzessin Glitzer :herzen1:

  • Plötzliches hinlegen auf dem Weg zur Bahn weil SIE den Eindruck hatte, ich hetze sie zu sehr z.B.
    Wenn ich dann versuchen würde sie an der Leine mitzuziehen... nee, dann wäre es ganz vorbei. Entweder stemmt sie sich dagegen oder sie lässt sich einfach am Boden liegend mitschleifen.

    Das kenn ich zu gut! :lol:
    Hier wird sich auch fallen gelassen, wenn bemerkt wird, dass wir wieder Richtung nach Hause laufen, aber Henry noch nicht gehen will.

    Im Zweifelsfall hilft hier dann nur aufheben, paar Meter tragen und wieder absetzen - manches Mal auch öfter hintereinander, weil er sich direkt wieder fallen lässt beim Absetzen ... Der würde sich auch einfach über den Boden ziehen lassen, wenn es ihm ernst ist.

  • Das mit dem Auslasten fand ich komischerweise nie so wirklich schlimm, meine beiden Russells waren/sind mit einem völlig normalen Spaziergehpensum

    Hhm ... nun ja ... meine sind am Pferd gross geworden ... dabei baut sich natürlich Kondition auf ... und der "Job" kommt gerade in einem Reitstall quasi frei Haus dazu ...

    Stelle ich mir das vor, ohne dies alles, so sieht mein Leben halt heute aus ... Aber vll. werden sie dann erst gar nicht so stark .... kann sein ... (führe mich nicht in Versuchung ;) ...). Und vll. sind die neueren Züchtungen, wie die Parsons moderater, als die ursprünglichen ... :ka:

  • Was dieses blitzschnelle Umsetzen von Entschlüssen angeht: Damit hat mich meine erste Russellhündin regelmäßig sehr blöd aussehen lassen. Eigentlich war sie eine ideale Begleiterin, sehr an mich gebunden, jagdlich ausschließlich an Nagern interessiert, jede Art von Vieh und Haustieren gewöhnt und normalerweise hunde- und katzenfreundlich. Kein Problem also, sie frei laufen zu lassen, erst recht nicht im wildlosen Stadtwäldchen. Wenn ihr nicht die eigenen Prioritäten dazwischenkamen.

    Zum Beispiel, wenn ihr schon ziemlich am Ende des Spaziergangs einfiel, dass sie ein bestimmtes Mauseloch noch nicht ausreichend bearbeitet hatte. Dann war sie blitzschnell weg, auch wenn besagtes Mauseloch weit entfernt war, und setzte ihre jagdlichen Aktivitäten ungerührt fort. Zurück kam sie nicht, ich mußte dann hinterher und sie wegtragen - beim Führen schmiß sie sich einfach hin.

    Passierte gottseidank nicht oft, war aber lästig. Oberpeinlich wurde es, als sie eines Tages einfach so abhaute. Ohne Vorwarnung - kein Erstarren, kein Schnüffeln, kein Naseheben. Sie raste einfach von Null auf Hundert in die Richtung, aus der wir gekommen waren, ich konnte nur noch hinterherjapsen (bergauf natürlich) und ihrem Wutgekläff nachgehen.

    Ich fand sie dann etwa einen Kilometer entfernt und wäre am liebsten im Erdboden versunken: Sie hatte einen sehr kultivierten alten Herrn samt ebenso kultivierter Dackelhündin gestellt und umtanzte die in bester Russel-Jagdmanier, immer wieder vorstoßend. Dummerweise hatte sie es sich, seit sie einmal böse von einem Dackel gebissen worden war, zur Aufgabe gemacht, alles Teckelartige vom Angesicht der Erde zu tilgen, egal, welche Anstrengungen dazu nötig waren, und diese völlig harmlose alte Hündin zur Erzfeindin auserkoren. Die sah nur ziemlich verzweifelt ihr Herrchen an, und dieses Herrchen sagte auch nicht viel, seine angewiderten Blicke waren aber um so vielsagender.

    ES WAR SO PEINLCH! Ich konnte meinen enthemmten Terrier dann nur noch aus der Bahn kicken, unter den Arm klemmen und mich tausendmal entschuldigen. Am liebsten hätte ich uns beiden ein Loch gebuddelt.

    Aber irgendwie bewundern mußte ich das später doch - der Terrier hatte aus einem guten Kilometer Entfernung gemerkt, wer da in den Wald kam, und SOFORT den logischen Schluß daraus gezogen und umgesetzt - so viel Eigenständigkeit habe ich so ausgeprägt noch bei keinem andere Hund erlebt.

  • Das Rosilein: Nein, die Parsons sind nicht moderater, eher im Gegenteil - das ist ja der ursprüngliche Jagdhund. Ich hab mir meine übrigens auch als Reitbegleithund gekauft, aber dann mußte ungeplant das Pony in Pension und der Hund war auf mich angewiesen.

    Insofern ist das schon ein sehr sprittiger und bewegungsfreudiger Hund, bringt aber die wunderbare Arbeitshunde-Eigenschaft mit, auch sehr schnell runterfahren zu können, sich dann auch mit weniger zu begnügen und auch auf einem niedrigen Level gut zurechtzukommen. Jagd war ja auch nicht jeden Tag, und diese Vielseitigkeit - Kuscheltier zuhause, Rakete im Job - ist ja auch sehr rassetypisch.

  • ...

    Spannend stelle ich mir auch vor, @GhAres würde mit seinen Hunden hier in meinem Lebensumfeld leben ... Fuchs hinten in der Ecke, manchmal 2 Monate und länger Schafe am Grundstück ... zig Katzen, hin und wieder überqueren Rehe den Bach ... ein Stückerl weiter rauf Hasen ... dazwischen Bahnschienen ...

    Das war für mich in den achtziger Jahren ein Grund zu sagen, nie wieder ein Jagdhund |)

    Damals lebte ich noch in Baden Württemberg, hatte einen Weimaranermischling -der übrigens auch den Grundstein für meine Liebe zu jagenden Schlappohren legte- und bis auf die Schafe, die sich durch Hasen ersetzen lassen, all das in meinem Umfeld :roll:

    Heavy war es, aber auch sehr lehrreich!
    Wenn ich heute mit den drei Jägern meine alte Heimat besuche, muss ich in wenigen Stunden zig Mal mehr hellwach sein, als hier bei uns in Feld & Wiese! Es ist einfach eine komplett andere Gegend als das beschauliche Berliner Umland :smile:

    Dennoch zogen nach 20 Jahren Rottweiler & Teckel Teams meine jetzigen Jäger ein :smile:

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