"Das muss man erlebt haben, um es zu verstehen!"- stark ausgeprägte Rasseeigenschaften, die ihresgleichen suchen

  • Ach so noch was : wenn mir noch mal einer sagt Labbis wären einfach zu erziehen, dann breche ich in schallendes Gelächter aus.
    Die Herrschaften sind nämlich von der Gattung „kleiner Finger - ganzer Arm“. Wehe es fehlt die Konsequenz, dann tanzen einem die Kasperköppe ganz ungeniert auf der Nase rum. Und 20/30Kilo pure Lebensfreude und Neugier ohne Grenzen muss erstmal gebändigt werden. Für mich sind Labradore echte Hippies. :D

  • Keine 5 Minuten später stand mein Freund wieder in der Tür, der Dackel lahmt ganz schlimm draußen.

    Cool ... könnte aber auch ein Jacky gewesen ein :D (jene kennen das als Notlösung auch, wenn vorher alle Widersetzungsversuche ignoriert wurden ...).

    Das betrifft auch so etwas:

    scheint überhaupt keine Vorstellung von Größe oder Überlegenheit zu haben

  • Ich hatte/kannte früher nur eher biedere Hunde, einen traumhaften Pudeldackelterrierschnauzer, Pudelmix, Schäferhund-Boxer, Settermix, Airedale - die waren auch nicht immer "einfach", aber doch relativ gut zu lesen. Entsprechend leicht konnte man da reagieren.

    Als ich vor fast 20 Jahren den ersten Russell bekam, buchstäblich auf die Türschwelle gesetzt, war es für mich ein Kulturschock, die typischste Eigenschaft dieses Solitärjägers kennenzulernen: die enorme Eigenständigkeit, das blitzschnelle Treffen und Umsetzen von Entscheidungen, no matter what.

    Das hat nichts mit Sturheit zu tun, die Terriern ja gern zugeschrieben wird, diese Hunde sind hochsensibel und auch sehr kooperativ. Aber sie haben nun mal ihre eigenen Prioritäten, meist - aber nicht nur - jagdlicher Natur, und die versuchen sie in einem Tempo durchzusetzen, das einem als Normalhundehalter schon überfordern kann.

    Aber genau diese blitzschnelle Selbständigkeit ist in ihrem gefährlichen Job gewünscht und über Generationen rausgezüchtet - damit lernt man dann entweder leben, oder man wird mit diesem Hundetyp nie klarkommen. Und komischerweise: Man lernt soviel Cleverneß ganz schnell sehr lieben - auch wenn sie einen manchmal noch so auf die Palme treibt.

  • Er hat dann gelernt: Unangekündigter Besuch wird auf jeden Fall erstmal gemeldet und definitiv nur gefressen, wenn Frauchen es sagt. Ansonsten wird freudig auf Labbiart begrüsst

    Wie wie viele "unangekündigte Besucher" habt ihr denn so verbraucht, bis er alles gelernt hatte? :D

    Und man beachte auch hier die Kombination, was fressen, die Liebe des Lebens eines Labbis, kombiniert mit dem Vorwärtsgang eines Beaucis ... =)

    (Sorry, auch wenn die Kombi eigentlich mal so gar nichts zum Lachen ist ... kleiner Scherz am Rande in der Form von Galgenhumor ... )

  • @ Mona X wie gesagt, es gibt auch solche Vertreter. Aber es gibt halt auch auffaellig viele, die z.B. nicht spielen koennen. Das ist ja grundsaetzlich nicht schlimm. Allerdings sagt der Standard, dass der Belgier (also alle 4!) alle Vorzuege in sich vereint, die ihn u.a. als Diensthund auszeichnen. Das passt halt mal so gar nicht auf die typischen Groenis und alle Showtervueren..

    Stimmt! Und selbst aus den hiesigen Groeni-Linien, die noch arbeiten können sollen, fällt immer wieder ein oder mehrere Welpen, die eigentlich nicht mehr handelbar sind, weil sie nicht mal mehr in der Lage sind, Reize auf Groeni-Art zu verarbeiten, geschweige denn zu filtern ...

    Kommt bei den Weissen Schäfis wohl auch gehäuft vor ... zumindest soweit, dass es schon auffällt.

  • Ich muss doch noch was erzählen.
    Mein Mann stand letzte Nacht völlig schockiert am Bette und teilte mir mit, das er gerade eben mit dem Maligator noch eine Runde ging.
    Er saß wohl auf einer Bank und genoss die laue Sommernacht, der Hund lag daneben.
    Auf einmal sprang der Maligator los und es quiekte aus seinem Maul. Er ließ aus und sprang erneut und es quiekte nochmal.
    Er weiß nicht was s war und ob das quiekende etwas gefressen wurde.

    Er war rein über die Schnelligkeit und direktheit perplex.
    Hätte er sich so nicht vorgestellt.

  • Wie wie viele "unangekündigte Besucher" habt ihr denn so verbraucht, bis er alles gelernt hatte? :D
    Und man beachte auch hier die Kombination, was fressen, die Liebe des Lebens eines Labbis, kombiniert mit dem Vorwärtsgang eines Beaucis ... =)

    (Sorry, auch wenn die Kombi eigentlich mal so gar nichts zum Lachen ist ... kleiner Scherz am Rande in der Form von Galgenhumor ... )

    Wir haben viele bestellfreudige Hausfrauen in unserer Strasse, die häufig nicht da sind wenn die Pakete kommen. Also viel Material zum üben in Form von wechselnden Lieferdiensten :D
    Ne im Ernst, da war viel Arbeit nötig. Hauptsächlich musste er lernen mir zu vertrauen. Alles andere hat sich dann eingefügt und situativ ergeben.
    Labbi und Beauci ist schon eine echt schräge Kombination.

  • Und komischerweise: Man lernt soviel Cleverneß ganz schnell sehr lieben

    Soll ich Dir was verraten, Du weisst ja, ich hab sie geführt und ich mag sie ... aber dafür fühle ich mich einfach schon zu alt ... bekommt man ja kaum ausgelastet ...

  • Labbi und Beauci ist schon eine echt schräge Kombination.

    Darüber hatte ich vorher noch nie nachgedacht ... aber als ich Deine Ausführungen las ... klingt logisch ...
    (dabei: sein bester Kumpel ist ein Labbi, ok, das ist jetzt ein Rentner, aber dieser Labbi hat ihn mit geprägt, zumindest eine Liebe zum Wasser in ihm verankerte, so dass wir scherzhalber den meinen "Beaucedor" titelten, weil er nachher stets der erste im Wasser war ... solange es nicht tief wird ... ). Das werde ich wohl nicht mehr tun.

    Hätte der Deine auch die Sicherheit des Beaucis geerbt (bzw. keine ambivalenten Reaktionsmuster in sich zu vereinen), wären z.B. die Paketboten gar kein Problem. Schon gar nicht, wenn sie regelmässig kommen ...

    Man sollte vll. meinen, ein reiner Beauci reagiere schärfer ... nein, tut er nicht. Seine Selbständigkeit, seine Sicherheit zu sortieren, was eine Gefahr darstellt, was Ungewöhnlich ist und was nicht, bügelt das wieder aus (so schizo sich die Charakterbeschreibungen auch sonst lesen mögen).

    Spannend stelle ich mir auch vor, @GhAres würde mit seinen Hunden hier in meinem Lebensumfeld leben ... Fuchs hinten in der Ecke, manchmal 2 Monate und länger Schafe am Grundstück ... zig Katzen, hin und wieder überqueren Rehe den Bach ... ein Stückerl weiter rauf Hasen ... dazwischen Bahnschienen ...

  • Das mit dem Auslasten fand ich komischerweise nie so wirklich schlimm, meine beiden Russells waren/sind mit einem völlig normalen Spaziergehpensum und einem kleinen Job nebenher (Grundstückkontrolle, Mäusejagd, Mitgärtnern) immer absolut ausgeglichen gewesen. Und wenn mal einen Tag garnichts war, war/ist das auch kein Problem. Mein Airedale war da deutlich anspruchsvoller.

    Was mir Sorgen macht, ist diese fiese, rassetypische Kombination von geringer Größe und Rekordgeschwindigkeit - man kriegt diese Raketen "da unten" im Zweifelsfall einfach nie so schnell geschnappt, wie man einen großen Hund am Halsband oder notfalls sogar ins Fell fassen kann.

    Insofern hab ich mir auch vorgenommen, dass, sobald mein Reaktionsvermögen nachläßt, der nächste Hund wieder ein Großer wird. Aus lauter Bequemlicheit - ich fürchte nur, ich bin inzwischen viel zu süchtig nach diesem Gangstercharme, um vernünftig zu sein....

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